Der Konfuzianismus entstand zu einer Zeit, in der das Jahrhunderte lang gültige politische und soziale Gefüge zerfiel. Er entstand in einer Zeit, die als Niedergang empfunden wurde; nicht in einer Zeit des Aufbruchs.
Es war nicht das China in der Größe, die es heute besitzt. Von Bedeutung war, ganz grob gesprochen, das Gebiet, das im Süden durch Yangzi und im Nordwesten durch die Schleife des „Gelben Flusses“ begrenzt wurde. Die meisten archäologischen Funde stammen aus dieser Gegend und bestätigen den von traditionellen chinesischen Geschichtsschreibern erhobenen Anspruch, dass es bereits im 21 Jh. v. Chr. eine hochentwickelte chinesische Kultur gab. Die Funde der damaligen Zeit sprechen von „Sechs Schulen“ (liu jia) und „Neun Strömungen“ (jiu liu) (auch „Hundert Schulen“ (bai jia)), was darauf schließen lässt, dass es nicht nur sehr viele Strömungen zur damaligen Zeit gab, sondern der Konfuzianismus in einem Klima der Rivalität entstand und seine Überlegenheit darstellen, sowie verteidigen musste. Karl Jaspers bezeichnet dieses Phänomen als „Achsenzeit“.
Aufgabe der Konfuzianer war das Sammeln, Bewahren, Editieren und Überliefern. Sie können als Gelehrte oder besser als „Lehrer der Gelehrten“ (ru jiao) bezeichnet werden. Der Begriff darf jedoch nicht zu der Annahme verleiten, der Konfuzianismus sei eine feste, auf Konfuzius zurückzuführende, Lehre.
1. Historischer Hintergrund
Der Konfuzianismus[1] entstand zu einer Zeit, in der das Jahrhunderte lang gultige politische und soziale Gefuge zerfiel. Er entstand in einer Zeit, die als Niedergang empfunden wurde; nicht in einer Zeit des Aufbruchs.
Es war nicht das China in der Grotee, die es heute besitzt. Von Bedeutung war, ganz grob gesprochen, das Gebiet, das im Suden durch Yangzi und im Nordwesten durch die
Schleife des ,,Gelben Flusses" begrenzt wurde. Die meisten archaologischen Funde stammen aus dieser Gegend und bestatigen den von traditionellen chinesischen Geschichtsschreibern erhobenen Anspruch, dass es bereits im 21 Jh. v. Chr. eine hochentwickelte chinesische Kultur gab. Die Funde der damaligen Zeit sprechen von „Sechs Schulen" (liu jia) und ,,Neun Stromungen" (jiu liu) (auch „Hundert Schulen" (bai jiaj), was darauf schlieteen lasst, dass es nicht nur sehr viele Stromungen zur damaligen Zeit gab, sondern der Konfuzianismus in einem Klima der Rivalitat entstand und seine Uberlegenheit darstellen, sowie verteidigen musste. Karl Jaspers bezeichnet dieses Phanomen als „Achsenzeit".
Aufgabe der Konfuzianer war das Sammeln, Bewahren, Editieren und Uberliefern. Sie konnen als Gelehrte oder besser als „Lehrer der Gelehrten" (ru jiao) bezeichnet werden. Der Begriff darf jedoch nicht zu der Annahme verleiten, der Konfuzianismus sei eine feste, auf Konfuzius zuruckzufuhrende, Lehre.[2]
Konfuzius selbst beschreibt in Lun Yu seine Aufgaben folgendermateen:
,,Der Meister sprach: »Beschreiben und nicht machen, treu sein und das Altertum lieben: darin wage ich mich mit unserem Pong zu vergleichen«."[3]
Im Gegensatz zu anderen chinesischen Philosophen, deren Existenz nicht erwiesen ist, gibt es Quellen[4], welche die Existenz Konfuzius' belegen. Jedoch gibt es keine historisch - kritische Aufarbeitung des Uberlieferten, sodass lediglich davon auszugehen ist, dass das „Lun Yu" keine einzige Zeile aufweist, die „in dieser Form sicher von [Konfuzius] [...]
stammt."[5]
Dies ist auf den groteen zeitlichen Abstand zwischen dem Tod Konfuzius' und der Niederschrift der Bibliographie Shiji zuruckzufuhren.
Konfuzius selbst lebte etwa von 551 - 479 v. Chr. Geboren im Staat Lu, verlor er bereits im Alter von drei Jahren seinen Vater und wuchs unter armlichen Verhaltnissen auf. Er arbeitete als Landarbeiter fur eine vornehme Familie und heiratete mit 19 Jahren. Aus dieser Ehe gingen 3 Kinder hervor, jedoch konnte Konfuzius nie ein enges Verhaltnis zu seiner Familie aufbauen. Sein Hauptaugenmerk galt schon damals dem Studium der alten „Riten und Brauche" Um 519 v. Chr. folgte eine Anstellung als Hauslehrer in Lu. Die Sohne des Ministers sollten durch Konfuzius Zugang zu den „alten Ritualen" bekommen. Im Jahr darauf folgte eine Reise in die Reichshauptstadt, bei der Konfuzius die Riten und Brauche des Tschou-Reiches studierte. Mit 34 Jahren floh er mit dem Herzog von Lu in
einen Nachbarstaat, wobei Konfuzius die Musik angeblich naher gebracht wurde. Auteerdem widmete er sein Leben ab diesem Zeitpunkt dem Studium.
Mit 51 Jahren wurde Konfuzius zunachst Justizminister und spater Kanzler des Staates Lu, wodurch er den Staatsfuhrer Herzog Ting mategeblich beeinflusste.
Dies hatte eine seit langer Zeit unerreichte innerstaatliche Stabilitat zur Folge. Das Land florierte und erfuhr sowohl einen politischen, als auch einen kulturellen Aufschwung, der auf Konfuzius zuruckzufuhren ist. Doch schon drei Jahre spater sollte Herzog Ting dem ,,tragen Genussleben"[6] mehr Bedeutung zuschreiben als seinem Staat und Konfuzius, was diesen zur Niederlegung seines Amtes notigte.
Eine 12-jahrige Wanderzeit begann, durch die er sich die politische Verwirklichung seiner Lehren in irgendeinem Land erhoffte. Dabei blieb er jedoch erfolglos.
Konfuzius agierte in dieser Zeit als Gelehrter, hatte jedoch - auch seitens seiner Schuler - nicht selten mit herber Kritik zu kampfen. Dies veranlasste ihn zum Weiterziehen, mit der immerwahrenden Sehnsucht nach seiner Heimat:
„Lafet mich heim, lafet mich heim."[7]
Als 68-jahriger Greis kehrte Konfuzius in seine Heimat zuruck und ubernahm von da an kein Staatsamt mehr. In sich gekehrt, studierte er das „Buch der Wandlungen" und trat die Lehrtatigkeit fur einen kleinen Kreis von Schulern an.
Vor seinem Tod soll Konfuzius zu einem Schuler Folgendes gesagthaben:
„Kein weiser Herrscher ersteht und niemand im Reich will mich zu seinem Lehrer machen. Meine Todesstunde istgekommen."
Die Menschen haben, laut dieser Aussage, seine Botschaft nie verstanden oder verstehen wollen. Genau so wenig zeigten sie Einsicht, klagt er in einem Gedicht.[8]
2. Zentrale Gedanken des Konfuzius
Die Lehre des Konfuzius steht in engem Zusammenhang mit der damaligen sozialen und politischen Situation in China. Es wuchs der Wunsch, die Missstande zu beheben und eine innerstaatliche Stabilitat zu erlangen. Eine grotee Schuld an der schlimmen
Situation schreibt Konfuzius den damaligen Herrschern zu, welche charakterschwach und unfahig regierten. „Seine Kritik richtet sich in erster Linie gegen die Fursten, [...] die als erstes den Rechten Weg verlassen und damit die Verwirrung der geistigen und politischen Ordnung herbeigefuhrte haben."[9] Demnach mussen die Missstande im Kern behoben werden, also bei den Staatsfuhrern, welche durch missverstandliche Sprache das Volk nicht mehr erreichen.[10]
[...]
[1] Die Bezeichnung leitet sich ab von Konfuzius, der lat. Form des Familiennamens Kong und des Honorifikums fuzi, Meister. Sie wurde von den Jesuitenmissionaren um 1600, die in China wirkten, beeinflusst. Vgl. Emmerich, Reinhard: Konfuzius. Munchen 1992. S. 162.
[2] Vgl. Emmerich, S. 160-162.
[3] Kungfutse: Lun Yu. Ubertragen von Richard Wilhelm. Munchen 1994. Buch VII, 1.
[4] „Aufzeichnungen des Grotehistographen" (Shiji)-. werden auf das 1. Jh. n. Chr. datiert, was etwa 400 Jahre nach Konfuzius' Tod ist; Vgl. Emmerich, S. 162.
[5] Jaspers, Karl: Die mategebenden Menschen. Munchen 1994. S. 155.
[6] Hackmann, Heinrich: Chinesische Philosophie. Munchen 1927. S. 73.
[7] Jaspers, S. 156.
[8] Jaspers, S. 157.
[9] Gu, Xuewu: Konfuzius zur Einfuhrung. Hamburg 199. S. 115.
[10] Vgl. Lun Yu, XIII, 3; Dies erfolgt in erster Hinsicht durch die „Richtigstellung der Begriffe".
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