Die erste Amerikanerin, die einen Spaziergang im Weltall unternahm, ist die Astronautin Kathryn Dwyer Sullivan. Ihren geschichtsträchtigen Ausflug von rund dreieinhalb Stunden Dauer unternahm sie während einer Space-Shuttle-Mission im Herbst 1984. Insgesamt absolvierte sie drei Raumflüge. Bei einem davon flog sie mit der größten Geschwindigkeit, die jemals eine Frau erreicht hat. Die Kurzbiografie „Kathryn Dwyer Sullivan. Rekordspaziergängerin im Weltall“ des Wiesbadener Autors Ernst Probst schildert ihr Leben.
Die erste Amerikanerin, die einen Spaziergang im Weltall unternahm, ist die Astronautin Kathryn Dwyer Sullivan. Ihren geschichtsträchtigen Ausflug von rund dreieinhalb Stunden Dauer unternahm sie während einer Space-Shuttle-Mission im Herbst 1984. Insgesamt absolvierte sie drei Raumflüge. Bei einem davon flog sie mit der größten Ge-schwindigkeit, die jemals eine Frau erreicht hat. Kathryn Dwyer („Kathy“) Sullivan kam am 3. Oktober 1951 in Paterson (New Jersey) zur Welt. Sie wuchs in Kalifornien auf und schloss 1969 die High School in Woodland Hills bei Los Angeles ab. Anschließend studierte sie an der „University of California“ Geowissenschaften und verbrachte ein Jahr als Austauschstudentin in Norwegen, wo sie am „Geophy- sikalischen Institut der Universität Bergen“ lernte. 1973 erwarb Kathryn Sullivan ihren Bachelor mit Aus- zeichnung. Fünf Jahre später promovierte sie im Fach Geologie an der „Dalhouse University“ in Halifax (Kanada). Noch während der Zeit, in der sie an ihrer Dissertation arbeitete, bewarb sich Kathy bei der amerikanischen Raum- fahrtbehörde „NASA“ als Astronautin. Im Herbst 1977 besuchte sie das „Lyndon B. Johnson Space Center“ („JSC“) in Houston (Texas) zwecks medizinischer Tests und Ge- spräche. Am 16. Januar 1978 wurde sie mit der achten Astro- nautengruppe als eine von insgesamt 35 neuen Kandidaten vorgestellt. Erstmals hatten auch Frauen ihre Bewerbungs- unterlagen einreichen können. Davon wurden sechs als Missionsspezialisten ausgewählt, Kathy war eine von ihnen. In der Folgezeit arbeitete Kathryn Sullivan in verschiedenen Unterstützungsteams für mehrere Shuttle-Missionen, wie in der Softwareentwicklung, als Start- und Landefotograf, bei Beladetests der Raumfähre, beim Checkout und bei der Startunterstützung am „Kennedy Space Center“ in Florida und bei der Unterstützung von Weltraumausstiegen („Extra Vehicular Activity“ = EVA).
Mehrfach fungierte Kathryn Sullivan als „Capsule Com- municator“ („Capcom“). So bezeichnet man in der bemannten Raumfahrt den Verbindungssprecher zwischen den im All befindlichen Astronauten und der Bodenstation. Für die „NASA“ und die Astronauten ist es wichtig, stets nur einen einzelnen Ansprechpartner zu haben, über den die gesamte Kommunikation kanalisiert wird. Der „Capcom“ sitzt direkt neben dem Flugdirektor im „Mission Control Center“ im „Lyndon B. Johnson Space Center“ in Houston (Texas). Seine Aufgabe wird in der Regel von einem Astronauten wahrge- nommen.
Kathryn Sullivan war als Missionsspezialistin an drei Shuttle- Missionen beteiligt. Sie verbrachte insgesamt 532 Stunden im Weltraum.
Zu ihrem ersten Raumflug startete Kathryn Sullivan am 5. Oktober 1984 auf dem „Kennedy Space Center“ als Missions- spezialistin bei der Mission „STS-41-G“. Zur siebenköpfigen Mannschaft dieser Mission gehörten fünf Männer und zwei Frauen: der Kommandant Robert L. Crippen, der Pilot Jon McBride, der Missionsspezialist David Leestma, die Nutz- lastspezialisten Marc Garneau (Kanada) und Paul Scully-Power, sowie die Missionsspezialistinnen Kathryn Sullivan und Sally Kristen Ride.
Nachdem der Erderkundungssatellit „ERBS“ ausgesetzt wor- den war, arbeitete Kathryn Sullivan am 11. Oktober 1984 zusammen mit David Leestma außerhalb der Raumfähre („Space Shuttle“). Bei ihrem 3 Stunden 29 Minuten dauernden Spaziergang im Weltall („EVA“) - dem Ersten einer Ameri-
kanerin! - wurde erstmals das Betanken eines Satelliten simuliert.
Am 10. Oktober 1984 ist die Raumfähre „Challenger“ durch die UdSSR mit einem Terra-3-Laser angestrahlt worden. Das führte zu Schäden an der Ausrüstung und zur zeitweiligen Blendung der Besatzung. Dieser Flug der „Challenger“ mit 133 Erdumkreisungen und einer zurückgelegten Strecke von 5,3 Millionen Kilometern endete nach 8 Tagen 5 Stunden 23 Minuten 33 Sekunden am 13. Oktober 1984 auf dem „Kennedy Space Center“.
Der zweite Raumflug von Kathryn Sullivan begann am 24. April 1990 mit dem Start auf dem „Kennedy Space Center“ zur Mission „STS-31“. Besatzungsmitglieder waren der Kommandant Loren Shriver, der Pilot Charles Bolden sowie die Missionsspezialisten Steven Hawley, Bruce McCandless und Kathryn Sullivan. Wichtigste Aufgabe dieser Mission war das Aussetzen des Hubble-Weltraumteleskops, das ursprüng- lich unter der Bezeichnung „61-J“ für den August 1986 geplant gewesen war. Nach der Challenger-Katastrophe am 28. Januar 1986 und dem Ausscheiden des nominierten Kandidaten John Young wurde dieser durch Loren Shriver ersetzt und der Start des Teleskops um vier Jahre verschoben.
An 29. April 1990, dem letzten Tag der Mission „STS-31“, flog Kathryn Sullivan mit der größten Geschwindigkeit, die jemals eine Frau erreicht hat. Sie flog 28.582 Stundenkilometer schnell, als der Wiedereintritt in die Erdatmosphäre vorbereitet wurde. Die größte Geschwindigkeit, die je eine Mensch erreicht hat, wurde am 26. Mai 1969 von der männlichen Besatzung der Kommandokapsel des Unternehmens „Apollo 7“ beim Wiedereintritt ihres Raumschiffs in die Erdumlaufbahn mit 39.879 Stundenkilometern erreicht.
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- Arbeit zitieren
- Ernst Probst (Autor:in), 2010, Kathryn Dwyer Sullivan - Rekordspaziergängerin im Weltall, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146444
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