Ziel der Arbeit ist es, die Einsatzmöglichkeiten der Balanced Scorecard in der öffentlichen Verwaltung zu prüfen sowie kritisch zu hinterfragen. Die Arbeit gliedert sich hierzu in fünf Kapitel. Nachdem einleitend die Relevanz der Thematik für den öffentlichen Sektor dargestellt wurde, folgt im nächsten Kapitel die Vorstellung der konzeptionellen Grundlagen der klassischen Methode nach Kaplan und Norton. Danach wird auf ihren spezifischen Einsatz in Unternehmen der Privatwirtschaft eingegangen. Im Anschluss daran werden Möglichkeiten und Wege zur Anwendung des Konzepts der Balanced Scorecard in der öffentlichen Verwaltung aufgezeigt. Die Arbeit schließt mit einem Fazit ab.
In deutschen Städten kommt der Verkehr zum Erliegen. Ein unzulänglicher Ausbauzustand der Fahrbahnen, fehlende effiziente Streckenführungen und mangelhafte Verkehrsknotenkoordinierung bei stetiger Zunahme des Verkehrs haben zur Folge, dass die Staus immer häufiger und vor allem länger werden. Es handelt sich dabei aber nicht einzig um ein Problem der Kommunen. Vielmehr sehen sich auch Bund und Länder der steigenden Belastung ihrer Verkehrswege durch die Zunahme des Güterverkehrs konfrontiert. Die Ideen und Lösungsansätze zur angemessenen Begegnung der Probleme existieren bereits, wie etwa der Bundesverkehrswegeplan, der vordringliche und weite-re Bedarfe von Neu- und Ausbauten auf Bundesfernstraßen auf Jahre im Voraus festlegt. Zahlreiche Projekte, die der visionäre Vorgängerplan aus 2003 im vordringlichen Bedarf beinhaltete, wurden in der vorgegebenen Zeit jedoch schlicht nicht umgesetzt, obwohl die Finanzierung aller Straßenaus- und -neubauten gesichert war. Bis heute wartet der Stadtteil Lindenholzhausen der hessischen Stadt Limburg vergeblich auf die lang ersehnte und bereits 2003 als vordringlich eingestufte B-8-Umgehung zur Entlastung des Ortskerns.
Die Problematik im Zusammenhang mit dem schleppenden Ausbau der Straßeninfrastruktur trotz langjähriger schriftlicher Fixierung dient lediglich als Beispiel für die offenkundige Schwierigkeit der öffentlichen Verwaltung, ihre Visionen und strategischen Pläne in die Realität umzusetzen. Sie zeigt jedoch sehr anschaulich den großen Handlungsbedarf zur Schließung der Strategielücke und lässt sich auf viele weitere Bereiche staatlichen oder kommunalen Handelns übertragen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Konzeptionelle Grundlagen des klassischen Balanced Scorecard-Modells nach Kaplan und Norton
- Die Anwendung der Balanced Scorecard in privatwirtschaftlichen Unternehmen
- Vision und Strategie als Voraussetzung für die Balanced Scorecard
- Stakeholder einbeziehen – in Perspektiven denken
- Ziele formulieren und miteinander verknüpfen
- Kennzahlen identifizieren, Vorgaben definieren und Maßnahmen zuordnen
- Kritik am klassischen Modell der Balanced Scorecard
- Übertragung des Konzepts auf die öffentliche Verwaltung
- Unterschiede zwischen Privatwirtschaft und öffentlicher Verwaltung
- Anpassung des Modells an die Verwaltungsspezifika
- Potenzielle Anwendungsbereiche der Balanced Scorecard in der öffentlichen Verwaltung
- Kritik an der Umsetzung der Balanced Scorecard in der öffentlichen Verwaltung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Einsatzmöglichkeiten der Balanced Scorecard (BSC) in der öffentlichen Verwaltung. Ziel ist es, zu prüfen, ob und wie die BSC, ein Instrument zur strategischen Steuerung, das sich in der Privatwirtschaft bewährt hat, auf die Besonderheiten des öffentlichen Sektors übertragen werden kann.
- Die konzeptionellen Grundlagen der BSC nach Kaplan und Norton
- Die Anwendung der BSC in der Privatwirtschaft
- Die Anpassung der BSC auf die öffentliche Verwaltung
- Potenzielle Anwendungsbereiche der BSC in der öffentlichen Verwaltung
- Kritik an der Umsetzung der BSC in der öffentlichen Verwaltung
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die Relevanz der Thematik für den öffentlichen Sektor und führt in die Problematik der Strategielücke in der öffentlichen Verwaltung ein. Das zweite Kapitel stellt die konzeptionellen Grundlagen der Balanced Scorecard (BSC) nach Kaplan und Norton vor. Kapitel drei beleuchtet die Anwendung der BSC in der Privatwirtschaft und erläutert die vier Perspektiven des klassischen Modells: Finanzen, Kunden, interne Geschäftsprozesse und Lernen und Entwicklung. Kapitel vier untersucht die Übertragung der BSC auf die öffentliche Verwaltung, wobei die Unterschiede zwischen Privatwirtschaft und öffentlichem Sektor sowie die Notwendigkeit einer Anpassung des Modells an die Verwaltungsspezifika betrachtet werden.
Schlüsselwörter
Balanced Scorecard, Strategische Steuerung, Öffentliche Verwaltung, Privatwirtschaft, Vision, Strategie, Perspektiven, Kennzahlen, Maßnahmen, Kritik, Umsetzung.
- Quote paper
- Sandro Pfeiffer (Author), 2018, Die Balanced Scorecard in der öffentlichen Verwaltung. Eine kritische Reflexion, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1453337