Die Hauptseminararbeit mit dem Titel "Auszüge elektronischer Musik am Beispiel des Musikprojekts Schiller", befasst sich mit der Thematik von elektronischer Musik im Hier und Jetzt. Am Beispiel des "Musikprojekts Schiller" werden eine Vielzahl von musikalischen Genres aus dem Teilbereich der elektronischen Musik aufgezeigt und miteinander verglichen sowie verknüpft. Darüber hinaus wird das Musikprojekt Schiller (unter der musikalischen Leitung von „Christopher von Deylen“) in die Teilbereiche der elektronischen Musik eingeordnet, analysiert und bis ins kleinste Detail beschrieben. Neben einer hochspannenden und ausführlichen Biographie über das Musikprojekt Schiller, werden neben der Discographie auch die „musikalischen Gäste“ des Musikprojekts und das verwendete Instrumentarium in Augenschein genommen. Diese Arbeit zeigt die gesamte Entstehung des wohl heute erfolgreichsten Elektro-Musikprojekts „Schiller" von ihren Anfängen im Jahr 1998 bis in das Jahr 2010 auf und begeistert den Leser mit vielerlei Anschauungsbeispielen sowie einer Unmenge an musikalischen Daten und Fakten. Ein Muss für alle Fans und Liebhaber der elektronischen Musik, die sich auf einem hohen sprachlichen und inhaltlich anspruchsvollen Niveau mit der Materie „Elektronische Musik heute“ auseinandersetzen und diese von Grund auf erfahren möchten.
Inhaltsverzeichnis
1. Elektronische Musik - Stilistische Einordnung
1.1 Die Musik von Schiller - Einordnungsversuche in Teilbereiche der elektr. Musik
1.2 Genres, die man dem Musikprojekt Schiller zuordnen kann
1.3 Das Genre Schiller - Meine eigene Definition
2. Das verwendete Instrumentarium von Schiller
2.1 Von akustischen und elektronischen bis hin zu Hightech-Instrumenten
2.2 Musikprogramme aus dem Bereich der Computerstudiotechnik
3. Die instrumentelle Besetzung von Schiller
3.1 Schiller - Die Band zum Musikprojekt
4. Zielgruppen von Schillers Musik
4.1 Ein breites Publikum
5. Christopher von Deylen
5.1 Namensgebungen, -Variationen und Gruppen seines musikalischen Wirkens
5.2 Christopher von Deylen - Die Biographie
5.3 Christopher von Deylen - Die Discographie
6. Das Musikprojekt Schiller
6.1 Schnellschüsse und Fakten zum Musikprojekt Schiller
6.2 Schiller - Die Biographie
6.3 Schiller - Die Bandographie
6.4 Schiller - Die musikalischen Gäste
6.5 Schiller - Die Discographie (Singles)
6.6 Schiller - Die Discographie (Alben)
6.7 Schiller - Die Discographie (Remixe)
6.8 Schiller - Die Discographie (DVDs)
7. Literatur- und Quellenverzeichnis
7.1 Warum so viele Internetquellen
7.2 Quellennachweise
1. Elektronische Musik - Stilistische Einordnung
1.1 Die Musik von Schiller - Einordnungsversuche in Teilbereiche der elektr. Musik
Die Musik vom Musikprojekt Schiller lässt sich zwar der elektronischen Musik zuordnen, aber im Gegenzug nicht so leicht in ein einzelnes Teil- bzw. Untergenre dieser einordnen. Man kann sie zwar im Großen und Ganzen in den Überbegriff der elektronischen Musik stecken, muss sie aber hierbei wiederum in eine Vielzahl von Untergenres wie „Ambient“, „Chillout“, „Global-Pop“, „New Age“, „Trance“ etc. versuchen einzusortieren - das dies immer nur teilweise klappt, wird im Weiteren näher beschrieben.
Schillers Musik lässt sich nach vergeblichen Versuchen nie zu einhundert Prozent in ein schon bereits existierendes Teil-/Untergenre der elektronischen Musik einsortieren, da jedes dieser Genres abermals aussagekräftige Aspekte enthält, die nicht direkt oder gar nicht mit der Musik von Schiller übereinstimmen, aber sie doch wiederum größtenteils in Auszügen exakt beschreiben. Meiner Meinung nach - und wenn man weiteren Autoren Glauben schenken kann, trifft der Bereich des „Ambient“ die Musik von Schiller am besten, weil man hierzu die größten, meisten und deutlichsten Übereinstimmungen findet. „Die Grenzen zwischen Ambient und anderen Stilrichtungen der elektronischen Musik sind fließend.“[1]Das heißt, dass man deren Übergang zu ihr so eng verwandten Teilgenres kaum deuten bzw. nur schwer klanglich unterscheiden kann und letztendlich die Musik doch wiederum ihr (dem Ambient) zuordnet, weil sie einfach ohne Zweifel am besten in dieses Teilgenre der elektronischen Musik passt.
Um Schillers Musik explizit zu beschreiben bzw. es zu versuchen, muss man demzufolge die genrespezifischen und eindeutig zu ihr passenden Aspekte der Teil-/Untergenres herausfiltern und sie zu einer neuen Begrifflichkeit bzw. Definition von dieser Musik zusammenfügen - sprich, es führt kein Weg daran vorbei, ein neues Genre zu schaffen, das ausnahmslos Schiller zuzuschreiben ist - warum also nicht ganz einfach das Genre „Schiller“, das eine unverkennbare und zugleich unverwechselbare Musik deklariert, die es nur einem Interpreten zuzuschreiben gibt, nämlich Schiller selbst?
1.2 Genres, die man dem Musikprojekt Schiller zuordnen kann
Ambient:
„Ambient“ ist ein Musikgenre, das ausnahmslos der elektronischen Musik entstammt - es ist ein großer Teilbereich von ihr. Diese elektronische Instrumental- und Vokal-Musik ist durchzogen von langsamen, sphärischen[2](himmlischen), sanften, lang anhaltenden wie auch langgezogenen, schwebenden und „erfühlbaren“ warmen Klängen sowie vielerlei Klangeffekten, die sich nacheinander zu einem großen klanglichen Gesamtbild aufbauen und vom Kleinen ins Große und umgekehrt ineinander fließend über- und zurückgehen. Im Gegensatz zum Musikprojekt Schiller, stehen beim Ambient - und das ist die einzige Ausnahme - schwere rhythmische Klänge wie z.B. die vom Schlagzeug (a-Drums wie e-Drums) erzeugten Beats (Schläge) oder sonstige elektronische rhythmuserzeugende Instrumente im Hintergrund. Sie finden minimalen, wenn dann wenigen bis eigentlich keinen Einsatz. Jedoch ist die Musik bei Schiller nicht gleich beatlastig wie die Musik der Genre „House“, „Techno“, „Trance“ und weitere Gruppierungen. Schiller hebt sich durch aufbrechende Rhythmen und nicht „straight“ durchgehende Schläge von der breiten Masse der „Rums-Bums-Musik“ ab, die heute immer noch von vielen verachtet wird. Jedoch darf man hierbei nicht außer Acht lassen, dass Schiller selbst einmal mit dieser Hartschlagmusik („Technogedöns“) angefangen hat. Ich glaube, dass kaum einer, der beruflich und professionell in diese Musikschiene einsteigt, um diesen Teilaspekt der elektronischen Musik drum herum kommt und sowieso früher oder später einmal bei ihr landen wird - ob er es will oder nicht. Spätestens wenn man merkt, dass die eigene Musik nur noch der „Kommerz[3]-Schiene“ des Technos zuzuschreiben ist, hat man etwas falsch gemacht. Bei Schiller kam diese Eingebung, die jedoch auch viele Jahre auf sich warten ließ. Aber was fällt einem Anfänger und Neueinsteiger der elektronischen Musik auch leichter, als auf einen computergegebenen Grundbeat diverse andere Stimmen wiederum mit Hilfe des Computereinsatzes zu legen und daraus eine mehr oder minder elektronische „Komposition“ zu basteln?! Alles braucht seine Zeit - und das hat es bei Schiller auch einige Jahre. Heute sind im Vergleich zu damals riesengroße klangliche wie auch kompositorische Unterschiede auszumachen. Schiller stieg aus den anfänglichen „Fehltritten“, wie er es selbst gerne beschreibt, zur Edelmusik empor, die nun vergebens Ihresgleichen sucht!
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Doch zurück zur Ambientmusik. Ambient soll neben den sphärischen Klängen eine demzufolge auch getragene Musik darstellen, die sich mit einem gemächlichen Gang akustisch aus- und verbreitet sowie seine Zuhörer fast schon sinnbildlich in eine andere Welt trägt - eine Welt, in der Ruhe und Stresslosigkeit vorherrschen; sprich, eine Welt, in die man sich in aller Ruhe, mit Ausblendung des Alltags, problemlos und ohne Angst einlassen und in ihr schweben kann, um die nötige Entspannung zur täglichen Anspannung zu finden. Neben der Vielzahl von Klangeffekten, die man z.B. bei Schiller deutlicher als bei vielen anderen seiner Klasse in jedem seiner Tracks heraushören kann, findet man im Ambient weitere Klanglandschaften (Soundscapes[4]), die Schiller nicht nur klanglich auf seinen CDs sondern auch bildlich auf seinen DVDs verbildlicht und vertont. Seine Musik gleicht, um es im übertragenen Sinne auszudrücken einem Kunstwerk bzw. einem Landschaftsgemälde, in das man sinnbildlich eingezogen wird um in eine andere Welt abtauchen zu können, in der man sich wie in einem Traum fortbewegen kann.
Die von Schiller hierfür am meisten verwendeten Instrumente sind neben den Keyboards die hochmodernen Klangwunder-Synthesizer und weitere Klangerzeuger (oftmals auch eigens komponierte Klänge). Neben einer Vielzahl von natürlichen Klängen und Naturgeräuschen findet auch der sprachliche Anteil von Gesang und Wort, wie es bei Schiller in fast allen seinen Tracks vorkommt, einen großen Anteil. Für Schiller selbst ist der recht hohe Wortanteil in seiner Musik besonders wichtig. Denn nur allein das gesprochene Wort vollendet seine Komposition zu einer melodiösen Perfektion.
Die Musik des Ambient lässt sich auch mit der Hintergrundmusik in Filmen vergleichen, die sich zurückhaltend im Hintergrund bewegt aber trotzdem durch ihre Präsenz das vordergründliche Bild erst in ihrer Symbiose zur Vervollkommnung werden lässt. Oftmals achtet der Zuhörer auch gar nicht explizit auf diese Hintergrundmusik, würde aber ohne sie etwas vermissen und den Film nicht so empfinden, wie er ihn mit der Musik erlebt.
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In der heutigen Zeit findet man Ambientmusik in einer Vielzahl von Alltagssituationen wieder. Da sie neben der „atmosphärischen Ergänzung von Wahrnehmungs- und Lebensräumen […] [sowohl auch] als Untermalung beim Lesen, Schreiben, Arbeiten“[5] dient, findet man sie des Öfteren auch in Arztpraxen, Einkaufszentren, im Hotel- oder Gaststättengewerbe sowie weiteren vielen öffentlichen Einrichtungen, wie z.B. Museen wieder, bei der die Musik den Menschen beruhigen und ihm eine angenehme Atmosphäre schaffen soll. Sie soll ihn abholen, wo er steht - vom Alltag umhüllt, führt sie ihn in eine Welt, in der der Alltag zum Vergessenen wird - eine Welt, in der man völlig abschalten und entspannen kann.
Ambient ist demnach genauso wie Hintergrundmusik auch mit funktionaler Musik zu vergleichen. Funktionale Musik wird wie Ambient in den meisten Fällen vom Hörer unbewusst wahrgenommen. „Schillers Musik ist Funktionsmusik, will eingängig und hörbar sein, verzichtet auf Avantgarde-Anspruch. Und ist gerade deshalb viel ehrlicher als manches affektierte Sound-Getöse, das von Musikkritikern und Hipstern zum letzten Schrei erklärt wird…“[6]Sie dient dazu ihn heiter zu stimmen und um ihn herum eine entspannte Atmosphäre bei seinem Tun zu schaffen. Obwohl sie eigentlich so unbewusst wahrgenommen wird, birgt sie meist eine bewusste Steuerung des Hörers in sich. Auch wenn sie den Zuhörer eher unbewusst als bewusst erreicht, berührt sie ihn, bei denen wir unbewusst Musik gehört, sie aber doch innerlich ganz bewusst wahrgenommen und verinnerlicht haben und uns durch ihr Wiederhören auf einmal wieder an einen ganz bestimmten Moment in unserem Leben zurückerinnern.
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Oftmals treten die besonderen Eigenschaften der Ambientmusik „dort zu Tage, wenn sich die im Inneren mehr, als Musik, die es nur schafft an unser Äußeres zu stoßen, um dort sang- und klanglos wieder abzuprallen. Auch wenn man es nicht zu glauben vermag, denken wir teils stärker über genau diese (Funktions-) Musik nach, weil wir mit ihr teils ganz besondere wie aber auch nichtige Erlebnisse mit in Verbindung bringen - ErlebnisseAufmerksamkeit des Hörers auf etwas anderes als die Musik selbst richtet.“[7] Was in diesem Fall, wenn man es wieder auf das Musikprojekt Schiller überträgt, die gigantischen Lichtershows sowie die Bild-, Farb- und Videoeffekte sind, die einen bei einem Livekonzert wie in ein magisches Band einwickeln. Sie dienen der weiteren Verinnerlichung seiner Musik, sodass der Zuhörer sie nicht nur klanglich, sondern auch visuell aufnehmen und sie gedanklich verbinden und in sich formen kann, wie er sie persönlich empfindet. Jeder Mensch verbindet mit der gehörten Musik und den dazu bildlich wahrgenommenen Bildern andere Szenarien - Schiller gibt uns durch seine Musik genau diesen Anreiz dort anzuknüpfen, wo andere Musik aufhört den Zuhörer innerlich zu berühren und zu bewegen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Begriff Ambient, wie auch der Begriff der elektronischen Musik selbst, sehr schwer separat und explizit „aufzudröseln“ und zu definieren sind, da sich Ambientmusik durch viele verschiedene Musikgenres und -stile wie ein roter Verbindungsfaden zieht, der an jeder Zweigstelle seine Hände im Spiel hat und von jedem Teilbereich ein Stück in sich birgt. Daher fällt wie gesagt eine exakte Zuordnung von Schillers Musik schwerer als überhaupt zu Anfangs gedacht. Natürlich kann man es auch dabei belassen, wenn man sagt, dass Schiller gleich elektronische Musik ist - seine Liebhaber, Fans und gespannten Zuhörer würden sich damit aber nie zufrieden geben.
„Ambient ist alles was dahinklimpert, dahinrauscht, dahingleitet; Ambient ist elektronische Meditationsmusik […] [deren] Zutaten […] Zeit und Ruhe (Entspannung geht auch)“[8]sind und„jeder Zutat die Chance gibt, sich zu entfalten.“[9]- Eben genau das, was man bei und in Schillers vorfindet…
Electronic:
„Elektronische Musik bezeichnet Musik, die durch elektronische Klangerzeuger hergestellt und mit Hilfe von Lautsprechern wiedergegeben wird.“[10]Demnach geht es bei der elektronischen Musik auch um die Verwendung elektronischer Musikinstrumente, die als alleinige Klanggeber bzw. -erzeuger dienen. Am Beispiel des Musikprojekts Schiller ist dies unverkennbar. Schiller, der hauptsächlich (aber mit Ausnahmen) mit elektronischen Klangerzeugern arbeitet, sei es Computer, e-Piano, Keyboard, Sequenzer, Soundmodule, Synthesizer, e-Drums (elektronisches Schlagzeug), benutzt aber über dies hinaus auch noch analoge Instrumente, die er in seine Kompositionen, besonders bei Live-Acts mit einbezieht, um diesen Stücken, fernab von seinem Studioalbum, eine neue klangliche Note zu verpassen, was demnach auch immer ein neuartiges Erlebnis im Gegensatz zu seinen Studioalben seinen Zuhörern bietet. Auf Schillers Live-Alben kann man besonders in diesen Genuss kommen.
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New Age:
Das Genre New Age steht in enger Verbindung zur Ambientmusik. Da New Age lediglich ein Synonym für Meditationsmusik ist - und da Meditationsmusik gleich Ambient ist, kann man jede Art dieser melodischen Musik unter den Oberbegriff der elektronischen Musik zusammenfassen; sei es in diesem Fall New Age oder Ambient. New Age Musik ist wie Ambientmusik auch sehr melodiös und leicht zu hören (ähnlich vergleichbar mit „Easy Listening“), die auch größtenteils der Entspannung ihres Zuhörers dient.
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Fazit:
Auch hier sieht man wieder die deutlichen Verknüpfungen inner- und unterhalb der Genres. Viele Genres beschreiben, obwohl sie es namentlich nicht wahrhaben wollen, doch des Öfteren im Prinzip ein und das Gleiche - sie wollen sich nur namentlich von Ihresgleichen abheben und eine neue Zeit und Musik deklarieren, obwohl es diese genau in dieser Konstellation oder oft auch nur minimalistischer Veränderung schon lange gibt oder ggf. gab. Würde ich nun weitergehend die Genres erklären müssen (z.B. Chillout, Trance etc.), die man Schiller neben den hier aufgeführten noch zuordnen kann, müsste ich mich größtenteils wiederholen und eine Vielzahl weiterer Aspekte auflisten, die in ihrem Zusammenhang eher nicht Schillers Musik entsprechen, da die am meisten zu Schiller zugehörigen Aspekte schon erwähnt wurden und in den weiteren Genres lediglich nur angeschnitten werden.
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Letztendlich bleib es aber jedem selbst überlassen, wie er die Musik, die er hört selbst definiert. Letzten Endes ändert es nichts an ihrem klanglichen Erscheinungsbild, sondern lediglich an deren in unendlich viele Sparten „aufgefriemelte“ Zugehörigkeit, die viele Hörer eher im Dunklen tappen lässt, als durch ihre Definition zum Licht der Erkenntnis zu führen. Musikgenres sollen meiner Meinung nach nur Richtwerte sein - keine feststehenden Begrifflichkeiten oder Regeln, nach denen sich die Gruppierungen, die sich in ihr bewegen, halten müssen. Denn - und hier müssen wir ehrlich sein, kaum eine Band schafft es - und hat es jemals kontinuierlich geschafft - sich ausschließlich in ihrem eigentlichen Genre zu bewegen. Jede Band, jeder Interpret und jeder Musikkünstler versucht immer mal etwas Neues, weil ihm das Hier und Jetzt zu langweilig oder gar zu wider wird - er geht andere und demnach auch neue Wege - sei es auch nur für eine einzige Komposition oder in seinen bisherigen Kompositionen enthaltene Aspekten, die ebenso gut in ein anderes Genre passen. Wenn man mal einen Blick darauf wirft, wie viele Bands, Interpreten und Musikkünstler in das Genre Pop gesteckt werden, macht diese ganze Einteilung einfach keinerlei Sinn mehr, da sich demzufolge doch ihre ganze Musik klanglich ähneln, gleichen oder größtenteils vergleichen ließe - was aber in den wenigsten Fällen zutrifft. Meine Achtung und Bewunderung gilt der Musik und den Musikern, die sich über ein feststehendes Musikgenre hinausbewegt/en und die sich nie oder nur schwer in ein schon bereits existierendes einordnen lässt und für die man eher ein neues Genre erfinden, anstatt es nur weiter umbenennen muss - so wie die Musik des Musikprojekts Schiller, die ihren eigenen Weg geht und sich mit keinem festen Genre zu einhundert Prozent voll und ganz einlässt - einfach Schiller eben.
„Wir würden höchstwahrscheinlich die Musik genauso machen, wenn es jetzt nicht erfolgreich wäre. Aber wenn man Musik macht, die einem selber gefällt, und für einen selbst macht man sie ja in erster Linie, finden wir es relativ unfair, sich die Leute aussuchen zu wollen, die das gut finden sollen. […] Wir haben […] [unsere Musik] nicht auf eine bestimmte Klientel zugeschnitten, am Reißbrett und versuchen mit aller Kraft, die zu mobilisieren. Das würde auch gar nicht gehen, bzw. das kann gehen, aber das ist ziemlich langweilig, weil das machen ja alle.“[11] Soweit eine Stellungnahme von Christopher von Deylen.
1.3 Das Genre Schiller - Meine eigene Definition
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2. Das verwendete Instrumentarium von Schiller
2.1 Von akustischen und elektronischen bis hin zu Hightech-Instrumenten
Die heutige Band von Schiller setzt sich neben dem Komponisten, Produzenten und leitenden Musiker Christopher von Deylen aus hochkarätigen Musikern zusammen, die nicht nur elektronische sondern auch analoge Instrumente spielen - ganz davon abgesehen die Sängerinnen und Sänger sowie die Sprecherinnen und Sprecher, die dem gigantischen Klangspektrum der Band eine ganz besondere Note verleihen.
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2.2 Musikprogramme aus dem Bereich der Computerstudiotechnik
Es ist nicht so leicht zu sagen, mit welchen computertechnischen und digitalen Musikprogrammen Christopher von Deylen, alias Schiller, seine eigentliche Musik im Studio komponiert und produziert, sowie bei seinen Live-Acts aufführt. Man findet so gut wie keine Bilder, die ihn bei den Arbeiten in seinem Tonstudio vor den riesengroßen Flachbildschirmen zeigen. Auch aus seiner Audiobiographie kann man keine wirklichen Informationen darüber vernehmen. Den Meinungen und Aussagen vieler Internetforen und -Nutzer nach, gehören neben den Synthesizern vielerlei verschiedene Programme zu seinem Repertoire (auch wenn nur ausschnittsweise). Jedoch muss man deutlich unterscheiden, dass Schiller bei der heimischen Produktion in seinem Tonstudio zu anderen Instrumentarien greift, wie bei seinen Life-Acts auf der Bühne, bei denen bis zu sechs Synthesizer-Keyboards, mehrere Computer und sonstige Klangwunder um ihn herum aufgebaut sind. Nicht zu vergessen die e-Pianos und bis zu weitere sechs Synthesizer-Keyboards, die von einem weiteren Bandmitglied bedient werden. Hierdurch erstehen Klangcluster von bisher ungehörter Dimension, Größe und räumlicher Fülle - Klänge, deren Zusammenspiel unser Gehör bisher in dieser Art und Weise noch nicht vernommen hat.
Die im Nachstehenden hier aufgeführten professionellen Studioprogramme sind die zurzeit auf dem Markt am meist Verbreitesten. Sie werden von vielen nominierten Künstlern angewendet und für die heutige Entstehung der elektronischen Musik bevorzugt verwendet. In Anbetracht dessen habe ich einen Versuch gestartet, um mehr Informationen über die Studioarbeit von Christopher von Deylen herauszubekommen und habe demzufolge das Kontaktformular auf seiner Internetpräsenz genutzt - jedoch warte ich bis jetzt noch vergebens auf eine Antwort. Sollte mich jedoch noch eine Antwort erreichen, werde ich diese selbstverständlich nachreichen.
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3. Die instrumentelle Besetzung von Schiller
3.1 Schiller - Die Band zum Musikprojekt
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4. Zielgruppen von Schillers Musik
4.1 Ein breites Publikum
„Schiller-Fans sind keine extravaganten Szene-Leute. Da wiegt sich der Typ mit der Fielmann-Brille, Bürstenschnitt und Bäuchlein sanft in Trance, da hebt die Mittvierzigerin mit Pagenkopf die Arme ebenso verklärt empor wie Sängerin Jette von Roth auf der Bühne.“[12]
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Wer einmal bei einem Konzert von Schiller dabei gewesen ist, wird diesen Zeitungskommentar bestätigen können. Schiller ist Musik für jedermann - egal welches Alter, welcher Beruf, welche Herkunft etc. Schillerfans unterscheiden sich von Menschen wie unsereins nicht. Es könnte der Mann sein, der sich gerade neben Dich in die S-Bahn setzt. Es könnte die Frau in der Bäckerei sein, die Dir am Morgen die ofenfrische Brezel in die Tüte packt. Es könnte aber genauso der Zugführer sein, der Dir morgens in der Bahn beim Aussteigen durch die Lautsprecheransage einen schönen Tag auf dem Weg zur Arbeit wünscht. Es könnte ein jeder von den Menschen da draußen sein… Man könnte hier nun eine endlose Auflistung fortführen. Schillerfans tragen nicht wie Hip-Hopper breite „Baggy-Hosen“, wie Gothic-Fans schwarze Kostüme oder wie die Raver hautenge neonfarbene Klamotten mit dazu in alle Richtungen abstehenden bunten Haaren... Schillerfan könntest demnach aber Du selbst sein oder vielleicht noch werden - und auch wenn Du noch nicht dazu gehörst, versuch es doch einmal. Führe Dir Schiller zu Gemüte und lasse Dich selbst von dieser Musik überzeugen und vielleicht gehörst ja auch Du schon morgen zu den Fans von Schillers Musik und kommst vielleicht ganz unbedacht mit einem Menschen dort draußen ins Gespräch (wie es mir schon des Öfteren passiert ist), der genau das Gleiche hört wie Du - der die Entspannung neben dem Alltagstress braucht und sucht, der die Musik von Schiller benötigt, um abzuschalten, die schnelle Welt, um sich herum zu verlangsamen, um sie auszublenden und alles für einen Moment hinter sich zu lassen. „Die Seele baumeln lassen und den Alltag vergessen, denn das Leben ist schon hart genug eine Kultur, die auf Meditation, Innehalten und Muße zumeist verzichtet, braucht solche Musik [wie von Schiller].“[13] Aber bei Schillers Musik geht es im Vordergrund nicht alleine um das Musikhören, sondern auch um das Musikfühlen. Schillers Absicht ist es, seine Zuhörer und Zuschauer mit Hilfe aller erdenklichen Ton- und Effekttechnik durch seine fulminanten Live-Shows, bei denen er immer wieder aufs Neue ein einzigartiges „Gesamtkunstwerk mit eigenständigem Profil“[14] aus Licht, Sound und Bühnentechnik schafft, in eine Art Trancezustand überzuführen, in dem es ihnen möglich wird, sich auf die zukommende Musik ganz tief im Inneren einzulassen, sie nicht nur allein zu hören, sondern sinnbildlich zu (er-) fühlen - für jeden, der bereit ist, sich hierauf einzulassen und der es schafft, in eine futuristische Welt abzutauchen, für den ist Schillers Musik gemacht. „[...] Schiller produziert den Soundtrack zum Leben.“[15] Schillers Musik will und muss erlebt werden, um ihren wahren Charakter überhaupt entdecken zu können.
[...]
[1]Wikipedia:Ambient, URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Ambient, Feb. 2009, 07.02.2010
[2]Anm.: Die Sphäre (griech. sphaira) ist die Bezeichnung für eine Hülle bzw. einen Ball. Sie wurde als Wortbegriff im Altertum für das damals gedachte kugelförmige Himmelsgewölbe verwendet; Wikipedia:Spähre, URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Sph%C3%A4re, Feb. 2009, 07.02.2010
[3]Anm.:Kommerz(lat.: commercium) ist die Bezeichnung für den Handel bzw. das Geschäftsleben.; Wikipedia: Kommerz, URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Kommerz, Feb. 2009, 07.02.2010
[4]Anm.: Soundscape ist die Bezeichnung für die Gesamtheit einer förmlich klingenden Umgebung (= Klanglandschaft). Diese Bezeichnung wird vor allem in der modernen Musik der Neuzeit verwendet; Wikipedia:Soundscape, http://de.wikipedia.org/wiki/Soundscape, Feb. 2009, 07.02.2010
[5]Wikipedia:Ambient, URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Ambient, Feb. 2009, 07.02.2010
[6]Arte.tv: URL: http://www.arte.tv/de/kunst-musik/tracks/Sendung-vom-12--April-2002/390804,CmC=390812.html, Feb. 2009, 07.02.2010
[7]Wikipedia:Ambient, URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Ambient, Feb. 2009, 07.02.2010
[8]Laut.de:Ambient, URL: http://www.laut.de/lautwerk/ambient/index.htm, Feb. 2009, 07.02.2010
[9]ebd.
[10]Wikipedia:Elektronische Musik, URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Elektronische_Musik, Feb. 2009, 07.02.2010
[11]Arte.tv, URL: http://www.arte.tv/de/kunst-musik/tracks/Sendung-vom-12--April-2002/390804,CmC=390812.html, Feb. 2009, 07.02.2010
[12]Hamburger Abendblatt, URL: http://musik.schillerserver.de/_wa/uploads/File/de/doc/presse_docs/press_schiller_abendblatt08.pdf, Juni 2008
[13]Arte.tv, URL: http://www.arte.tv/de/kunst-musik/tracks/Sendung-vom-12--April-2002/390804,CmC=390812.html, Feb. 2009, 07.02.2010
[14]Musikwoche Magazin, DVD-Kritik, URL: http://www.atemlos.tv/press/schiller_pressestimmen.html?iframe=true&width=750&height=600, Feb. 2009, 07.02.2010
[15]Ruhr Nachrichten, URL: http://www.atemlos.tv/press/schiller_pressestimmen.html?iframe=true&width=750&height=600, Feb. 2009, 07.02.2010
- Citation du texte
- Fabian Zilliken (Auteur), 2010, Auszüge elektronischer Musik am Beispiel des Musikprojekts Schiller, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150176
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