Der Dreißigjährige Krieg ist die letzte große Auseinandersetzung in Europa, in der noch die
Masse der Gefechte mit geworbenen Söldnern geschlagen wurde. Er ist gleichwohl das Ende
der Landsknechtkultur des vorangegangenen Jahrhunderts, der die Söldner ursprünglich
entstammen. Diese Arbeit soll ein Licht auf das Leben der sozialen Unterschicht dieses
Krieges werfen, auf das Leben der breiten Masse der einfachen Söldner. Bereits durch
Zeitgenossen und die landesherrliche Publizistik nach dem Krieg in den schwärzesten Farben
dargestellt, hat auch die ältere historische Forschung diese Klischees befördert. Inzwischen hat
der Versuch Fuß gefasst, das Bild des gemeinen Söldners einer neuen Prüfung zu unterziehen.
Insbesondere haben dazu die Arbeiten von Bernhard R. Kroener, Peter Burschel und Michael
Kaiser beigetragen. Durch Arbeiten wie Cordula Kapsers „Die bayerische Kriegsorganisation
in der zweiten Hälfte des Dreißigjährigen Krieges“ und Jan Peters „Ein Söldnerleben im
Dreißigjährigen Krieg“ wurde erhellendes Quellenmaterial ans Licht befördert und bietet
wertvolle Grundlagen.
Zunächst wird das „Arbeitsumfeld“ eines Söldners und dessen Entwicklung kurz beschrieben
werden, um einen Überblick über die Rahmenumstände zu geben. Hierzu bietet in seiner
Fülle, trotz des Alters, Hans Delbrücks „Geschichte der Kriegskunst“ sehr viel Wertvolles.
Danach sollen einzelne Aspekte beleuchtet werden wie zum Beispiel die Herkunft der
Geworbenen, Beruf und Bildungsstand, Lagerleben und Versorgung.
Da die Konflikte zwischen Söldnern und Landbevölkerung ein so häufiger Gegenstand der
Quellen und auch der Forschung sind, wird diesem Punkt abschließend ein eigenes Kapitel
gewidmet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Entwicklung hin zur Söldnerarmee und ihre Zusammensetzung
- Wer folgte der Trommel?
- Leben und Alltag des Kriegsmannes
- Ein sozialer Antagonismus zwischen Bauer und Soldat?
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit dem Leben und Alltag der einfachen Söldner im Dreißigjährigen Krieg. Sie versucht, das Klischee des gemeinen Söldners einer neuen Prüfung zu unterziehen und die Lebensbedingungen dieser sozialen Unterschicht im Kontext des Krieges zu beleuchten.
- Die Entwicklung der Söldnerarmee und ihre Zusammensetzung
- Das Leben und der Alltag des Kriegsmannes, inklusive Herkunft, Beruf und Bildungsstand, Lagerleben und Versorgung
- Die Konflikte zwischen Söldnern und Landbevölkerung
- Die Rolle des Tagebuchs eines unbekannten Söldners als wichtige Quelle
- Die Transformation des Söldnerwesens im Laufe des Krieges
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik des Dreißigjährigen Krieges und die Bedeutung der Söldnerarmee ein. Sie stellt die Forschungsfrage und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Kapitel 2 beleuchtet die Entwicklung der Söldnerarmee und ihre Zusammensetzung, wobei auf die Transformation vom Landsknecht zum Söldner und die Struktur der Armeen eingegangen wird.
Kapitel 3 widmet sich der Frage, wer sich als Söldner zum Militärdienst meldete. Es werden die Herkunft, der Beruf und der Bildungsstand der Geworbenen untersucht.
Kapitel 4 befasst sich mit dem Leben und Alltag des Kriegsmannes. Themen wie Lagerleben, Versorgung, Kleidung und Ausrüstung werden behandelt.
Kapitel 5 analysiert die Konflikte zwischen Söldnern und Landbevölkerung und untersucht die Ursachen und Auswirkungen dieser Spannungen.
Schlüsselwörter
Dreißigjähriger Krieg, Söldner, Kriegshandwerker, Landsknechte, Landbevölkerung, soziale Unterschicht, Leben und Alltag, Tagebuch, Quellenkritik, Transformation, Militärgeschichte.
- Citar trabajo
- Thomas Marx (Autor), 2009, Söldneralltag im Dreißigjährigen Krieg, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146440
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