Die Globalisierung und der damit verbundene Wettbewerb tragen dazu bei, dass die Anforderungen an die Berufsausbildung zur Qualifizierung des Personals immer größer werden.
Die Berufsschule, die seit 1870 existiert, hat in diesem Gefüge die Aufgabe, ihre Schülerinnen und Schüler in Koordination mit der Berufsausbildung im Betrieb und der beruflichen Tätigkeit zu erziehen, beruflich zu bilden und eine vertiefende Allgemeinbildung zu vermitteln.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem gegenwärtigen Berufsschulwesen. Da die einzelnen Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland Kultushoheit besitzen, ist es wichtig neben den bundesweit geltenden Gesetzgebungen der Kultusministerkonferenz die jeweiligen Ländergesetze zu beachten.
Ausgehend von einer Betrachtung der allgemeingültigen Richtlinien für die Berufsschulen folgt eine schwerpunktmäßige Betrachtung des Berufsschulwesens in Schleswig-Holstein mit anschließender Konkretisierung des Berufsschulwesens in der Landeshauptstadt Kiel.
INHALTSVERZEICHNIS
Einleitung
Hauptteil
Berufsschulwesen in der Bundesrepublik
Berufsausbildung im dualen System
Berufsschulpflicht
Rahmenplane
Berufsschulwesen in Schleswig-Holstein
Berufsschule
Berufliches Gymnasium
Fachoberschule
Berufsoberschule
Berufsfachschule
Fachschule
Regionale Berufsbildungszentren (RBZ)
Berufsschulwesen in Kiel
Schlussbemerkung
Literaturverzeichnis
EINLEITUNG
Die Globalisierung und der damit verbundene Wettbewerb tragen dazu bei, dass die Anforderungen an die Berufsausbildung zur Qualifizierung des Personals immer groBer werden.
Die Berufsschule, die seit 1870[1] existiert, hat in diesem Gefuge die Aufgabe, ihre Schulerinnen und Schuler in Koordination mit der Berufsausbildung im Betrieb und der beruflichen Tatigkeit zu erziehen, beruflich zu bilden und eine vertiefende Allgemeinbildung zu vermitteln.
Die vorliegende Arbeit beschaftigt sich mit dem gegenwartigen Berufsschulwesen. Da die einzelnen Bundeslander der Bundes- republik Deutschland Kultushoheit besitzen, ist es wichtig neben den bundesweit geltenden Gesetzgebungen der Kultusministerkonferenz die jeweiligen Landergesetze zu beachten.
Ausgehend von einer Betrachtung der allgemeingultigen Richtlinien fur die Berufsschulen folgt eine schwerpunktmaBige Betrachtung des Berufsschulwesens in Schleswig-Holstein mit anschlieBender Konkretisierung des Berufsschulwesens in der Landeshauptstadt Kiel.
HAUPTTEIL
BERUFSSCHULWESEN IN DER BUNDESREPUBLIK
BERUFSAUSBILDUNG IM DUALEN SYSTEM
Nach dem erfolgreichen Abschluss einer allgemeinbildenden Schule beginnen viele Schulerinnen und Schuler eine Berufsausbildung, zum Beispiel im Handwerk, in der Verwaltung, in der Industrie oder im Handel.
Je nach Beruf dauert die Berufsausbildung zwei- oder drei Jahre, in Ausnahmefallen dreieinhalb Jahre, im dualen System. Das System wird dual genannt, da die Ausbildung an zwei unterschiedlichen Lernorten durchgefuhrt wird: zum einen im Betrieb und zum anderen in der Berufsschule. Es werden die notwendigen Kompeten- zen und Qualifikationen fur die Berufsausbildung vermittelt. Der erfolgreiche Abschluss befahigt zur Berufsausubung als qualifizierte Fachkraft in einem von derzeit etwa 350 2 anerkannten Ausbildungsberufen.
Die duale Ausbildung steht allen offen, die einen Berufsausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb abgeschlossen haben.
Die Jugendlichen werden pro Woche an drei bis vier Tagen im Be- trieb und an bis zu zwei Tagen in der Berufsschule ausgebildet. Bei gewissen Ausbildungsberufen gibt es auch Blockunterricht, d.h. der Wechsel zwischen betrieblicher und schulischer Ausbildung erfolgt nicht innerhalb der Woche sondern wochenweise. Die Betriebe ubernehmen die Kosten der betrieblichen Ausbildung und zahlen dem Auszubildenden eine Ausbildungsvergutung, die zwischen den Tarifparteien vertraglich geregelt ist. Fur die betriebliche Ausbildung sind die zu erwerbenden beruflichen Handlungskompetenzen in einer Ausbildungsordnung vorgegeben, die vom Ausbildungsbetrieb in einem individuellen Ausbildungsplan konkretisiert wird. Der Besuch der Berufsschule ist kostenlos. Fur den berufsbezogenen Unterricht in der Berufsschule werden fur alle anerkannten Ausbildungsberufe Rahmenlehrplane erstellt, abgestimmt mit den jeweiligen Ausbildungsordnungen. Dabei orientiert sich der Unterricht in der Berufsschule an den berufstypischen Arbeitsablaufen. Daneben werden aber auch Facher wie z.B. Deutsch, Religion oder Sprachen ge- lehrt.
Im ersten Lehrjahr wird eine berufliche Grundausbildung vermittelt. Im zweiten und dritten Lehrjahr folgt eine Spezialisierung. Die Ausbildung wird abgeschlossen mit einer Gesellen-, Gehilfen- oder Facharbeiterprufung. Die Auszubildenden werden in Fachklassen zu- sammengefasst. Die Klassen werden fur Einzelberufe bzw. Berufsgruppen gebildet. Gibt es in einer Berufsgruppe zu wenige Auszubildende werden diese im Blockunterricht in Internatsform in anderen Bundeslandern beschult. Wichtig dabei ist immer, dass sich das berufsbildende Schulwesen den Bedurfnissen der Wirtschaft an- passt.
BERUFSSCHULPFLICHT
Fur alle Jugendlichen, die aus den allgemeinbildenden Schulen bzw. den Forderzentren entlassen werden, gilt die Berufsschulpflicht bis zu dem Schulhalbjahr, in dem sie 18 werden. Die Berufsschulpflicht gilt auch fur Jugendliche ohne Ausbildungsvertrag, arbeitslose Jugendliche oder Jugendliche, die ein Arbeitsverhaltnis ohne Ausbildungsvertrag haben. Auch Jugendliche in berufs- vorbereitenden MaBnahmen mussen zur Berufsschule.[3]
Rahmenpläne
Die Grundlage des dualen Systems und somit die Gesamtordnung des beruflichen Schulwesen bildet der Rahmenlehrplan, der von der Kultusministerkonferenz beschlossen und mit der Ausbildungsord- nung des Bundes abgestimmt wird, dass heiBt die Voraussetzungen fur das Berufsschulwesen werden auf Bundesebene beschlossen und auf Landesebene angepasst.
Seit 1996 hat die Kultusministerkonferenz das Ziel das duale System in der Berufsausbildung weiterzuentwickeln, in dem sie z.B. den direkten Kontakt zu Betrieben sucht und auch im Bundnis fur Arbeit, Ausbildung und Wettbewerbsfahigkeit mitarbeitet.[4]
Die nachfolgende Grafik[5] veranschaulicht das Zusammenspiel ,,Be- trieb und Berufsschule im Gefuge Bund und Lander":
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[...]
[1] vgl. Greinert, Wolf-Dietrich: Geschichte der Berufsausbildung in Deutschland, in: Handbuch der Berufsbildung. Arnold, Rolf; Lipsmeier Antonius (Hrsg.). Opladen 22006. S. 499ff
[2] Quelle: Bundesagentur fur Arbeit, Agentur fur Arbeit Kiel, Berufsinformationszentrum Kiel (Besuch: 04. August 2009), genau 349 Ausbildungsberufe
[3] vgl. Ministerium fur Bildung und Frauen des Landes Schleswig-Holstein (Hrsg.): Das Schulgesetz des Landes Schleswig-Holstein. Kiel 2007. S. 14f
[4] vgl. http://www.kmk.org/bildunq-schule/berufliche-bildunq.html (Zugriff: 09.09.09)
[5] Quelle: Bundesinstitut fur Berufsbildung (Hrsg.): Ausbildungsordnungen und wie sie entstehen Bonn 42006. S. 9
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