„Le sommeil est l‘état non seulement le plus puissant, mais le plus lucide de la pensée.“ Mit diesem Satz weist einer der bedeutendsten französischen Romantikern, Charles Nodier, bereits 1832 auf die Wichtigkeit des Traumes hin und begründet die Behandlung des Motivs in seinen zur Schwarzen Romantik gehörenden Werken. Die folgende Arbeit behandelt ebenfalls dieses eben genannte zentrale Motiv und geht hierfür zunächst auf den Psychologen Sigmund Freud, geboren 1856, und die von ihm ins Leben gerufene und bis heute stark beeinflusste Psychoanalyse ein. Mit Bezug auf seinen Aufsatz Das Unheimliche (1919) wird die Verbindung zur Romantik und der Literatur geschaffen. Anschließend wird die Bedeutung des Traumes in der ab Ende des 19. Jahrhunderts bis ins 20. Jahrhundert andauernde Epoche untersucht und eventuelle Schlussfolgerungen und Erkenntnisse hinsichtlich der romantischen Epoche gezogen.
Der Hauptteil der vorliegenden Arbeit geht auf die Novelle Smarra ou les démons de la nuit (1821) vom bereits zitierten romancier Charles Nodier ein. In der durch die in fünf Teile gegliederte noch stark an die Klassik erinnernde Novelle, steht ebenfalls das Träumen im Vordergrund, weshalb dieser Text für eine Analyse als Beispiel herangezogen wird. Der Fokus der Untersuchung liegt vor allem auf der Art der Umsetzung des Traum-Motivs und den Mitteln, mit denen es Nodier gelingt, den Leser zu suggerieren, sich direkt im Traum zu befinden. Durch Betrachtung der unterschiedlichen Traumebenen, der Figuren und des Bewussten bzw. Unbewussten, sollen Kenntnisse zu den nach Freud definierten verdrängten Trieben, Ängsten und Wünsche gezogen werden. Welche Schlussfolgerungen lassen sich durch das im Traum Geschehenen auf die Realität und den Protagonisten Lorenzo ziehen?
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das zentrale Motiv: Traum
- Freuds Psychoanalyse und Traumbegriff
- Der Traum in der Literatur
- Der Traum vor der Romantik
- Der Traum in romantischen Texten
- Analyse von Nodiers Smarra ou les démons de la nuit
- Die Traumebenen: Eine Geschichte in der Geschichte
- Das Bewusste und Unbewusste
- Symbolik
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem zentralen Motiv des Traumes in der Schwarzen Romantik, insbesondere am Beispiel von Charles Nodiers „Smarra ou les démons de la nuit“. Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Bedeutung des Traumes im Kontext der französischen Romantik zu beleuchten und dessen Verbindung zur Psychoanalyse Sigmund Freuds zu erforschen. Dazu werden Freuds Traumdeutung und der Begriff des Unheimlichen herangezogen. Die Arbeit soll zeigen, wie Nodier das Traummotiv in seiner Novelle einsetzt und welche Erkenntnisse sich aus der Analyse der Traumebenen, Figuren und des Bewussten und Unbewussten ziehen lassen.
- Der Traum als zentrales Motiv in der Schwarzen Romantik
- Die Verbindung zwischen Freuds Psychoanalyse und dem Traumbegriff
- Die Bedeutung des Traumes in der französischen Literatur
- Die Analyse der Traumebenen und des Bewussten und Unbewussten in Nodiers „Smarra ou les démons de la nuit“
- Die Rolle des Traumes als Ausdruck von verdrängten Trieben und Wünschen
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung stellt das Thema der Arbeit vor und skizziert die zentralen Fragen, die im weiteren Verlauf beantwortet werden sollen. Sie führt außerdem den Leser in die theoretische Grundlage ein, die die Arbeit maßgeblich beeinflusst: Freuds Psychoanalyse.
- Das zweite Kapitel behandelt den Traum als zentrales Motiv und beleuchtet zunächst Freuds Psychoanalyse und dessen Bedeutung für die Traumdeutung. Anschließend wird der Traum in der Literatur betrachtet, wobei sowohl die Zeit vor der Romantik als auch die romantische Epoche untersucht werden.
- Das dritte Kapitel befasst sich mit der Analyse von Nodiers „Smarra ou les démons de la nuit“. Es analysiert die Traumebenen, das Bewusste und Unbewusste sowie die Symbolik der Novelle. Im Fokus steht die Art und Weise, wie Nodier das Traummotiv einsetzt und den Leser in die Traumwelt hineinzieht.
Schlüsselwörter
Schwarze Romantik, Charles Nodier, Smarra ou les démons de la nuit, Traum, Traumdeutung, Freud, Psychoanalyse, Unheimlich, Bewusst, Unbewusst, Symbolik, Triebe, Wünsche, Angst, Literatur, Romantik.
- Citation du texte
- Anonym (Auteur), 2018, Das Trauphänomen in der Schwarzen Romantik. Am Beispiel Nodiers "Smarra ou les démons de la nuit", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1473153