Die PISA – Studie belegt, dass die finnischen Schüler unabhängig vom Bildungsniveau ihrer Eltern relativ homogene Leistungen erbringen (vgl. OECD 2005). In meiner Arbeit „Bildung ohne Selektion – eine Analyse am Beispiel Finnlands“ möchte ich aufzeigen, wie Finnland soziale Defizite durch das Schulsystem kompensiert, welches vor allem in die ersten Schuljahre investiert und im Vergleich zu anderen europäischen Ländern die Selektion nach hinten verschiebt. Somit werden homogene Leistungen erreicht und im Sinne Humboldts und Klafki eine allgemeine Basis für alle Schüler erschafft.
Im ersten Kapitel befasse ich mich mit den Begriffsbestimmungen von Selektion und dem historischen Bildungsbegriff. Des Weiteren wird das Allgemeinbildungskonzept von Wolfgang Klafki kurz erläutert, weil meines Erachtens viele Forderungen aus diesem im finnischen Schulsystem erfüllt sind. Ferner setze ich mich mit der inneren und äußeren Differenzierung auseinander, weil die innere Differenzierung ein wesentlicher Aspekt des finnischen Schulsystems ist.
Im zweiten Kapitel stelle ich das finnische Bildungswesen unter folgenden Gesichtspunkten dar. Die historische Entwicklung sowie auch die Maxime der finnischen Bildungspolitik finde ich aus Gründen meiner Thematik erwähnenswert, da sich aus diesen die Haltung der Finnen zu dem Thema Bildung zeigt. Weiterhin skizziere ich die Verwaltung und Finanzierung des Schulsystems und erkläre dessen Struktur. Aus Gründen der Thematik und des Umfangs dieser Arbeit, gehe ich auf die berufliche wie auch Erwachsenenbildung nicht näher ein. Dessen ungeachtet beschreibe ich die Qualifikation der Lehrkräfte, weil dies ein Hauptqualitätsfaktor für die schulischen Erfolge in Finnland ist.
Im dritten Kapitel beginne ich mit dem Aufzeigen von Selektionsschwellen im Schulsystem, welche in Finnland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern nach hinten verschoben sind. Danach setze ich mich mit der Frage auseinander, wie die finnische Schule soziale Defizite durch Differenzierung und Integration kompensiert. Die finnische Schule fördert statt zu selektieren und erreicht damit sehr gute Resultate. Warum und ob es den Schulen in Finnland gut gelingt, versuche ich in meiner Arbeit aufzuzeigen.
Abschließend folgt eine persönliche Schlussbetrachtung.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definitionen und Theorien
- Selektion
- Historischer Bildungsbegriff
- Allgemeinbildungskonzept nach Wolfgang Klafki
- Differenzierung
- Innere Differenzierung
- Äußere Differenzierung
- Grunddaten und das Bildungswesen in Finnland
- Grunddaten
- Historische Entwicklung
- Verwaltung und Finanzierung des Schulsystems
- Strukturen des Schulsystems
- Vorschulerziehung
- Grundschule
- Gymnasiale und berufliche Bildung
- Maxime der finnischen Bildungspolitik
- Qualifikation der Lehrkräfte
- Untersuchung von Selektionsschwellen und Integration
- Selektionsschwellen in Finnland
- Differenzierung und Integration in Finnland
- Gemeinschaftsgedanke
- Vorschulbildung als Fundament
- Integration an finnischen Schulen
- Integration von ausländischen Kindern
- Lehrerausbildung in Finnland
- Begabtenförderung
- Evaluation statt Schulaufsicht
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit „Bildung ohne Selektion – eine Analyse am Beispiel Finnlands“ untersucht, wie das finnische Bildungssystem soziale Defizite durch eine nach hinten verschobene Selektion kompensiert und so homogene Leistungen erreicht. Das Ziel ist es, die finnische Bildungspolitik und ihre Auswirkungen auf die Schülerleistungen im Vergleich zu anderen europäischen Ländern zu analysieren.
- Die Rolle der Selektion im Bildungssystem
- Das finnische Bildungssystem im Vergleich zu anderen europäischen Ländern
- Die Bedeutung der frühen Bildung für die spätere Entwicklung
- Die Förderung von Integration und Inklusion im finnischen Schulsystem
- Die Auswirkungen der finnischen Bildungspolitik auf die Schülerleistungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Thematik dar und führt in die Arbeit ein. Kapitel 1 befasst sich mit den Definitionen und Theorien der Selektion und des Bildungsbegriffs, sowie dem Allgemeinbildungskonzept nach Wolfgang Klafki und der inneren und äußeren Differenzierung. Kapitel 2 präsentiert das finnische Bildungswesen unter verschiedenen Gesichtspunkten wie der historischen Entwicklung, Verwaltung und Finanzierung, Struktur und der Qualifikation der Lehrkräfte. Kapitel 3 untersucht die Selektionsschwellen in Finnland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern und analysiert, wie die finnische Schule soziale Defizite durch Differenzierung und Integration kompensiert.
Schlüsselwörter
Selektion, Bildung, Finnland, Integration, Differenzierung, Allgemeinbildung, Wolfgang Klafki, Schulsystem, Lehrkräfte, PISA-Studie, soziale Defizite, homogene Leistungen, frühe Bildung, Inklusion.
- Quote paper
- Meike Scheer (Author), 2006, Bildung ohne Selektion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148534
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