Die Stunde ist ein Versuch, handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterricht mit dem theaterpädagogischen Ansatz des Forumtheaters zu kombinieren. In Form eines offenen Unterrichts spielen bzw. improviseren die Schüler das Ende der Geschichte "Susanne hat Angst und Wut" und erleben und erproben dabei verschiedene Verhaltensweisen von Opfern und Tätern. Das Erlebte und mögliche Handlungsalternativen werden als Abschluss der Stunde diskutiert und in Bezug zur Realität an der eigenen Schule reflektiert. Die geplante Stunde ist zwar auf 45 min angelegt, was zwar realisierbar, aber knapp war. Optimal wäre eine Doppelstunde gewesen.
Inhaltsverzeichnis
- Lehr- und Lernvoraussetzungen
- Sachanalyse
- „Susanne hat Angst und Wut“
- Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht
- Das Forumtheater
- Didaktische Entscheidungen
- Einbettung der Stunde im Gesamtkonzept
- Bezug zum Bildungsplan
- Auflistung der Unterrichtsziele
- Methodische Entscheidungen
- Einstieg
- Erarbeitung I
- Erarbeitung II
- Reflexion
- Abschluss
- Unterrichtsskizze
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Unterrichtsstunde befasst sich mit der Kurzgeschichte „Susanne hat Angst und Wut“ von Frieder Stöckle und verfolgt das Ziel, Schülerinnen und Schülern spielerisch den Umgang mit dem Thema Gewalt in der Schule zu ermöglichen. Dabei wird das Forumtheater als Methode eingesetzt, um die Schüler aktiv in die Auseinandersetzung mit den Inhalten der Geschichte einzubeziehen.
- Gewalt an Schulen
- Körperliche und psychische Gewalt
- Angst und Wut als Reaktion auf Gewalt
- Mögliche Ursachen von Gewalt
- Umgang mit Gewalt im Schulalltag
Zusammenfassung der Kapitel
Lehr- und Lernvoraussetzungen
Die Klasse 7a setzt sich aus 27 Schülerinnen und Schülern zusammen, die sich durch Kreativität, Impulsivität und Leistungsbereitschaft auszeichnen. Das Arbeitsklima in der Klasse ist insgesamt positiv, allerdings gibt es in letzter Zeit vermehrte Unruhen und Grüppchenbildung, die möglicherweise mit der Pubertät der Schüler zusammenhängen. Die Schüler haben bereits Erfahrungen im handlungs- und produktionsorientierten Umgang mit Literatur gesammelt und zeigen Interesse und Motivation.
Sachanalyse
„Susanne hat Angst und Wut“
Die Erzählung handelt von Susanne, die auf dem Schulhof von Ali, einem älteren Schüler, angegriffen und gemobbt wird. Susanne hat Angst vor den anderen Schülern und fühlt sich hilflos. Als Ali ihr Pausenbrot zertritt, überkommt sie Wut und sie verteidigt sich. Ali ist überrascht von Susannes Reaktion und lässt von ihr ab. Die Kurzgeschichte zeigt, wie Angst und Wut auf Gewalt reagieren können und lässt die Frage offen, warum Ali nach Susannes Gegenwehr sein Verhalten ändert.
Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht
Der handlungs- und produktionsorientierte Literaturunterricht (HPLU) ist eine Methode, die den Umgang mit Literatur durch aktives Handeln und kreative Produktionen fördern soll. Es gibt verschiedene Ansätze und Debatten darüber, ob das bloße Produzieren von Texten bereits zum Verständnis führt oder ob das Handeln in weitere Verstehensprozesse eingebettet werden muss.
Das Forumtheater
Das Forumtheater ist eine Methode, die es ermöglicht, soziale Konflikte und Probleme in einem spielerischen Setting zu bearbeiten. Die Schüler können sich in die Rollen der Figuren aus der Geschichte hineinversetzen und eigene Handlungsmöglichkeiten ausprobieren. Das Forumtheater soll helfen, die Perspektiven der Figuren zu verstehen, alternative Handlungsweisen zu entwickeln und Empathie für die Betroffenen zu fördern.
Schlüsselwörter
Die Unterrichtsstunde befasst sich mit den Schlüsselthemen Gewalt an Schulen, Angst und Wut als Reaktionen auf Gewalt, die methodische Umsetzung des Forumtheaters und die Bedeutung des handlungs- und produktionsorientierten Literaturunterrichts im Kontext der literarischen Rezeption.
- Quote paper
- Juliane Schäfer (Author), 2010, Spielerische Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt in der Schule mit dem Text "Susanne hat Angst und Wut", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145553