Die vorliegende Seminararbeit beschäftigt sich mit dem Attentat auf Bismarck im Jahr 1874. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der These, dass der Täter Eduard Kullmann unter dem Einfluss der katholischen Kirche stand und deshalb das Attentat auf Bismarck ausübte. Damit wurde der Täter das Opfer einer Manipulation. Die Verfasserin untersucht, ob das Motiv tatsächlich auf religiöser Beeinflussung basierte oder die Tat Kullmanns doch aus eigener Initiative ausgeführt wurde.
Unter anderem wird überprüft, in welche Kategorie nach Sven Felix Kellerhof sich der Attentäter Eduard Kullmann einordnen lässt. Kellerhof klassifizierte Attentate in sechs Gruppen: idealistischer Einzeltäter, geistig verwirrte Einzeltäter, religiöse Eiferer, gedungene Mörder, Vollstrecker von Verschwörungen und politische Terroristen. Die Einordnung wird im Anschluss diskutiert, nachdem das Opfer, der Täter und der Tathergang vorgestellt wurde. Auch der historische Kontext, indem der Kulturkampf und die deutsche Zentrumspartei von großer Bedeutung waren, sowie die öffentliche Reaktion und die Folgen des Attentats haben für die Untersuchung der These eine wesentliche Rolle.
Um im Rahmen der Seminararbeit Missverständnisse zu vermeiden, wird zunächst die Herkunft des Wortes „Attentat“ geklärt und darauf aufbauend die Definition des Wortes aufgestellt. Die Bedeutung lässt sich aus dem lateinischen Wort „attentatum“ ableiten, was übersetzt ein „unberechtigter Angriff, unerlaubter Versuch“ bedeutet. Demandt bezieht sich auf das Spätantike Latein und überträgt den Ausdruck „Attentatio“ ins Deutsche als „Versuch eines Rechtsbruches“. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist ein Attentat ein geplantes oder versuchtes Verbrechen, dass bei Gelingen zu einem tödlichen Anschlag führt. Opfer können prominente und unbekannte Personen sein. Das hängt von der Absicht des Täters oder Tätergruppe ab. Ein Attentat wird eher als ein verübter Mord aus einem unerwarteten Hinterhalt an eine öffentliche Symbolfigur, meist aus der Politik, verstanden. Die brutale Ausführung wird mittels Waffen durchgeführt. Das Ziel eines Attentats ist eine gewaltsame Veränderung nach eigenen Vorstellungen oder die Verbreitung von Angst. Die Absichten des Täters können politisch, moralisch, philosophisch, religiös oder idealistisch motiviert sein. Letztlich erschüttert ein Attentat Länder, spaltet womöglich die Gesellschaft und ändert den Lauf der Geschichte.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Otto von Bismarck
- Der Kulturkampf und die Deutsche Zentrumspartei
- Der Täter Eduard Kullmann
- Das Attentat
- Reaktion und Folgen des Attentats
- Diskussion
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert das Attentat auf Otto von Bismarck im Jahr 1874. Die Arbeit fokussiert auf die These, dass der Täter, Eduard Kullmann, unter dem Einfluss der katholischen Kirche stand und deshalb das Attentat ausübte. Die Arbeit untersucht, ob das Motiv tatsächlich auf religiöser Beeinflussung basierte oder ob Kullmanns Tat aus eigener Initiative ausgeführt wurde.
- Analyse des Motivs von Eduard Kullmann
- Einordnung von Kullmann in eine Tätergruppe nach Sven Felix Kellerhof
- Bedeutung des Kulturkampfs und der deutschen Zentrumspartei im historischen Kontext
- Öffentliche Reaktion und Folgen des Attentats
- Definition des Begriffs „Attentat“
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung beleuchtet das Attentat auf Bismarck und stellt die zentrale These der Arbeit vor, die den Einfluss der katholischen Kirche auf den Täter Eduard Kullmann in den Vordergrund stellt. Außerdem wird der Begriff „Attentat“ definiert und der historische Kontext erläutert.
Otto von Bismarck
Dieses Kapitel bietet eine Biographie von Otto von Bismarck und beleuchtet seine politische Karriere sowie seinen Einfluss auf die Gründung des Deutschen Reiches. Es werden auch die persönlichen und gesundheitlichen Herausforderungen Bismarcks während seiner Amtszeit beleuchtet.
Der Kulturkampf und die Deutsche Zentrumspartei
Dieses Kapitel beleuchtet den Kulturkampf, einen Konflikt zwischen dem preußischen Staat und der katholischen Kirche, der in den 1870er Jahren stattfand. Es wird der Einfluss der Deutschen Zentrumspartei auf die politische Landschaft in dieser Zeit erläutert.
Der Täter Eduard Kullmann
Dieses Kapitel stellt den Täter Eduard Kullmann vor und untersucht seine Person und seine Lebensgeschichte im Kontext des Attentats auf Bismarck.
Das Attentat
Dieses Kapitel beschreibt den Tathergang des Attentats auf Otto von Bismarck im Jahr 1874.
Schlüsselwörter
Attentat, Otto von Bismarck, Eduard Kullmann, Kulturkampf, Deutsche Zentrumspartei, katholische Kirche, Tätermotiv, politische Einflussnahme, historische Einordnung, Folgen des Attentats.
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- Angelika Lyszkiewicz (Autor), 2024, Das Attentat auf Otto von Bismarck (1874), Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1484071