Ein mir unbekannter Benediktiner-Mönch hat einmal gesagt, dass es wohl ein Grund des göttlichen Funkens in uns ist, dass wir Menschen nicht in ewiger Trennung von bekannten und geliebten Personen leben können und wollen, sondern vielmehr auf das gemeinsame Leben, Lieben, Hoffen, Handeln, Träumen und Vertrauen ausgerichtet sind. Doch wir kennen leider auch alle das schmerzhafte Gefühl, wenn sich nach einem größeren Streit z. B. in der Familie oder im Freundeskreis die festgefahrenen Wogen nur schwer glätten lassen bzw. die Aussicht auf ein wieder gekittetes Verhältnis oder auf eine vertrauenswürdige (Lebens- & Tisch-) Gemeinschaft hinter einem dichten Schleier verborgen scheint.
Dieses lässt sich auch im christlichen Glauben, der seit einigen Jahrhunderten in vielen, oftmals durch sehr qualvolle (und auch blutige) Scheidungen entstandenen Konfessionen sein Dasein fristet, wiederfinden. Der katholische Theologe Klaus Berger hat einem seiner letzten Bücher den Titel „Glaubensspaltung ist Gottesverrat“ gegeben. Vielleicht mag dieser Titel einigen Menschen zu scharf klingen. Doch ich denke, dass er in gewisser Weise die volle Schmerzhaftigkeit dessen ausdrückt, was sich als sog. Konfessionalismus seit einigen Jahrhunderten bis zum heutigen Tag auf unterschiedlicher Ebene in vielen Köpfen und Herzen abspielt. Nicht wenigen - vor allem in den unterschiedlichen Kirchengemeinden leben und glaubenden - Christen wird dieses im Familienleben, wo z. B. ein Elternteil evangelisch und der / die Andere katholisch getauft ist, bei der Feier des Heiligen Abendmahles erkenn- und spürbar: Der Gedanke, sich nicht zusammen mit seinem Ehepartner oder seinen Kindern zusammen am Tisch des Herrn zu platzieren, stimmt nicht nur traurig und oft auch zornig, sondern nimmt einem ferner oftmals auch das Vertrauen in die höheren kirchlichen Ebenen, die das Trennende auf theologischer Ebene nicht „beseitigen“ und sich scheinbar über die alltäglichen Empfindungen nicht viele Gedanken zu machen scheinen. Aus diesem Grunde werden auch alle Ereignisse, die ein Fortschreiten der Ökumene heutzutage gerade von „höherer Stelle“ her beeinträchtigen, von den Gläubigen an der „Basis“ überwiegend negativ aufgenommen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Aktuelle Problembegegnung
- Ein Stolperstein der Kirchengeschichte? - Pius IX. und das Erste Vatikanum
- Zur Pontifikat Papst Pius IX. (1846 – 1878)
- Das I. Vatikanische Konzil (1869–1870)
- Die Entstehung der alt-katholischen Kirche als Antwort auf die Dogmen des Ersten Vatikanums
- Die alt-katholischen Kirche als Bedeutung für die heutige Ökumene aus evangelischer Perspektive
- Anlagen
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem I. Vatikanischen Konzil und der Entstehung der alt-katholischen Kirche. Sie analysiert die Bedeutung dieser Ereignisse für die Ökumene aus evangelischer Perspektive. Die Arbeit untersucht die Hintergründe des Konzils, die dogmatischen Neuerungen und deren Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen den Konfessionen.
- Das Pontifikat von Papst Pius IX. und seine Rolle bei der Einberufung des I. Vatikanischen Konzils
- Die Dogmen des Ersten Vatikanums, insbesondere die päpstliche Unfehlbarkeit
- Die Entstehung der alt-katholischen Kirche als Reaktion auf die Dogmen des Konzils
- Die Bedeutung der alt-katholischen Kirche für die heutige Ökumene
- Die Herausforderungen und Chancen für die Ökumene im Kontext der Konfessionsgeschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einführung beleuchtet die aktuelle Problematik der Konfessionsgrenzen und die Bedeutung der Ökumene. Sie stellt die Frage, inwiefern Konfessionsunterschiede die Einheit der Christenheit behindern und wie die Ökumene dazu beitragen kann, diese Unterschiede zu überwinden.
Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Pontifikat von Papst Pius IX. und dem I. Vatikanischen Konzil. Es analysiert die politischen und kirchlichen Hintergründe des Konzils und die dogmatischen Neuerungen, die dort beschlossen wurden. Insbesondere wird die Lehre von der päpstlichen Unfehlbarkeit im Detail betrachtet.
Das dritte Kapitel untersucht die Entstehung der alt-katholischen Kirche als Reaktion auf die Dogmen des Ersten Vatikanums. Es beleuchtet die Gründe für die Abspaltung von der römisch-katholischen Kirche und die wichtigsten Lehren der alt-katholischen Kirche.
Das vierte Kapitel widmet sich der Bedeutung der alt-katholischen Kirche für die heutige Ökumene aus evangelischer Perspektive. Es analysiert die Rolle der alt-katholischen Kirche im ökumenischen Dialog und die Herausforderungen, die sich aus der Geschichte der Konfessionsbildung für die Ökumene ergeben.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen das I. Vatikanische Konzil, die päpstliche Unfehlbarkeit, die Entstehung der alt-katholischen Kirche, die Ökumene, die Konfessionsgeschichte und die Beziehungen zwischen den Konfessionen. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung dieser Themen für die Einheit der Christenheit und die Herausforderungen, die sich aus der Geschichte der Konfessionsbildung für die Ökumene ergeben.
- Arbeit zitieren
- Tobias Knöller (Autor:in), 2009, Das I. Vatikanische Konzil und die Entstehung der alt-katholischen Kirche in ihrer Bedeutung für die Ökumene aus evangelischer Perspektive, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146916
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