Befasst man sich mit der Kultur- und Begriffsgeschichte der Nachahmung und der Doppelgänger beziehungsweise der Verdoppelung trifft man zwangsläufig auf Figuren, die
täuschen, lügen und sich merkwürdig verhalten. Ihr zweifelhaftes Gebaren macht einen besonderen Reiz aus, dem sich auch die Wissenschaft nicht verschließen mag. Ein besonderer Typus soll in dieser Arbeit vorgestellt werden: Der Trickster. Der Term
bezeichnet eine meist männliche Mythengestalt, die mit übernatürlichen oder göttlichen Fähigkeiten ausgestattet, den Menschen durch List gleichzeitig Kummer als auch Wohl beschert. Versucht man eine Definition in dieser Kürze, ergeben sich Schwierigkeiten, da sich die Figur nicht in wenigen Sätzen beschreiben lässt. Genauere Erläuterungen und Definitionen folgen daher im Laufe der Arbeit. Bereits am Anfang der Recherche ergibt sich ein erstes grundlegendes Problem. Forscher
wie der Psychologe Carl Gustav Jung sprechen zwar von „dem“ Trickster als universellem Archetyp, der in jedem von uns und in den meisten Glaubenssystemen steckt. Doch demgegenüber sprechen sich einige Anthropologen für die Eliminierung
des Wortes „Trickster“ aus, da es ein globales Auftreten dieser Figur impliziert. Sie sind der Meinung, man könne sich bei der Untersuchung dieser Figur jeweils nur auf die Geschichten
eines Stammes oder einer Gruppe fokussieren, da der Trickster eine zu komplexe und vielschichtige Figur sei. Hynes und Doty stellen sich in ihrem Werk „Mythical Trickster Figures“ zwischen diese beiden Extrempositionen, um zu versuchen „(…) to tack back and forth from the particularities of specific tricksters within their respective belief systems, on the one hand, and the meaningful interconnection between particulars and elucidating generalizations, on the other hand.“ Dieser Position schließe ich mich in meiner Arbeit an, da so ein Verständnis der speziellen und generellen Charakteristiken des Tricksters möglich
wird.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Historie des Terms „Trickster"
- Beschreibung des Tricksters anhand seiner Eigenschaften und Funktionen
- Versuch einer Charakterisierung
- Die Funktionen der Figur und ihrer Geschichten
- Die Figur des Tricksters heute
- Vorüberlegungen
- Ein Beispiel aus der Populärkultur: Der Terminator
- Umgang einer Tricksterkultur mit modernen Einflüssen
- Schluss
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Figur des Tricksters in der Kultur- und Begriffsgeschichte. Ziel ist es, die Eigenschaften und Funktionen dieser ambivalenten Mythengestalt zu analysieren und ihre Relevanz in verschiedenen Kulturen und Epochen aufzuzeigen.
- Etymologie und Geschichte des Begriffs „Trickster“
- Charakterisierung des Tricksters anhand seiner typischen Eigenschaften
- Die Funktionen des Tricksters in Mythen und Geschichten
- Die Relevanz des Tricksters in der heutigen Zeit
- Der Einfluss des Tricksters auf die Populärkultur
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Tricksters ein und stellt die zentrale Fragestellung der Arbeit vor. Sie beleuchtet die Ambivalenz der Figur und die Schwierigkeiten, sie eindeutig zu definieren.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Historie des Begriffs „Trickster“ und seiner Entwicklung von einer moralischen zu einer anthropologischen Bezeichnung. Es werden verschiedene Bedeutungen des Wortes und seine Verwendung in unterschiedlichen Kulturen und Epochen beleuchtet.
Das dritte Kapitel widmet sich der Beschreibung des Tricksters anhand seiner Eigenschaften und Funktionen. Es werden verschiedene Charakteristiken der Figur vorgestellt und anhand von Beispielen aus verschiedenen Kulturen erläutert.
Das vierte Kapitel untersucht die Relevanz des Tricksters in der heutigen Zeit. Es werden Beispiele aus der Populärkultur analysiert und die Frage diskutiert, ob die Figur des Tricksters in der modernen Welt noch relevant ist.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Trickster, Mythologie, Kulturgeschichte, Ambivalenz, Eigenschaften, Funktionen, Populärkultur, Moderne, Geschichte, Anthropologie, Ethnologie, Literatur, Film, Mythen, Geschichten, Archetyp, Symbol, Metapher, Kulturvergleich, Transkulturelle Phänomene.
- Quote paper
- Markus Stegmann (Author), 2008, Der Trickster - Kulturwissenschaftliche Analyse einer Mythengestalt im Hinblick auf ihre Praktiken des Sekundären, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147144
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