In der vorliegenden Arbeit möchte ich die Schlachtkulte, bzw. die blutigen Opfer in der antiken griechischen Religion vorstellen. Diese waren ein besonders wichtiger Teil der griechischen Religion und somit des Lebens in der griechischen Antike. Ich werde die beiden Arten des blutigen Opfers, ihre Funktion und Durchführung vorstellen. Dabei werde ich jedoch die Unterschiede der einzelnen Götterkulte im Detail außer acht lassen, da dies den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde.
Die Schwierigkeit bei diesem Thema liegt vor allem in der unüberschaubaren Anzahl von verschiedenen Kulten und Kultformen. Dies macht eine allgemein gültige Aussage in manchen Fällen sehr schwierig.
Vor allem war mir wichtig, Inhalte und Abläufe der verschiedenen Opferrituale zu beschreiben und in den funktionalen Kontext des antiken griechischen Lebens einzufügen.
Ein Problem bei der Bearbeitung des Themas war, dass ich keine gesicherten Primärquellen zu Verfügung hatte, von mythischen Überlieferungen abgesehen.
Bei meinen Literaturrecherchen habe ich mich hauptsächlich auf die etwas älteren, dafür aber sehr ausführlichen Werke von Paul Stengel und Walter Burkert zu diesem Thema gestützt.
Inhaltsverzeichnis
1. Vorwort
2. Kult
3. Das blutige Opfer
3.1. Schlachtopfer mit anschließender Opfermahlzeit
3.1.1. Aitiologien
3.2 Schlachtopfer ohne anschließende Opfermahlzeit
4. Zusammenfassung
5. Literatur
1. Vorwort
In der vorliegenden Arbeit möchte ich die Schlachtkulte, bzw. die blutigen Opfer in der antiken griechischen Religion vorstellen. Diese waren ein besonders wichtiger Teil der griechischen Religion und somit des Lebens in der griechischen Antike. Ich werde die beiden Arten des blutigen Opfers, ihre Funktion und Durchführung vorstellen. Dabei werde ich jedoch die Unterschiede der einzelnen Götterkulte im Detail außer acht lassen, da dies den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde.
Die Schwierigkeit bei diesem Thema liegt vor allem in der unüberschaubaren Anzahl von verschiedenen Kulten und Kultformen. Dies macht eine allgemein gültige Aussage in manchen Fällen sehr schwierig.
Vor allem war mir wichtig, Inhalte und Abläufe der verschiedenen Opferrituale zu beschreiben und in den funktionalen Kontext des antiken griechischen Lebens einzufügen.
Ein Problem bei der Bearbeitung des Themas war, dass ich keine gesicherten Primärquellen zu Verfügung hatte, von mythischen Überlieferungen abgesehen.
Bei meinen Literaturrecherchen habe ich mich hauptsächlich auf die etwas älteren, dafür aber sehr ausführlichen Werke von Paul Stengel und Walter Burkert zu diesem Thema gestützt.
2. Kult
Kult(us) umfasst die Gesamtheit der rituellen Tradition im Kontext religiöser Praxis. Der Begriff leitet sich von lateinisch cultus (Verehrung, Huldigung), oder genauer cultus deorum (Verehrung der Götter) und entspricht dem griechischem thréskeia[1].
Wenn man davon ausgeht, dass kultischem Handeln ein gewisses religiöses Bewusstsein zugrunde liegt, diesem wiederum ein religiöser Glaube an das Übernatürliche, so ist an dieser Stelle festzuhalten, dass laut Friedrich Schlette und Siegfried Kirschke religiöser Glaube an Übernatürliches drei Eigenschaften besitzt: 1. der Glaube an objektive Existenz übernatürlicher Eigenschaften, Kräfte und Wesen, 2. enthält religiöser Glaube immer emotionale Beziehung zu den Gestalten des Übernatürlichen und 3. ist der Gläubige davon überzeugt, dass zwischen ihm und dem Übernatürlichen eine besondere praktische Beziehung besteht, die sich in Kulthandlungen realisiert.[2] Kulte sind zumeist an ein übermenschliches Gegenüber, wie Götter, Dämonen, Heroen und verstorbene Ahnen adressiert, deren Besonderheit durch den Kult determiniert wird. Sie haben das Ziel, zum einen die Bindung der Bürger untereinander zum Ausdruck zu bringen, zum anderen die Beziehung mit der Welt der Götter, deren Zustimmung das Leben der Gemeinschaft auf der goldenen Mitte zwischen Tieren und Göttern rechtfertig und garantiert.[3]
Im wesentlichen war das öffentliche und private Leben in der Antike eng mit der Religion und damit auch mit ihren Riten und Kulten verbunden. Öffentliche Kulte waren meist an bestimmte Festtage gebunden, wobei diese in den einzelnen Städten und religiösen Gemeinschaften unterschiedlich sein konnten und auch waren. Es wurden aber auch bei außergewöhnlichen Ereignissen Kulthandlungen unternommen, z.B. zur Abwehr einer durch Divination angekündigten Katastrophe, zum Dank für erhaltene Hilfe oder später sogar zur Feier einzelner besonderer Lebenden (Kaiserkult).
Die zentrale rituelle Handlung der griechischen und römischen Antike und Inbegriff der ‚Heiligen Handlung’[4] war das blutige Tieropfer. Darunter verstand man das rituelle Verbrennen von Knochen und Fleisch in einem vom Kult vorgegebenen Handlungsrahmen zur Speisung der Götter. Eine Unterlassung des Opfers käme einer Infragestellung der Existenz der Götter gleich und war somit aufgrund des antiken religiösen Selbstverständnisses undenkbar.
3. Das blutige Opfer
Jan N. Bremmer bezeichnet das Tieropfer als Dreh- und Angelpunkt des griechischen Rituals[5] und somit ein besonders wichtiger Bestandteil der antiken griechischen Religion. Ein blutiges Opfer darzubringen war die bedeutendste Form einen Gott zu ehren. Die Auswahl des richtigen Opfertieres spielte dabei natürlich eine wichtige Rolle.
Rinder, insbesondere Stiere stellten die geschätztesten Opfertiere dar, jedoch wurden Schafe und Ziegen, vermutlich aus ökonomischen Gründen, für die meisten bedeutenden Götter vorgezogen. Wildtiere und Fische als Opfer kamen zwar in Einzelfällen vor, waren jedoch eher unüblich. Für einige Götter waren offenbar bestimmte Tiere vorgesehen. So wurden z.B. für Hestia (Göttin des Herdes), Demeter und Dionysos wurden traditionell Schweine geopfert. Dies könnte auf ihre Außenseiter-, bzw. Sonderstellung im griechischen Pantheon hinweisen.[6]
Der unreinen Göttin Eileithyia (Geburt), dem grausamen Kriegsgott Ares und der gespenstischen Hekate wurden hingegen Hunde geopfert, während Aphrodite (Göttin der Schönheit) und Asklepios Vögel dargebracht wurden. Priopas wurden sogar Fische geopfert, was sonst wohl eher selten war. Auch die Farbe der Opfertiere spielte bei der Auswahl eine Rolle; Götter der Unterwelt bekamen überwiegend dunkle, bzw. schwarze Tiere und olympische Götter Tiere helleren Felles. Es gab jedoch wohl keine allgemein gültigen Vorschriften, welche Farbe ein Tier für einen bestimmten Gott haben musste.[7] Das Tier hatte aber den Anforderungen der Reinheit zu entsprechen, ein Fleck im Fell galt z.B. als unrein. Bei der Auswahl der Opfertiere nach ihrem Geschlecht ist es noch schwerer eine Regelmäßigkeit festzustellen, denn entgegen der allgemein vertretenen Meinung der Gleichgeschlechtlichkeit von Opfern und Göttern, zeigt gerade Paul Stengel eine große Zahl von Abweichungen davon.
Dabei gab es verschiedene Arten von blutigen Opfern. Diese kann man in zwei Gruppen einteilen: Zum einen gab es die wohl gebräuchlichste Form, das Schlachtopfer mit anschließender Opfermahlzeit (thysía), zu der auch alle gewöhnlichen Fest-, Dank- und Bittopfer gehören und zum anderen die Vernichtungsopfer, die Opfer an chtonische Gottheiten, Heroen und Tote, sowie Sühne- und Eidopfer beinhalten.[8] Der Begriff thysia bezeichnet ursprünglich „für die Götter ins Feuer werfen“, erhält im Laufe der Entwicklung einige Veränderungen in der Bedeutung, wird aber in der Literatur meist nur im Zusammenhang mit dem Opfer mit anschließender Opfermahlzeit verwendet.
[...]
[1] Der Neue Pauly Bd. 6, 892 ff.
[2] Schlette/ Kirschke, 1989, S. 13
[3] Bruit Zaidman/Schmitt Panel 1994, S. 30
[4] Burkert 1977, S.101
[5] Bremmer 1996, S.46
[6] vgl. Bremmer 1996, S. 47
[7] Stengel 1910, S. 187
[8] Stengel 1910, S. 92
- Quote paper
- Ulrike Wanderer (Author), 2003, Schlachtkulte in der antiken griechischen Religion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147204
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