In der heutigen Zeit ist die Frage nach der richtigen beruflichen Entscheidung immer wichtiger geworden. Arbeitplatzknappheit, Arbeitslosigkeit und Anstieg von Qualifikationsstandards verlangen eine genauere und gut kalkulierte berufliche Lebensplanung. Dies muss schon in der Schulzeit anfangen. Gerade bei der Vielfalt an Bildungswegen sind wir nicht nur gezwungen schon früh Entscheidungen in Bezug auf die Berufswahl zu treffen, sondern wir sehen uns auch der Gefahr ausgesetzt auf unwiderrufliche Weise den falschen Weg für uns zu wählen. Welche berufsbildende Maßnahme ist das Richtige für mich, wenn ich in einem bestimmten Berufsfeld arbeiten möchte? Was sind die Qualifikationsvoraussetzungen? Aber noch wichtiger ist die Frage, welcher Bildungsweg für meine Ziele die beste Option ist mir das gewünschte Fachwissen anzueignen?
Das sind nur einige von vielen Fragen, die bei dem Thema Berufsausbildung aufkommen. In dieser Hausarbeit liegt der Fokus jedoch nur auf eine Art der Berufsausbildung, und zwar dem des dualen Bildungssystems mit der Perspektive auf geschlechtsspezifische Unterschiede, die auf dem Ausbildungsmarkt zu verzeichnen sind.
Zunächst wird in dieser Arbeit in Form eines Überblicks das deutsche Schulsystem dargestellt und dann auf die duale Berufsausbildung eingegangen, indem zuerst der geschichtliche Hintergrund erläutert und anschließend der Aufbau bzw. die Konstitution dieses Bildungszweigs aufgezeigt wird.
Im darauf folgenden Schritt wird auf Grundlage empirischer Daten die Verteilung von Frauen und Männern auf dem Ausbildungsmarkt untersucht und dies dann in einem Zwischenfazit festgehalten.
Im letzten Schritt wird auf Basis verschiedener Ansätze versucht die herausgebildeten Ergebnisse der Untersuchung zu erklären.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Das duale Bildungssystem
2.1. Geschichte
2.2. Aufbau und Konstitution
3. Geschlechtsspezifische Verteilung im Berufsausbildungsbereich
4. Zwischenfazit
5. Ursachen der Verteilungen
5.1. Ökonomische Ansätze
5.2. Sozialisationsansatz
6. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
In der heutigen Zeit ist die Frage nach der richtigen beruflichen Entscheidung immer wichtiger geworden. Arbeitplatzknappheit, Arbeitslosigkeit und Anstieg von Qualifikationsstandards verlangen eine genauere und gut kalkulierte berufliche Lebensplanung. Dies muss schon in der Schulzeit anfangen. Gerade bei der Vielfalt an Bildungswegen sind wir nicht nur gezwungen schon früh Entscheidungen in Bezug auf die Berufswahl zu treffen, sondern wir sehen uns auch der Gefahr ausgesetzt auf unwiderrufliche Weise den falschen Weg für uns zu wählen. Welche berufsbildende Maßnahme ist das Richtige für mich, wenn ich in einem bestimmten Berufsfeld arbeiten möchte? Was sind die Qualifikationsvoraussetzungen? Aber noch wichtige ist die Frage, welcher Bildungsweg ist für meine Ziele die beste Option mir das gewünschte Fachwissen anzueignen?
Das sind nur einige von vielen Fragen, die bei dem Thema Berufsausbildung aufkommen. In dieser Hausarbeit lege ich meinen Fokus jedoch nur auf eine Art der Berufsausbildung, und zwar dem des dualen Bildungssystems mit der Perspektive auf geschlechtsspezifische Unterschiede, die auf dem Ausbildungsmarkt zu verzeichnen sind.
Zunächst werde ich in Form eines Überblicks das deutsche Schulsystem darstellen und dann auf die duale Berufsausbildung eingehen, indem ich zuerst den geschichtlichen Hintergrund erläutere und anschließend den Aufbau bzw. die Konstitution dieses Bildungszweigs aufzeige.
Im darauf folgenden Schritt werde ich auf Grundlage empirischer Daten die Verteilung von Frauen und Männern auf dem Ausbildungsmarkt untersuchen und dies dann in einem Zwischenfazit festhalten.
Im letzten Schritt werde ich auf Basis verschiedener Ansätze versuchen die herausgebildeten Ergebnisse der Untersuchung zu erklären.
2. Das duale Bildungssystem
Um die Thematik des dualen Bildungssystems genauer zu durchleuchten, benötigt es zu Anfang einer allgemeinen Übersicht über die Grundstruktur des Schulwesens in der Bundesrepublik Deutschland. Es wird unterschieden zwischen einem allgemeinbildenden und einem berufsbildenden Schulwesen.
Im allgemeinbildenden Schulwesen kann unterschieden werden nach der Schulart und den stufenförmigen Bildungsbereichen (Vgl. Bontrup/Pulte, 2001: 45). Unter Schularten werden Hauptschule, Realschule, Gymnasium etc. gezählt. Das Konzept der stufenförmigen Bildungsbereiche bezieht sich jedoch nicht allein auf das allgemeinbildende, sondern ebenfalls auch auf das berufsbildende Schulwesen, da sie in diesem Konzept aufeinander aufbauen. Gemäß diesem Konzept umfassen die Bereiche Primär bis einschließlich Sekundar II das allgemeinbildende und die Bereiche ab Sekundar II bis Tertiär das berufsbildende Schulwesen (Vgl. Bontrup/Pulte, 2001: 46).
Bei dem berufsbildenden Schulwesen wird auch zwischen den Schularten unterschieden. So umfasst es folgende Schularten: Berufs-, Berufssonder-, Berufsgrund-, Berufsfach-, Berufsaufbau- und Fachoberschulen, welche dem Sekundarbereich II zuzuordnen sind und die Hochschularten, die dem Tertiärbereich angehören (Vgl. Bontrup/Pulte, 2001: 77). Das duale Bildungssystem gehört also dem Sekundarbereich II an und ist nach dem Umfang der Schularten zu urteilen nicht ganz so überschaubar, wie es im Allgemeinen den Anschein hat, und zwar nach dem Prinzip: Berufsschule und betriebliche Ausbildung. Aber dazu komme ich noch einmal in Abschnitt 2.2 zu sprechen.
2.1. Geschichte
Wird über die Geschichte des dualen Bildungssystems gesprochen, so dürfte ein Blick weit zurück in die Vergangenheit bis in das Mittelalter unerlässlich sein. Die Wurzeln dieses Systems können in den „Strukturen handwerklicher und zünftiger Lebensformen“ (Konietzka, D., 1999: 45) ausgemacht werden, denn genau da setzt eine Änderung der Gewerbepolitik an, die als Wendepunkt und somit Ausgangspunkt für das duale Bildungssystem markiert (Vgl. Konietzka, D., 1999: 45). Da nun eine genaue geschichtliche Schrittfolge im Rahmen dieser Arbeit zu umfassend ist, konzentriere ich mich auf die wesentlichen Gesetzeserlasse und Gesetzesänderungen um die Voraussetzung für die Herausbildung des dualen Bildungssystems darzustellen.
Mit den Stein-Hardenbergschen Reformen von 1810/11 wurde der Grundstein für die Gewerbefreiheit und die Abkehr von den Zunftordnungen gelegt, welche dann in der Gewerbeordnung des Norddeutschen Bundes von 1869 mündete (Vgl. Konietzka, D., 1999: 47). Die Einführung des Handelgesetzbuches von 1897 gab sodann den Handwerkskammern das Recht die Lehrlinge auszubilden und ihre Prüfungen abzunehmen (Vgl. Konietzka, D., 1999: 48). Diesen Prozess begleiteten auch wichtige Diskussionen über die Zielsetzungen der Ausbildung, so dass hier auch nach verschiedenen Stufen unterschiedenen werden kann, welche letztendlich im Berufsbildungsgesetz von 1969 endete (Vgl. Bontrup/Pulte, 2001: 69). So heißt es nach Paragraph 1 Absatz 3 im Berufsbildungsgesetz:
„Die Berufsausbildung hat die für die Ausübung einer qualifizierten beruflichen Tätigkeit in einer sich wandelnden Arbeitswelt notwendigen beruflichen Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten (berufliche Handlungsfähigkeit) in einem geordneten Ausbildungsgang zu vermitteln. Sie hat ferner den Erwerb der erforderlichen Berufserfahrungen zu ermöglichen.“
Dies macht in Kürze deutlich, welche zeitlichen und gesetzlichen Prozesse durchlaufen werden mussten um das duale Bildungssystem in Deutschland in der Form, wie wir es heute kennen, zu etablieren.
2.2. Aufbau und Konstitution
Die Berufsausbildung wird in den verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Modellen umgesetzt. Es lassen sich drei Typen unterscheiden:
1) Betriebliche Ausbildung (Training-on-the-job)
2) Lehrausbildung (Duales System)
3) Vollzeitschulische Berufsausbildung
In Deutschland wird das zweite Modell, also das der Lehrausbildung, praktiziert (Vgl. Konietzka, D., 1999: 63). Im Gegensatz zu den beiden anderen Modellen, die jeweils überwiegend theoretische oder überwiegend praktische Lehrinhalte vermitteln, vereint die Lehrausbildung sowohl theoretische als auch praktische Lerninhalte zu einem dualen Lehrsystem.
Das „duale“ an dem deutschen Ausbildungsmodell bezieht sich nicht nur auf die Art der Inhalte, sondern auch auf die entsprechende Trägerschaft, den Rechtsbereich, die Finanzierung und auch die Pädagogik (Vgl. Konietzka, D., 1999: 54).
Die Trägerschaft des dualen Bildungssystems sind zum einen die Unternehmen, die zuständig für die betriebliche Ausbildung sind, und zum anderen die Bundesländer, die ihre Verantwortung im schulischen Unterricht haben (Vgl. Konietzka, D., 1999: 54).
Der Rechtsrahmen für die betriebliche Ausbildung ist definiert durch das Berufsbildungsgesetz (BBiG) (Vgl. Konietzka, D., 1999: 54) und für den schulischen Unterricht durch die Schulbehörden der Bundesländer.
Finanziell kommt der jeweilige Arbeitgeber bzw. der jeweilige Ausbildungsbetrieb für die Kosten des Ausbildungsplatzes, die Ausbildungswerkstätten, den betrieblichen Ausbilder und die Ausbildungsvergütung auf. Alle Kosten, die sich auf die Berufsschule beziehen, werden vom Staat getragen (Vgl. Bontrup/Pulte, 2001: 71-72).
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- Quote paper
- Hamda Ullah (Author), 2009, Geschlechtsspezifische Perspektive auf das duale Bildungssystem, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147532
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