Immer wieder liest man in den Zeitungen von Fällen, in denen es um Euthanasie, Sterbehilfe oder Beihilfe zum Selbstmord geht: Sei es ein Hamburger Senator, der in einen Sterbehilfefall verwickelt ist oder ein neuer Gesetzentwurf, der dem Bundestag vorgelegt wird und in öffentlichen Diskursen wird über das Für und Wider von Sterbehilfe und/ oder Euthanasie gesprochen.
Trotzdem scheinen Tod und Sterben, vor allem aber Euthanasie und Sterbehilfe für viele ein Tabuthema zu sein. Vor allem im Hinblick auf die Entwicklung des Euthanasiegedankens in Deutschland gibt es viele Vorbehalte. Euthanasie und Sterbehilfe werden bei vielen gleichgesetzt – doch sind diese Begriffe wirklich identisch in ihrer Aussage? Vom reinen Inhalt her nicht: Euthanasie kommt aus dem Griechischem: ευθανασία, eu~ - gut, richtig, leicht, schön und thanatos - der Tod. „Guter Tod“ und „Sterbehilfe“ liegen nah beieinander, soweit stimmt das. Doch gerade vor dem Hintergrund der deutschen NS – Vergangenheit bekommt der „Gute Tod“ eine sehr negative Konnotation.
Der folgende Text beschäftigt sich in Ansätzen, mehr ist bei einem so brisanten und komplexen Thema nicht möglich, mit der Vergangenheit und Gegenwart des Euthanasie – Begriffs und seiner Bedeutung.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Euthanasie in der Vergangenheit
Von den Anfängen bis zur Eugenik-Debatte
Die Eugenik–Debatte der 20er Jahre
Das Euthanasieverständnis im Nationalsozialismus und seine Gegner
Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Immer wieder liest man in den Zeitungen von Fällen, in denen es um Euthanasie, Sterbehilfe oder Beihilfe zum Selbstmord geht: Sei es ein Hamburger Senator, der in einen Sterbehilfefall verwickelt ist oder ein neuer Gesetzentwurf, der dem Bundestag vorgelegt wird und in öffentlichen Diskursen wird über das Für und Wider von Sterbehilfe und/ oder Euthanasie gesprochen.
Trotzdem scheinen Tod und Sterben, vor allem aber Euthanasie und Sterbehilfe für viele ein Tabuthema zu sein. Vor allem im Hinblick auf die Entwicklung des Euthanasiegedankens in Deutschland gibt es viele Vorbehalte. Euthanasie und Sterbehilfe werden bei vielen gleichgesetzt – doch sind diese Begriffe wirklich identisch in ihrer Aussage? Vom reinen Inhalt her nicht: Euthanasie kommt aus dem Griechischem: ευθανασία, eu~ - gut, richtig, leicht, schön und thanatos - der Tod. „Guter Tod“ und „Sterbehilfe“ liegen nah beieinander, soweit stimmt das. Doch gerade vor dem Hintergrund der deutschen NS – Vergangenheit bekommt der „Gute Tod“ eine sehr negative Konnotation.
Der folgende Text beschäftigt sich in Ansätzen, mehr ist bei einem so brisanten und komplexen Thema nicht möglich, mit der Vergangenheit und Gegenwart des Euthanasie – Begriffs und seiner Bedeutung.
2. Euthanasie in der Vergangenheit
Von den Anfängen bis zur Eugenik-Debatte
Euthanasie - viele deutsche Bürger verbinden damit nichts Gutes. Die Gedanken kreisen um die Verbrechen des so genannten „Dritten Reiches“, um die Massentötungen von Behinderten und geistig Kranken, die dem Rassenwahn Adolf Hitlers zum Opfer fielen. Wenige denken dabei an Sterbehilfe. Doch was ist Euthanasie wirklich? Der Begriff hat im Laufe der Zeit eine eigene, kleine Geschichte geschrieben. Um zu sagen, was Euthanasie ist, muss man sich in die jeweilige Epoche, aus der der Begriff zitiert wird, hineinversetzen.
Die Geschichte der Euthanasie reicht weit zurück. So wurde im zwischen dem 4. und 5. Jahrhundert vor Christi Geburt verfassten hippokratischen Eid bereits versichert, dass der betreffende Heilkundige niemals „[…] irgend jemandem, auch auf Verlangen nicht, ein tödliches Mittel verabreichen order auch nur den Rat dazu erteilen.“[1] werde. Dieser Schwur hat bis in die heutige Zeit das Selbstverständnis der Bevölkerung der Euthanasie gegenüber beeinflusst und geprägt.[2]
War während der Antike die mentale Haltung gegenüber der Selbsttötung bei Lebensmüdigkeit (taedium vitae) und der Beihilfe zum Tod noch weltoffen und tolerant, so änderte sich dies unter dem Einfluss des nun starke christlich dominierten Abendlandes im Mittelalter, da hier unter den Prinzipien der Nächstenliebe und des Mitleids gehandelt wurde. Das heißt, dass hier die Überzeugung zum tragen kam, dass das Leben selbst von Gott stamme und es dem Menschen nicht zustehe, über das Ableben zu entscheiden: Die Euthanasie im antiken Sinne wurde als Todsünde gebrandmarkt, da die mit dem Alterungsprozess einhergehenden Gebrechen und Leiden als Prüfungen Gottes angesehen wurden, um die irdischen Sünden zu verbüßen.[3] Das in dieser Zeit erschienene Buch „Opus tripartium de praeceptis decalogi, de confessione et de arte moriendi“, verfasst vom Reformationspriester Johannes Chalier (1363 – 1429) und nach dessen Geburtsort schlicht „Gerson“ genannt, ist das einflussreichste seiner Tage. Im letzten Teil seines Buches geht Chalier auf die Sterbekunst ein. Dieser letzte Teil ist gegliedert in vier Abschnitte: „exhortationes“, „interrogationes“, „orationes“ und „observationes“. Im ersten Abschnitt fordert Chalier im Wesentlichen:
- Sich der Allmacht Gottes zu unterwerfen und damit zu akzeptieren, dass alle Menschen sterben müssen
- Dankbar die göttlichen Wohltaten anzuerkennen
- Leiden und Tod als Buße für Sünden zu ertragen
- Sich vollständig Gott hinzugeben
Im zweiten Teil beschäftigt sich Chalier mit Fragen der Einstellung und Führung des Lebens, im dritten Teil zeigt er Gebete an den Gott Vater, die Jungfrau Maria, die (Schutz-)Engel und die Sterbepatrone[4]. Im vierten und letzten Abschnitt geht er explizit auf die Rolle des Sterbehelfers ein und gibt spezifische Vorschriften, die die Aufgaben definieren. In der Hauptsache ist seine Aufgabe, den Sterbenden zu animieren, sich das Seelenheil durch Reue und Beichte zu sichern. Dieses Sterbebuch erfuhr eine solche Resonanz, dass es durch das französische Episkopat auf den Synoden als Unterrichtsgrundlage für Priester und Laien bestimmt wurde. Weitere Unterstützung erfuhr es durch das Konstanzer Konzils (1414 – 1418), so dass es sich noch weiter verbreiten konnte und späteren ars moriendi Traktaten als Vorlage diente. Damit war das christliche Denken durch die Prämisse geprägt, dass in einem guten Tod eine besondere Weisheit steckt, die jeder Mensch zu lernen hat. Durch diesen (guten) Tod sollte der Sterbende bzw. Tote die Gnade Gottes erlangen.
Die im 20. Jahrhundert aufkommenden, menschenverachtenden Begriffe für behinderte Menschen wie „Lebensunwertes Leben“, hätten in weiten Teilen der Bevölkerung und des Klerus keinen Platz gehabt. Erst zu Beginn der Neuzeit tauchen diese Tendenzen bei Martin Luther (1483 – 1546) auf.[5]
In der Renaissance wird der aus der Antike bekannte Gedanke der Euthanasie wieder aufgegriffen. Neu ist allerdings der Aspekt der Selbstbestimmung der Patienten: Nur der Sterbende darf nach Thomas Morus (1478 – 1535) und Francis Bacon (1561 – 1626) bestimmen, ob und wann er Hilfe beim Sterben erfährt. Bacon unterscheidet zusätzlich in der Euthanasie zwischen „euthanasia interior“, der seelischen Vorbereitung auf den Tod und „euthanasia exterior“, mit der Aufgabe dem Leidenden das Leiden zu erleichtern, was nach Ansicht von Bacon besser war, als nur fromm am Bett zu sitzen. Allerdings finden Thomas Morus und Francis Bacon bei den Ärzten der Renaissance und den folgenden Epochen nur geringe Wertschätzung.[6] Dies zeigt sich vor allem in der preußischen Rechtsprechung: 1721 stellt das preußische Landrecht die Tötung auf Verlangen auf eine Stufe mit der allgemeinen Tötung. Allerdings wird der Sachverhalt bereits 1794 revidiert: hier wird die Tötung auf Verlangen gewertet wie eine fahrlässige Tötung.[7] Dieser, wenn auch leichte Umschwung, setzt sich im 19. Jahrhundert fort: alleine im Zeitraum zwischen 1820 und 1840 werden in Deutschland über ein Dutzend Dissertationen veröffentlicht, die sich mit der Rolle von Ärzten bei der Begleitung Sterbender beschäftigten.[8] Wichtige Neuerung ist die Entstehung bzw. Etablierung der Neudefinierung der sogenannten „euthanasia medica“, eigentlich eine parallel laufende Behandlung zur psychologischen Betreuung: Die psychologische und medikamentöse Behandlung des sterbenden Patienten gehen jetzt Hand in Hand, um den Patienten zwar weiterhin am Sterben zu hindern (sprich den Sterbeprozess zu verlängern), dabei aber dem Wohlbefinden des Patienten die höchste Priorität zu geben[9]. Allerdings führte die zunehmen Technisierung dazu, dass Ärzte versucht sein konnten, das Leben, und damit Leiden, eines Menschen zu verlängern. So warnt Christoph Wilhelm Hufeland in seinem „Enchiridion Medicum“ von 1836 vor den technischen Neuerungen und den damit verbundenen Versuchungen, die daraus resultieren.[10] Entgegen der beständigen Suche der Ärzte versuchen Philosophen, allen voran Schopenhauer, die Euthanasie als Alternative zum natürlichen Tod darzustellen. Schopenhauer beschreibt die Euthanasie in dieser Zeit als leichte und nicht durch Schmerzen und Krankheit eingeleitete Art zu sterben. Der Selbstmord ist für ihn eine Möglichkeit den Leiden des Alters zu entgehen.[11] Wichtig für die Philosophen im Besonderen und für die Definierung des Euthanasiebegriffs allgemein war der Utilitarismus. Gerade in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts knüpft der klassische Utilitarismus von Jeremy Benthem (1748 – 1832) und John Stuart Mill (1806 – 1873) an den Ideen aus der Renaissance an.[12] Bis heute können zwei Gedankengänge bzw. Grundprinzipien aus dem Utilitarismus erkannt werden, die einen hohen Stellenwert in der aktuellen Diskussion um Euthanasie einnehmen. Dies sind zum Einen das Nützlichkeits- und zum Anderen das Autonomieprinzip.[13] Mill argumentiert, dass das oberste Ziel einer moralischen Entscheidung immer das Prinzip der Nützlichkeit sein müsse. Tritt das Autonomieprinzip an die Seite der Nützlichkeit, so erhält man die Grundlage für die heutige Diskussion.
Ein starker Umbruch im Denken zeichnet sich Ende des 19. Jahrhunderts ab. Der hier oft zitierte Friedrich Nietzsche steht (wenn auch fälschlich) für diesen Umschwung und das Aufkommen der Eugenik-Debatte. Nietzsche sucht zum Teil Rückbezug auf die Antike und bringt Ideen an, die mit den allgemein in dieser Zeit (auch weit über die Philosophie hinaus) bestehenden Befreiungsbewegungen korrespondiert, was sich bei Nietzsche in einer dramatischen Abrechnung mit der christlich – abendländischen Kultur äußert[14]. Nietzsches Voraussicht im Bezug auf den Missbrauch seiner Texte bewahrheitet sich[15]: Zuerst von den Sozialdarwinisten, später von den Nationalsozialisten werden seine Texte missbraucht, um eigene Thesen philosophisch zu stützen. Obwohl Stegmaier in seiner Werksinterpretation von Nietzsches „Genealogie der Moral“ aufzeigt, dass Nietzsche selber Rassismus und Sozialdarwinismus verachtet[16], so wurde doch, wie Kroll, Bayertz und Weingart[17] darstellen, der Weg für die Eugenik geebnet. Nietzsche schuf mit seinen Aussagen ein Umfeld, in dem sich eine Eugenik-Debatte erst entwickeln konnte, da man anhand von einzelnen und zum Teil fehlinterpretierten oder aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten einen Philosophen als Träger der Idee zu Rate ziehen konnte.
Die Eugenik–Debatte der 20er Jahre
Dementsprechend war es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Forderungen und Vorschläge im Anfang des 20. Jahrhunderts aufkamen, die sich mit den Tötungen von sogenannten „Ballastexistenzen“ beschäftigten. Dabei kommt es zu einer Begriffsüberschneidung im Deutschen, da ab dieser Zeit der Begriff der „Sterbehilfe“ als äquivalenter Begriff zur Euthanasie auftaucht. Man sieht in der Literatur vor und nach der Jahrhundertwende, dass sich die Gesellschaft mit Fragen beschäftigt, die sich um die Tötung von Mitmenschen drehen – wobei das zentrale Motiv das Mitleid ist.[18] Dabei, so Alice Ricciardi-von Platen, ist zumeist allerdings nicht das Mitleid mit den Kranken und Behinderten, sondern das Mitleid mit den Angehörigen gemeint. Die Eugenik-Debatte, die sich in den 20er Jahren wiederfindet, rückt die Einzelperson nur noch an den Rand der Betrachtungsweise. Das hängt mit der Sichtweise der Euthanasie in Deutschland zusammen, wo die Verfügungsrechte über Leidende als soziales Problem angesehen werden.[19]
[...]
[1] C. Lichtenthaeler: Der Eid des Hippokrates, Köln 1984, S. 19.
[2] Volker Zimmermann: Die „Heiligkeit des Lebens“ – Geschichte der Euthanasie in Grundzügen, in: Andreas Frewer, Clemens Eickhoff (Hrsg.): „Euthanasie“ und die aktuelle Sterbehilfe – Debatte. Die historischen Hintergründe medizinischer Ethik. Frankfurt, 2000, S.27.
[3] Volker Zimmermann: Die „Heiligkeit des Lebens“ – Geschichte der Euthanasie in Grundzügen, in: Andreas Frewer, Clemens Eickhoff (Hrsg.): „Euthanasie“ und die aktuelle Sterbehilfe – Debatte. Die historischen Hintergründe medizinischer Ethik. Frankfurt, 2000, S..29ff.
[4] St. Christopherus, St. Barbara, St. Katharina, St. Ursula und St. Klara
[5] Volker Zimmermann: Die „Heiligkeit des Lebens“ – Geschichte der Euthanasie in Grundzügen, in: Andreas Frewer, Clemens Eickhoff (Hrsg.): „Euthanasie“ und die aktuelle Sterbehilfe – Debatte. Die historischen Hintergründe medizinischer Ethik. Frankfurt, 2000, S.29ff.
[6] Volker Zimmermann: Die „Heiligkeit des Lebens“ – Geschichte der Euthanasie in Grundzügen, in: Andreas Frewer, Clemens Eickhoff (Hrsg.): „Euthanasie“ und die aktuelle Sterbehilfe – Debatte. Die historischen Hintergründe medizinischer Ethik. Frankfurt, 2000, S.33.
[7] H. Hälschner, Das preußische Strafrecht Teil 1 Geschichte des Brandenburgisch-Preußischen Strafrechts, Bonn 1855, Neudruck Aalen 1975, S. 182.
[8] Markus Zimmermann – Acklin: Euthanasie. Eine theologisch-ethische Untersuchung. 2., erweiterte und überarbeitete Auflage. Freiburg 2002, S. 45
[9] Markus Zimmermann – Acklin: Euthanasie. Eine theologisch-ethische Untersuchung. 2., erweiterte und überarbeitete Auflage. Freiburg 2002, S.46
[10] „ Der Arzt soll und darf nichts anderes tun als Leben erhalten, ob es ein Glück oder Unglück sei, ob es Wert habe oder nicht. Dies geht ihn nichts an. Und maßt er sich einmal an, diese Rücksicht mit in sein Geschäft aufzunehmen, so sind die Folgen unabsehbar und der Arzt wird der gefährlichste Mann im Staat. Denn ist einmal die Linie überschritten, glaubt sich der Arzt einmal berechtigt, über die Notwendigkeit eines Lebens zu entscheiden, so braucht es nur stufenweiser Progressionen, um den Unwert und folglich die Unnötigkeit eines Menschenlebens auch auf andere Fälle anzuwenden.“ Zitiert in: Markus Zimmermann – Acklin: Euthanasie. Eine theologisch-ethische Untersuchung. 2., erweiterte und überarbeitete Auflage. Freiburg 2002, S. 46., zitiert aus: Ch. W. Hufeland: Enchridion Medicum oder Anleitung zur medicinischen Praxis, Berlin 1857, S. 734f.
[11] Schopenhauer stellt hier keine Verbindungen zum Euthanasiebegriff her, sondern schließt sich, abseits der jüdisch-christlichen Tradition, den Ansichten Senecas, de Montaignes und Humes an. Vgl. Markus Zimmermann – Acklin: Euthanasie. Eine theologisch-ethische Untersuchung. 2., erweiterte und überarbeitete Auflage. Freiburg 2002, S. 47.
[12] Vgl.: J. - C. Wolf: Utilitaristische Ethik, S. 156, in: A. Pieper (Hrsg.): Geschichte der neueren Ethik 1, Tübingen/ Basel 1992, S 151 – 180 und O. Höffe (Hrsg.): Einführung in die Utilitaristische Ethik. Klassische und zeitgenössische Texte, 2. Überarbeitete und aktualisierte Auflage, Tübingen 1992 , S. 12f..
[13] Vgl.: J. - P. Wils, „Euthanasie“. Eine sozial-ethische Reflexion, in: J. – P. Wils/ D. Mieth (Hrsg.), Ethik ohne Chance? Erkundungen im technologischen Zeitalter, 2. Auflage, Tübingen 1991, S. 247 – 292.
[14] (1) „Die Schwachen und Mißrathnen sollen zu Grunde gehen: erster Satz unsrer Menschenliebe. Und man soll ihnen noch dazu helfen. Was ist schädlicher als irgendein Laster? – Das Mitleiden der Tat mit allen Mißratnen und Schwachen – das Christenthum… F. Nietzsche: Der Antichrist. Fluch auf das Christenthum. In: KSA, Bd. 6, Nachgelassene Schriften, Abschnitt 2, S 170 .
(2)“Glaubt es mir, meine Brüder! Er [Anm.: hier: Jesus] starb zu früh; er selber hätte seine Lehre widerrufen, wäre er bis zu meinem Alter gekommen! Edel genug war er zum widerrufen!“ F. Nietzsche: Also sprach Zarathustra. Ein Buch für Alle und Keinen (Teil 1), in KSA, Bd. 4, S.95 .
[15] Nietzsche war sich offensichtlich immer der Brisanz seiner einzelnen Textabschnitte und der Gefahr, die durch aus dem Zusammenhang gerissene Zitate entstehen könnte, bewusst. Folgende Textstelle zeigt das sehr deutlich: „Die schlechtesten Leser sind die, welche wie plündernde Soldaten verfahren: Sie nehmen sich Einiges, was sie brauchen können, heraus, beschmutzen und verwirren das Uebrige und lästern auf das Ganze.“ F. Nietzsche: Menschliches, Allzumenschliches.. Ein Buch für freie Geister. Zweiter Band, in: KSA, Bd. 2, S.436.
[16] Vgl. W. Stegmaier: Nietzsches „Genealogie der Moral, Darmstadt 1994, S.21.
[17] Vgl.: Peter Weingard/ Jürgen Kroll/ Kurt Bayertz: Rasse Blut und Gene. Geschichte der Eugenik und Rassenhygiene in Deutschland, Frankfurt am Main, S. 21
[18] z.B. R. Huch: Der Fall Derunga aus dem Jahr 1917 und Th. Storm: Ein Bekenntnis aus dem Jahr 1887; weitere Hinweise tauchen in der Darstellung und Interpretation von H. Viefhues: Das Motiv der Euthanasie in der fiktionalen Literatur. Zugleich ein Beitrag zu einer metaphorischen Verhaltensweise der Ethik, Bochum 1991, S. 25 – 40. auf; vgl. Markus Zimmermann – Acklin: Euthanasie. Eine theologisch-ethische Untersuchung. 2., erweiterte und überarbeitete Auflage. Freiburg 2002, S. 57
[19] Alice Ricciardi-von Platen: Die Wurzeln des Euthanasiegedankens in Deutschland, in: Andreas Frewer, Clemens Eickhoff (Hrsg.): „Euthanasie“ und die aktuelle Sterbehilfe – Debatte. Die historischen Hintergründe medizinischer Ethik. Frankfurt, 2000, S. 47
- Citation du texte
- Patrick Saal (Auteur), 2008, Die Euthanasiedebatte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149739
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