Phloretin gehört zu den Flavonoiden, einer großen heterogenen Gruppe von sekundären Pflanzenstoffen mit polyphenolischer Struktur. Auf Grund ihrer weiten Verbreitung im Pflanzenreich werden Flavonoide dem menschlichen Organismus
kontinuierlich mit der Nahrung zugeführt. Eine protektive Wirkung von Flavonoiden wird vor allem im Zusammenhang mit der Prävention bestimmter Krankheitsformen - den so genannten „free radical diseases“ - diskutiert, zu denen Atherosklerose und
damit verbundene Herz-Kreislauf-Erkrankungen, bestimmte kanzerogene Tumorformen und chronische Entzündungen gerechnet werden. In mediterranen und asiatischen Ländern, die eine ausgewogene und fettarme Ernährung bevorzugen, konnte eine geringere Mortalität an Herz-Kreislauf-Erkrankungen beobachtet werden. Das so genannte „French Paradoxon“, das eine geringere Mortalitätsrate an koronarer Herzkrankheit (KHK) in Frankreich trotz höherer Serumcholesterinspiegel und Blutdruckwerten beschreibt, scheint ebenfalls nahrungsabhängig durch eine hohe
Aufnahme an Polyphenolen über Rotwein, Obst und Gemüse hervorgerufen zu werden. Die Ernährung hat auf Grund dieser Erkenntnisse einen großen Stellenwert in der primären Prävention erhalten.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes starb im Jahr 2004 in Deutschland nahezu jeder Zweite an einer Erkrankung des Herz-Kreislaufsystems, insgesamt über 368.000 Menschen. Auch weltweit mit etwa 17,5 Millionen (30%) Verstorbenen im
Jahr 2005 sind die kardiovaskulären Erkrankungen Todesursache Nummer 1. Prozentual stehen die KHK, einschließlich Myokardinfarkt und Erkrankungen der Hirngefäße, an vorderster Stelle. Nach Schätzungen der World Health Organisation
(WHO) werden im Jahr 2020 etwa 25 Millionen Menschen weltweit an diesen Erkrankungen sterben. Ein stetig zunehmender Wandel der Lebensgewohnheiten mit ungesunder Ernährung, körperlicher Inaktivität und erhöhtem Tabakkonsum stellt die Grundlage dieser Annahme dar. Gegenüber anderen Risikofaktoren der KHK, wie
beispielsweise Hypertonie, Hyperlipidämie und Diabetes mellitus sind diese Gewohnheiten individuell vermeidbar. Aus diesem Grund wird sowohl von der WHO als auch den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie-, Herz- und Kreislaufforschung (DGK) eine konsequente Prävention der Risikofaktoren propagiert. Die nicht-medikamentösen Therapiemöglichkeiten bilden dabei die Grundlage des Risikofaktoren-Managements.[...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Flavonoide
- Struktur, Klassifikation und Vorkommen
- Resorption und Metabolismus
- Flavonoide als Nahrungsbestandteile
- Wirkungen von Flavonoiden im menschlichen Organismus
- Phloretin
- Struktur und Physiologie der Thrombozyten
- Morphologie
- Thrombozytäre Membranrezeptoren
- Integrine
- Leuzinreiche Glykoproteine
- Selektine
- Rezeptoren vom Immunglobulintyp
- Stadien der Primären Hämostase
- Adhäsion
- Aktivierung
- Aggregation
- Bedeutung der Thrombozyten in der Atherogenese
- Fragestellung
- Material und Methoden
- Durchflusszytometrie
- Funktionsprinzip Durchflusszytometer
- Monoklonale Antikörper
- Studien
- Probengewinnung und Aufbereitung
- Durchflusszytometrische Messung
- Auswertung
- Aggregometrie
- Funktionsprinzip Aggregometer
- Studien
- Probengewinnung und Aufbereitung
- Aggregometrische Messung
- Auswertung der Aggregationskurven
- Statistik
- Ergebnisse
- Durchflusszytometrie
- Glykoprotein IIb-IIIa
- P-Selektin Freisetzung
- Aggregometrie
- Maximale Aggregation
- Reversibilität
- Slope-Werte
- Diskussion
- Beurteilung der Messergebnisse
- Veränderungen der thrombozytären Oberflächenrezeptoren
- Aggregometrie
- Absorption und Bioverfügbarkeit von Phloretin
- Bedeutung und Beurteilung der Durchflusszytometrie
- Methodenkritik
- Relevanz und Ausblick
- Zusammenfassung
- Abkürzungsverzeichnis
- Abbildungsverzeichnis
- Tabellenverzeichnis
- Literaturverzeichnis
- Publikationsliste
- Danksagung
- Lebenslauf
- Erklärung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Dissertation untersucht den Einfluss des Flavonoids Phloretin auf die Thrombozytenaktivität und die Aggregationshemmung. Ziel ist es, die Wirkung von Phloretin auf thrombozytäre Oberflächenrezeptoren und die Aggregationsfähigkeit von Thrombozyten zu analysieren und zu bewerten.
- Wirkung von Flavonoiden auf den menschlichen Organismus
- Einfluss von Phloretin auf die Thrombozytenaktivität
- Untersuchung der Thrombozytenaggregation und -adhäsion
- Bewertung der Methoden Durchflusszytometrie und Aggregometrie
- Relevanz der Ergebnisse für die Atherogenese
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Flavonoide, insbesondere Phloretin, und deren Wirkung auf den menschlichen Körper ein. Sie beschreibt die Struktur und Funktion von Thrombozyten und deren Rolle in der Hämostase und Atherogenese. Es wird ein Überblick über den aktuellen Forschungsstand gegeben und die Forschungsfrage der Dissertation formuliert.
Material und Methoden: Dieses Kapitel beschreibt detailliert die verwendeten Methoden, Durchflusszytometrie und Aggregometrie, zur Untersuchung der Thrombozytenaktivität und -aggregation. Es werden die verwendeten Materialien, das Vorgehen bei der Probengewinnung und -aufbereitung sowie die Durchführung und Auswertung der Messungen im Detail erläutert. Die statistischen Methoden zur Auswertung der Daten werden ebenfalls beschrieben.
Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen. Es werden die Veränderungen der thrombozytären Oberflächenrezeptoren (z.B. Glykoprotein IIb/IIIa und P-Selektin) sowie die Auswirkungen von Phloretin auf die maximale Aggregation, die Reversibilität der Aggregation und die Slope-Werte der Aggregationskurven beschrieben und mit Daten belegt.
Diskussion: Die Diskussion analysiert die Ergebnisse im Detail und setzt sie in den Kontext des aktuellen Forschungsstandes. Es wird eine umfassende Beurteilung der Messergebnisse gegeben und die Bedeutung der Ergebnisse für das Verständnis der Wirkung von Phloretin auf die Thrombozytenaktivität und die Aggregationshemmung diskutiert. Mögliche Limitationen der verwendeten Methoden werden kritisch bewertet und ein Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen gegeben.
Schlüsselwörter
Phloretin, Flavonoide, Thrombozyten, Thrombozytenaggregation, Aggregationshemmung, Durchflusszytometrie, Aggregometrie, Hämostase, Atherogenese, Oberflächenrezeptoren, Glykoprotein IIb/IIIa, P-Selektin.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Dissertation: Einfluss von Phloretin auf die Thrombozytenaktivität
Was ist der Gegenstand dieser Dissertation?
Die Dissertation untersucht den Einfluss des Flavonoids Phloretin auf die Thrombozytenaktivität und die Hemmung der Thrombozytenaggregation. Im Fokus steht die Analyse der Wirkung von Phloretin auf thrombozytäre Oberflächenrezeptoren und die Aggregationsfähigkeit von Thrombozyten.
Welche Methoden wurden in der Studie verwendet?
Die Studie verwendet zwei Hauptmethoden: Durchflusszytometrie zur Analyse der thrombozytären Oberflächenrezeptoren (z.B. Glykoprotein IIb/IIIa und P-Selektin) und Aggregometrie zur Messung der Thrombozytenaggregation. Die Methoden werden detailliert im Kapitel "Material und Methoden" beschrieben, inklusive Probengewinnung, -aufbereitung, Durchführung und Auswertung der Messungen sowie der verwendeten statistischen Verfahren.
Welche Ergebnisse wurden erzielt?
Die Ergebnisse zeigen Veränderungen der thrombozytären Oberflächenrezeptoren nach Behandlung mit Phloretin. Die Aggregometrie lieferte Daten zur maximalen Aggregation, Reversibilität der Aggregation und den Slope-Werten der Aggregationskurven. Die konkreten Ergebnisse sind im Kapitel "Ergebnisse" mit Daten belegt dargestellt.
Wie werden die Ergebnisse interpretiert und diskutiert?
Das Kapitel "Diskussion" analysiert die Ergebnisse im Detail und setzt sie in den Kontext des aktuellen Forschungsstandes. Es wird eine umfassende Beurteilung der Messergebnisse gegeben, die Bedeutung der Ergebnisse für das Verständnis der Wirkung von Phloretin auf die Thrombozytenaktivität und die Aggregationshemmung diskutiert, und mögliche Limitationen der verwendeten Methoden kritisch bewertet. Ein Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen wird ebenfalls gegeben.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Dissertation?
Schlüsselwörter sind: Phloretin, Flavonoide, Thrombozyten, Thrombozytenaggregation, Aggregationshemmung, Durchflusszytometrie, Aggregometrie, Hämostase, Atherogenese, Oberflächenrezeptoren, Glykoprotein IIb/IIIa, P-Selektin.
Welche Themen werden in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung liefert einen Überblick über Flavonoide, insbesondere Phloretin, und deren Wirkung auf den menschlichen Körper. Sie beschreibt die Struktur und Funktion von Thrombozyten und deren Rolle in der Hämostase und Atherogenese, gibt einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand und formuliert die Forschungsfrage der Dissertation.
Was wird im Kapitel "Material und Methoden" detailliert beschrieben?
Dieses Kapitel beschreibt detailliert die verwendeten Methoden (Durchflusszytometrie und Aggregometrie), die verwendeten Materialien, das Vorgehen bei der Probengewinnung und -aufbereitung, die Durchführung und Auswertung der Messungen und die statistischen Methoden.
Was wird im Kapitel "Ergebnisse" präsentiert?
Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der durchgeführten Untersuchungen. Es werden die Veränderungen der thrombozytären Oberflächenrezeptoren (z.B. Glykoprotein IIb/IIIa und P-Selektin) sowie die Auswirkungen von Phloretin auf die maximale Aggregation, die Reversibilität der Aggregation und die Slope-Werte der Aggregationskurven beschrieben und mit Daten belegt.
Welche Aspekte werden in der Diskussion behandelt?
Die Diskussion analysiert die Ergebnisse, setzt sie in den Kontext des aktuellen Forschungsstandes, bewertet die Messergebnisse umfassend, diskutiert die Bedeutung der Ergebnisse für die Wirkung von Phloretin, bewertet kritisch die Methoden und gibt einen Ausblick auf zukünftige Forschungsfragen.
- Arbeit zitieren
- Dr. med. Carola Güther (Autor:in), 2008, Der Einfluss des Flavonoids Phloretin auf die Thrombozytenaktivität und die Aggregationshemmung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146003