Kurz nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 konnte auf den deutschen Fußballplätzen beobachtet werden, dass die Spieler den Arm zum Führer-Gruß erhoben hatten. Die Anhängerschaft schwenkte kurze Zeit darauf Hakenkreuzfahnen und bei deutschen Länderspielen ertönte neben dem „Deutschland-Lied“ das „Horst-Wessel-Lied“. Darüber hinaus erklärte der damalige Pressewart des DFB die Fußball-Nationalmannschaft zu „Sendboten des Dritten Reiches“. Ist der bürgerliche Sport vor 1933 noch weitestgehend frei von parteipolitischen Einflüssen, so unterliegt er ab dem Jahr 1933 merklichen Veränderungen. Es konnte sogar beobachtet werden, dass selbst Adolf Hitler im Fußballstation anzutreffen war. Die Parteiprominenz weilte fortan regelmäßig unter den fußballbegeisterten Zuschauern. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft stieg zu einem Repräsentanten des Dritten Reiches auf. Diesen Eindruck vermittelte zumindest die Fußball-Fachpresse, indem sie die Vorgaben des nationalsozialistischen Regimes inhaltlich verarbeitete…
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Forschungslage
- Die Literatur vor dem Jahr 2000
- Die Literatur nach der Jahrtausendwende
- Der DFB in der Zeit vom Kaiserreich bis zum Nationalsozialismus
- Der Aufstieg des DFB im Kaiserreich
- Der DFB in der Weimarer Republik
- Die Gleichschaltung des DFB im Dritten Reich
- Die Sportpresse als Instrument der NS-Propaganda
- Die Entstehungsphasen der deutschen Sportpresse
- Die Fußballberichterstattung in der Zeit von 1920 bis 1932 am Beispiel „Der Kicker"
- Die Gleichschaltung der (Sport-)presse im Nationalsozialismus
- Die Fußballberichterstattung in der Sportpresse zu Beginn des Dritten Reiches
- Die Fußballberichterstattung zwischen der Machtergreifung und den Kriegsjahren
- Die Fußballberichterstattung ab 1939
- Der Versuch einer kritischen Auseinandersetzung mit dem Thema ,Fußballberichterstattung in der NS-Sportpresse'
- Die spezifisch nationalsozialistischen Elemente des Fußballs und dessen Berichterstattung in der Zeit des Nationalsozialismus
- Schluss
- Literaturverzeichnis
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der Fußballberichterstattung in der Zeit des Nationalsozialismus. Ziel der Arbeit ist es, den Wandel der Fußballberichterstattung in der NS-Zeit zu untersuchen und herauszufinden, inwieweit die Presse sich von propagandistischen Zielen des Regimes beeinflussen ließ. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, wie die Fachpresse das Fußballspiel in der Zeit des Nationalsozialismus kommentierte beziehungsweise propagierte.
- Die Rolle des DFB im Nationalsozialismus
- Die Gleichschaltung der Sportpresse
- Die Entwicklung der Fußballberichterstattung in der NS-Zeit
- Die nationalsozialistischen Elemente in der Fußballberichterstattung
- Die Funktion der Fußballberichterstattung als Instrument der NS-Propaganda
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema „Fußballberichterstattung in der NS-Zeit" ein und erläutert die Relevanz der Thematik. Die Forschungslage bietet einen Überblick über die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Themenfeld. Dabei werden die Schwerpunkte der älteren und neueren Literatur beleuchtet.
Das Kapitel „Der DFB in der Zeit vom Kaiserreich bis zum Nationalsozialismus" zeichnet die Geschichte des DFB bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten nach. Dabei werden wichtige Stationen in der Entwicklung des Verbandes, wie der Aufstieg im Kaiserreich, die Rolle in der Weimarer Republik und die Gleichschaltung im Dritten Reich beleuchtet.
Das Kapitel „Die Sportpresse als Instrument der NS-Propaganda" analysiert die Entwicklung der Sportpresse in der Weimarer Republik und die Gleichschaltung der Presse im Nationalsozialismus. Der Schwerpunkt liegt auf der Analyse der Fußballberichterstattung in der Fachzeitschrift „Der Kicker" in der Zeit von 1920 bis 1943. Dabei werden die inhaltlichen Schwerpunkte der Zeitschrift vor der Gleichschaltung, die Auswirkungen der Gleichschaltung auf die Berichterstattung und die spezifischen Elemente der nationalsozialistischen Propaganda in der Fußballberichterstattung untersucht.
Der Schluss fasst die Ergebnisse der Untersuchung zusammen und erläutert die Bedeutung der Fußballberichterstattung in der NS-Zeit als Instrument der Propaganda.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Fußballberichterstattung, die NS-Propaganda, den DFB, die Gleichschaltung, die Sportpresse, „Der Kicker", den Nationalstolz, die Volksgemeinschaft, die Ablenkung und die Kriegsmoral. Der Text analysiert die Fußballberichterstattung in der NS-Zeit und zeigt auf, wie der Fußball als Instrument der Propaganda genutzt wurde.
- Arbeit zitieren
- Tobias Bunse (Autor:in), 2010, Fußballberichterstattung in der NS-Zeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147069
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