Bergbau und Hüttenwesen haben in den letzten Jahrzehnten gewaltigen Einfluss auf Natur und Umwelt genommen, wie etwa durch den großflächigen Tagebau in den Braunkohlerevieren am Niederrhein und im Raum Halle/Leipzig oder durch die Versalzung von Werra und Weser als Folge der Kalisalzgewinnung in Thüringen und Hessen. Doch bereits das Montanwesen in vorindustrieller Zeit brachte nicht unerhebliche Umweltbelastungen mit sich, deren Folgen z.T. bis in unsere Zeit hinein reichen. Damals wie heute waren Streitschriften und Beschwerden der umliegenden Bevölkerung die Indikatoren dieser Belastungen durch das Montanwesen. So entstanden bereits im 15. und 16. Jahrhundert Schriften, die das Verhältnis zwischen Nutzen des Bergbaus und den Umweltschädigungen in seinem Gefolge diskutieren. Die in dieser Zeit entstandenen Umweltschäden können dabei keineswegs als flächendeckend betrachtet werden. Vielmehr lagen Belastungen nur in kleinen Bergbauregionen vor (z.B. Mittelgebirgen wie Schwarzwald, Harz oder Erzgebirge). In welcher Form belasteten nun die Berg- und Hüttenwerke ihre umliegende Natur? Dieser Frage wird in dieser Hausarbeit nachzugehen sein, wobei vor allem Georg Agricolas (1494–1555) berühmte Darstellung des Bergbaus und der Hüttenkunde als Quellen herangezogen werden soll. Sein 1556 erschienenes Werk „De re metallica libri XII“ war die erste systematische Abhandlung über das Montanwesen und zugleich eines der ersten technologischen Bücher der Neuzeit. Agricola, dessen Werk in Chemnitz erschien, beschrieb vor allem die Bergbau- und Verhüttungsmethoden des Erzgebirges, die jedoch auch im übrigen Miteleuropa angewandt wurden. Die Quelle liefert somit einen wertvollen Gesamtüberblick über das Montanwesen jener Zeit. Neben hauptsächlich technischen Beschreibungen werden Probleme und Gefahren des Bergbaus nur beiläufig oder indirekt gennannt. Agricola nennt jedoch keine Lösungsansätze zu bestehenden Problemen, da vorindustrielle Umweltprobleme herkömmlicherweise durch städtische und landesherrliche Verordnungen sowie einzelne Rechtsinstitute wie Nachbarschaftsrecht, Fluss- oder Holzordnungen geregelt wurden. Mit der Intensivierung des Bergbaus wurden jedoch zunhemend nur noch die Symptome von Umweltverschmutzung und nicht die Ursachen bekämpft. Ziel dieser Hausarbeit soll aber nicht die Diskussion um Formen der Bekämpfung der Umweltverschmutzung sein, sondern vielmehr die Darstellung einzelner, vom Montanwesen belasteter Teile der Natur in vorindustrieller Zeit.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Fragestellung und Quellen
- Veränderungen des Landschaftsbilds
- Wasser
- Eingriffe in den Wasserhaushalt
- Wasserverschmutzung: Das Beispiel der Erft und ihrer Nebenflüsse
- Luftverunreinigung
- Waldrodung und Holznot
- Schwermetalle im Boden
- Schlussbetrachtungen
- Quellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit den Umweltbelastungen, die durch den Bergbau und das Hüttenwesen in vorindustrieller Zeit entstanden sind. Sie analysiert die Auswirkungen des Montanwesens auf die Natur, insbesondere im Hinblick auf die Veränderungen des Landschaftsbilds, die Wasserverschmutzung und die Belastung des Bodens. Die Arbeit stützt sich dabei auf Georg Agricolas Werk „De re metallica libri XII“ als zentrale Quelle.
- Veränderungen des Landschaftsbilds durch Bergbau und Hüttenwesen
- Eingriffe in den Wasserhaushalt und Wasserverschmutzung
- Luftverunreinigung durch den Bergbau
- Waldrodung und Holznot als Folge des Montanwesens
- Schwermetalle im Boden als Folge des Bergbaus
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und erläutert die Bedeutung von Georg Agricolas Werk „De re metallica libri XII“ als Quelle. Das Kapitel „Veränderungen des Landschaftsbilds“ beschreibt die Auswirkungen des Bergbaus auf die Landschaft, insbesondere die Entstehung von Schächten, Halden und Tagebauen. Die Abholzung der Wälder und die damit verbundene Erosion werden ebenfalls thematisiert. Das Kapitel „Wasser“ behandelt die Eingriffe in den Wasserhaushalt durch den Bergbau, insbesondere die Wasserverschmutzung durch den Abbau von Erzen. Am Beispiel der Erft und ihrer Nebenflüsse wird die Problematik der Wasserverschmutzung veranschaulicht. Das Kapitel „Luftverunreinigung“ befasst sich mit den Auswirkungen des Bergbaus auf die Luftqualität. Die Waldrodung und die damit verbundene Holznot werden im Kapitel „Waldrodung und Holznot“ behandelt. Das Kapitel „Schwermetalle im Boden“ untersucht die Belastung des Bodens durch Schwermetalle, die durch den Bergbau freigesetzt werden. Die Schlussbetrachtungen fassen die Ergebnisse der Arbeit zusammen und geben einen Ausblick auf die weitere Forschung.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Bergbau, das Hüttenwesen, die Umweltbelastung, die Landschaftsveränderung, die Wasserverschmutzung, die Waldrodung, die Holznot, die Schwermetalle im Boden und Georg Agricola. Die Arbeit beleuchtet die Auswirkungen des Montanwesens in vorindustrieller Zeit auf die Natur und die Umwelt. Sie analysiert die Veränderungen des Landschaftsbilds, die Eingriffe in den Wasserhaushalt, die Luftverunreinigung, die Waldrodung und die Belastung des Bodens durch Schwermetalle. Die Arbeit stützt sich dabei auf Georg Agricolas Werk „De re metallica libri XII“ als zentrale Quelle.
- Arbeit zitieren
- Simon Gonser (Autor:in), 2002, Umweltbelastungen durch Bergbau und Hüttenwesen in vorindustrieller Zeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149122
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