1. Einleitung
Im Rahmen dieser Hausarbeit möchte ich anhand der Stricker-Märe ‚Der Richter und der Teufel’ das Motiv des Teufels in der mittelalterlichen Literatur darstellen. Der Schwerpunkt soll daher auf der Konzeption des Teufels liegen, doch vor dem Hintergrund der Märe ‚Der Richter und der Teufel’ ist es unabdingbar auch auf die ungewöhnliche Gestaltung der Richterfigur einzugehen. Um erklären zu können, weshalb der Stricker den beiden genannten Figuren ihre spezifischen Züge verliehen hat, werde mithilfe der Werke ‚Das deutsche Gerichtsverfahren im Mittelalter’ von Julius Wilhelm von Planck und ‚Höfische Kultur’ von Joachim Bumke; insbesondere das Kapitel ‚Recht’; die Verknüpfung von Rechtsprechung und Theologie im Mittelalter darstellen und erläutern welche Anforderungen an den mittelalterlichen Richter gestellt wurden und diese schließlich mit dem tatsächlichen Verhalten des Richters in der Märe vergleichen. Da die Literatur einer bestimmten Zeit diese immer in einem gewissen Maße widerspiegelt, sei es bezogen auf das Motiv oder die Struktur des Textes, ist es für das Verständnis des Textes und dessen Interpretation unerlässlich die Umstände zu kennen, die den Autor, in diesem Fall also den Stricker, bei seinem Werk beeinflusst haben. Daher werde ich einen kurzen Überblick über die für die Interpretation bedeutsamen Ereignisse während des 13. Jahrhunderts, also der Schaffensperiode des Strickers, geben. In diesem Kontext drängt sich auch die Frage auf, warum die Vorstellung der Hölle und des Teufels gerade im Mittelalter ihren Höhepunkt erreicht. Um diese Frage klären zu können, werde ich auf die historischen Gründe für die Entstehung von Höllenvisionen und den Glauben an den Teufel eingehen. [...]Für die Untersuchung eines Motivs ist es außerdem wichtig die Ent-wicklung der Stoffgeschichte zu betrachten. Dazu werde ich mich sowohl des Textes als auch insbesondere des Kommentars von Lutz Röhrich in seinem Werk ‚Erzählungen des späten Mittelalters und ihr Weiterleben in Literatur und Volksdichtung bis zur Gegenwart’ bedienen. Den mittelhochdeutschen Text mit neuhochdeutscher Ü-bersetzung entnehme ich ‚Erzählungen, Fabeln, Reden’ vom Stricker, werde ihn mit Hilfe des ‚Mittelhochdeutschen Taschenwörterbuchs’ von Matthias Lexer analysieren und ihn im Rahmen meiner Interpretation mit den Ergebnissen der bereits vorgestellten Punkte verknüpfen, um abschließend ein Fazit zu ziehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Richter und Teufel im Mittelalter
- 2.1 Der Teufel
- 2.2 Der Richter im Rahmen von göttlicher und weltlicher Rechtsprechung
- 3. „Der Richter und der Teufel“
- 4. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Motiv des Teufels in der mittelalterlichen Literatur, am Beispiel der Stricker-Märe „Der Richter und der Teufel“. Der Fokus liegt auf der Konzeption des Teufels, wobei auch die ungewöhnliche Gestaltung der Richterfigur betrachtet wird. Die Arbeit analysiert die Verknüpfung von Rechtsprechung und Theologie im Mittelalter und untersucht die Anforderungen an den mittelalterlichen Richter, um das Verhalten des Richters in der Märe zu erklären. Sie beleuchtet außerdem die historischen Umstände, die den Stricker bei seinem Werk beeinflusst haben, sowie die Gründe für die Entstehung von Höllenvisionen und den Glauben an den Teufel im Mittelalter.
- Die Konzeption des Teufels in der mittelalterlichen Literatur
- Die Rolle des Richters im Kontext der Rechtsprechung und Theologie im Mittelalter
- Die historischen Umstände, die den Stricker bei seinem Werk beeinflusst haben
- Die Entstehung von Höllenvisionen und der Glaube an den Teufel im Mittelalter
- Die Interpretation der Stricker-Märe „Der Richter und der Teufel“
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit vor und erläutert den Fokus auf das Motiv des Teufels in der Stricker-Märe „Der Richter und der Teufel“. Das Kapitel „Richter und Teufel im Mittelalter“ befasst sich mit der Figur des Teufels im christlichen Kontext und der Rolle des Richters im mittelalterlichen Rechtswesen. Der Abschnitt „Der Teufel“ beleuchtet die Vorstellung vom Teufel und der Hölle in der christlichen Tradition, während der Abschnitt „Der Richter im Rahmen von göttlicher und weltlicher Rechtsprechung“ die Anforderungen an den Richter im Mittelalter und die Verbindung von Recht und Theologie untersucht.
Schlüsselwörter
Teufel, Hölle, mittelalterliche Literatur, Märe, Stricker, Richter, Rechtsprechung, Theologie, Glaube, Höllenvisionen, historische Umstände, Interpretation.
- Citar trabajo
- Miriam Dauben (Autor), 2009, Das Motiv des Teufels in der mittelalterlichen Literatur am Beispiel von 'Der Richter und der Teufel' vom Stricker, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145289
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