Der Mensch als „individuelles Internet“. Der Mensch ist sozusagen der komplexeste Großrechner der Welt. Zu Beginn der neunziger Jahre wurden diese als Dekade des Gehirns vorausgesagt und schon wenig später gegen Ende dieser Dekade wurde noch einen Schritt weiter gegangen und sollte das gegenwärtige Jahrhundert das Jahrhundert des Gehirns sein.
Ist unser Gehirn wirklich alleine verantwortlich für unser Tun und Lassen? Was kann das Gehirn, wie setzt es sich zusammen?
Um diesen Fragen nachzugehen und diese richtig einzuordnen soll zu Beginn der Ausarbeitung geklärt werden welche Ansichten des Menschen überhaupt existieren. Die Anthropologie als Lehre bzw. Wissenschaft des Menschen untersucht diese Ansichten. Dabei werden hierbei verschiedene Hintergründe betrachtet und herangezogen. So werden die biologische und die theologische Betrachtungsweise beschrieben sowie auf die Betrachtungsmöglichkeiten nach Kant eingegangen. Anschließend steht die Darstellung des Internet des Menschen im Mittelpunkt, d.h. das Gehirn und die Verhaltensweisen im Zusammenspiel mit dem Rückenmark als Zentralnervensystem sowie die einzelnen Bereiche des Gehirns. Weiterhin erfolgt die Erklärung und Beschreibung von Konflikten im Gehirn in Zusammenhang den Wahrnehmungen des Menschen. Schließlich werden die anderen Festplatten, die Emotionen, aufgezeigt und wie diese zustande kommen. Als Abschluss stehen dann die Chancen und Grenzen der menschengerechteren Organisation der Arbeit für den Menschen. Wo können Unternehmen ansetzen und in wie weit sind Veränderungen möglich um die Arbeit dem Menschen anzupassen und den Menschen als Schatz des Unternehmens einzuordnen...
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Einleitung
1 Erklärung der Menschenbilder
1.1 Biologische Betrachtung
1.2 Theologische Betrachtung
1.3 Betrachtung nach Kant
2 Das Internet des Menschen
2.1 Gehirn, Rückenmark und Co
2.1.1 Das Zentralnervensystem
2.1.2 Das Großhirn
2.1.3 Das Kleinhirn
2.1.4 Der Hirnstamm
2.1.5 Das Schaltnetz des Gehirns
2.2 Konflikte im Gehirn
3 Andere Festplatten
4 Chancen und Grenzen der menschengerechten Organisation der Arbeit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 3-1: Großhirn
Abbildung 3-2: Kleinhirn
Abbildung 3-3: Hirnstamm
Abbildung 3-4: Schwarz Quadrate auf weißem Hintergrund
Abbildung 3-5: Welle aus blauen Punkten auf grünem Hintergrund
Einleitung
Der Mensch als „individuelles Internet“. Der Mensch ist sozusagen der komplexeste Großrechner der Welt. Zu Beginn der neunziger Jahre wurden diese als Dekade des Gehirns vorausgesagt und schon wenig später gegen Ende dieser Dekade wurde noch einen Schritt weiter gegangen und sollte das gegenwärtige Jahrhundert das Jahrhundert des Gehirns sein.[1]
Ist unser Gehirn wirklich alleine verantwortlich für unser Tun und Lassen? Was kann das Gehirn, wie setzt es sich zusammen?
Um diesen Fragen nachzugehen und diese richtig einzuordnen soll zu Beginn der Ausarbeitung geklärt werden welche Ansichten des Menschen überhaupt existieren. Die Anthropologie als Lehre bzw. Wissenschaft des Menschen untersucht diese Ansichten. Dabei werden hierbei verschiedene Hintergründe betrachtet und herangezogen. So werden die biologische und die theologische Betrachtungsweise beschrieben sowie auf die Betrachtungsmöglichkeiten nach Kant eingegangen. Anschließend steht die Darstellung des Internet des Menschen im Mittelpunkt, d.h. das Gehirn und die Verhaltensweisen im Zusammenspiel mit dem Rückenmark als Zentralnervensystem sowie die einzelnen Bereiche des Gehirns. Weiterhin erfolgt die Erklärung und Beschreibung von Konflikten im Gehirn in Zusammenhang den Wahrnehmungen des Menschen. Schließlich werden die anderen Festplatten, die Emotionen, aufgezeigt und wie diese zustande kommen. Als Abschluss stehen dann die Chancen und Grenzen der menschengerechteren Organisation der Arbeit für den Menschen. Wo können Unternehmen ansetzen und in wie weit sind Veränderungen möglich um die Arbeit dem Menschen anzupassen und den Menschen als Schatz des Unternehmens einzuordnen.
1 Erklärung der Menschenbilder
1.1 Biologische Betrachtung
In der biologische Betrachtung des Menschen fließen die Theorien von Charles Darwin und Jean Baptiste Lamarck ein. Als beispielhaftes Problem soll angeführt werden warum die Giraffen einen langen Hals entwickelten. Die Situation der Giraffen war, dass in ihrem Lebensraum, der Savanne, die Blätter in den Baumkronen wuchsen. Um an die Blätter in dieser Höhe heranzukommen, benötigen die Giraffen längere Hälse.
Nach Lamarck sind die Organismen bestrebt ihre Strukturen immer komplexer werden zu lassen. Sie besitzen einen Trieb zur Vervollkommnung, welcher sie antreibt sich den Bedürfnissen stetig anzupassen. Diese Anpassung wird in der Evolution dann weitervererbt. Am Beispiel der Giraffenhälse lässt sich das folgendermaßen erklären. Da die Giraffen früher kurze Hälse besaßen, mussten sie diese ständig lange strecken um an die Blätter in den Baumkronen zu gelangen. Durch dieses ständige Strecken wurden die Hälse der Giraffen länger und diese Veranlagung wurde dann weitervererbt. Nach Lamarck wird der Körperbau durch das Verhalten bestimmt und das Organ durch den Gebrauch.
Darwin geht hingegen geht etwas differenzierter heran und gibt vor, dass alle Lebewesen mehr Nachkommen haben, als notwendig sind um die Rasse zu erhalten. Dabei sind die Eigenschaften der Nachkommen unterschiedlich ausgeprägt. Es kommen abweichende Formen vor, welche die Variation beschrieben werden. Diese Formen der Eigenschaften haben sich beim Kampf ums Dasein durchgesetzt und bei den besitzenden Lebewesen vermehrt, wodurch sich diese wieder vermehrt haben. Dadurch entstand laut Darwin eine Selektion bzw. Auslese der Arten und Lebewesen, welche sich am besten an die Umwelt angepasst haben. Durch diese Selektion entwickelte sich die jeweilige Art weiter. Darwin zieht denn Schluss, dass nach den Variation und Selektionen so die Tier- und Pflanzenarten entstanden sind. Im 20. Jahrhundert findet dann dieser Grundgedanke Darwins durch die Erkenntnisse der Genetik bzw. Molekularbiologie etc. Unterstützung und wird sogar erweitert.
Bei der Übertragung auf den Menschen der beiden Theorien kommt man zu der Erkenntnis, dass der Mensch in der Linie der Evolution steht. Der Mensch kann als „Produkt“ der Weiterentwicklung der Arten gesehen werden. Die Unterscheidung zum Tier liegt nur graduell vor, erkennbar in den besseren Eigenschaften für diese Umwelt. Prinzipiell, also geistig und metaphysisch werden vorerst keine Unterschiede gemacht.
Bei Lamarck wird der Körperbau durch das Verhalten bestimmt, also die kann nur durch Anpassung das Überleben und die Weiterentwicklung gesichert werden. So entwickelte sich der lange Hals der Giraffe durch Vererbung der Veränderung des Halses und die Art entwickelte sich weiter. Der Mensch durchlief ebenso wie die Tierarten Entwicklungsstadien und passte sich immer wieder den Umgebungen und Gegebenheiten an. Der Mensch ist damit die wohl am besten angepasste Art. Aus Darwins Sicht ist der Gedanke der Evolution entscheidend, welcher aussagt, dass der die Stärkeren sich selektieren von den Schwächeren. Durch diese Selektion werden die Eigenschaften der Arten ständig verbessert. So wie die Giraffen mit den längeren Hälsen sich gegen die anderen Artgenossen behaupten, so setzte sich auch der Mensch im Kampf ums Dasein durch.
Anhand dieser Erkenntnisse nahm der Mensch ab dem 19. Jahrhundert die Stellung als „Krone der Schöpfung“ ein. Die Erklärung der Evolution von Darwin auf biologisch-empirischen Fakten beruhend, fand im Sozial-Darwinismus die Übertragbarkeit auf den Menschen. Dabei ist man im Sozial-Darwinismus davon ausgegangen, dass die stärkere „Rasse“, welche z.B. kulturell überlegen war, andere „Rassen“ zu dominieren. Diese Theorie wurde als Basis eingesetzt um den Nationalsozialismus des 20. Jahrhunderts zu begründen.[2]
1.2 Theologische Betrachtung
Die theologische Betrachtungsweise geht auf Adam und Eva zurück. Zur Verdeutlichung wird die Geschichte von Adam und Eva kurz dargestellt:
Als Eva am Baum der Erkenntnis vorbei kommt wird sie von der Schlange überredet die Früchte des Baumes zu kosten, obwohl es Adam und Eva verboten war die Früchte dieses einen Baumes zu essen. Die Schlange redet Eva ein, diese Frucht würde ewiges Leben und Wahrheit bringen. Sie gibt weiterhin vor, dass sie erkennen werden was gut oder böse ist und werden allwissend sein. Als Adam und Eva dann die Frucht essen, verfinstert sich die Sonne und ein kühler Wind weht durch den Garten. Eva und Adam schauten sich an und sahen plötzlich, dass sie nackt waren. Sie waren zwar immer nackt, doch nie zuvor haben sie gefroren wir jetzt. Es war ihnen beschämend nackt voreinander zu stehen. Da sprach der Herr und führte die beiden hinaus in die Wüste, weil sie so sein wollten wie er. Er hat ihnen alles gegeben um glücklich zu sein, jedoch reichte den beiden das plötzlich nicht mehr aus. Diese Geschichte von Adam und Eva zeigt auf wie ernst Gott die Freiheit des Menschen nimmt. Selbst wenn der Mensch tut was nicht nach Gottes Willen ist, wird Gott nicht eingreifen. Denn Gott bezieht sich an seine Schöpfungsordnung. Denn der Mensch trägt die Verantwortung für sich selbst und seine Welt. Gott zeigt dem Menschen die Grenzen auf und warnt den Menschen diese Grenzen nicht zu überschreiten. Zu seinem Ebenbild hat Gott den Menschen geschaffen, jedoch gehören zum Menschsein auch Fehler dazu, wobei nicht Gott den fehlbaren Menschen aufgibt.[3]
[...]
[1] Vgl. Hagner (2006), S. 17
[2] Vgl. Kunzmann, Burkhard, Wiedmann (1992), S. 186ff.
[3] Vgl. http://www.phil-o-sophie.de/widm/theologie/theo.html
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- Anonymous,, 2009, Der Mensch als "individuelles Internet", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148633
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