Mit zunehmender Marktkomplexität und Kooperation zwischen Unternehmen steigen die Schnittstellen bzw. Berührungspunkte und somit auch die Anforderungen an das Management, besondere Integrations- und Koordinationsfähigkeiten zu entwickeln und umzusetzen. Ab Kapitel 4 dieser Arbeit soll dann das Vertrauen als ein mögliches Instrument zur Integration und Koordination der im Supply Chain Management vernetzten Lieferanten und Abnehmer untersucht werden. Aus welchem Grund wird das Vertrauen, ein rechtlich nicht bindendes und deshalb auf den ersten Blick scheinbar schwaches Instrument, überhaupt in Erwägung gezogen? Weshalb könnten andere Koordinationsinstrumente im Rahmen von Netzwerkunternehmungen scheitern? Das Sprichwort „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ ist weit bekannt. Doch in der Literatur tritt gelegentlich die Umkehrung „Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser“ auf (vgl. Osterloh/Weibel, 2006, S. 72ff.; Corsten/Gössinger, 2001, S. 39; Konradt, 1999, S. 105). Ob dem so ist und wenn ja, woran das liegt, soll in Kapitel 4 beantwortet werden.
Die Integration und Koordination durch Vertrauen am Beispiel des Supply Chain Management stellt in mehrfacher Hinsicht eine aktuelle Problemstellung der Betriebswirtschaft dar. Noch dazu ist diese durch eine spiralförmige Beeinflussung und Verstärkung gekennzeichnet: Durch die Kooperation in Netzwerken sinken tendenziell die Fertigungstiefen weiter. Dies führt zu einer Intensivierung der ohnehin komplexen zwischenbetrieblichen Beziehungen. Aufgrund der beschriebenen Herausforderungen durch die veränderte Marktsituation lässt sich die Wertschöpfung oftmals im Netzwerk effizienter durchführen, womit wieder der Beginn, das Netzwerk als Auslöser niedrigerer Fertigungstiefen, erreicht ist. Beide Auswirkungen machen einen Bedarf an Koordination der Beziehungen zwischen den vernetzten Unternehmen deutlich. Die Untersuchung solcher Beziehungen ist für die Betriebswirtschaft insofern relativ neu, da die Thematiken ursprünglich in anderen Disziplinen wie der Soziologie oder Psychologie zu finden sind. Vertrauen, als das in dieser Arbeit zu untersuchende Objekt, stellt somit eine aus betriebswirtschaftlicher Sicht eher moderne Koordinationsform dar.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Kooperation in Netzwerken
- Steigende Komplexität erfordert Anpassungen
- Theoretische Grundlagen zu Netzwerken
- Was ist ein Netzwerk?
- Vorteile von Netzwerken
- Supply Chain Management
- Gegenstand des Supply Chain Management
- Kritik am Supply Chain Management
- Integration und Koordination durch Vertrauen
- Vertrauen
- Was ist Vertrauen?
- Chancen und Risiken von Vertrauen für das Supply Chain Management
- Schließen sich Vertrauen und Kontrolle gegenseitig aus?
- Integration und Koordination durch Vertrauen im Supply Chain Management
- Vertrauen
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Bedeutung von Vertrauen als Instrument zur Integration und Koordination in Supply Chain Management-Netzwerken. Sie untersucht die Herausforderungen, die aus der zunehmenden Marktkomplexität und der damit einhergehenden Notwendigkeit der Kooperation in Netzwerken entstehen, und beleuchtet die Rolle von Vertrauen im Kontext dieser Entwicklungen.
- Komplexität und Dynamik im Marktgeschehen
- Kooperation in Netzwerken als Reaktion auf Marktveränderungen
- Supply Chain Management als Konzept zur Steuerung von Wertschöpfungsprozessen
- Vertrauen als Instrument zur Integration und Koordination in Netzwerken
- Chancen und Risiken von Vertrauen im Supply Chain Management
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung erläutert die steigende Marktkomplexität und Wettbewerbsdynamik, die Unternehmen heute erleben. Sie beschreibt den Wandel von der vertikalen Integration hin zur Kooperation und den Aufstieg des Supply Chain Management als Konzept zur Steuerung von Wertschöpfungsprozessen.
- Kooperation in Netzwerken: Dieses Kapitel beleuchtet die Ursachen und Folgen der steigenden Komplexität im Marktgeschehen. Es stellt das Konzept von Unternehmensnetzwerken vor und untersucht die theoretischen Grundlagen von Netzwerkkooperationen.
- Supply Chain Management: Dieses Kapitel befasst sich mit dem Supply Chain Management als Managementkonzept zur Steuerung von Netzwerken. Es erläutert die Stärken und Schwächen dieses Ansatzes und beleuchtet die Bedeutung von Integration und Koordination in der Wertschöpfungskette.
- Integration und Koordination durch Vertrauen: Dieses Kapitel untersucht die Rolle von Vertrauen als Instrument zur Integration und Koordination von Lieferanten und Abnehmern im Supply Chain Management. Es analysiert die Chancen und Risiken von Vertrauen in diesem Kontext und diskutiert die Frage, ob sich Vertrauen und Kontrolle gegenseitig ausschließen.
Schlüsselwörter
Die zentralen Themen der Arbeit sind Marktkomplexität, Kooperation in Netzwerken, Supply Chain Management, Integration und Koordination, Vertrauen, Chancen und Risiken von Vertrauen, Kontrolle, und die Abhängigkeit von Vertrauen in der Zusammenarbeit von Unternehmen.
- Quote paper
- B.Sc. Steven Schielke (Author), 2009, Integration und Koordination durch Vertrauen am Beispiel des Supply Chain Management, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145398