Die Hoffnung, dass sich die Gewaltbereitschaft des Menschen als ein urtümliches Phänomen durch evolutionäre oder zivilisatorische Entwicklungen im Laufe der Zeit verflüchtigen würde, verbleibt ein Wunschgedanke. Zwar findet offene Gewalt im Alltag kaum mehr statt, dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Gewalt immer noch vorhanden ist - subtiler und vor der Öffentlichkeit versteckt - insbesondere im häuslichen Umfeld.
Der öffentliche Aufschrei, wenn diese nunmehr verborgene Gewalt Kinder oder Frauen trifft, ist laut - die Motivation der Politik zum Handeln, wenn auch oftmals populistisch, ist groß. Was aber, wenn ein älterer, vielleicht sogar pflegebedürftiger Mitmensch zum Opfer der Gewalt wird? In wirtschaftlich schwierigen Zeiten, in denen der alte Mensch als Belastungs- und Kostenfaktor des sozialen und gesellschaftlichen Lebens verstanden wird, erscheint es zunehmend schwer auf die Viktimisierung dieser Bevölkerungsgruppe hinzuweisen.
Vordergründig sollen im Rahmen dieser Arbeit die Ursachen und die Entwicklung von Gewalt in der häuslichen Pflege dargestellt werden, damit Anzeichen für drohende oder bereits geschehene Gewalthandlungen
erkannt und geeignete Hilfemaßnahmen für Pflegeperson und Pflegebedürftigen eingeleitet werden können.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Der Gewaltbegriff
- III. Grundformen der Gewalt
- 3.1 Das Gewaltdreieck nach Galtung
- 3.2 Personelle Gewalt
- 3.3 Strukturelle Gewalt
- 3.4 Kulturelle Gewalt
- IV. Theorien zur Entwicklung von Gewalt
- 4.1 Pflegestress
- 4.2 Intergenerative Gewalt
- 4.3 Geschlechtsspezifische Gewalt
- V. Entstehung von Gewalt in der häuslichen Pflege
- 5.1 Risikoquellen beim Pflegebedürftigen
- 5.2 Risikoquellen für die Pflegeperson
- 5.3 Risikoquellen der Pflegesituation
- VI. Assessment
- 6.1 Begriffsbestimmung
- 6.2 Gewalt-Assessment nach R.D. Hirsch
- 6.2.1 Ebene 1 - Verdacht
- 6.2.2 Ebene 2 - Bestätigung
- 6.2.3 Ebene 3 - Differenzierte Abklärung
- VII. Intervention
- 7.1 Prinzipien einer erfolgreichen Intervention
- 7.1.1 Selbstbestimmung des Betroffenen
- 7.1.2 Angemessene Maßnahme
- 7.1.3 Interfamiliärer Zusammenhalt
- 7.1.4 Ambulante vor stationärer Pflege
- 7.1.5 Vermeidung von Schuldgefühlen
- 7.2 Interventions- und Präventionsmaßnahmen
- 7.2.1 Beratung
- 7.2.2 Schulung
- 7.2.3 Leistungen der Pflegekasse
- 7.2.4 Weitere entlastende Leistungen
- 7.1 Prinzipien einer erfolgreichen Intervention
- VIII. Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Thema Gewalt in der häuslichen Pflege und zielt darauf ab, Pflegeberater*innen zu befähigen, Anzeichen für drohende oder bereits geschehene Gewalthandlungen zu erkennen und geeignete Hilfemaßnahmen einzuleiten. Die Arbeit beleuchtet die Ursachen und die Entwicklung von Gewalt in der häuslichen Pflege und bietet einen Einblick in die verschiedenen Formen der Gewalt, die im Zusammenhang mit der Pflege auftreten können.
- Die verschiedenen Formen von Gewalt im Kontext der häuslichen Pflege
- Die Entstehung von Gewalt in der häuslichen Pflege und die Identifizierung von Risikofaktoren
- Die Bedeutung des Assessments und die Anwendung von Instrumenten zur Erkennung von Gewalt
- Die Prinzipien und Maßnahmen einer erfolgreichen Intervention bei Gewalt in der häuslichen Pflege
- Die Rolle des Pflegeberaters als Vermittler zwischen Pflegeperson und Pflegebedürftigem
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema Gewalt in der häuslichen Pflege ein und beleuchtet die Relevanz des Themas vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung. Kapitel II definiert den Gewaltbegriff und stellt verschiedene Facetten des Begriffs dar. Kapitel III beschreibt die Grundformen von Gewalt, insbesondere das Gewaltdreieck nach Galtung, personelle, strukturelle und kulturelle Gewalt. Kapitel IV widmet sich verschiedenen Theorien zur Entwicklung von Gewalt in der häuslichen Pflege, wie Pflegestress, intergenerative Gewalt und geschlechtsspezifische Gewalt. Kapitel V analysiert die Entstehung von Gewalt in der häuslichen Pflege und identifiziert Risikofaktoren beim Pflegebedürftigen, der Pflegeperson und in der Pflegesituation. Kapitel VI behandelt das Assessment von Gewalt in der häuslichen Pflege, wobei der Fokus auf die Definition des Begriffs sowie die Anwendung des Gewalt-Assessments nach R.D. Hirsch liegt. Kapitel VII beschäftigt sich mit der Intervention bei Gewalt in der häuslichen Pflege, einschließlich der Prinzipien einer erfolgreichen Intervention und der Darstellung von Interventions- und Präventionsmaßnahmen.
Schlüsselwörter
Gewalt in der häuslichen Pflege, Pflegeberater, Assessment, Intervention, Risikofaktoren, Pflegestress, intergenerative Gewalt, geschlechtsspezifische Gewalt, Selbstbestimmung, Ambulante Pflege, Präventionsmaßnahmen, Schulung, Beratung, Leistungen der Pflegekasse.
- Quote paper
- Dipl. Verwaltungswirt Robert Hirsch (Author), 2009, Der Pflegeberater und Gewalt in der häuslichen Pflege, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148445
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