„Das Urteil von Nürnberg“. So heißt der historische Spielfilm, der in der folgenden Arbeit analysiert werden soll. Wir tauchen also in das 20. Jahrhundert ein und beschäftigen uns mit den Nürnberger Prozessen nach dem Zweiten Weltkrieg. Ein interessantes Thema, denn dieser Film will einen Beitrag zur Aufklärung der deutschen Geschichte geben und ist gerade einmal sechzehn Jahre nach Kriegsende gedreht worden. Damit wurde noch relatives Neuland in der Filmgeschichte betreten, was das Interesse an diesem Film nocheinmal steigert.
Damit dieser Spielfilm möglichst gut beleuchtet und analysiert werden kann, gliedere ich die Arbeit in folgende Teile: zuerst soll eine präzise Inhaltszusammenfassung des Films erfolgen und darauf eine Einordnung des Films in den historischen Kontext und eine kurze Beschreibung der Thematik, damit dem Aufbau des Films besser gefolgt werden kann. In einem weiteren Schritt sollen nähere Angaben über die Produktion, Herkunft, Entste-hungszeitraum, Bewertungen usw. des Films erfolgen.
Im Hauptteil soll der Film filmanalytisch ausgewertet werden. Dazu beziehe ich mich auf die am Prozess beteiligten Personen, also den Richter, den Staatsanwalt, den Verteidiger und den Angeklagten Janning und ihre filmästhetische Darstellung. Zudem versuche ich herauszuarbeiten, wie die Thematik der Nachkriegsprozesse im Film behandelt wird. Am Ende erfolgt ein Schlussfazit, das die Leitfragen dieser Arbeit kurz beantworten soll: Wie werden die am Prozess beteiligten Personen filmästhetisch dargestellt und wie wird die Thematik im Film behandelt bzw. welche Botschaft vermittelt der Film an den Zuschauer?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Inhaltszusammenfassung des Spielfilms / Angaben zur Entstehungszeit, zum Regisseur und Kritiken des Spielfilms.
- Einordnung in den historischen Kontext / Kurzbeschreibung der Thematik
- Filmanalyse
- Richter Dan Haywood (Spencer Tracy).
- Der Staatsanwalt Colonel Ted Lawson (Richard Widmark).
- Der Verteidiger Hans Rolfe (Maximilian Schell)
- Der Angeklagte Dr. Ernst Janning (Burt Lancaster).
- Fazit
- Literatur- und Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert den Spielfilm „Das Urteil von Nürnberg“ aus filmwissenschaftlicher Perspektive. Ziel ist es, die filmische Darstellung der Nürnberger Prozesse nach dem Zweiten Weltkrieg zu untersuchen und die Botschaft des Films zu entschlüsseln. Dabei werden die am Prozess beteiligten Personen, ihre filmästhetische Darstellung und die Behandlung der Thematik im Film beleuchtet.
- Die filmische Darstellung der Nürnberger Prozesse und ihrer Bedeutung für die deutsche Geschichte
- Die filmästhetische Darstellung der am Prozess beteiligten Personen (Richter, Staatsanwalt, Verteidiger, Angeklagter)
- Die Behandlung der Thematik der Nachkriegsprozesse im Film
- Die Botschaft des Films an den Zuschauer
- Die Einordnung des Films in den historischen Kontext und die Analyse seiner Entstehungszeit
Zusammenfassung der Kapitel
Der Film „Das Urteil von Nürnberg“ beginnt mit einer Ouvertüre, in der deutsche Militärlieder eingespielt werden. Die Handlung setzt 1948 in Nürnberg ein, wo der verrentete Provinzrichter Dan Haywood (Spencer Tracy) einen der Nachfolgeprozesse gegen führende Juristen leiten soll. Auf der Anklagebank sitzen vier Justiziare: Hahn, Hoffstädter, Lampe und Janning. Richter Haywood geht ohne Vorkenntnisse in diesen Fall und muss sich erst ein umfassendes Bild von den Angeklagten und der Nazi-Mentalität machen. Die Angeklagten machen ihm durch permanentes Schweigen die Aufklärungsarbeit nicht leichter. Der Staatsanwalt Lawson (Richard Widmark) plädiert energischst auf die Verurteilung der Angeklagten, indem er viele Beweisdokumente einbringt und betont, die Angeklagten hätten die Urteile zu Sterilisationen aufgrund der Rassengesetze gefällt und damit zu diesen Gräueltaten beigetragen. Der Verteidiger Rolfe (Maximilian Schell) weist dies ebenso energisch zurück und führt an, dass die Deutschen und die Angeklagten nichts von den letztlich durchgeführten Sterilisationen, Zwangskastrationen usw. gewusst hätten. Sie hätten nur ihre Pflicht erfüllt und nach dem Gesetz geurteilt. Auch außerhalb des Gerichtssaals trifft der Richter auf gegenteilige Welten. Frau Berthold (Marlene Dietrich), die Frau eines zum Tode verurteilten Offiziers und Hausbesitzerin der Unterkunft des Richters Haywood vertritt die Ansicht, dass die Deutschen nichts gewusst hätten und man vergessen müsse, damit man weiterleben könne. Auch die amerikanischen Offiziere sahen sich zunehmend unter politischem Druck. Als die Sowjetunion die Kontaktsperre von Westberlin nach Ostberlin verhängte, wurde klar, dass Deutschland ein wichtiger Partner würde, um der Sowjetunion und dem Kommunismus standzuhalten. Der Einsatz von Dokumentarfilmen im Gerichtssaal, die diese Untaten darstellen, von Konzentrationslagern und Zeugen, die Opfer der Sterilisationen waren, ließen den Richter zunächst keine klaren Positionen einnehmen.
Am Ende des Prozesses bricht der Angeklagte Dr. Ernst Janning (Burt Lancaster), seiner Zeit Justizminister, sein Schweigen und räumt die vorgeworfenen Taten ein. Er habe von Anfang an gewusst, was er mit seinen Urteilen bewirkt hatte. In der Untersuchungshaftanstalt und im Gerichtssaal betonten seine teils uneinsichtigen Mitangeklagten, sie hätten nichts gewusst, hätten nur ihre Pflicht getan und seien daher unschuldig. Janning äußerte sich aber nicht, weil er wusste, dass er Unrecht getan hat. Bis zur Urteilsverkündung des Richters Haywood war nicht klar, wie die Urteile ausfallen sollten. Letztlich verurteilte der Richter alle, auch Janning, zu lebenslänglichem Zuchthaus, mit der Begründung, dass sie die entscheidenden Weichen für grausame Vollstreckungen stellten, ob per Urteilsspruch oder Unterschrift. Sie nahmen ihrerzeit in Kauf, dass ihre Angeklagten nach den Prozessen gequält und teilweise getötet wurden. Der Film schließt mit erneuter Militärmusik.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Nürnberger Prozesse, die deutsche Geschichte, die Nachkriegsprozesse, die filmische Darstellung von Justiz und Recht, die filmästhetische Darstellung von Personen, die Behandlung der Thematik der Schuld und Verantwortung, die Botschaft des Films und die Einordnung des Films in den historischen Kontext.
- Citar trabajo
- Sören Lindner (Autor), 2009, "Das Urteil von Nürnberg", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149838
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