In dieser Hausarbeit möchte ich anhand der psychoanalytischen Entwicklungstheorie
die Ursachen für aggressives Verhalten von Schülern im Unterricht beschreiben.
Zunächst zu einer Definition: Unter aggressivem Verhalten versteht man Verhalten
welches zielgerichtet und instrumentell erfolgt. Es hat zum Ziel die eigenen
Bedürfnisse und Interesen durchzusetzen.
Die grundlegenden Annahmen der psychoanalytischen Entwicklungstheorie gehen
größtenteils auf Sigmund Freud zurück. Freud war jedoch kein
Entwicklungspsychologe, sondern ein Therapeut und Persönlichkeitspsychologe, der
die Zustände der Erwachsenenpersönlichkeit verstehen wollte und so zur
Entwicklungspsychologie kam. Die Psychoanalyse stellt eine Lehre von bewussten
und unbewussten psychischen Vorgängen wie Gefühlen, Wünschen und Träumen
dar. Freud behandelte viele Erwachsenen und sah sich bei der Therapie gezwungen
die Entwicklungsgeschichte bis in die frühe Kindkeit zurückzuverfolgen. Außerdem
erkannte er, dass die frühkindliche Entwicklung für die gesamte
Persönlichkeitsentwicklung eine herausragende Bedeutung spielt. Im Laufe der ersten
sechs Lebensjahre sind nach Freud alle Grundthemen des menschlichen
Zusammenlebens, wie Liebe, Gehorsam, Besitz usw. angeklungen und die erste
Vereinigung aller Sexualtriebe ist bis dahin erfolgt. Die Richtung der weiteren
Persönlichkeitsentwicklung ist somit vorgegeben. Neben seiner Phasentheorie der
psychoanalytischen Entwicklung hat er unter anderem eine Persönlichkeitstheorie
aufgestellt, um das Verstehen der Entwicklungstheorie zu gewährleisten.