Diese Arbeit richtet sich an Pädagogen, welche in pädagogischen Institutionen mit Kindern im Vorschul- und Grundschulalter arbeiten. Damit sind insbesondere Kindergärten, Kindertagesstätten und Grundschulen gemeint. Die Altersspanne bewegt sich zwischen fünf und zwölf Jahren.
An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass das Psychodrama ursprünglich in der Erwachsenentherapie eingesetzt wurde, zwischenzeitlich jedoch vielfach modifiziert wurde und dadurch auch Anwendungskonzepte im pädagogischen Bereich (Kinderpsychodrama) entwickelt wurden. Hierzu gehören u. a. psychodramatische Gruppenspiele für offene und geschlossene Gruppen, sowie Handpuppenspiele für die Einzelarbeit mit Kindern.
Psychodrama ist eine Methode, die über die Erfahrung gelehrt wird. Eine praxisorientierte Weiterbildung ist daher erforderlich.
Die pädagogische Praxis ist vielfachen Herausforderungen ausgesetzt. Der Einsatz psychodramatischer Methoden kann erzieherisch Handelnde bei der Bewältigung dieser Herausforderungen unterstützen. Diese Arbeit soll dazu anregen den pädagogischen Alltag kreativ zu gestalten und den Anteil positiver Erfahrungen zwischen Pädagogen und Kindern zu erhöhen.
Psychodrama ist viel mehr als eine Methode. Es ist eine Weltanschauung, eine Philosophie. Die hier vorliegende Arbeit beschränkt sich nicht auf Kinder mit speziellen Bedürfnissen, Belastungen und Störungen. Auf Belastungsfaktoren im psychomedizinischen Sinn werde ich in dieser Arbeit nicht vertieft eingehen, da diese eine intensiv-therapeutische Behandlung benötigen, welche der pädagogische Alltag nicht gewährleisten kann. Diese Arbeit will vielmehr die Selbstreflexion von Pädagogen anregen und einen ganzheitlichen Blick auf die Lebenswirklichkeit von Kindern werfen.
Das Psychodrama als Methode hat „Heilung aus der Begegnung“ als Ziel. Gesunde und Belastete begegnen sich unweigerlich und das Psychodrama gestaltet diese Begegnung heilsam. In pädagogischen Institutionen kann somit die „gesunde Basis“ mittels Psychodrama die Gesamtheit stärken und die Kinder in ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung fördern. Die Prognose belasteter Gruppenmitglieder sich gesellschaftlich selbstständig handlungsfähig zu entwickeln wird dadurch verbessert.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Psychodrama nach Moreno
- Biographische Daten Morenos
- Philosophischer Hintergrund des Psychodramas
- Kosmologie
- Kosmos
- Zeit
- Raum
- Realität
- Anthropologische Konzepte
- Begegnung
- Spontaneität
- Kreativität
- Gesundheit
- Pädagogisches Kinderpsychodrama
- Kinderpsychodrama in der pädagogischen Praxis
- Rahmenbedingungen
- Allgemeines zum Gruppenspiel
- Initalphase des Gruppenspiels
- Aktionsphase des Gruppenspiels
- Integrationsphase des Gruppenspiels
- Beispiele für klassische Gruppenspiele
- Bauernhof
- Zoo
- Hotel
- Schiff
- Weltraum
- Märchen
- Kreative psychodramatische Interventionen
- Doppeln
- Spiegeln
- Selbstgespräch
- Benennen was ist
- Reporter
- Außenfeind
- Einzelarbeit im psychodramatischen Handpuppenspiel
- Einzelarbeit im psychodramatischen Handpuppenspiel
- Pädagogische Grundhaltung als Voraussetzung psychodramatischer Arbeit
- Pädagogik als multidisziplinäres Unterfangen. Ein (notwendiger) Exkurs
- Erziehung - Eine Definition
- Verhaltensproblem – Eine Definition
- Abweichendes Verhalten – Eine Definition
- Wann ist abweichendes Verhalten ein Verhaltensproblem?
- Zusammenfassung
- Zielsetzungen pädagogischen Handelns und psychodramatischer Arbeit - Eine Verknüpfung
- Allgemeine Zielsetzungen des Psychodramas
- Besondere Zielsetzungen des psychodramatischen Gruppenspiels
- Herleitung von Zielen pädagogischen Handelns unter Berücksichtigung psychodramatischer Zielsetzungen
- Stärkung des kindlichen Bedürfnisses nach Wachstum
- Stärkung und Förderung selbstbestimmten und selbstwirksamen Handelns
- Förderung der moralischen Urteilsfähigkeit
- Unterstützung bei der Entwicklung einer dauerhaften Zuversicht
- Fazit
- Die Anwendung des Psychodramas in der pädagogischen Arbeit mit Kindern
- Die theoretischen Grundlagen des Psychodramas
- Die Einsatzmöglichkeiten des Psychodramas in der pädagogischen Praxis
- Die Stärkung der Kinder durch kreative Methoden
- Die Förderung der Kreativität und Spontaneität der Kinder
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Anwendung des Psychodramas in der pädagogischen Arbeit mit Kindern, die Verhaltensprobleme aufweisen. Das Ziel der Arbeit ist es, die theoretischen Grundlagen des Psychodramas darzustellen und dessen Einsatzmöglichkeiten in der pädagogischen Praxis aufzuzeigen. Dabei wird der Fokus auf die Stärkung der Kinder durch kreative Methoden gelegt.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Diplomarbeit ein und stellt die Relevanz des Themas dar. Das erste Kapitel befasst sich mit dem Psychodrama nach Jacob Moreno, seiner Biographie und den philosophischen Grundlagen. Es werden die anthropologischen Konzepte des Psychodramas erläutert und das pädagogische Kinderpsychodrama vorgestellt. Das zweite Kapitel beleuchtet die pädagogische Grundhaltung als Voraussetzung für die psychodramatische Arbeit. Es wird die Bedeutung von Erziehung und die Definition von Verhaltensproblemen diskutiert. Im dritten Kapitel werden die Zielsetzungen pädagogischen Handelns und psychodramatischer Arbeit miteinander verknüpft. Die Arbeit zeigt auf, wie das Psychodrama zur Stärkung des kindlichen Bedürfnisses nach Wachstum, zur Förderung selbstbestimmten und selbstwirksamen Handelns, zur Entwicklung der moralischen Urteilsfähigkeit und zur Unterstützung bei der Entwicklung einer dauerhaften Zuversicht beitragen kann.
Schlüsselwörter
Psychodrama, Kinderpsychodrama, Verhaltensprobleme, Pädagogik, Kreativität, Spontaneität, Selbstwirksamkeit, Moralentwicklung, Wachstum, Zuversicht.
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- Dijana Pereglin (Autor), 2010, Mit Psychodrama Verhaltensproblemen von Kindern kreativ begegnen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148638