Die Corona-Pandemie, die sich nach ihrem weltweiten Ausbruch Anfang 2020 zu einer globalen Krise entwickelte, hat nahezu alle Bereiche des menschlichen Lebens beeinflusst. Neben den gesellschaftlichen und gesundheitlichen Herausforderungen waren die Reaktionen der Politik und die wissenschaftlichen Erkenntnisse für alle von großer Bedeutung.
Aufgrund der Tatsache, dass das Virus zu Beginn der Pandemie noch nicht erforscht war, waren Politiker*innen und Wissenschaftler*innen mit vielen Unsicherheiten und schwierigen Entscheidungen konfrontiert.
Neben der Politik war vor allem die Bevölkerung großen Unsicherheiten ausgesetzt. Aufgrund der ungewissen Lage war es schwer einzuschätzen, wie gefährlich das Virus war, weshalb das soziale Miteinander vorübergehend komplett stillgelegt wurde. Schulen, Büros und andere soziale Einrichtungen wurden geschlossen. Es gab Abstandsregeln zu anderen Personen, und im öffentlichen Personen- und Nahverkehr sowie in Supermärkten wurden Atemmasken getragen, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren. Diese Entscheidungen wurden von der Politik in Zusammenarbeit mit der Wissenschaft getroffen.
Zu Beginn der Pandemie war die gesellschaftliche Stimmung gegenüber Expert*innen und Wissenschaftler*innen uneingeschränkt positiv eingestellt . Allerdings änderten sich die Meinungen von Politik und Wissenschaft regelmäßig aufgrund neuer Erkenntnisse des bis dato wenig erforschten Virus, was mitunter für Verwirrung in der Bevölkerung sorgte . Im Zuge dessen trat eine Tendenz auf, die Vertrauenswürdigkeit von Informationen regelmäßig zu hinterfragen und kritisch zu bewerten.
Durch das daraus entstandene Misstrauen kam es zu einem „Popularitätszuwachs von [sogenannten] Verschwörungstheorien“ . Auch wenn diese nur von einer Minderheit geteilt wurden, waren sie dennoch in dieser von Unsicherheit geprägten Zeit eine politische Gefahr.
Für ein umfassendes Verständnis des Vertrauens in die Politik und Wissenschaft und die Rolle der Verschwörungstheorien zur Zeit der Corona-Pandemie werde ich dieses Dilemma in der vorliegenden Arbeit aufarbeiten. Dabei versuche ich aufzuzeigen, inwieweit man dem Misstrauen gegenüber den Institutionen Politik und Wissenschaft und den daraus resultierenden politischen Gefahren entgegenwirken kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINFÜHRUNG
- 1.1 HINFÜHRUNG ZUM THEMA
- 1.2 FRAGESTELLUNG UND THESE DER ARBEIT
- 1.3 VORGEHENSWEISE
- 2. WISSENSCHAFT UND POLITIK WÄHREND DER CORONA-PANDEMIE
- 2.1 DAS VERHÄLTNIS VON WISSENSCHAFT UND POLITIK IN KRISENZEITEN
- 2.2 DAS VERTRAUEN IN WISSENSCHAFT UND POLITIK
- 2.3 VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN UND MISSTRAUEN
- 2.4 DAS KONZEPT DER FUNCTIONAL SCIENTIFIC LITERACY
- 3. SCHLUSSBETRACHTUNG
- 3.1 ZUSAMMENFASSUNG DER ERGEBNISSE UND EVALUIERUNG DER THESE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Herausforderungen des Vertrauens in Politik und Wissenschaft während der Corona-Pandemie. Sie untersucht, wie die schnelle Veränderung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und das Aufkommen von Verschwörungstheorien das Vertrauen in die Institutionen beeinflusst haben. Ziel ist es, Lösungsansätze aufzuzeigen, um dem Misstrauen entgegenzuwirken und langfristig ein stabiles Vertrauen in Wissenschaft und Politik zu fördern.
- Das Verhältnis von Wissenschaft und Politik in Krisenzeiten
- Das Vertrauen in Wissenschaft und Politik während der Pandemie
- Verschwörungstheorien und das Misstrauen in Politik und Wissenschaft
- Konzepte wie Functional Scientific Literacy zur Stärkung des Vertrauens
- Politische Herausforderungen und Lösungsansätze
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel führt in die Thematik ein und stellt die Fragestellung und These der Arbeit vor. Es behandelt die gesellschaftlichen und politischen Folgen der Corona-Pandemie und den Einfluss von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Expertenmeinungen auf die öffentliche Meinung. Das zweite Kapitel analysiert das Verhältnis von Wissenschaft und Politik in Krisenzeiten, insbesondere während der Corona-Pandemie. Es untersucht das Vertrauen in die beiden Institutionen und die Herausforderungen, die durch die sich ändernden Expertenmeinungen und das Aufkommen von Verschwörungstheorien entstanden sind. Es werden verschiedene Konzepte, wie z.B. Functional Scientific Literacy, beleuchtet, die zur Stärkung des Vertrauens in Wissenschaft und Politik beitragen können.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe Vertrauen, Verschwörungstheorien, Corona-Pandemie, Politik, Wissenschaft, Functional Scientific Literacy, Misstrauen und politische Herausforderungen. Sie untersucht die Auswirkungen von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Expertenmeinungen auf das gesellschaftliche Vertrauen in die Institutionen Politik und Wissenschaft und beleuchtet die Herausforderungen, die durch das Aufkommen von Verschwörungstheorien und das Misstrauen in der Bevölkerung entstanden sind.
- Quote paper
- Jonas Poburski (Author), 2024, Vertrauen und Verschwörungstheorien in der Corona-Pandemie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1484397