Nach einer Reihe von Unglücksfällen mit verheerenden Umweltschäden in
den siebziger Jahren und dem ersten Bericht des Club of Rome wurde die
Umweltschutzproblematik zu einem wichtigen Gegenstand der internationalen
politischen Diskussion.
1972 wurde als Ergebnis der ersten globalen Umwelt- und Entwicklungskonferenz
der Vereinten Nation die „Stockholmer Deklaration“ verabschiedet.
Seitdem gilt: „Jeder Mensch hat das Recht auf Freiheit,
Gleichheit und Lebensqualität sowie auf eine Umwelt, die ein menschenwürdiges
und gesundes Leben ermöglicht. Daraus erwächst ihm aber
auch die Verpflichtung, die Umwelt für künftige Generationen zu schützen
und lebensfreundlich zu gestalten.“(Häberli et al. 2002, S. 26)
Trotz dieser Erkenntnis und dem Streben nach Solidarität mit den künftigen
Generationen konnten bisher keine wirklich nachhaltigen Erfolge erzielt
werden. Zwar wurden erste Schritte in die Wege geleitet, wie z.B. die
Bekämpfung der Luft- bzw. Gewässerverschmutzung und der Lärmbelästigung,
dennoch wurde die Umweltsituation noch nicht grundsätzlich
verbessert.
Es zeigte sich die Notwendigkeit, insbesondere in der Wirtschaft Instrumente
bzw. Konzepte zu finden, die geeignet sind, eine nachhaltige
Entwicklung zu fördern. So hat sich die Problemwahrnehmung des Umweltschutzes
in Unternehmen inzwischen von einer vorwiegend technischen
Betrachtungsweise zu einer Führungsaufgabe gewandelt. In diesem
Zusammenhang ist zu Beginn der 90er Jahre die international gültige
Norm für Umweltmanagementsysteme ISO 14000 eingeführt worden, die
später auf europäischer Ebene weiterentwickelt wurde. „Wirksamer Umweltschutz
erfordert nicht nur moderne Technologien, sondern auch ein
wirksames Umweltmanagement. Vor diesem Hintergrund hat der Rat der
Europäischen Gemeinschaft am 29. Juni 1993 die `Verordnung (EWG) Nr.
1836/93 über die freiwillige Beteiligung gewerblicher Unternehmen an
einem Gemeinschaftssystem für das Umweltmanagement und die
Umweltbetriebsprüfung`, die vielfach kurz als EG-Öko-Audit-Verordnung
bezeichnet wird, beschlossen. Im Jahre 1995 ist die Öko-Audit-
Verordnung in Deutschland „ratifiziert“. Die Öko-Audit-Verordnung steht
als Rechtsnorm über nationalen Gesetzen. Ihr Ziel ist die Förderung der
kontinuierlichen Verbesserung des betrieblichen Umweltschutzes von
gewerblichen Tätigkeiten.“ (www.bmu.de/audit) [...]
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung der Arbeit
- Nachhaltigkeit als Leitbild
- Ausgangssituation
- Nachhaltigkeit nach dem Brundtland- Bericht
- Nachhaltigkeit im Sinne der Agenda21
- Nachhaltigkeit im gesamtwirtschaftlichen Kontext
- Nachhaltigkeit in Unternehmen
- Umweltmanagementsysteme
- EMAS (EG- Öko- Audit- Verordnung)
- ISO 14000
- Umweltberichterstattung
- Umwelterklärung nach EMAS
- Umweltbericht nach ISO 14000
- Entwicklung der Umweltberichterstattung
- Zielgruppe der Umweltberichterstattung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Umweltmanagementsysteme als Instrumente für eine nachhaltige Entwicklung. Ziel ist es, die Bedeutung von Umweltmanagementsystemen für Unternehmen und die Umwelt zu analysieren und die Entwicklung der Umweltberichterstattung im Kontext der Nachhaltigkeit zu beleuchten.
- Das Konzept der Nachhaltigkeit als Leitbild für eine nachhaltige Entwicklung
- Die Rolle von Umweltmanagementsystemen als Instrumente zur Förderung der Nachhaltigkeit
- Die Bedeutung der Umweltberichterstattung als Kommunikationsmittel für nachhaltiges Handeln
- Die verschiedenen Normen und Standards im Bereich des Umweltmanagements, insbesondere EMAS und ISO 14000
- Die Herausforderungen und Chancen der Implementierung von Umweltmanagementsystemen in Unternehmen
Zusammenfassung der Kapitel
- Problemstellung der Arbeit: Dieses Kapitel erläutert die Entstehung der Umweltschutzproblematik und die Notwendigkeit, Instrumente zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung zu entwickeln.
- Nachhaltigkeit als Leitbild: Dieses Kapitel definiert den Begriff der Nachhaltigkeit und untersucht verschiedene Ansätze, die Nachhaltigkeit in unterschiedlichen Kontexten (wie dem Brundtland-Bericht oder der Agenda 21) verstehen.
- Umweltmanagementsysteme: Dieses Kapitel stellt die beiden wichtigsten Normen für Umweltmanagementsysteme, EMAS und ISO 14000, vor und erläutert ihre jeweiligen Inhalte und Zielsetzungen.
- Umweltberichterstattung: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung der Umweltberichterstattung und untersucht verschiedene Formen der Umweltberichterstattung im Rahmen von EMAS und ISO 14000.
Schlüsselwörter
Umweltmanagementsysteme, Nachhaltigkeit, Umweltberichterstattung, EMAS, ISO 14000, Agenda 21, Brundtland-Bericht, Öko-Audit, Umweltmanagement, nachhaltige Entwicklung.
- Quote paper
- Sara Ebru Kisioglu (Author), 2002, Umweltmanagementsysteme als Instrumente für eine nachhaltige Entwicklung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14992