Der 1. Mai 2004 brachte wohl die größte Erweiterung in der Geschichte der Europäischen Union mit sich. Zehn mittel- und osteuropäische Länder, von denen acht aus dem ehemaligen Sowjetblock stammen, wurden als neue Mitgliedsstaaten in die EU aufgenommen. Trotz dieses symbolischen Charakters, hat dieses Datum den Integrationsprozess weder initiiert noch beendet. Alle diese post-kommunistischen neuen Mitgliedsstaaten haben während der vergangenen 18 Jahre eine Reihe tief greifender, radikaler und teils schmerzhafter Reformen auf sich genommen um die Erfordernisse der Beitrittsperspektive zu erfüllen und sich grundlegend auf die EU-Mitgliedschaft vorzubereiten. Jedoch bedeutet das Datum der formellen EU-Mitgliedschaft noch nicht die Vollendung des Beitrittsprozesses. Vielmehr ist eine der noch verbleibenden Pflichten der Beitritt zur Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion, da es eine Opting-Out-Klausel für die mittel- und osteuropäischen Länder, wie etwa für Großbritannien oder Dänemark, nicht gibt. Sie verpflichten sich somit den Euro zu einem späteren Zeitpunkt einzuführen und der Europäischen Währungsunion als gleichberechtigte Mitglieder beizutreten. Der Beitrittsvertrag enthält allerdings keinen Zeitplan für den genauen Beitritt, welcher formell davon abhängt ob die betreffenden Staaten die Maastricht Kriterien erfüllen. In der Praxis lässt dies dementsprechend auch viel Spielraum bei der Festlegung auf den genauen Beitrittszeitpunkt zur Eurozone.
Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Frage zu beantworten, wann Polen bereit sein wird, der Eurozone beizutreten. Anders ausgedrückt, wird untersucht, mit welchen Vor- und Nachteilen im Falle der Euro-Einführung für die polnische Wirtschaft zu rechnen ist und welche Reformen das Land eventuell noch durchführen muss, um sich bestmöglich auf die Mitgliedschaft in der gemeinsamen Währungsunion vorzubereiten. Allgemeiner betrifft diese Fragestellung die Bedingungen, die Mitglieder der Eurozone erfüllen müssen, um einen so genannten optimalen Währungsraum zu bilden. Bei der Untersuchung der Kosten und Nutzen für Polen stellt die Theorie optimaler Währungsräume ein wertvolles Instrument dar, das die Grundlage für eine umfangreiche ökonomische Bewertung legt. Die Theorie wurde durch den im Jahre 1961 erschienen Artikel „A Theory of Optimum Currency Areas“ von Robert Mundell begründet. Die in den darauf folgenden Jahrzehnten erarbeiteten Kriterien bilden den Rahmen dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
- 1 EINLEITUNG
- 2 BEDEUTUNG UND GEGENSTAND DER THEORIE OPTIMALER WÄHRUNGSRÄUME
- 2.1 BEDEUTUNG DER THEORIE OPTIMALER WÄHRUNGSRÄUME
- 2.2 DEFINITORISCHE UND MATERIELLE ABGRENZUNG DES BEGRIFFS DES OPTIMALEN WÄHRUNGSRAUMS
- 3 DIE THEORIE OPTIMALER WÄHRUNGSRÄUME
- 3.1 KLASSISCHE ANSÄTZE UND KRITERIEN ZUR BESTIMMUNG OPTIMALER WÄHRUNGSRÄUME
- 3.1.1 Faktormobilität
- 3.1.2 Offenheit
- 3.1.3 Produktionsdiversifikation
- 3.1.4 Fiskalische Integration
- 3.1.5 Flexibilität von Löhnen und Preisen
- 3.1.6 Asymmetrie und Frequenz der Störungen
- 3.1.7 Frühe Beiträge zur Kosten-Nutzen-Analyse
- 3.2 MODERNE ANSÄTZE DER THEORIE OPTIMALER WÄHRUNGSRÄUME
- 3.2.1 Kapitalmobilität
- 3.2.2 Ähnlichkeit der Preisentwicklungen
- 3.2.3 Ergebnisse erster empirischer Analysen der Theorie optimaler Währungsräume
- 3.2.4 Konjunkturzyklus
- 3.2.5 Spezialisierung
- 3.2.6 Politischer Wille
- 3.3 KRITISCHE WÜRDIGUNG DER THEORIE OPTIMALER WÄHRUNGSRÄUME
- 3.4 ABLEITUNG DER ZU UNTERSUCHENDEN KRITERIEN ZUR ABGRENZUNG OPTIMALER WÄHRUNGSRÄUME
- 4 BEWERTUNG EINES BEITRITTS POLENS ZUR EUROPÄISCHEN WÄHRUNGSUNION
- 4.1 WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG POLENS UND REFORMBEWEGUNGEN SEIT 1990
- 4.2 DER STAND DER NOMINALEN UND REALEN KONVERGENZ
- 4.2.1 Nominale Konvergenz
- 4.2.1.1 Inflationsrate
- 4.2.1.2 Langfristige Zinsen
- 4.2.1.3 Wechselkursstabilität
- 4.2.1.4 Finanzlage der öffentlichen Haushalte
- 4.2.2 Reale Konvergenz
- 4.2.2.1 Pro-Kopf-Einkommen
- 4.2.2.2 Produktivität
- 4.2.2.3 Sektorale Wirtschaftsstruktur
- 4.3 ANALYSE DER KRITERIEN OPTIMALER WÄHRUNGSRÄUME
- 4.3.1 Die Flexibilität des polnischen Arbeitsmarkts
- 4.3.2 Konvergenz der Konjunkturzyklen
- 4.3.3 Ausländische Direktinvestitionen
- 4.3.4 Handelsintegration
- 4.3.5 Diversifikation der Produktion
- 4.3.6 Intraindustrieller Handel
- 4.4 BEURTEILUNG EINES BEITRITTS POLENS ZUR EUROPÄISCHEN WÄHRUNGSUNION
- 5 FAZIT
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Theorie optimaler Währungsräume und bewertet anhand dieser Theorie einen möglichen Beitritt Polens zur Europäischen Währungsunion. Sie analysiert die wirtschaftliche Entwicklung Polens seit 1990 und untersucht, inwieweit Polen die notwendigen Konvergenzkriterien erfüllt.
- Die Theorie optimaler Währungsräume und ihre Anwendung auf den Fall Polens
- Die wirtschaftliche Entwicklung Polens seit 1990
- Die Konvergenzkriterien für einen Beitritt zur Europäischen Währungsunion
- Die Analyse der wichtigsten Kriterien optimaler Währungsräume im Kontext Polens
- Die Bewertung eines möglichen Beitritts Polens zur Europäischen Währungsunion
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Relevanz der Theorie optimaler Währungsräume für die Analyse eines Beitritts Polens zur Europäischen Währungsunion dar. Sie definiert den Begriff des optimalen Währungsraums und skizziert die wichtigsten Aspekte der Arbeit.
Kapitel 2 beleuchtet die Bedeutung und den Gegenstand der Theorie optimaler Währungsräume. Es werden die wichtigsten Kriterien zur Bestimmung optimaler Währungsräume diskutiert und die theoretischen Grundlagen für die Analyse des polnischen Falls gelegt.
Kapitel 3 analysiert die wirtschaftliche Entwicklung Polens seit 1990 und untersucht den Stand der nominalen und realen Konvergenz. Es werden die wichtigsten Konvergenzkriterien betrachtet und die Ergebnisse von Untersuchungen zur Transformation und Konvergenz in Polen präsentiert.
Kapitel 4 untersucht die wichtigsten Kriterien optimaler Währungsräume im Kontext Polens. Es werden die Flexibilität des polnischen Arbeitsmarktes, die Konvergenz der Konjunkturzyklen, die Ausländischen Direktinvestitionen, die Handelsintegration, die Diversifikation der Produktion und der Intraindustrielle Handel analysiert.
Kapitel 5 fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und bewertet die Chancen und Risiken eines möglichen Beitritts Polens zur Europäischen Währungsunion.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen optimaler Währungsräume, Konvergenzkriterien, wirtschaftliche Entwicklung Polens, Beitritt zur Europäischen Währungsunion, Konjunkturzyklen, Handelsintegration, Diversifikation der Produktion, Intraindustrieller Handel, Flexibilität des Arbeitsmarktes, Ausländische Direktinvestitionen.
- Citar trabajo
- Michaela Bruckner (Autor), 2008, Die Theorie optimaler Währungsräume – Wie ist ein Beitritt Polens zur Europäischen Währungsunion zu bewerten?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147674
-
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X. -
¡Carge sus propios textos! Gane dinero y un iPhone X.