Die Bedeutung von Kultur für eine erfolgreiche interkulturelle betriebliche Kommunikation und Zusammenarbeit in China

Eine theoretische und empirische Analyse

Mémoire (de fin d'études) , 2006 , 528 Pages , Note: 1,10

Sociologie - Economie et Industrie

Das Erkenntnisinteresse der Arbeit

...

Der theoretischen Beschäftigung mit kultureller Differenz und der interkulturellen Zusammenarbeit folgte eine empirische Beschäftigung mit diesem Zusammenhang. Hierzu führte ich qualitative Interviews mit in China bei Ameco Beijing, einem Jointventureunternehmen von Lufthansa und Air China, arbeitenden deutschen und chinesischen Führungskräften durch. Zentrale Fragen bei den Interviews waren:

Gibt es Probleme und Konflikte in der interkulturellen Zusammenarbeit zwischen Deutschen und Chinesen bei Ameco? Wenn ja, welcher Art sind diese?
Hat das interkulturelle Training, sofern es durchgeführt wurde, den Expats geholfen? Wenn ja, inwiefern?
Wie haben sich diese Menschen in einem interkulturellen Umfeld zurechtfinden können?
Wie nehmen die Interviewten kulturelle Unterschiede zwischen der deutschen und der chinesischen Kultur wahr? Wie bewerten sie diese Unterschiede?

Ich wollte herausfinden, welche Erfahrungen die bei Ameco Beijing Arbeitenden in der interkulturellen Kommunikation machen, wie sie mit persönlichen Misserfolgen oder Unsicherheiten, resultierend aus dem Aufeinandertreffen auf eine für sie fremde Kultur umgehen und inwiefern man den Beteiligten über ein verbessertes interkulturelles Training helfen könnte. Es gibt, so das Ergebnis, offensichtlich kulturelle Interferenzen in der interkulturellen Zusammenarbeit und daraus resultierend subjektorientierte Konsequenzen. In Schlüsselbereichen der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit habe ich versucht, strukturelle Gemeinsamkeiten und/oder strukturelle Unterschiede aus den Interviews mit deutschen und chinesischen Beschäftigten von Ameco herauszuarbeiten. Mein Ziel war, einen Vergleich zwischen der Perspektive der Deutschen und der Chinesen herzustellen, wobei dies nur dann gelingen konnte, wenn ich zu spezifischen Aspekten der Zusammenarbeit Äußerungen von beiden Partnern hatte. Teilweise gab es bei der Zusammenführung von deutscher und chinesischer Perspektive auch Bereiche, bei denen sich trotz vorhandener Äußerungen beider Seiten keine strukturellen Gemeinsamkeiten finden ließen, da die Perspektiven der Partner sehr unterschiedlich waren. Die ausführliche Auswertung der qualitativen Interviews mit deutschen und chinesischen Beschäftigten von Ameco Beijing befindet sich in Teil II der Arbeit.

Inhaltsverzeichnis

• Einleitung
• Eine kurze Einführung in das Thema der Arbeit.
• Ausgangsfragen, Vorgehensweise sowie Einordnung der theoretischen Grundlagen
• Das Erkenntnisinteresse der Arbeit
• Teil I: Theoretische Überlegungen über Kulturdifferenzen und interkulturelles Training
• Kultur als mentale Programmierung
• Einführung in den Begriff und die Bedeutung von Kultur.
• Das Phänomen Kultur und seine Bedeutung für das Handeln der Menschen.
• Kulturspezifische Denkmuster und Wertorientierungen
• Kultur als instabiler und offener Prozess des Aushandelns von Bedeutung.
• Kulturrelativismus
• Kulturebenen
• Unterschiede in der nationalen Kultur
• Kommunikation mit fremdkulturellen Partnern - verbal und nonverbal.
• Drei Muster sinnorientierter Handlungserklärung.
• ,,Panasiatische“ Kulturstandards.
• Verhaltenstipps interkultureller Ratgeber für den Umgang mit Chinesen....
• Gleiche Oberfläche, verschiedener Kern?
• Machtdistanz
• Der Zusammenhang zwischen Sozialisation und MDI.....
• Das Problem der Übertragung von Managementstilen auf andere Kulturräume.........
• Individuum und Kollektiv in der Gesellschaft...
• Individuum und Gruppe.....
• Kollektivismus, Machtdistanz und die Bedeutung von Kommunikation...
• High-context und low-context Kommunikation
• Scham, Schuld und das Konzept des „Gesichtes\".
• Individualismus und Kollektivismus im Arbeitsprozess.....
• Management und Business
• Stichwort Vertrauen
• Unterschiede zwischen kollektivistischen und individualistischen Gesellschaften.
• Maskulinität gegenüber Femininität....
• Geschlecht und Geschlechterrollen
• Maskulinität - Femininität als Kulturdimension..\n
• Maskulinität - Femininität in der Schule und in Konfliktsituationen
• Vermeidung von Unsicherheit und Ambiguitätstoleranz
• Unsicherheitsvermeidung....
• Unsicherheitsvermeidung, Maskulinität und Motivation.
• Religion und UVI .\n
• Der UVI Chinas – niedrig oder hoch?
• Tugend und Wahrheit - östliche und westliche Denkweisen.
• Konfuzianische Dynamik bzw. langfristige gegenüber kurzfristiger Orientierung.
• Langfristige gegenüber kurzfristiger Orientierung (ILO)
• Geert Hofstedes Sicht auf die Lehren des Konfuzius.
• Einführung in Grundgedanken des Konfuzianismus.
• Eine Definition und Erläuterung des Begriffs Konfuzianismus (chin.: Rujia ).
• Ursprung und Entwicklung der konfuzianischen Lehrtradition
• Die Lehren und das Leben des Konfuzius
• Hauptprinzipien und zentrale Begriffe des Konfuzianismus.
• Die Wurzel der Moralität
• Konfuzianische Schulen – Mengzi und Xunzi
• Mengzi eine Einführung ...
• Xunzi - eine Einführung......
• Die Aktualität und Bedeutung des Konfuzianismus in der modernen chinesischen Gesellschaft..
• Wirtschaftliche Implikationen des Konfuzianismus.
• Konfuzianismus und das ostasiatische Wirtschaftswunder
• Fleiß, Bescheidenheit und Sparsamkeit
• Bildung und Ausbildung.
• Potentiale und Risiken des modernen Chinas.
• Die politische Bedeutung des Konfuzianismus...\n
• Die Bedeutung des Konfuzianismus im heutigen China..\n
• Aspekte der interkulturellen Zusammenarbeit..\n
• Chinesische Kernwerte und ihre Konsequenzen.
• Ren Qing (^) und Guanxi (*)\n
• Die „neuen Werte\" im modernen China.\n
• Die Einstellung der Westler gegenüber China.....\n
• Stereotype, ihre Funktion und Wege zu ihrer Beseitigung?
• Ein misslungenes Aufeinandertreffen zweier Kulturen.
• ,,Die westlichen Teufel\".\n
• Anforderungen an Manager und Mitarbeiter deutsch-chinesischer Unternehmen.\n
• China - Partner und Rivale......\n
• Interessenkonflikt „Technologietransfer\"\n
• China - Chance oder Bedrohung für die deutsche Wirtschaft?\n
• Der Prozess der Schlichtung interkultureller Interferenzen
• Teil II: Die empirische Analyse der qualitativen Interviews mit Deutschen und Chinesen bei Ameco
• Die Vorbereitungsphase.
• Einleitung und Begründung des Vorgehens
• Grundaussagen zur interkulturellen Zusammenarbeit.
• Die praktische Durchführung der Interviews.
• Der Leitfaden für die Interviews mit deutschen Mitarbeitern von Ameco
• Der Leitfaden für die Interviews mit chinesischen Mitarbeitern von Ameco
• Die Auswertung der qualitativen Interviews ......
• Analyse der Interviews - Biographische Informationen der Interviewten
• Analyse der Interviews mit den Deutschen bei Ameco ....
• Alter der bei Ameco interviewten Deutschen .......
• Position der interviewten Deutschen bei Ameco
• Aufenthaltsdauer der interviewten Deutschen bei Ameco..\n
• Analyse der Interviews mit den Chinesen.....
• Alter der bei Ameco interviewten Chinesen........
• Position der interviewten Chinesen bei Ameco
• Die Bedeutung des Konfuzianismus aus Sicht der Deutschen und Chinesen bei Ameco Beijing..
• Die Bedeutung der konfuzianischen Lehrtradition aus Sicht der Deutschen......
• Die Bedeutung der konfuzianischen Lehrtradition aus Sicht der Chinesen.......
• Analyse der Interviews mit den Expats in Bezug auf die hofstedeschen Dimensionen von Kultur
• Machtdistanz (MDI).
• Niedrige Machtdistanz.
• Hohe Machtdistanz.
• Individualismus gegenüber Kollektivismus (IDV).
• Hoher Grad an Individualismus
• Niedriger Grad an Individualismus/ bzw. hoher Grad an Kollektivismus.
• Maskulinität gegenüber Femininität (MAS).
• Hohes Maß an Femininität..\n
• Hohes Maß an Maskulinität
• Unsicherheitsvermeidung (UVI)..\n
• Schwache Unsicherheitsvermeidung....
• Starke Unsicherheitsvermeidung.....
• Langfristige gegenüber kurzfristiger Orientierung (ILO) .....
• Kulturunterschiede und Anpassungsstrategien.........

Zielsetzung und Themenschwerpunkte

Die Diplomarbeit untersucht die Bedeutung von Kultur für eine erfolgreiche interkulturelle betriebliche Kommunikation und Zusammenarbeit in China. Sie analysiert die theoretischen Grundlagen der Kulturdifferenz und deren Auswirkungen auf die interkulturelle Zusammenarbeit, insbesondere im Kontext von deutsch-chinesischen Unternehmen. Die Arbeit befasst sich mit der Bedeutung des Konfuzianismus für die chinesische Kultur und Gesellschaft, sowie mit den hofstedeschen Kulturdimensionen, die relevant für die interkulturelle Kommunikation und Zusammenarbeit sind.

• Die Bedeutung von Kultur für die interkulturelle Kommunikation und Zusammenarbeit
• Die Auswirkungen von Kulturdifferenzen auf die betriebliche Kommunikation und Zusammenarbeit
• Die Rolle des Konfuzianismus in der chinesischen Kultur und Gesellschaft
• Die Anwendung der hofstedeschen Kulturdimensionen auf die interkulturelle Zusammenarbeit
• Die Herausforderungen und Chancen der interkulturellen Zusammenarbeit zwischen deutschen und chinesischen Unternehmen

Zusammenfassung der Kapitel

Die Einleitung führt in das Thema der Arbeit ein und stellt die Ausgangsfragen, die Vorgehensweise sowie die Einordnung der theoretischen Grundlagen dar. Sie erläutert das Erkenntnisinteresse der Arbeit und skizziert den Aufbau der Arbeit.

Teil I behandelt die theoretischen Überlegungen über Kulturdifferenzen und interkulturelles Training. Kapitel 2 beleuchtet den Begriff und die Bedeutung von Kultur, kulturspezifische Denkmuster und Wertorientierungen, Kulturrelativismus, Kulturebenen und Unterschiede in der nationalen Kultur, insbesondere im Hinblick auf die Kommunikation mit fremdkulturellen Partnern. Kapitel 3 analysiert die Machtdistanz als eine wichtige Kulturdimension und ihren Zusammenhang mit der Sozialisation. Kapitel 4 untersucht die Rolle des Individuums und des Kollektivs in der Gesellschaft und die Auswirkungen auf die Kommunikation und Zusammenarbeit. Kapitel 5 befasst sich mit der Kulturdimension Maskulinität gegenüber Femininität und deren Bedeutung für die interkulturelle Kommunikation. Kapitel 6 analysiert die Vermeidung von Unsicherheit und Ambiguitätstoleranz als weitere Kulturdimensionen. Kapitel 7 beleuchtet die Unterschiede zwischen östlichen und westlichen Denkweisen. Kapitel 8 untersucht die Konfuzianische Dynamik und die langfristige gegenüber kurzfristiger Orientierung. Kapitel 9 bietet eine Einführung in die Grundgedanken des Konfuzianismus und seine Bedeutung für die chinesische Gesellschaft. Kapitel 10 beleuchtet die Aktualität und Bedeutung des Konfuzianismus in der modernen chinesischen Gesellschaft.

Teil II widmet sich der empirischen Analyse der qualitativen Interviews mit Deutschen und Chinesen bei Ameco. Kapitel 1 beschreibt die Vorbereitungsphase der Interviews, einschließlich der Begründung des Vorgehens, der Durchführung und der Auswertung der Interviews. Kapitel 2 analysiert die biographischen Informationen der Interviewten. Kapitel 3 untersucht die Bedeutung des Konfuzianismus aus Sicht der Deutschen und Chinesen bei Ameco Beijing. Kapitel 4 analysiert die Interviews mit den Expats in Bezug auf die hofstedeschen Dimensionen von Kultur. Kapitel 5 beleuchtet die Kulturunterschiede und Anpassungsstrategien der Interviewten.

Schlüsselwörter

Die Arbeit befasst sich mit den Themen Kultur, interkulturelle Kommunikation, interkulturelle Zusammenarbeit, China, Konfuzianismus, hofstedesche Kulturdimensionen, Machtdistanz, Individualismus, Kollektivismus, Maskulinität, Femininität, Unsicherheitsvermeidung, langfristige Orientierung, deutsch-chinesische Unternehmen, Management, Business, Vertrauen, Stereotype, interkulturelle Interferenzen, qualitative Interviews.

• Université: University of Hamburg (Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften)
• Note: 1,10
• Auteur: Michael Wulf (Auteur)
• Année de publication: 2006
• Pages: 528
• N° de catalogue: V150114
• ISBN (ebook): 9783640610716
• ISBN (Livre): 9783640610556
• Langue: allemand
• mots-clé: Interkulturelle Kommunikation, Joint-Venture, deutsch-chinesische Zusammenarbeit, Ameco Beijing, Lufthansa Technik, Air China, Konfuzianismus, Hofstede, Interkulturelle Zusammenarbeit, Interkulturelles Training, qualitative Interviews, China