Einleitung
In unserer Gesellschaft hat im Bereich der Lebensführung im Vergleich zu vergangenen Zeiten eine Verschiebung stattgefunden. Hierbei handelt es sich um eine Verschiebung, die von einem
Werte- und Strukturwandel herrührt. Die Bedeutung, die die Arbeit in unserer Lebensgestaltung heute einnimmt ist in den letzten Jahren immer weiter zurück gegangen. Dieser Rückgang der Bedeutung von Arbeit im Rahmen der Alltagsgestaltung kommt der Aufwertung der Freizeit zugute. Die Freizeit und somit auch deren Gestaltung nimmt eine immer größer werdende Relevanz in der Lebensgestaltung ein.
Begründet werden kann diese Verschiebung durch eine seit den siebziger Jahren immer weiter anwachsende Mobilität sowie ein größeres Freizeitbudget der deutschen Bevölkerung. Der bereits
angesprochene Wertewandel läßt sich durch Stichworte wie Selbstverwirklichung, Individualität, Genußstreben und Lebensqualität darstellen.
Dieser Wandel im Freizeitverhalten macht sich natürlich auch in den Freizeitsportarten bemerkbar. So läßt sich ein Trend im Bereich der Freizeitsportarten erkennen, der weggeht von den sportstätten- und vereinsgebundenen Sportarten, hin zu den alten und neu entstandenen
Natursportarten. Die Tendenz geht eindeutig weg von der reinen Leistungsbetonung im Sport hin zu erlebnisreichem Genuß in dem, was wir unter Natur verstehen. „Der Natursport vereinigt in sich scheinbar mühelos sämtliche Schöpfungen der postmodernen Lebensstile.“(1)
Der Wunsch nach gesunder Bewegung in möglichst unberührter Natur und die Suche nach der Einheit von Körper und Geist, aber auch Abenteuer und Risiko scheinen die Antworten zu sein auf die Monotonie in Arbeit und Alltag mit ihrem Mangel an Selbst-bestätigungsmöglichkeiten. Neben den traditionellen Natursportarten Wandern, Bergsteigen, Ski-, Rad- und Kanufahren, die einen Boom erfahren, sind vielfältige weitere Sportarten, wie z.B. Bungee- Springen, Sky- Diving, Free- Climbing, Mountainbiking oder Snowboarding neu hinzugekommen. Diese neuen Natursportarten entstehen immer durch technische Neuerungen und somit erweiterte
Möglichkeiten, sind aber meistens auf die traditionellen Natursportarten zurückzuführen.
[...]
_____
1 T. Wöhrstein (1998, S. 3).
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition des Untersuchungsgegenstandes
- Die Geschichte des Mountainbikes
- Die verschiedenen Ausübungsarten des Mountainbikings
- Verschiedene Typisierungen von Mountainbikern
- Die rechtliche Situation in Deutschland
- Die Problematik der Sportart Mountainbiking auf ökologischer Ebene
- Untersuchung des Verhaltens von Mountainbikern
- Die physikalischen Belastungen des befahrenen Untergrundes
- Die Auswirkungen des Mountainbikings auf den Boden
- Die Auswirkungen des Mountainbikings auf die Flora
- Die Auswirkungen des Mountainbikings auf die Fauna
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit den ökologischen Auswirkungen des Mountainbikings, einer in den letzten Jahren immer beliebteren Sportart, die zunehmend in Konflikt mit dem Schutz von Natur und Umwelt gerät. Ziel ist es, die Umweltverträglichkeit des Mountainbikings zu beurteilen und mögliche Verbesserungen zu erarbeiten.
- Die Geschichte des Mountainbikes und dessen Bedeutung für die Entwicklung der Sportart
- Die verschiedenen Arten des Mountainbikings und die typischen Nutzergruppen
- Die ökologischen Herausforderungen des Mountainbikings im Hinblick auf Bodenbelastung, Flora und Fauna
- Die Bedeutung des Verhaltens von Mountainbikern für die ökologische Nachhaltigkeit der Sportart
- Mögliche Maßnahmen zur Minimierung der ökologischen Belastung durch Mountainbiking
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet den Wandel im Freizeitverhalten und die steigende Bedeutung von Natur- und Freizeitsportarten. Der Konflikt zwischen Natursport und Naturschutz wird thematisiert und die Notwendigkeit für differenzierte Lenkungsmaßnahmen hervorgehoben.
Das erste Kapitel definiert den Untersuchungsgegenstand, indem es die Geschichte des Mountainbikes, seine verschiedenen Ausübungsarten und die Typisierung der Mountainbiker beleuchtet. Die Umfrageergebnisse von Thomas Wöhrstein dienen dabei als Grundlage für die Analyse.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der rechtlichen Situation des Mountainbikings in Deutschland. Die Problematik der Sportart auf ökologischer Ebene wird im dritten Kapitel ausführlich dargestellt. Es werden die Belastungen des Untergrundes, die Auswirkungen auf die Flora und Fauna untersucht und das Verhalten der Mountainbiker analysiert.
Schlüsselwörter
Mountainbiking, Natursport, Umweltverträglichkeit, Ökologie, Naturschutz, Konflikt, Verhaltensanalyse, Bodenbelastung, Flora, Fauna, Lenkungsmaßnahmen
- Citation du texte
- Kerstin Eidam (Auteur), 1999, Giants, Bambi und Single Trails - Konflikte zwischen Sport und Natur, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1459