Die Arbeit setzt sich kritisch mit der im Laufe der Finanzmarktkrise immer wieder geäußerten Argumentation, die Bilanzierung zum Fair Value gemäß den IFRS habe zu einer Verschärfung der Krise beigetragen, auseinander.
Dazu wird in einem einleitenden Teil zunächst die Konzeption des Fair Values gemäß IAS 39 dargestellt, sowie auf die bestehenden Regelungen von Basel II betreffend die Mindestkapitalquoten von Kreditinstituten eingegangen.
Im Folgenden wird das Prozyklizitäts-Argument kritisch unter die Lupe genommen. Dazu wird zunächst die im Vorfeld der Krise zu beobachtende Aufwärtsspirale an den Kapitalmärkten erläutert, bevor auf die in der Krise aufgetretene Abwärtsspirale eingegangen wird. Dabei wird untersucht, inwieweit der Fair Value zu diesen Entwicklungen beigetragen hat. Es folgt ein Abschnitt, in dem die Fair Value-Bilanzierung als solche ganzheitlich kritisch hinterfragt wird.
Anschließend wird die sogenannte Cash-in-the-Market Pricing Theorie vorgestellt, welche zu der Erkenntnis kommt, dass es in gestörten Marktumfelden, insbesondere bei illiquiden Märkten, zu Situationen kommen kann, in denen der Marktwert von Vermögenswerten und Schulden keinen geeigneten Wertmaßstab in der Bilanz von Unternehmen mehr darstellt.
Nach einer kurzen Abhandlung des Amendments zu IAS 39 seitens des IASB vom Oktober 2008, werden mögliche Alternativen und Verbesserungsvorschläge zum Fair Value diskutiert. Dabei wird insbesondere auf eine Bilanzierung zu historischen Kosten als gesamtheitlich entgegenstehendes Rechnungslegungssystem eingegangen, wobei auch die historischen Erfahrungen aus der US Savings & Loan Crisis (US-Sparkassenkrise) berücksichtigt werden, sowie die Instrumente des Economic Cycle Reserving und der Leverage Ratio als Verbesserungen am bestehenden System diskutiert.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Konzeption des Fair Values in den IFRS
- Externe Verwendung von Rechnungslegungsdaten
- Analyse der Prozyklizität
- Die Auf- und Abwärtsspirale
- Potentielle destabilisierende Effekte bei illiquiden Märkten
- Amendment zu IAS 39 vom Oktober 2008
- Fazit
- Historische Kosten - eine Alternative?
- Bewertung von Finanzinstrumenten nach HGB
- Kritische Punkte einer Rechnungslegung zu historischen Kosten - Lehren der US Savings & Loan Crisis
- Lösungsansätze und Zukunftsaussichten
- Perspektive der Bankenaufsicht
- Perspektive der Standardsetzer
- Thesenförmige Zusammenfassung
- Anhang
- Rechtsquellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit analysiert die Auswirkungen der Fair Value-Bilanzierung auf die Finanzmarktkrise. Sie untersucht, inwiefern die Fair Value-Methode als Katalysator und Beschleuniger der Krise fungierte und welche potentiellen destabilisierenden Effekte sie auf illiquide Märkte hatte.
- Die Rolle der Fair Value-Bilanzierung in der Entstehung und Eskalation der Finanzmarktkrise
- Die Prozyklizität der Fair Value-Methode und ihre Auswirkungen auf die Finanzmärkte
- Die kritische Würdigung der Fair Value-Methode und ihrer potentiellen destabilisierenden Effekte
- Alternative Rechnungslegungsansätze und ihre möglichen Vorteile
- Lösungsansätze und Zukunftsaussichten zur Verbesserung der Finanzmarktstabilität
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel stellt die Problemstellung der Seminararbeit dar und führt in die Thematik der Fair Value-Bilanzierung im Kontext der Finanzmarktkrise ein. Das zweite Kapitel erläutert die Konzeption des Fair Values in den International Financial Reporting Standards (IFRS) und beleuchtet die externe Verwendung von Rechnungslegungsdaten. Das dritte Kapitel analysiert die Prozyklizität der Fair Value-Methode und untersucht ihre potenziellen destabilisierenden Effekte bei illiquiden Märkten. Das vierte Kapitel betrachtet historische Kosten als alternative Rechnungslegungsmethode und diskutiert die Lehren aus der US Savings & Loan Crisis. Das fünfte Kapitel präsentiert Lösungsansätze und Zukunftsaussichten zur Verbesserung der Finanzmarktstabilität, wobei die Perspektiven der Bankenaufsicht und der Standardsetzer beleuchtet werden.
Schlüsselwörter
Fair Value-Bilanzierung, Finanzmarktkrise, Prozyklizität, illiquide Märkte, historische Kosten, Rechnungslegung, IFRS, HGB, Bankenaufsicht, Standardsetzer, Finanzmarktstabilität.
- Citar trabajo
- Florian Stippich (Autor), 2009, Die Fair Value-Bilanzierung als Katalysator und Beschleuniger der Krise, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147406
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