Das subjektiv sinnhafte Handeln des einzelnen Individuums, welches aus einem jeweiligen subjektiven Sinn erzeugt wird, kann als Kern alles Sozialen betrachtet werden. Es bildet sozusagen auch die Basis der vakanten, soziologisch amorphen, instabilen und so dynamischen und flüchtigen Faktoren Macht und Herrschaft, welche dazu neigen, zeitlich begrenzt stabil zu erscheinen, also sich zu zentrieren und sich darauf wieder umzuverteilen.
Aus solchen dynamischen Umverteilungsprozessen sozialer und finanziell-materieller Komponenten und aus agilen politischen Rahmenbedingungen erwuchs im Laufe des Spätmittelalters eine zunehmende Krise des feudalistischen Systems, die vielmehr auf die adligen Anpassungsschwierigkeiten an die sich wandelnden Strukturen zurückzuführen ist als auf die reine Degeneration des feudalisitisch-adligen Gefüges. Im dynamischen Prozess der „sozialen Mobilität“ äußerte sich diese Anpassungskrise des Adels sowohl in horizontalen als auch vertikalen Bewegungen innerhalb der gesellschaftlichen Hierarchie.
Im Rahmen der vorliegenden Arbeit sollen solche Mobilitätsphänomene der äußerst heterogenen und stark ausdifferenzierten Adelsschicht und deren Reaktions- und Kompensationsversuche auf die sich wandelnden Gegebenheiten des Spätmittelalters näher untersucht werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Gesellschaftlich-ökonomische Rahmenbedingungen
- Reaktionen und Kompensationsversuche...
- Wirtschaftliche Vorgehensweisen.....
- Dienste im Militär und zu Hofe...
- Geistliche Karrieren
- Heiratspolitik....
- Von Gewalttaten, Fehden und Raubrittertum
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Phänomen des sozialen Abstiegs aus dem Adel im Spätmittelalter. Sie analysiert die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die zu diesem Prozess führten, und untersucht die Reaktionen und Kompensationsversuche der betroffenen Adeligen.
- Soziale Mobilität im Spätmittelalter
- Die Krise des feudalistischen Systems
- Wirtschaftliche Herausforderungen des Adels
- Adlige Reaktionen und Anpassungsmechanismen
- Verhältnis zwischen Adel und Landesfürsten
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Der Text stellt die Problematik des sozialen Abstiegs aus dem Adel im Spätmittelalter vor und erläutert die Bedeutung des individuellen Handelns in diesem Kontext.
- Gesellschaftlich-ökonomische Rahmenbedingungen: Dieses Kapitel beschreibt die ökonomischen und gesellschaftlichen Herausforderungen, denen der Adel im Spätmittelalter gegenüberstand. Dazu gehören fallende Einkünfte aus Grundherrschaften, demographische Veränderungen und Preissteigerungen.
- Reaktionen und Kompensationsversuche...: Dieses Kapitel untersucht die verschiedenen Strategien, die Adelige entwickelten, um mit den neuen Verhältnissen umzugehen. Dazu gehören wirtschaftliche Anpassungen, militärische und hofstaatliche Dienste, geistliche Karrieren, Heiratspolitik und die Teilnahme an Fehden und Raubrittertum.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen des sozialen Abstiegs, der Krise des feudalistischen Systems, der Anpassungsprobleme des Adels an neue gesellschaftliche und ökonomische Rahmenbedingungen, der sozialen Mobilität im Spätmittelalter, der Verdrängungspolitik der Landesherren und der Bedeutung von Macht und Herrschaft im Wandel.
- Citation du texte
- Hubert Feichter (Auteur), 2008, Adel im Spätmittelalter - Sozialer Abstieg aus dem Adel, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146076