Der Begriff „Ostpolitik“ ist in den Köpfen der deutschen Öffentlichkeit vielerorts mit einem Namen verbunden: Willy Brandt. Seine „Neue Ostpolitik“ wird vielfach als erster Anstoß auf dem Weg zum Ausgleich mit den östlichen Nachbarn der Bundesrepublik und als erster wirklicher Schritt zur Wiedervereinigung Deutschlands gesehen. In diesem Zusammenhang dominiert in der öffentlichen Wahrnehmung gleichfalls die Ansicht, welche die Entspannungspolitik der späten 60er und frühen 70er Jahre als Geniestreich Willy Brandts und als völliges Novum für die bundesrepublikanische Außenpolitik betrachtet.
Im Rahmen dieser Arbeit werde ich untersuchen, inwieweit die oft zitierte „Neue Ostpolitik“ der Regierung Brandt/Scheel wirklich neuen Grundsätzen folgte und somit als Bruch mit der bis dato von Seiten der christdemokratischen Kanzler dominierten Ost- und Deutschlandpolitik der Bundesrepublik Deutschland betrachtet werden kann, oder ob Brandts Ostpolitik nicht vielmehr den damaligen Entwicklungen in der internationalen Politik folgte und lediglich eine konsequente Fortführung erster entspannungspolitischer Maßnahmen war, welche bereits unter der Kanzlerschaft Ludwig Erhards begonnen und innerhalb der Großen Koalition unter Kurt Georg Kiesinger ausgebaut worden waren. Dazu werde ich zunächst die außenpolitische Lage skizzieren, in welche die Bundesrepublik unter Konrad Adenauer geführt worden war, um anschließend auf dieser Basis deren Veränderungen unter den Regierungen Ehrhardt und Kiesinger aufzuzeigen. Danach werde ich die „Neue Ostpolitik“ Brandts bezüglich ihrer grundsätzlichen Ausrichtung und ihrer realpolitischen Maßnahmen untersuchen, um so die Innovativität der Brandt´schen Politik zu prüfen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die außenpolitische Lage unter Adenauer: Westbindung und strikte Prinzipientreue
- Ostpolitik der Regierung Erhard: Erste Öffnung und Schröders „Politik der Bewegung“
- Die Ostpolitik der Großen Koalition: Weitere Öffnung und Entspannung
- Die sozialliberale Koalition: Neue Ostpolitik
- Grundlagen der Politik
- Umsetzung der politischen Ziele: Die Ostverträge
- Der Moskauer Vertrag als Kernstück der Ostpolitik
- Der Grundlagenvertrag: Normalisierung der deutsch-deutschen Beziehungen
- Weitere Ostverträge
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit untersucht die „Neue Ostpolitik“ Willy Brandts und analysiert, inwieweit sie tatsächlich ein innovatives Konzept darstellte oder lediglich eine konsequente Fortführung früherer Entspannungspolitik war. Die Arbeit beleuchtet die außenpolitische Lage der Bundesrepublik Deutschland unter Konrad Adenauer, die Veränderungen unter den Regierungen Erhard und Kiesinger und schließlich die „Neue Ostpolitik“ Brandts hinsichtlich ihrer grundsätzlichen Ausrichtung und ihrer realpolitischen Maßnahmen.
- Die außenpolitische Lage der Bundesrepublik unter Konrad Adenauer
- Die Entwicklung der Ostpolitik unter Ludwig Erhard
- Die Ostpolitik der Großen Koalition unter Kurt Georg Kiesinger
- Die „Neue Ostpolitik“ Willy Brandts
- Die Frage der Innovation oder Kontinuität in der Ostpolitik der Bundesrepublik
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt die „Neue Ostpolitik“ Willy Brandts in den Kontext der öffentlichen Wahrnehmung und untersucht die Frage, ob sie tatsächlich als Bruch mit der bisherigen Ostpolitik der Bundesrepublik betrachtet werden kann oder ob sie eher eine konsequente Fortführung früherer Entspannungspolitik darstellt.
Die außenpolitische Lage unter Adenauer: Westbindung und strikte Prinzipientreue
Dieses Kapitel analysiert die außenpolitische Lage der Bundesrepublik Deutschland unter Konrad Adenauer, die durch eine starke Westbindung und strikte Prinzipientreue geprägt war. Es werden die vier grundlegenden außenpolitischen Ziele der Bundesrepublik sowie die Entstehung des Ost-West-Konflikts und die daraus resultierende Entscheidung für die Westintegration dargestellt.
Ostpolitik der Regierung Erhard: Erste Öffnung und Schröders „Politik der Bewegung“
Dieses Kapitel beleuchtet die Veränderungen in der Ostpolitik unter Ludwig Erhard, die durch eine erste Öffnung und die „Politik der Bewegung“ gekennzeichnet waren. Es werden die Auswirkungen der Kuba-Krise und die Veränderungen in der internationalen Politik sowie die ersten Schritte zur Entspannung im Kalten Krieg dargestellt.
Die Ostpolitik der Großen Koalition: Weitere Öffnung und Entspannung
Dieses Kapitel beschreibt die weitere Entwicklung der Ostpolitik innerhalb der Großen Koalition unter Kurt Georg Kiesinger. Es werden die Fortschritte in der Entspannungspolitik und die Ausweitung der Kontakte zu den Staaten des Ostblocks dargestellt.
Die sozialliberale Koalition: Neue Ostpolitik
Dieses Kapitel analysiert die „Neue Ostpolitik“ der sozialliberalen Koalition unter Willy Brandt. Es werden die Grundlagen der Politik, die Umsetzung der politischen Ziele durch die Ostverträge und die Bedeutung des Moskauer Vertrags und des Grundlagenvertrags dargestellt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Ostpolitik, Bundesrepublik Deutschland, Willy Brandt, „Neue Ostpolitik“, Entspannungspolitik, Westbindung, Wiedervereinigung, Ostverträge, Moskauer Vertrag, Grundlagenvertrag, DDR, Sowjetunion, Kalter Krieg.
- Citar trabajo
- Thorsten Häußler (Autor), 2010, Die „Neue Ostpolitik“ Willy Brandts, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148389
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