Vor einigen Jahren wurde der Begriff „Web 2.0“ eingeführt, der eine neue Phase des Internets beschreibt:
„Der Begriff wurde während einer Brainstorming-Sitzung erfunden und bezeichnete die Veränderungen, die das Web im Vergleich zur frühen Internetphase, dem Dot-Com-Boom in den 90er Jahren, erfuhr. 2004 wurde er mit der ersten ‚Web 2.0 Conference’ in Kalifornien publik. ‚2.0’ ist eine Versionsbezeichnung, genutzt in der Softwareentwicklung. Sie verdeutlicht im übertragenen Sinn den Reifegrad, den das neue Web gewonnen hat. Insofern macht sie auch deutlich, dass es sich um eine Entwicklungsstufe in einem fortschreitenden Prozess handelt“ (Knappe 2007, 17).
Beim Web 2.0 steht der Internetnutzer im Zentrum und das Internet dient als Informations-, Unterhaltungs- und Kommunikationsplattform. Durch Blogs, soziale Netzwerke, Photo- und Videoportale oder Verkaufsforen entwickelte sich das Inter-nett zu einem Kommunikationsmittel, das ohne die aktive und interaktive Mitwirkung der Anwender nicht existieren könnte. Einen weiteren wichtigen Bereich stellen die Suchmaschinen dar: „Heute liegt die Herausforderung des Internets nicht mehr darin, online Informationen zu recherchieren, sondern darin, die richtigen Informationen in kürzester Zeit zu finden“ (Schmalz 2008, 173). Betrachtet man den Einfluss des Internets, das sich durch schnelle Übertragungsgeschwindigkeit, simple und kosten-günstige Handhabung sowie weltweite Verbreitung auszeichnet, kann man von einer tief greifenden Revolution des Mediensektors sprechen (vgl. Schmalz 2008, 174).
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Die folgende Arbeit geht zunächst auf die zunehmende Bedeutung des Internets in den Vereinigten Staaten sowie in den Kulturwissenschaften und in der Politik ein. Anschließend wird der Internetwahlkampf in der Theorie anhand von Vor- und Nachteilen vorgestellt. Basierend auf diesem theoretischen Teil wird David Axelrods Wahlkampagne für Barack Obama dargelegt. In diesem Zusammenhang ist der Begriff change besonders wichtig. Des Weiteren wird auf die positiven und negativen Auswirkungen der Internetpräsenz des jetzigen Präsidenten auf seinen Wahlkampf eingegangen. Anschließend werden die wichtigsten Internetseiten, sozialen Netzwerke und Videoportale von Barack Obama analysiert. Des Weiteren soll die Vorreiterrolle Obamas dargelegt werden und gezeigt werden, dass sich deutsche Politiker an seiner Internetkampagne orientieren. Abschließend werden der Erfolg Obamas und der politische Wandel durch das Internet zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung: Zunehmende Bedeutung des Internets - Web 2.0
- 1.1. Bedeutungszunahme in den Vereinigten Staaten von Amerika
- 1.2. Bedeutungszunahme in den Kulturwissenschaften und in der Politik
- 2. Der Internetwahlkampf in der Theorie
- 2.1. Vorteile des Internetwahlkampfes
- 2.1.1. Flexibilität, Aktualität und Kosten
- 2.1.2. Kollektive Willensbildung
- 2.1.3. Partizipation und mehr Demokratie
- 2.2. Nachteile des Internetwahlkampfes
- 2.2.1. Manipulation von Internetdiensten
- 2.2.2. Große Kluft zwischen Internetnutzern und Nichtnutzern: digital divide
- 3. David Axelrods Wahlkampfkampage für Barack Obama: Wandel mit Hilfe des Internets – Partizipation, mehr Demokratie und Erreichen der jungen Wähler
- 4. Positive Auswirkungen der Internetpräsenz auf den Wahlkampf von Barack Obama
- 4.1. Beschaffung von Finanzmitteln im Internet
- 4.2. Zunahme der Begeisterung für den Wahlkampf
- 4.2.1. Nationale Begeisterung
- 4.2.1.1. Freiwillige Helfer
- 4.2.1.2. Wahlbeteiligung und Wählergruppen
- 4.2.2. Internationale Begeisterung
- 4.3. „Fight the smears“ – offensive Gegenwehr
- 5. Negative Auswirkungen der Internetpräsenz auf den Wahlkampf von Barack Obama
- 5.1. Manipulation von Internetdiensten: Hacker schaden Barack Obama
- 5.2. Das Internet vergisst nichts
- 5.3. Kritik auf der eigenen Internetplattform
- 6. Die Internetpräsenz von Barack Obama
- 6.1. Die Internetseiten
- 6.1.1. www.barackobama.com – offizielle Homepage während der Wahlkampagne 2008
- 6.1.2. www.change.gov – Übergangshomepage: von der Wahl zur Amtseinführung
- 6.1.3. www.obamaforchange.com – offizielle Homepage für Merchandising
- 6.1.4. www.whitehouse.gov – offizielle Homepage des Präsidenten
- 6.2. Die wichtigsten sozialen Netzwerke und Videoportale
- 6.2.1. Facebook - www.facebook.com/barackobama
- 6.2.2. My Space - www.myspace.com/barackobama
- 6.2.3. YouTube - www.youtube.com/barackobama
- 6.2.4. Twitter www.twitter.com/barackobama
- 6.2.5. MyBo www.mybarackobama.com
- 7. Orientierung deutscher Politiker an Barack Obamas Internetkampagne
- 8. Fazit: Der Erfolg Obamas und der politische Wandel durch das Internet
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Einfluss des Internets, insbesondere von Web 2.0-Technologien, auf den US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf von Barack Obama im Jahr 2008. Ziel ist es, die Rolle des Internets als Werkzeug des politischen Wandels und der medialen Vermittlung zu analysieren.
- Die Bedeutung des Internets und Web 2.0 im Kontext des politischen Wahlkampfs
- Vorteile und Nachteile des Internetwahlkampfs
- Analyse von Barack Obamas Online-Strategie und deren Auswirkungen
- Der Einfluss von sozialen Medien und Online-Plattformen auf die Wahlkampfmobilisierung
- Die Nachahmung von Obamas Strategie durch deutsche Politiker
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Zunehmende Bedeutung des Internets – Web 2.0: Dieses Kapitel beschreibt die rasante Entwicklung des Internets vom World Wide Web bis hin zum Web 2.0, unterstreicht seine zunehmende Bedeutung in den USA und im Bereich der Politik und Kulturwissenschaften, und leitet zur Untersuchung des Internetwahlkampfs von Barack Obama über.
2. Der Internetwahlkampf in der Theorie: Dieses Kapitel analysiert die theoretischen Vor- und Nachteile eines Internetwahlkampfs. Es beleuchtet die Möglichkeiten der gesteigerten Flexibilität, Aktualität und Kosteneffizienz, die Chancen der kollektiven Willensbildung und Partizipation sowie die Risiken von Manipulation und der digitalen Kluft (digital divide).
3. David Axelrods Wahlkampfkampage für Barack Obama: Wandel mit Hilfe des Internets – Partizipation, mehr Demokratie und Erreichen der jungen Wähler: Dieses Kapitel behandelt den Wahlkampf von Barack Obama und erklärt, wie er mit Hilfe des Internets eine breite Basis an Wählern erreichen konnte, die Partizipation förderte und neue demokratische Möglichkeiten erschloss.
4. Positive Auswirkungen der Internetpräsenz auf den Wahlkampf von Barack Obama: Hier werden die positiven Auswirkungen der Online-Strategie auf den Wahlkampf Obamas detailliert untersucht. Dies umfasst die erfolgreiche Beschaffung von Finanzmitteln, die Steigerung der Begeisterung (national und international), die Gewinnung von Freiwilligen und die erhöhte Wahlbeteiligung.
5. Negative Auswirkungen der Internetpräsenz auf den Wahlkampf von Barack Obama: Dieser Abschnitt befasst sich mit den negativen Aspekten der Internetpräsenz. Dazu gehören die Risiken von Manipulation durch Hackerangriffe, die dauerhafte Speicherung von Informationen im Internet und die Problematik von öffentlicher Kritik auf den eigenen Plattformen.
6. Die Internetpräsenz von Barack Obama: Dieses Kapitel analysiert die verschiedenen Internetseiten, sozialen Netzwerke und Videoplattformen, die Obama während seines Wahlkampfes nutzte, und beleuchtet deren strategische Bedeutung. Es geht auf die offizielle Homepage, die Übergangsplattform, Merchandising-Seiten und die Nutzung von Facebook, MySpace, YouTube und Twitter ein.
7. Orientierung deutscher Politiker an Barack Obamas Internetkampagne: Dieses Kapitel beleuchtet den Einfluss von Obamas erfolgreicher Internetkampagne auf deutsche Politiker und wie diese seine Strategien adaptierten oder sich davon inspirieren ließen.
Schlüsselwörter
Internetwahlkampf, Web 2.0, Barack Obama, politische Kommunikation, soziale Medien, Online-Strategie, Partizipation, digitale Kluft, Wahlkampfmobilisierung, politischer Wandel.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: "Der Internetwahlkampf von Barack Obama"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den Einfluss des Internets, insbesondere von Web 2.0-Technologien, auf den US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf von Barack Obama im Jahr 2008. Der Fokus liegt auf der Rolle des Internets als Werkzeug des politischen Wandels und der medialen Vermittlung.
Welche Aspekte des Internetwahlkampfs werden behandelt?
Die Arbeit untersucht die Bedeutung des Internets und Web 2.0 im Kontext des politischen Wahlkampfs, die Vor- und Nachteile eines solchen Wahlkampfs, Barack Obamas Online-Strategie und deren Auswirkungen, den Einfluss sozialer Medien und Online-Plattformen auf die Wahlkampfmobilisierung sowie die Nachahmung von Obamas Strategie durch deutsche Politiker.
Welche konkreten Themen werden in den einzelnen Kapiteln behandelt?
Die Arbeit gliedert sich in verschiedene Kapitel, die sich mit der zunehmenden Bedeutung des Internets, der Theorie des Internetwahlkampfs (Vor- und Nachteile), der konkreten Online-Strategie von Barack Obama (unter David Axelrod), den positiven und negativen Auswirkungen dieser Strategie, der detaillierten Analyse der von Obama genutzten Internetseiten und sozialen Netzwerke sowie der Adaption dieser Strategie durch deutsche Politiker befassen. Ein Fazit rundet die Arbeit ab.
Welche positiven Auswirkungen hatte Obamas Internetpräsenz?
Die positiven Auswirkungen umfassen die erfolgreiche Beschaffung von Finanzmitteln, die Steigerung der Begeisterung (national und international), die Gewinnung von Freiwilligen und die erhöhte Wahlbeteiligung. Die Online-Strategie trug maßgeblich zur Mobilisierung der Wähler bei.
Welche negativen Auswirkungen hatte Obamas Internetpräsenz?
Zu den negativen Aspekten gehören die Risiken von Manipulation durch Hackerangriffe, die dauerhafte Speicherung von Informationen im Internet und die Problematik von öffentlicher Kritik auf den eigenen Plattformen. Das "Internet vergisst nichts" wird als ein potentielles Problem dargestellt.
Welche Internetseiten und sozialen Netzwerke nutzte Obama?
Obama nutzte diverse Plattformen, darunter seine offizielle Homepage (www.barackobama.com), eine Übergangsplattform (www.change.gov), eine Merchandising-Seite (www.obamaforchange.com), die offizielle Homepage des Präsidenten (www.whitehouse.gov), sowie soziale Netzwerke wie Facebook, MySpace, YouTube und Twitter.
Wie beeinflusste Obamas Kampagne deutsche Politiker?
Die Arbeit untersucht, inwieweit deutsche Politiker Obamas erfolgreiche Internetkampagne als Vorbild für ihre eigenen Strategien nutzten und wie sie seine Methoden adaptierten oder sich davon inspirieren ließen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Internetwahlkampf, Web 2.0, Barack Obama, politische Kommunikation, soziale Medien, Online-Strategie, Partizipation, digitale Kluft, Wahlkampfmobilisierung, politischer Wandel.
Gibt es eine Zusammenfassung der Kapitel?
Ja, die Arbeit beinhaltet eine detaillierte Zusammenfassung jedes Kapitels, die die wichtigsten Inhalte und Ergebnisse jedes Abschnitts prägnant zusammenfasst.
Für wen ist diese Arbeit bestimmt?
Diese Arbeit richtet sich an Personen, die sich für politische Kommunikation, den Einfluss des Internets auf politische Prozesse, den US-amerikanischen Wahlkampf 2008 und die Nutzung neuer Medien in der Politik interessieren. Sie ist für akademische Zwecke konzipiert.
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- Anonym (Author), 2009, 'Yes we can' – Der Topos des politischen Wandels und seine mediale Vermittlung in der Web 2.0-Kampagne von Barack Obama, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147010