Durch die Jahrtausende, angefangen von den ältesten uns bekannten Kulturen ist uns von Musik berichtet. Sie wurde gehört oder man musizierte selbst, man redete oder man schrieb über sie. Man pries sie, weil es wohl nichts gibt, was in irgendeiner Weise mit ihr zu vergleichen wäre. So meinte Hermann Hesse: „Wo wir etwas finden, das wie Musik ist, da müssen wir bleiben; es gibt im Leben gar nichts andres zu erstreben als das Gefühl der Musik, das Gefühl des Mitschwingens und rhythmischen Lebens, der harmonischen Berechtigung zum Dasein.“ (o. J.).
Wie für jeden Menschen, so ist Musik auch für Menschen mit geistiger Behinderung von großer Bedeutung. In meiner Hausarbeit möchte ich nun untersuchen, ob und wenn ja, in welcher Weise, der Umgang mit Musik sich auf die Lebensqualität von Menschen mit geistiger Behinderung auswirkt.
Daher lautet meine These:
Musik bewirkt im Leben von Menschen mit geistiger Behinderung eine Erhöhung der Lebensqualität, was insbesondere zutrifft, wenn sie selbst die Akteure sind.
Meine Hausarbeit habe ich folgendermaßen aufgebaut:
Nach dieser Einleitung will ich mich in Kapitel 2 mit Definitionen und Sprachgebrauch von geistiger Behinderung, mit der Lebenswelt sowie dem Selbst- und Fremdbild von Menschen mit geistiger Behinderung befassen. In Kapitel 3 möchte ich ein konkretes Projekt beschreiben, welches meine These auf einer Erfahrungsebene stützen soll. In Kapitel 4 möchte ich das in dem Projekt Dargestellte noch einmal theoretisch untermauern, indem ich die Auswirkungen von Musik im Leben von Menschen mit geistiger Behinderung erläutere.
Als Grundlage für meine Hausarbeit diente zum einen eine für mein Thema sehr wertvolle Diplomarbeit von Thomas Langens über bildnerisch-kreative Medien, zum anderen ein Aufsatz von Monika Julius über Identität und Selbstkonzept von Menschen mit geistiger Behinderung, welche beide meine bisherige Erfahrung im Bereich der Behindertenpädagogik theoretisch unterstützen. Ein Film über das Projekt Die COMBO bot anhand eines Beispiels eine gewinnbringende Ergänzung zu meinen Untersuchungen. Weitere Quellen aus dem Internet rundeten meine Auswahl ab. Natürlich fließen in jedem Fall eigene Kenntnisse und Erfahrungen in meine Ausführungen mit ein.
Gliederung
1. Einleitung
2. Grundlegendes über geistige Behinderung
2.1. Definitionen geistiger Behinderung
2.2. Sprachgebrauch bezüglich geistiger Behinderung
2.3. Lebenswelt von Menschen mit geistiger Behinderung
2.4. Fremd- und Selbstbild von Menschen mit geistiger Behinderung
2.4.1. Fremdbild
2.4.2. Selbstbild
3. Projekt Die COMBO
3.1. Highlights der Band Die COMBO
3.2. Die COMBO von außen erlebt
4. Auswirkungen von Musik bei Menschen mit geistiger Behinderung
4.1. Eingliederung in die Gesellschaft
4.1.1. Normalisierung
4.1.2. Integration
4.1.3. Kooperationsfähigkeit
4.2. Entwicklung der Persönlichkeit
4.2.1. Selbstverwirklichung
4.2.2. Förderung gesunder emotionaler Entwicklung
4.2.3. Erschließung nonverbaler Ausdrucksmöglichkeiten
5. Schlussfolgerung und Zusammenfassung
5.1. Schlussfolgerung
5.2. Zusammenfassung
6. Literatur- und Quellenverzeichnis
6.1. Literaturangaben
6.2. Datenträger DVD/CD
6.3. Sonstige Quellen
1. Einleitung
Durch die Jahrtausende, angefangen von den ältesten uns bekannten Kulturen ist uns von Musik berichtet. Sie wurde gehört oder man musizierte selbst, man redete oder man schrieb über sie. Man pries sie, weil es wohl nichts gibt, was in irgendeiner Weise mit ihr zu vergleichen wäre. So meinte Hermann Hesse: „Wo wir etwas finden, das wie Musik ist, da müssen wir bleiben; es gibt im Leben gar nichts andres zu erstreben als das Gefühl der Musik, das Gefühl des Mitschwingens und rhythmischen Lebens, der harmonischen Berechtigung zum Dasein.“ (o. J.).
Wie für jeden Menschen, so ist Musik auch für Menschen mit geistiger Behinderung von großer Bedeutung. In meiner Hausarbeit möchte ich nun untersuchen, ob und wenn ja, in welcher Weise, der Umgang mit Musik sich auf die Lebensqualität von Menschen mit geistiger Behinderung auswirkt.
Daher lautet meine These:
Musik bewirkt im Leben von Menschen mit geistiger Behinderung eine Erhöhung der Lebensqualität, was insbesondere zutrifft, wenn sie selbst die Akteure sind.
Meine Hausarbeit habe ich folgendermaßen aufgebaut:
Nach dieser Einleitung will ich mich in Kapitel 2 mit Definitionen und Sprachgebrauch von geistiger Behinderung, mit der Lebenswelt sowie dem Selbst- und Fremdbild von Menschen mit geistiger Behinderung befassen. In Kapitel 3 möchte ich ein konkretes Projekt beschreiben, welches meine These auf einer Erfahrungsebene stützen soll. In Kapitel 4 möchte ich das in dem Projekt Dargestellte noch einmal theoretisch untermauern, indem ich die Auswirkungen von Musik im Leben von Menschen mit geistiger Behinderung erläutere.
Als Grundlage für meine Hausarbeit diente zum einen eine für mein Thema sehr wertvolle Diplomarbeit von Thomas Langens über bildnerisch-kreative Medien, zum anderen ein Aufsatz von Monika Julius über Identität und Selbstkonzept von Menschen mit geistiger Behinderung, welche beide meine bisherige Erfahrung im Bereich der Behindertenpädagogik theoretisch unterstützen. Ein Film über das Projekt Die COMBO bot anhand eines Beispiels eine gewinnbringende Ergänzung zu meinen Untersuchungen. Weitere Quellen aus dem Internet rundeten meine Auswahl ab. Natürlich fließen in jedem Fall eigene Kenntnisse und Erfahrungen in meine Ausführungen mit ein.
2. Grundlegendes über geistige Behinderung
2.1. Definitionen geistiger Behinderung
„Eine eindeutige und allgemein akzeptierte Definition“ geistiger Behinderung ist „schwierig“. Deutlich ist jedoch, dass der Begriff etwas mit der Einschränkung „kognitiver Fähigkeiten eines Menschen“ (Wikipedia o. J.), aber auch mit den daraus resultierenden Folgen zutun hat.
So „sind Beeinträchtigungen (...) insbesondere in der Denkfähigkeit, im Lernverhalten, im sozialen Verhalten und in der sprachlichen Kommunikation“ zu finden. Eine „unmittelbare und unabhängige Lebensführung und Teilnahme an der Gesellschaft“ ist Menschen mit geistiger Behinderung „erschwert“. (Langens o. J.).
Die International Classification of Diseases (ICD-10) beschreibt geistige Behinderung (oder Intelligenzstörung) als einen „Zustand von verzögerter oder unvollständiger Entwicklung der geistigen Fähigkeiten“. Sie spricht von Beeinträchtigungen der „Fertigkeiten, die sich in der Entwicklungsperiode manifestieren und die zum Intelligenzniveau beitragen“ (IDC 10 2008).
Die Weltgesundheitsorganisation unterscheidet „zwischen der ursächlichen Schädigung, der daraus resultierenden Beeinträchtigung der Aktivität, der Beeinträchtigung der Teilhabe in einem Lebensbereich oder einer Lebenssituation, sowie den Umfeldfaktoren in der physikalischen, sozialen und einstellungsbezogenen Umwelt.“ (Wikipedia o. J.).
Wie anhand dieser Definitionen zu sehen ist, gibt es unterschiedliche Ansätze und Kriterien, um das Phänomen der geistigen Behinderung zu erfassen.
2.2. Sprachgebrauch bezüglich geistiger Behinderung
Die Problematik einer Definition verdeutlicht sich nun auch am Sprachgebrauch, der sich einerseits sehr zum Positiven entwickelt hat, wo es andererseits aber immer noch parallel existierende und zum Teil rivalisierende Begrifflichkeiten gibt.
Hier ein sehr kurzer Abriss der mühseligen Wandlung des Begriffs: Der in den 1960er Jahren noch verwendete Begriff der „Schwachsinnigen“ ist mittlerweile abgelöst (bis auf ältere Gesetzestexte wie das Strafgesetzbuch). Vielerorts wird jedoch auch heute noch von „geistig Behinderten“ oder „den Behinderten“ gesprochen. Beide Formulierungen betonen die Behinderung vor dem Menschen und stigmatisieren ihn. Der Begriff „Menschen mit geistiger Behinderung“ wird nun immer häufiger verwendet. Er stellt den Menschen in den Vordergrund und nennt seine Behinderung als „eine von vielen Eigenschaften“ erst danach (ebd.). Im Betreuungsrecht, das es seit 1992 gibt, wird entgegen dem Strafgesetzbuch (s. o.) der schon neuere Begriff der „geistigen Behinderung“ verwendet (siehe § 1896 BGB), der inzwischen jedoch auch nicht mehr dem neuen, gerade beschriebenen, Ansatz entspricht.
Der in Deutschland für die Selbstvertretung von Menschen mit geistiger Behinderung eintretende Verein „People First“ kämpft dafür, den Begriff "Menschen mit Lernschwierigkeiten" durchsetzen.
Die Entwicklung des Sprachgebrauchs deutet auch auf eine Änderung alt her gebrachter Sichtweisen hin, worauf ich hier jedoch hier nicht näher eingehen kann. Jedoch ist dieser Prozess noch in vollem Gange.
2.3. Die Lebenswelt von Menschen mit geistiger Behinderung
Um die Lebenswelt von Menschen mit geistiger Behinderung ein Wenig zu verstehen, möchte ich hier näher darauf eingehen.
Eine gezielte Frühförderung für Kinder mit einer geistigen Behinderung soll ihre bestmögliche Entwicklung unterstützen (ebd.). Vielerorts gibt es auch schon integrative Kindergärten oder zumindest integrative Gruppen oder eben Sonderkindergärten.
In Deutschland besteht die Pflicht zum Besuch einer Schule für alle, auch für Kinder und Jugendliche mit geistiger Behinderung (im Gegensatz zur DDR, wo man Menschen mit geistiger Behinderung oft die Fähigkeit zur Bildung absprach).
Seit den 1990er Jahren ist eine schulische Integration von Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung in Grund- und Regelschulen mehr und mehr angestrebt. (ebd.). Mein Sohn besuchte als „normales“ Kind eine integrative Klasse während seiner vier Jahre Grundschulzeit, was sich sehr positiv auf seine Entwicklung auswirkte.
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- Citar trabajo
- Friedemann Göppel (Autor), 2008, Musik mit und von Menschen mit geistiger Behinderung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149668
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