Die Präsenz von Politikern und Parteien sind in den Printmedien, im Radio und im Fernsehen für die Öffentlichkeit zu festen Bestandteilen geworden. Neben Nachrichtensendungen, die über diverse politische Handlungen beziehungsweise Interaktionen, Entwicklungen und Entscheidungen, Parteiprogrammatiken oder auch über Skandale berichten und die politischen Akteure desweilen neben deren funktionalen öffentlichen Person ebenfalls als Privatperson präsentieren, inszenieren sich Politiker in politisch ausgerichteten Talkshows vielfach selbst.
Auf diese Weise erhält das Publikum einen scheinbaren Eindruck über die Person des Politikers und über die Ideologien der jeweiligen Partei, für die diese Person steht.
Die mediale Beeinflussung der potenziellen Wähler ist extrem groß. Durch zielgruppengerechte Formate wie auch aufgrund der gelockerten Parteibindungen können durch Medieninszenierungen Wähler positiv oder negativ beeinflusst werden.
Durch das medial kreierte Bild wird versucht eine angebliche Transparenz für die Öffentlichkeit zu wahren. Öffentliche Diskurse werden zu bestimmten Thematiken und Problemfeldern geführt und letztendlich erfolgt die Entscheidungsfindung, im Sinne des Kollektives, nämlich der Bevölkerung. Unklar bleibt dennoch der Aspekt, wie relevante, verbindliche Entscheidungen wirklich getroffen werden, vor allem, da politische Entscheidungen gelegentlich konträr zu den angekündigten Zielen stehen. Wie funktioniert Politik wirklich? Welches sind Praktiken und Taktiken, die herangezogen werden, um politisches Interesse durchzusetzen und verbindliche Entscheidungen zu treffen? Wozu dienen die Bilder und Informationen der Medien? Welche Funktion hat Sprache oder nonverbale Kommunikation?
Die Arbeit „Politische Praktiken – Theoretische Betrachtung, akteurzentrierter Institutionalismus und die Relevanz von Kommunikation durch Medien und Sprache in politischen Entscheidungsprozessen“ geht in diesem Sinne der Frage nach: „Welchen Funktion haben Kommunikationsmedien und Sprache bei politischen Prozessen?“
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Teil I
- Theoretische Betrachtungen
- Mikropolitik - Thematische Eingrenzung des Feldes
- Akteurzentrierter Institutionalismus
- Theorie politischer Praktiken nach Tanja Pritzlaff und Frank Nullmeier
- Theorie politischer Praktiken
- Körper und Artefakte
- Normativität von Praktiken
- Politik als Herstellung kollektiver Verbindlichkeit
- Minimalvoraussetzungen zur Identifikation von politischen Geschehen
- Basale Akte zur Herstellung von Verbindlichkeit
- Mikropolitische Taktiken nach Oswald Neuberger
- Mikropolitische Taktiken
- Täuschung und Vertretung
- Vertretung
- Täuschung
- Grundtypen politischer Praktiken
- Beispiele für politische Praktiken
- Resumée Teil I
- Theoretische Betrachtungen
- Teil II
- Kommunikation als Medium der Politik
- Medien Kommunikation - Sprache
- Politik und Medien
- Inszenierung durch Medien
- Manipulation durch Medien
- PR im politisch-parlamentarischen Raum
- Kommunikation und Sprache
- Sprache - Verbalisieren politischer Praktiken
- Politische Rede
- Nonverbale Kommunikation – eine politische Praktik
- Medien Kommunikation - Sprache
- Kommunikation als Medium der Politik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit „Politische Praktiken – Theoretische Betrachtung, akteurzentrierter Institutionalismus und die Relevanz von Kommunikation durch Medien und Sprache in politischen Entscheidungsprozessen“ befasst sich mit der Frage nach der Funktion von Kommunikationsmedien und Sprache in politischen Prozessen. Sie untersucht, wie diese Elemente zur Herstellung von Verbindlichkeit, zur Durchsetzung von Interessen und zur Gestaltung von politischen Entscheidungen beitragen.
- Theoretische Grundlagen der Mikropolitik und des Akteurzentrierten Institutionalismus
- Die Theorie politischer Praktiken nach Tanja Pritzlaff und Frank Nullmeier
- Mikropolitische Taktiken nach Oswald Neuberger
- Die Rolle von Medien und Sprache in politischen Prozessen
- Die Bedeutung von nonverbaler Kommunikation in politischen Praktiken
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und beleuchtet die allgegenwärtige Präsenz von Politik in den Medien. Sie stellt die Relevanz von Medieninszenierungen für die politische Kommunikation heraus und hinterfragt die Transparenz politischer Entscheidungen.
Der erste Teil der Arbeit widmet sich den theoretischen Grundlagen. Er beginnt mit einer begrifflichen Eingrenzung der Mikropolitik und stellt den Akteurzentrierten Institutionalismus nach Fritz W. Scharpf vor. Dieses Kapitel verdeutlicht den Zusammenhang zwischen politischen Praktiken, Medien, Akteuren, Interaktionen und Institutionen.
Im Anschluss daran wird die Theorie politischer Praktiken nach Tanja Pritzlaff und Frank Nullmeier vorgestellt. Der Fokus liegt auf der Beschreibung von politischen Praktiken, den ihnen impliziten Normen und ihren Anwendungsmöglichkeiten. Die Autoren betonen die Bedeutung von Körper und Artefakten, Symbolen, Gesten, Mimik und Sprache in politischen Praktiken. Die Normativität von politischen Praktiken wird ebenfalls beleuchtet und der Einfluss von sprachlichen, kulturellen und sozialen Regeln auf die Akteure verdeutlicht.
Das Kapitel „Politik als Herstellung von kollektiver Verbindlichkeit“ erklärt den Begriff der kollektiven Verbindlichkeit und die Minimalvoraussetzungen, die ein Geschehen als politisches kennzeichnen. Im Anschluss werden die basalen Akte zur Herstellung von Verbindlichkeit beschrieben. Die Autoren betonen, dass politische Praktiken stets durch die Interaktion von mindestens zwei Akteuren entstehen.
Der zweite Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der Kommunikation als Medium der Politik. Er untersucht die Rolle von Medien und Sprache in politischen Prozessen. Die Inszenierung und Manipulation durch Medien sowie die Bedeutung von PR im politisch-parlamentarischen Raum werden beleuchtet.
Der Fokus liegt auf der Analyse von Sprache als Mittel zur Verbalisierung politischer Praktiken. Politische Rede und nonverbale Kommunikation werden als politische Praktiken betrachtet und ihre Bedeutung für die politische Kommunikation herausgestellt.
Schlüsselwörter
Politische Praktiken, Akteurzentrierter Institutionalismus, Mikropolitik, Kommunikation, Medien, Sprache, nonverbale Kommunikation, politische Entscheidungen, Verbindlichkeit, Interessen, Taktiken, Inszenierung, Manipulation, PR.
- Citar trabajo
- Andrea Roy (Autor), 2010, Politische Praktiken - Theoretische Betrachtung, akteurzentrierter Instititutonalismus und die Relevanz von Kommunikation durch Medien und Sprache in politischen Prozessen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148576
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