Dieser Sammelband enthält vier Hausarbeiten.
Die erste Arbeit gibt einen Einblick in zwei Werke Büchners und verdeutlicht die Darstellung des Wahnsinns in jenen. Zudem stellt sich die Frage, ob Woyzeck und Lenz wirklich als wahnsinnig gelten. Wodurch werden sie wahnsinnig? Sind die beiden Protagonisten miteinander zu vergleichen?
Die zweite Arbeit verfolgt das Ziel, die Commedia dell’arte in Büchners "Woyzeck" darzustellen und deren Funktion für die Handlung des Dramas "Woyzeck" zu erkennen. Dazu wird zunächst einmal die Entwicklung der Commedia dell’arte betrachtet – was diese Form des Theaters ausgemacht hat und auch heute noch charakterisiert, wie die Wandertruppen das Theater der umliegenden europäischen Länder beeinflusst haben und warum die ursprüngliche Form der Commedia nach einiger Zeit ausgestorben ist.
Georg Büchners Dramenfragment "Woyzeck" (1836/37) enthält eine Vielzahl von Bestandteilen kulturellen Gutes. Neben Volksliedern, Bibelversen und Kinderspielen lassen sich auch Auszüge aus bekannten Märchen der Gebrüder Grimm finden. Sowohl für Büchner als auch für Wilhelm und Jacob Grimm war die Zeit der Romantik prägend und mit ihr ein entscheidendes Merkmal der Literatur: die Hinwendung zu volkstümlichen Inhalten. Nun fällt auf, dass sich Büchner zwar verschiedener Märchen bedient, diese aber entweder verzerrt oder nur in einzelnen Wortgruppen zitiert. Es stellt sich im dritten Text die Frage, mit welcher Intention der Autor diesen Stil anwendet und welche Funktion die Auszüge haben.
Räume sind unerlässliche Rahmenbedingungen für menschliches Zusammenleben und persönliche Entfaltung. Räume sind interdisziplinärer Forschungsgegenstand und eröffnen auf psychologischer, philosophischer, architektonischer, sozialer, kulturwissenschaftlicher und literarischer Ebene zahlreiche Analysemöglichkeiten und ermöglichen dadurch, einen theoretischen Zugang gesellschaftliche Strukturen zu erschließen. An Georg Büchners Drama "Woyzeck" und dessen gleichnamiger Hauptfigur wird die vierte Arbeit Raum-Beobachtungen anstellen und unter Berücksichtigung einschlägiger (literarischer) Raumkonzeptionen einen Erklärungsversuch seiner Handlungsweise als räumlicher und sozialer Grenzgänger unternehmen.
Inhaltsverzeichnis
- Krankheit und Wahnsinn in Georg Büchners "Woyzeck" und "Lenz". Wie werden sie literarisch dargestellt?
- Einleitung
- Was ist Wahnsinn?
- Wahnsinn bei Büchners Werk "Woyzeck"
- Wahnsinn bei Büchners Werk "Lenz"
- Vergleich der Protagonisten Woyzeck und Lenz.
- Fazit
- Das Drama "Woyzeck" von Georg Büchner. Formen und Funktionen der Commedia dell'Arte
- Einleitung
- Die Commedia dell'arte und ihr Einfluss auf das europäische Theater
- Büchners Woyzeck und die Commedia dell'arte
- Nutzung von Charaktermasken zur Gesellschaftskritik
- Historische Bezüge
- Körperlichkeit und derbe Sprache
- Büchners Woyzeck als Commedia dell'arte - Inszenierung Woyzeck & Marie - ein Blick auf Mario Holetzecks
- Slapstick, Groteske, Obszönitäten
- "Wer hat das getan?" - Die Bestrafung der eigentlichen Täter im Mordfall und Woyzecks Sieg über das System
- Fazit
- Die Bedeutung von Märchen in "Woyzeck" von Georg Büchner
- Einleitung
- Die Märchen in Woyzeck
- Die Erlösungsmärchen
- Die Märchenauszüge von Karl
- Fazit
- Individuum zwischen Räumen. Wahrnehmung, Verortung, Grenzen
- Einleitende Bemerkung
- ZeitRaum-RaumZeit
- Woyzeck und der Raum
- Topographischer Raum
- Topologischer und Semantischer Raum
- Mary Overlie: Standing in Space
- Räume und ihre Grenzen
- Grenzüberschreitungen und Störungen im Raum
- Fazit und Apell
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Darstellung von Krankheit und Wahnsinn in zwei Werken Georg Büchners, "Woyzeck" und "Lenz". Sie untersucht die Frage, ob die Protagonisten tatsächlich als wahnsinnig gelten, wodurch sie wahnsinnig werden und inwieweit sie vergleichbar sind. Die Arbeit analysiert die Werke im Kontext unterschiedlicher Wahnsinnsverständnisse, insbesondere des philosophisch-spekulativen und literarischen Wahnsinnsverständnisses, und beleuchtet die Aktualität von Büchners Werken.
- Darstellung von Krankheit und Wahnsinn in Büchners "Woyzeck" und "Lenz"
- Definition und Analyse des Wahnsinns im Kontext von Büchners Werken
- Vergleich der Protagonisten Woyzeck und Lenz
- Aktuelles und zeitloses Thema der Werke
- Wahnsinnsverständnis und seine historische Einordnung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die das Thema und die Fragestellungen der Arbeit einführt. Es folgt eine Analyse des Begriffs "Wahnsinn" unter Bezugnahme auf die Forschung Georg Reuchleins, die verschiedene Wahnsinnsverständnisse beleuchtet. Das zweite Kapitel widmet sich der Darstellung von Wahnsinn in Büchners "Woyzeck" und "Lenz", wobei die jeweiligen Werke im Kontext der zuvor dargestellten Wahnsinnsverständnisse betrachtet werden. Im dritten Kapitel erfolgt ein Vergleich der Protagonisten Woyzeck und Lenz, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede in ihrer Darstellung von Krankheit und Wahnsinn herauszuarbeiten. Die Arbeit schließt mit einem Fazit, das die wichtigsten Ergebnisse zusammenfasst und die Bedeutung der Thematik für die heutige Zeit beleuchtet.
Schlüsselwörter
Krankheit, Wahnsinn, Georg Büchner, Woyzeck, Lenz, Literaturanalyse, Wahnsinnsverständnisse, Vergleich, Aktualität.
- Citar trabajo
- GRIN Verlag (Hrsg.) (Editor), Mara Galinski (Autor), Lisa-Sophie Roth (Autor), Hannah Grünewald (Autor), 2024, Interpretation des Dramas "Woyzeck" von Georg Büchner. Verschiedene Ansätze, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1452777