„Nobelpreisträger James Watson wegen Rassismus entlassen“, eine Schlagzeile, die in den letzten Wochen wohl an keinem vorbeigegangen ist, ohne Empörung auszulösen. Ausgerechnet der 79-jährige Genforschungs-Pionier hatte bei der Vorstellung seines neuen Buches an der Harvard University vor der Haltung gewarnt, verschiedene Ethnien hinsichtlich ihrer Intelligenz als gleich zu betrachten und in einem darauffolgenden Interview der Sunday Times behauptet, dass die Intelligenz von Afrikanern laut erwiesenen Tests minderwertiger sei als diejenige von Weißen. Dem fügte er selbstsicher hinzu, dass jeder, der schon einmal mit schwarzen Beschäftigten zu tun hatte, sich dessen vergewissern könne.
Dass rassistische Äußerungen immer noch Realität sind, ist nicht neu; ebenso wenig, dass sie aus allen sozialen Schichten – vom desillusionierten Jugendlichen bis zum erfolgreichen Mediziner – hervordringen. Was allerdings schockiert, ist die Tatsache, dass eine ganz neue rassistische Erscheinungsform nicht nur im Entstehen, sondern im Expandieren begriffen ist und selbst augenscheinlich hochkarätige Wissenschaftler überzeugt.
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- Susanne von Pappritz (Autor), 2007, Zu Bourdieus "Rassismus der Intelligenz", Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1453729