Das Thema Energie ist in den letzten Jahren zu einem Kernfeld der deutschen Politik geworden. Anfangs in der Umweltbewegung der 80er Jahre noch von den meisten belächelt, zweifelt mittlerweile niemand mehr an der Wichtigkeit dieses Themenbereiches. Mit der Diskussion um den Klimawandel und seinen einhergehenden Fragen nach einer effizienten Nutzung der fossilen Energieträger oder des Nachhaltigkeitsgedankens, ist ein öffentlicher Druck entstanden das Thema Energienutzung breit zu diskutieren. In dieser Arbeit soll nun auch das Thema Energienutzung behandelt werden, allerdings in einem viel früheren Zeitraum. Es soll auf die Energienutzung in der Urzeit bis zur Antike eingegangen werden. Es sollen sowohl erste Formen der Energiegewinnung als auch elaboriertere Nutzungstechniken der Antike beleuchtet werden. Des Weiteren spielen die Auswirkungen der Energieinventionen auf die jeweiligen Bevölkerungen eine Rolle.
Die Quellenlage zu diesem Themenbereich kann als durchschnittlich bezeichnet werden. Gerade Althistoriker setzen ihre Themenschwerpunkte eher auf politische und soziale Fragen und eher weniger auf naturwissenschaftlich angehauchte Fragestellungen. Bei der Literaturrecherche bereitet die oftmals leichtfertig gehandhabte Datierungspraxis einiger Autoren des öfteren Probleme. Das zu behandelnde Thema reicht weit in die Geschichte zurück, insofern kann eine sklavische Ausrichtung an der aktuellsten Forschung vernachlässigt werden. Als Hauptbezugspunkt dieser Arbeit kann Prometheus auf der Titanic gelten, das die Energiesysteme von der Urzeit bis in unsere Zeit anschaulich darstellt.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Erste Energieformen
2.1 Das Feuer
2.2 Erste handwerkliche Tätigkeiten
3. Die neolithische Revolution
4. Erste Energiesysteme
4.1 Bewässerungstechniken
4.2 Entstehung staatsartiger Systeme
5. Die Entdeckung der Wind- und Wasserkraft
6. Das Rad
7. Das anbrechende Maschinenzeitalter in Griechenland
8. Die römische Herrschaft
8.1 Die landwirtschaftliche Produktion
8.2 Neue technische Errungenschaften
8.3 Das Verkehrs- und Transportnetz
8.4 Der Energiefaktor Mensch
8.5 Die Überwachung des Energiesystems
9. Schlussbetrachtung
10. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Das Thema Energie ist in den letzten Jahren zu einem Kernfeld der deutschen Politik geworden. Anfangs in der Umweltbewegung der 80er Jahre noch von den meisten belächelt, zweifelt mittlerweile niemand mehr an der Wichtigkeit dieses Themenbereiches. Mit der Diskussion um den Klimawandel und seinen einhergehenden Fragen nach einer effizienten Nutzung der fossilen Energieträger oder des Nachhaltigkeitsgedankens, ist ein öffentlicher Druck entstanden das Thema Energienutzung breit zu diskutieren. In dieser Arbeit soll nun auch das Thema Energienutzung behandelt werden, allerdings in einem viel früheren Zeitraum. Es soll auf die Energienutzung in der Urzeit bis zur Antike eingegangen werden. Es sollen sowohl erste Formen der Energiegewinnung als auch elaboriertere Nutzungstechniken der Antike beleuchtet werden. Des Weiteren spielen die Auswirkungen der Energieinventionen auf die jeweiligen Bevölkerungen eine Rolle.
Die Quellenlage zu diesem Themenbereich kann als durchschnittlich bezeichnet werden. Gerade Althistoriker setzen ihre Themenschwerpunkte eher auf politische und soziale Fragen und eher weniger auf naturwissenschaftlich angehauchte Fragestellungen. Bei der Literaturrecherche bereitet die oftmals leichtfertig gehandhabte Datierungspraxis einiger Autoren des öfteren Probleme. Das zu behandelnde Thema reicht weit in die Geschichte zurück, insofern kann eine sklavische Ausrichtung an der aktuellsten Forschung vernachlässigt werden. Als Hauptbezugspunkt dieser Arbeit kann Prometheus auf der Titanic[1] gelten, das die Energiesysteme von der Urzeit bis in unsere Zeit anschaulich darstellt.
2. Erste Energieformen
Der zeitliche Startpunkt dieser Untersuchung wird in die Mindel-Eiszeit verortet, sprich vor 500 000 Jahren. In dieser Zeit, welche natürlich sehr grob zu unterteilen ist, waren zum einen das Feuer und zum anderen der Mensch als Energieträger von großer Bedeutung.
2.1 Das Feuer
Das Feuer war im Alltag der damals lebenden Menschen von zentraler Wichtigkeit. „Als Wärme- und Lichtquelle, als Hilfsmittel bei der Zubereitung der Nahrung und der Verarbeitung gewisser Werkstoffe […]“[2] wurde Feuer gebraucht. Die Entdeckung des Holzes als Energieträger geht hiermit logischerweise einher. Der gewiefte Umgang mit Feuertechniken war also eine Grundvoraussetzung bei eventuellen Expansionsabsichten bestimmter Populationen. Durch seine vielfältigen Gebrauchsmöglichkeiten bedingt, kann das Feuer als Katalysator des beginnenden Energiezeitalters eingeschätzt werden. Jedoch war das Feuer an sich nicht nur eine technische Revolution, weiterhin zeitigte es auch im psychisch-sozialen Bereich gravierende Veränderungen. Der Raum um die Feuerstelle symbolisierte eine Abgrenzung zu anderen Gruppen, außerdem stellte die Erhaltung des Feuers, also Brennholzbeschaffung, die Menschen vor neue Herausforderungen.[3] Debeir führt hierzu aus, dass „[…] Feuer nicht nur als die erste Technik zu betrachten […]“[4] ist, sondern seine Wirkung bezüglich Hominisation und Sozialisation ebenfalls von beträchtlicher Bedeutung ist.
2.2 Erste handwerkliche Tätigkeiten
Jedoch waren nicht nur externe Faktoren für weitere Entwicklungsschritte verantwortlich. In der Würm-Eiszeit entwickelten die Menschen allmählich Fähigkeiten die eigene Muskelkraft in für sie vorteilhaftere Bahnen zu lenken. Beispielsweise konnte der Homo sapiens durch die Anfertigung möglichst effizienter Werkzeuge einen großen Fortschritt in der Generierung von mechanischer Energie erzielen.[5] Die Hauptaufgabe dieses Menschentypus, nämlich Produktion und Reproduktion seiner selbst, wurde somit in dieser Zeit durch die Produktion von menschlicher Energie erweitert. Weiterhin konnte in diesen paläolithischen Gesellschaften, die im Alltagsleben auf Jagd und Fischfang zurückgeführt werden konnten, erstmalig das Phänomen des aufgeschobenen Nutzeffektes erkannt werden, womit einfacherweise die Herstellung von Werkzeugen gemeint ist.[6] Natürlich steht dieser Effekt in starkem Zusammenhang mit dem vorgefundenen Ökosystem. Eine übermäßige Belastung desselbigen drohte die Produktivitätsgrundlagen zu zerstören. Insofern war eine strikte Begrenzung der Populationszahl anzustreben und demzufolge das Leben in kleinen Gemeinschaften vorzuziehen. Sahlins bezeichnet den Jäger der paläolithischen Zeit dann auch als „[…] die sog. Subsistenzwirtschaft in Person […]“[7], da es hier nicht möglich war Überschüsse zu erwirtschaften und die Zivilisation voranzubringen.
3. Die neolithische Revolution
Um ungefähr 9000 v. Chr. war ein langsamer Übergang von der Kultur des Jagens und Sammelns der Altsteinzeit auf die Kultur von Ackerbau und Viehzucht zu verzeichnen.[8] Der genaue historische Grund für das Einsetzen der neolithischen Revolution ist noch umstritten, allgemein wird vermutet, dass zum einen Zusammenhänge mit den endeiszeitlichen Klimaveränderungen bestehen und zum anderen erhöhte Niederschlagsmengen dafür verantwortlich zeichneten.[9] Der Übergang zu Ackerbau und Viehzucht ist durch eine sich weiterentwickelnde Energiekette charakterisiert. Die für die Nahrungsmittelproduktion aufgewandte Energie lässt sich nun in drei Stufen unterteilen: Durch eine bessere oder wahrscheinlich erstmalige Kontrolle der biologischen Umwandler, hiermit sind beispielsweise geregelter Ackerbau und seine zu erwartenden Erträge gemeint, war es zum ersten Mal in der Geschichte möglich Energieformen, sprich Nahrung, auf Vorrat zu halten. Da ja auch die Energiequelle Feuer zu dieser Zeit relativ verbreitet war, war es den Menschen möglich diese Nahrung zu einem späteren Zeitpunkt zu verzehren. Diese Nahrung wiederum wurde dann wieder vom menschlichen Stoffwechsel in Energie umgewandelt.[10] In Energiebegriffen bedeutet dies, dass die Menschen gewisse Energiemengen investierten, zum Beispiel beim Ackerbau, und sich von dieser Investition einen Mehrwert an Energie erhofften. Die Zyklen der Energienutzung waren von den relativ kurzen des Jagens und Sammelns auf langfristigere Landwirtschaftszyklen übergegangen.[11] Dieser Wandel des Energiezyklus war somit hauptsächlich verantwortlich für die eintretenden Veränderungen, wie die stete Vergrößerung menschlicher Siedlungen, erste Bewässerungstechniken oder auch Sozialstrukturen mit Arbeitsteilung. Durch die Entwicklung immer größerer Siedlungen war letztendlich auch die Herausbildung verschiedenster Kulturgruppen möglich.[12]
4. Erste Energiesysteme
Nach dem Ende der neolithischen Revolution und der damit einhergehenden Übernahme ihrer neuen Entwicklungen konnten erste große und zusammenhängende Energiesysteme ausgemacht werden. Diese waren geographisch auf große Schwemmlandebenen, also in der Umgebung großer Flüsse gelegen, eingegrenzt.[13] Allgemein ist hierzu noch zu sagen, dass sich diese Veränderungen über einen, dem heutigen Betrachter unendlich erscheinenden Zeitraum hinzogen.
4.1 Bewässerungstechniken
Bewässerung dient in der Regel einer besseren Auslastung von Grünpflanzen. Diese Grünpflanzen, sei es nun Gerste oder Weizen, sind aufgrund der photosynthetischen Reaktion als Art Sonnenkollektoren zu sehen. Ungefähr 4000 v. Chr. erstreckte sich diese Weise der Energienutzung bereits auf mehrere hunderttausend Hektar.[14] Gerade in per se niederschlagsarmen Gebieten, wie Ägypten[15], mussten deshalb ausgefeilte Techniken zum Einsatz kommen. Da die Bevölkerungszahlen immer mehr anschwollen mussten in Ufernähe des Nils eingedeichte Bassins oder Bewässerungskanäle eingerichtet werden, um eine möglichst hohe bewässerte Anbaufläche zu erreichen.[16] Dieser Fortschritt bedingte dann auf weitere Sicht auch weitere Innovationen, wie das Graben von Brunnen oder die Errichtung von Lagerstätten für die eingefahrene Ernte. Jedoch blieben in dieser progressiven Zivilisation menschliche und tierische Muskelkraft die Hauptantriebskräfte des Energienutzungsprozesses.[17] Als Zeichen für die Wirkungsmacht der Energienutzung kann die Bevölkerungsdichte dienen, welche sich im Zeitraum von 2500 v. Chr. bis zur Herrschaft der Römer mehr als verdoppelte. Somit war Ägypten die Kornkammer des antiken Roms.[18]
[...]
[1] Jean-Claude Debeir, Jean-Paul Deléage u. Daniel Hémery: Prometheus auf der Titanic. Frankfurt 1989.
[2] Debeir 1989, S. 41.
[3] Ebenda, S. 42.
[4] Ebenda.
[5] Ebenda.
[6] Debeir 1989, S. 43.
[7] Ebenda, S. 44. Zitat wurde aus Debeir übernommen, da die Monographie von Sahlins nicht verfügbar war.
[8] Ulrich Zimmermann: Die neolithische Revolution, in: Meilensteine der Menschheit, hrsg. v. Brockhaus-Redaktion, Mannheim 2003, S. 18-21, hier S. 18.
[9] Ebenda, S. 19.
[10] Debeir 1989, S. 46.
[11] Debeir 1989, S. 49.
[12] Zimmermann 2003, S. 20-21.
[13] Debeir 1989, S. 51.
[14] Ebenda, S. 52.
[15] Aus Platzgründen soll hier nur auf die ägyptische Energienutzung näher eingegangen werden. Beispielsweise wäre hier noch auf Mesopotamien zu verweisen.
[16] Debeir 1989, S. 53.
[17] Vaclav Smil: Energy in World History. Boulder 1994, hier S. 28.
[18] Ebenda, S. 60.
- Citar trabajo
- Michael Gamperl (Autor), 2008, Frühe Energieformen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148827
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