Das im Jahre 1830 von Victor Hugo veröffentlichte Drama Hernani, eines der bedeutendsten Werke der Romantik, dient als Anschauungsbeispiel für das romantische Drama im Allgemeinen und steht im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit.
Im ersten Kapitel wird zunächst auf den Kontext des Werkes und die sich darin befindenden Figuren eingegangen und somit eine kurze Einführung und Vorstellung des Dramas zu geben. Um ein vollständiges Verständnis der späteren Analyse zu garantieren, wird anschließend ein kleiner Exkurs in die Epoche der Klassik vorgenommen und hier speziell auf die aristotelische Regelpoetik sowie auf die Schlüsselbegriffe der bienséance und der vraisemblance eingegangen. Welche typischen Aspekte sind für die vorangehende Epoche und das klassische Theater zu nennen? Welchen Punkten steht Hugo kritisch gegenüber und inwiefern fordert er gewisse Veränderungen in Bezug auf die Dramatik? Mithilfe eines weiteren bedeutenden Werkes, der Préface de Cromwell, welche im Jahre 1827 ebenfalls von Hugo veröffentlicht wurde, wird versucht eine zufriedenstellende Antwort und Erklärung auf diese Fragen zu finden.
Der Hauptteil dieser Arbeit liegt in der Analyse des romantischen Dramas Hernani. Ziel ist es zu untersuchen, welche Unterschiede sich in der formalen, sprachlichen Gestaltung feststellen lassen und inwiefern Hugo seine in der Préface geforderten Veränderungen umsetzt. Um die jeweiligen Argumente für den Leser näher zu verdeutlichen, werden des häufigeren explizit ausgewählte Textbeispiele angeführt. Vor allem das Groteske und das Sublime, welches zuvor genauer definiert wird, wird besonders in Augenschein genommen. Worin besteht die Verbindung des Grotesken und Sublimen, die als eines der wichtigsten Erkennungsmerkmale der Romantik genannt wird? Wo lässt sich die Vielfalt der Kontraste im Werk erkennen? In diesem Teil der Arbeit wird detailliert auf die sich abspielende Handlung sowie die vier Hauptfiguren Doña Sol De Silva, Hernani, Don Ruy Gomez De Silva und Don Carlos eingegangen.
Um die Analyse abzuschließen, werden am Ende nochmals alle wichtigen und für bedeutend empfundene Ergebnisse systematisiert und zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG
- KONTEXTUALISIERUNG DES WERKES
- VICTOR HUGOS POETIK DER ROMANTIK
- Das Theater der Klassik
- Die drei Einheiten
- Bienséance und vraisemblance
- Die Préface de Cromwell
- Das Theater der Klassik
- DIE UMSETZUNG DER ROMANTISCHEN POETIK IN HERNANI
- Bruch der Einheiten
- Bienséance und vraisemblance?
- Das Groteske und Sublime
- SYSTEMATISIERUNG DER ERGEBNISSE
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht Victor Hugos romantisches Drama Hernani (1830) als exemplarischen Fall für die Entwicklung des romantischen Theaters. Sie analysiert die formalen und inhaltlichen Abweichungen von den klassischen dramatischen Konventionen und beleuchtet die Bedeutung des Grotesken und Sublimen als zentrales Merkmal der Romantik. Die Arbeit widmet sich zudem der Rolle der Figuren und Handlungsstränge im Kontext der französischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts.
- Analyse der formalen und inhaltlichen Besonderheiten des Dramas Hernani im Vergleich zum klassischen Theater
- Erforschung der Bedeutung des Grotesken und Sublimen als charakteristische Elemente der Romantik
- Untersuchung der Figuren und Handlungsstränge im Kontext der französischen Gesellschaft des 19. Jahrhunderts
- Einordnung von Hernani in die Gesamtentwicklung des romantischen Dramas
- Bewertung von Hugos Theaterpoetik im Hinblick auf seine Kritik am klassischen Theater
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel bietet eine Einleitung in das Drama Hernani und seinen historischen Kontext. Es beschreibt die Figuren, die Handlung und die sozialen Verhältnisse, die das Werk prägen. Zudem wird ein kurzer Exkurs in die Epoche der Klassik unternommen, um die drei Einheiten (Zeit, Ort, Handlung) und die Prinzipien der bienséance und vraisemblance zu beleuchten. Diese klassischen Regeln werden als Referenzrahmen für die anschließende Analyse von Hugos Abweichungen von der traditionellen Dramaturgie dienen.
Das zweite Kapitel analysiert Hugos Umsetzung der romantischen Poetik in Hernani. Es untersucht, wie Hugo die Einheit der Handlung und des Ortes bricht, die bienséance und vraisemblance hinterfragt und das Groteske und Sublime als zentrale dramatische Mittel einsetzt. Diese Aspekte werden anhand von ausgewählten Textausschnitten beleuchtet, um die Argumentation zu veranschaulichen.
Das dritte Kapitel setzt sich detailliert mit dem Grotesken und Sublimen in Hernani auseinander. Es analysiert die Verbindung dieser beiden Elemente und untersucht, wie sie die Vielfalt der Kontraste in Hugos Drama ausmachen. Die Analyse fokussiert auf die Interaktion der vier Hauptfiguren - Doña Sol De Silva, Hernani, Don Ruy Gomez De Silva und Don Carlos - und betrachtet ihre Konflikte und Emotionen im Licht des Grotesken und Sublimen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen der französischen Romantik, insbesondere mit dem Grotesken und Sublimen, der Kritik am klassischen Theater und den Veränderungen in der Dramaturgie. Die Figuren Doña Sol De Silva, Hernani, Don Ruy Gomez De Silva und Don Carlos sowie die Ereignisse der Schlacht von Hernani (bataille d'Hernani) spielen eine bedeutende Rolle. Die Arbeit greift auf die Werke von Victor Hugo, insbesondere Hernani und die Préface de Cromwell, sowie auf die aristotelische Regelpoetik zurück.
- Citar trabajo
- Anonym (Autor), 2019, Die Darstellung des Grotesken und die Vielfalt der Kontraste in Victor Hugos romantischem Drama "Hernani", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1473155