Diese vorliegende Arbeit setzt sich intensiv mit dem Thema Gesundheitstourismus im Gasteinertal auseinander. Ihr Ziel ist es die Wünsche und Anforderungen der Gäste für ein Produkt im
Bereich Gesundheitstourismus zu finden und zu beschreiben.
Diese Arbeit gliedert sich in zwei große Abschnitte, den theoretischen und den empirischen Teil.
Im theoretischen Teil soll geklärt werden welche Bereiche der Gesundheitstourismus umfasst und wie er definiert wird. Des Weiteren werden Abgrenzungen der Begriffe Kur, Wellness - Wellnesstourismus, Medical Wellness sowie die Einteilung des Gesundheitstourismus im System Tourismus dargestellt.
Ein weiteres Kapitel stellt das Gasteinertal aus touristischer Sicht dar. Im vierten Kapitel werden Trends vorgestellt, die sich für das Gasteinertal anwenden lassen. Anschließend werden Grundlagen und Konzepte der Krankheitsprävention und der Gesundheitsförderung vorgestellt. Des Weiteren werden Motive und Zielgruppen im Gesundheitsurlaub dargestellt und ein Vorschlag für die Kategorisierung der Produkte und Anwendungen im
Gesundheits- und Wellnessbereich abgegeben.
Im empirischen Teil werden die Durchführung und die Ergebnisse der Umfrage bzw. Erhebung beschrieben und abgebildet sowie die Hypothesen dargestellt und überprüft. In der Folge werden
Handlungsempfehlungen abgegeben. Den Schluss dieser Arbeit bilden ein Fazit und ein Ausblick auf künftigen Forschungsbedarf im Bereich des Gesundheitstourismus.
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Vorwort
Kurzfassung
Abstract
1. Einleitung
1.1 Erfassung des Problembereiches / Relevanz der Thematik
1.2 Forschungsfrage
1.3 Zielsetzung der Arbeit
1.4 Gang der Argumentation
2. Allgemeine Begriffserklärungen und Definitionen
2.1 Tourismus
2.2 Gesundheitstourismus
2.3 Kur
2.4 Abgrenzung zwischen (Sozialversicherungs) Kur und Gesundheitstourismus
2.5 Wellness
2.6 Wellnesstourismus
2.7 Medical Wellness
3. Das Gasteinertal
3.1 Definition und Begriffserklärung
3.2 Die Lage, geografischer Überblick
3.3 Die touristischen Orte im Tal
3.4 Der Gesundheitstourismus im Tal von einst bis jetzt
3.4.1 Das Gasteiner Thermalwasser
3.4.2 Radon im Gasteiner Thermalwasser
3.4.3 Formen der Radon-Therapie im Gasteinertal
3.5 Welche Heilmittel bietet das Gasteinertal?
3.5.1 Die Hauptindikatoren der Gasteiner Kurmittel
3.5.2 Nebenindikatoren der Gasteiner Kurmittel
3.5.3 Gegenanzeigen der Gasteiner Kurmittel
3.6 Zahlen, Daten und Fakten zum Gasteinertal
3.7 Die Gasteinertal Tourismus GmbH
3.7.1 Kooperationen
3.7.2 Das Zukunftsbild und die Strategie
3.7.3 Die strategische Positionierung
3.7.4 Die touristischen Ziele im Gasteinertal
4. Wichtige Trends für das Gasteinertal
4.1 Megatrend Frauen
4.2 Megatrend Aging Society
4.3 Megatrend Individualisierung
4.4 Megatrend Gesundheit
4.5 Die Theorie der langen Wellen
4.6 Sechste Kondratieff
5. Grundlagen und Konzepte von Krankheitsprävention
5.1 Definitionen und Begriffserklärungen
5.2 Das Wirkungsprinzip der Krankheitsprävention
5.3 Strategie der Prävention
5.3.1 Verhältnisprävention
5.3.2 Verhaltensprävention
5.4 Krankheitsmodelle
6. Grundlagen und Konzepte der Gesundheitsförderung
6.1 Definition und Begriffserklärungen
6.2 Das Wirkungsprinzip der Gesundheitsförderung
6.3 Determinanten der Gesundheit
6.4 Strategien der Gesundheitsförderung
6.5 Modell der Salutogenese
6.6 Abgrenzung zwischen Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention
7. Motive und Zielgruppen im Gesundheitsurlaub
7.1 Motive im Gesundheits- / Wellnessurlaub
7.2 Zielgruppen und Konsumenten Typen im Gesundheitsurlaub
8. Kategorisierung der Produkte und Anwendungen im Gesundheits- / Wellnessbereich
8.1 Nach der Wahrnehmung des Menschen
8.2 Nach den Säulen der Gesundheit
9. Empirische Untersuchung
9.1 Untersuchungsdesign
9.1.1 Aufbau des Fragebogens
9.1.2 Untersuchungsmethode
9.1.3 Methodenreflexion
9.2 Datenerhebungsprozess
9.3 Darstellung der Hypothesen
9.4 Eingabe der Daten und Stichprobenbeschreibung
9.5 Datenauswertung und Darstellung der Ergebnisse
9.5.1 Soziodemografische Auswertung
9.5.2 Allgemeine Auswertung
9.5.3 Prüfung der Hypothesen
9.6 Zusammenfassung der Ergebnisse der Hypothese
10. Handlungsempfehlungen
11. Schlussbetrachtung
11.1 Kritische Stellungnahme
11.2 Methodenkritik:
11.3 Fazit
11.4 Zukünftiger Forschungsbedarf
Literaturverzeichnis XI
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1 - Aufbau der Arbeit
Abb. 2 - Unterschiede: Sozialversicherungskur - Gesundheitstourismus
Abb. 3 - Einteilung des Gesundheitstourismus im System Tourismus
Abb. 4 - Arten von touristischen Destinationen
Abb. 5 - Übersichtskarte Gasteinertal
Abb. 6 - Vision 2016 für die Destination Gasteinertal
Abb. 7 - Kerngeschäftsfelder Gasteinertal mit Profil
Abb. 8 - Ziele Gasteinertal
Abb. 9 - Die langen Wellen der Konjunktur und ihre Basisinnovationen
Abb. 10 - Das Stress-Coping-Modell
Abb. 11 - Determinanten der Gesundheit
Abb. 12 - Das Gesundheits-Krankheits-Kontinuum
Abb. 13 - Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention
Abb. 14 - Europäische Wellness Modell
Abb. 15 - Prozess der Fragebogengestaltung
Abb. 16 - Verteilung: Männer und Frauen
Abb. 17 - Familienstand
Abb. 18 - Herkunftsverteilung
Abb. 19 - Reiseverhalten
Abb. 20 - Höchster Bildungsabschluss
Abb. 21 - eine gesunde - regionale Küche
Tabellenverzeichnis
Tab. 1 - Chemische Analyse des Gasteiner Thermalwassers
Tab. 2 - Herkunftsländer Statistik, Nächtigungen Winter (2000/01-2004/05)
Tab. 3 - Herkunftsländer Statistik, Nächtigungen Sommer (2001-2005)
Tab. 4 - Verteilung der Betriebe im Gasteinertal, 2007
Tab. 5 - Bettenstatistik Gasteinertal, 2007
Tab. 6 - Nächtigungsverteilung Gasteinertal nach Kategorien, Winter 2004/05
Tab. 7 - Nächtigungsverteilung Gasteinertal nach Kategorien, Sommer 2005
Tab. 8 - Kooperationsmöglichkeiten der GTG
Tab. 9 - Vor- und Nachteile der schriftlichen Befragung
Tab. 10 - Altersverteilung 1
Tab. 11 - Altersverteilung 2
Tab. 12 - Berufsstatus
Tab. 13 - Haushaltseinkommen
Tab. 14 - Aufenthaltsdauer Gesundheitsurlaub
Tab. 15 - Wichtigkeit der Zimmeraustattung
Tab. 16 - Gästeerwartungen an die Küche der Urlaubsunterkunft
Tab. 17 - Wichtigkeitsverteilung Bestandteile Unterkunft
Tab. 18 - Wichtigkeit von Radon für Gesundheitsurlaub
Tab. 19 - Häufigkeitsverteilung - Wichtigkeit von Radon für Gesundheitsurlaub
Tab. 20 - Bekanntheit der Anwendungsmöglichkeiten der Radontherapie
Tab. 21 - Wichtigkeitsverteilung Zusatztherapien
Tab. 22 - Wichtigkeitsverteilung Entspannungsprogramme
Tab. 23 - Wichtigkeitsverteilung Massagen
Tab. 24 - eine gesunde - regionale Küche
Tab. 25 - Gästeerwartungen an die Küche der Urlaubsunterkunft
Tab. 26 - Art der Unterkunft
Tab. 27 - Wichtigkeitsverteilung für Therapie und Gesundheitsanwendungen im Haus
Tab. 28 - Wichtigkeitsverteilung der Gründe für Gesundheitsurlaub Gasteinertal
Tab. 29 - Wichtigkeitsverteilung Bewegungsprogramm
Tab. 30 - Nachhaltige Methoden, Hilfestellungen und Gesundheitsanwendungen
Tab. 31 - Überblick: Auswertung der Hypothesen
Tab. 32 - Gesundheitsurlaubspackage - Gasteinertal
Abkürzungsverzeichnis
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Vorwort
Die steigende Bedeutung des Gesundheitstourismus in Österreich war und ist Anlass für mich, meine Diplomarbeit zum Thema Gesundheitstourismus zu schreiben. Mit der Destination Gasteinertal habe ich einen äußerst kompetenten Partner für diese Arbeit gefunden. Das Gasteinertal und seine Betriebe haben ihre Kernkompetenzen unter anderem im Bereich Gesundheit verankert. Die touristische Leitung der Destination möchte das Thema Gesundheit im Tal in die Zukunft leiten, und so entstand die Idee für diese vorliegende Arbeit.
Für ihren Anteil am Entstehen und Zustandekommen dieser Diplomarbeit möchte ich folgenden Personen danken:
Meiner Familie und meiner Lebenspartnerin Silvia, die mir während des gesamten Studiums den nötigen Rückhalt gaben, um mit den Anforderungen von Studium und Beruf fertig zu werden.
Besonders möchte ich mich auch bei meinem Betreuer Mag. Werner Taurer und bei meinem 2. Betreuer Mag. Martin Zeppezauer bedanken, die mir immer mit wertvollen Anregungen zur Seite standen. Ihre Unterstützung kam jedes Mal sehr schnell, unkompliziert und im höchsten Maße hilfreich.
Mein weiterer Dank gilt der GTG - Gasteinertal Tourismus GmbH - und den Hotelbetrieben der Gasteiner Kur- und Gesundheitspartner für die gute Zusammenarbeit bei der Befragung der Gäste im Gasteinertal. Ebenso möchte ich Fr. Mag. Dr. Angelika Moder - Forschungsinstitut Gastein - „danke sagen“ für die Leihgabe einiger Werke der Fachliteratur.
Diese Arbeit widme ich meinem Vater, der mir immer mit anregenden Diskussionen und klärenden Gesprächen zur Seite stand und mich begleitete.
Kurzfassung
Diese vorliegende Arbeit setzt sich intensiv mit dem Thema Gesundheitstourismus im Gasteinertal auseinander. Ihr Ziel ist es die Wünsche und Anforderungen der Gäste für ein Produkt im Bereich Gesundheitstourismus zu finden und zu beschreiben. Diese Arbeit gliedert sich in zwei große Abschnitte, den theoretischen und den empirischen Teil.
Im theoretischen Teil soll geklärt werden welche Bereiche der Gesundheitstourismus umfasst und wie er definiert wird. Des Weiteren werden Abgrenzungen der Begriffe Kur, Wellness - Well- nesstourismus, Medical Wellness sowie die Einteilung des Gesundheitstourismus im System Tou- rismus dargestellt. Ein weiteres Kapitel stellt das Gasteinertal aus touristischer Sicht dar. Im vierten Kapitel werden Trends vorgestellt, die sich für das Gasteinertal anwenden lassen. An- schließend werden Grundlagen und Konzepte der Krankheitsprävention und der Gesundheits- förderung vorgestellt. Des Weiteren werden Motive und Zielgruppen im Gesundheitsurlaub dar- gestellt und ein Vorschlag für die Kategorisierung der Produkte und Anwendungen im Gesundheits- und Wellnessbereich abgegeben.
Im empirischen Teil werden die Durchführung und die Ergebnisse der Umfrage bzw. Erhebung beschrieben und abgebildet sowie die Hypothesen dargestellt und überprüft. In der Folge werden Handlungsempfehlungen abgegeben. Den Schluss dieser Arbeit bilden ein Fazit und ein Ausblick auf künftigen Forschungsbedarf im Bereich des Gesundheitstourismus.
Abstract
The work presented herewith deals exclusively with Healthcare Tourism in the Gastein region. The purpose is to find a Healthcare product and to describe it based on the desires and requirements of guests. This work is divided into two large sections, the first being theoretical and the other being empirical.
The theoretical part will define Healthcare Tourism and will explain which areas are included within Healthcare Tourism. In addition, the terms “Kur” (cure treatments), “Wellness” and “Wellnesstourismus” (spa resorts for tourists), “Medical Wellness” (medicinal spas) will be de- scribed. The classification of Healthcare Tourism within the category tourism will also be cov- ered. One chapter will illustrate the Gastein Region from a touristic point of view. The fourth chapter will depict certain trends that could be adapted in the Gastein Region. Subsequently, some facts and concepts concerning health prevention and health initiatives will be introduced, and reasons for healthcare holidays and corresponding target groups will be portrayed. Finally, a proposal for categorizing products and usage of those products within the area of healthcare will be made.
In the empirical section the execution and the results of the survey will be described and illustrated and a hypothesis will be suggested and screened. Subsequently, recommendations on how to proceed will be submitted and the final part of this work will offer a conclusion and a perspective on future research in this area.
1. Einleitung
„Gesundheitstourismus boomt. Aber es ist kein Allheilmittel für die Tourismusbetriebe. Die Ansprüche der Gäste steigen.“ (Kaindl, in Salzburger Nachrichten, 2008, S. 16)
„Der Gesundheitstourismus wird auch in den nächsten Jahrzehnten boomen“, sagte die Salzburger Landeshauptfrau Gabi Burgstaller am Dienstag bei der Eröffnung eines Kongresses (1. Spa-Event) in Zell am See zur Zukunft des Gesundheitstourismus und der daraus resultierenden Chancen für die Tourismusbetriebe. Profitieren werden davon aber nur innovative Betriebe. Vorbei sind die Zeiten, als man jedes bessere Schwimmbad als Wellness-Einrichtung verkaufen konnte.“ (ebenda)
1.1 Erfassung des Problembereiches / Relevanz der Thematik
„In den letzten Jahren nimmt in allen hoch entwickelten Gesellschaften die Bedeutung von »Gesundheit« rasant zu. Gesundheit wird individuell und gesellschaftlich hoch bewertet, eröffnet einen dynamischen Markt für Informationstechniken, Dienstleistungen und Produkte und bildet einen neuen Fokus in den politischen Diskursen um die Umgestaltung der Krankheitsversorgung und der solidarischen Finanzierung.“ (FGOE - Fonds Gesundes Österreich, 3/2008, S. 8 [online])
Das Bedürfnis der Menschen, sich wohl zu fühlen, dürfte ungefähr so alt sein wie die Menschheit selbst. Im Allgemeinen wurden Menschen mit Leiden auf Kur geschickt. Das Leiden war Voraus- setzung, um vom System wahrgenommen zu werden. Erst vor kurzer Zeit hat man erkannt, dass das Verhindern von Krankheiten weniger Kosten verursacht, als die Behandlung von Krankhei- ten. Durch diese Erkenntnis haben präventivmedizinische Bewegungsprogramme kontinuierlich an Bedeutung gewonnen und dadurch den aufkommenden Wellness - Boom wesentlich unter- stützt.
Die Destination Gasteinertal sieht sich in Zukunft verstärkt mit dem Problem konfrontiert, dass viele der bestehenden Kurgäste durch das „krankende“ Gesundheitssystem in Zukunft immer weniger auf, von den Krankenkassen bezahlte, Kur fahren werden. Aus diesem Grundproblem ergibt sich die Fragestellung. Es gilt herauszufinden, welche Anforderungen und Bestandteile ein privat bezahlter, gesundheitsfördernder Aufenthalt in einer Gesundheitsdestination wie z.B.: dem Gasteinertal haben soll, damit die gesundheitsbewussten Gäste auch in Zukunft Bestandteile des Gästeaufkommens sind.
„Gesundheit ist ein kostbares Gut. Das wird vielen Menschen auch immer stärker bewusst, und sie sind bereit, mehr für die eigene Gesundheit zu tun. Es wird mehr Sport getrieben, auf ausgewogene Ernährung geachtet oder über Gesundheitsthemen geschrieben und gele- sen. Die privaten Gesundheitsausgaben sind seit 2000 um durchschnittlich sechs Prozent jährlich gestiegen. Sie belaufen sich inzwischen auf rund 900 Euro für jeden erwachsenen Deutschen - zusätzlich zu den Beiträgen zur Krankenversicherung. Dieser privat finanzier- te sogenannte "Zweite Gesundheitsmarkt" umfasst mittlerweile ein Volumen von rund 60 Milliarden Euro pro Jahr - und er wird weiter wachsen.“ (Kartte / Neumann, 2007, S. 3)
Um diesen wertschöpfungsreichen Teil des Tourismus auch in Zukunft sichern zu können, gilt es jetzt die Anforderungen der potentiellen Gäste festzustellen um diese anschließend in Produkte und Angebote umzuwandeln.
„Das neue Körperbewusstsein, das Streben nach Gesundheit und Wellness werden dazu führen, dass die Nachfrage nach Aufenthalten in geeigneten Destinationen in einer intakten Umwelt rasch zunehmen wird. Gefragt wird das Unkonventionelle sein: Angebote mit rein schulmedizinischer Ausrichtung werden rasch an Bedeutung verlieren.“ (Smeral, 2003, S. 156)
1.2 Forschungsfrage
Aus oben genannten Gründen beschäftigt sich diese Diplomarbeit mit der folgenden Forschungsfrage: Welche Anforderungen haben potentielle Gäste an ein Produkt im Bereich Gesundheitsprävention im Gasteinertal?
1.3 Zielsetzung der Arbeit
Als Zielsetzung und Ergebnis dieser vorliegenden Arbeit strebt der Autor an, die Wünsche und Anforderungen der Gäste für ein Produkt im Bereich Gesundheitstourismus herauszuarbeiten sowie empirisch zu überprüfen. Als weiteren Punkt der Zielsetzung möchte der Autor versuchen, eine Handlungsempfehlung auf Basis der zu erkennenden Wünsche der Gäste, für den Gesund- heitstourismus im speziellen im Gasteinertal, zu erarbeiten. Die persönliche Motivation des Au- tors resultiert aus seinem Interesse am Gesundheitstourismus selbst, sowie aus der Tatsache, dass der Gesundheitstourismus ein wesentliches Thema des Österreichischen Tourismus sein wird.
Des Weiteren ist es dem Autor ein persönliches Anliegen, dass diese vorliegende Forschungsarbeit für die Praxis relevant ist.
1.4 Gang der Argumentation
Das erste Kapitel legt mit seiner kurzen informativen Zusammenfassung der Arbeit, Problemstel- lung und Darstellung der Relevanz der Thematik, der erwünschten Zielvorgabe sowie ihres Ar- beitsvorganges das Grundwissen für die folgenden Schritte. Im zweiten Kapitel werden allgemeine für diese Arbeit notwendige Begriffserklärungen und Definitionen sowie Abgrenzungen darge- stellt. Im darauf folgenden dritten Kapitel wird das Gasteinertal aus touristischer Sicht - Gesund- heitstourismus im Tal von einst bis jetzt, Radon und die Formen der Gasteiner-Radon- Anwendungen, die Haupt- und Nebenindikationen der Gasteiner Kur, einige ausgewählte Daten und Fakten zum Tourismus im Tal und abschließend die GTG - Gasteinertal Tourismus GmbH - beschrieben. Das vierte Kapitel beschäftigt sich mit zukünftigen Trends, die sich im Gasteinertal feststellen lassen.
Grundlagen und Konzepte der Krankheitsprävention sowie einige Krankheitsmodelle sind das Thema des fünften Kapitels und im sechsten Kapitel werden Grundlagen und Konzepte der Gesund- heitsförderung sowie das Modell der Salutogenese vorgestellt. Das siebte Kapitel stellt Motive und Zielgruppen im Gesundheitsurlaub vor. Das letzte (achte) Kapitel des Theorieteiles, zeigt zwei mögliche Kategorisierungsarten der Produkte und Anwendungen im Gesundheits- und Well- nessbereich auf.
Im neunten Kapitel befindet sich die empirische Untersuchung. Hier werden die Untersuchungsmethode, der Fragebogen, die Methodenreflexion, der Datenerhebungsprozess und die Hypothesen sowie die Auswertung der Befragung und die Überprüfung der Hypothesen abgebildet. Die gewonnenen Erkenntnisse der Forschungsergebnisse werden im Kapitel zehn zusammengefasst, kritisch durchleuchtet sowie eine Handlungsempfehlung abgegeben. Das letzte Kapitel (elf) beinhaltet ein Fazit und einen Ausblick für künftigen Forschungsbedarf.
Im Rahmen dieser vorliegenden Arbeit wurde bewusst darauf verzichtet, die jeweils weibliche und männliche Form zu verwenden, um eine gute Lesbarkeit zu gewährleisten. Es bezieht sich jedoch in jedem Fall auf beide Geschlechter.
Die folgende Grafik zeigt die Grundstruktur der vorliegenden Forschungsarbeit.
„Wissenschaftliches Arbeiten lässt sich in verschiedene Arbeitsschritte (Module) zerlegen. Eine wissenschaftliche Arbeit, die dem „klassischen Wissenschaftsprogramm“ folgt, um- fasst dabei jedenfalls die Entwicklung von Hypothesen (Erkenntniszusammenhang) sowie ihre empirische Überprüfung (Begründungszusammenhang) und gegebenenfalls auch noch die Frage der Umsetzung der Erkenntnisse (Verwertungszusammenhang).“ (Rössl, in Rössl, 2008, S. 74)
Abb. 1 - Aufbau der Arbeit
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Eigene Darstellung
2. Allgemeine Begriffserklärungen und Definitionen
In diesem Kapitel werden begriffliche Abgrenzung sowie die Definition der für diese Arbeit notwendigen bzw. in dieser Untersuchung verwendeten Termini vorgenommen.
2.1 Tourismus
Für den Begriff Tourismus gibt es in der Literatur viele Definitionen. Einige sind oft sehr breit angesetzt, weil sie versuchen alle Formen des Reisens in die Definition aufzunehmen, hingegen sind andere Begriffserklärungen manchmal sehr eng gefasst. Laut FREYER (vgl. 2006, S. 2) haben sich die verschiedenen allgemeinen Begriffsdefinitionen im Laufe der Zeit nur wenig geändert. Er nennt jedoch die Abgrenzung der WTO (1993) als grundlegende Definition für diesen Begriff.
„Tourismus umfasst die Aktivitäten von Personen, die an Orte außerhalb ihrer gewohnten Umgebung reisen, und sich dort zu Freizeit-, Geschäfts- oder bestimmten anderen Zwecken nicht länger als ein Jahr ohne Unterbrechung aufhalten.“ (WTO, 1993, o.S.)
KASPAR (1996a, S. 16) definiert den Begriff Tourismus: „ … als Gesamtheit der Beziehun- gen und Erscheinungen, die sich aus der Ortsveränderung und dem Aufenthalt von Perso- nen ergeben, für die der Aufenthaltsort weder hauptsächlicher und dauernder Wohn- noch Aufenthaltsort ist.“
Die Reise ist das zentrale Element des Tourismus. Die wesentlichen, substantiellen Elemente sind lt. FREYER (vgl. 2006, S. 2) der Ortswechsel von Personen der über den normalen Aufenthaltsort hinausgeht, der vorübergehende Aufenthalt an einem fremden Ort und das Motiv, also die Frage nach dem, Warum wird gereist? FREYER bezeichnet diese drei Elemente auch als die „konstitutiven Elemente des Tourismus“. (ebenda)
2.2 Gesundheitstourismus
Für den Begriff „Gesundheitstourismus“, der die Kombination aus dem Begriff „Gesundheit“ und „Tourismus“ darstellt, gibt es bislang keine einheitliche und verbindliche Regelung. (vgl. Berg, 2008, S. 39)
SMERAL (2003, S. 155) beschreibt Gesundheitstourismus entsprechend der WTO als: „ … alle Reise und Urlaubsformen (…), welche mit der Wiederherstellung und Entfaltung von Gesundheit zu tun haben.“ Somit zählt SMERAL (2003, S. 155) folgende Aufenthaltsformen zum Bereich des Gesundheitstourismus:
- Wellnessurlaube (Erholung, Entspannung und bewussten Entfalten gesundheitlicher Ressourcen und Kompetenz - Suche nach „Balance zwischen Körper, Geist und Seele“
- Kuraufenthalte (Linderung chronischer Leiden sowie Rehabilitation und aber auch Prä- vention)
- Rehabilitationsaufenthalte nach Erkrankungen und Verletzungen
- Klinikaufenthalt zur Nutzung kurativ- und akutmedizinischer Leistungen
„Unter Gesundheitstourismus werden alle Reisen verstanden, welche die Förderung, Stabilisierung und gegebenenfalls die Wiederherstellung des körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Wohlbefindens zum Zweck haben.“ (Barth / Werner, 2005, S. 112)
„Der Gesundheitstourismus betrifft aber nicht nur Menschen, die bereits gesundheitliche Beeinträchtigungen und Beschwerden aufweisen, sondern eignet sich besonders auch für die Zwecke der Krankheitsvorbeugung.“ (AWS, 2002, S. 95 [online])
KASPAR (1996b, S. 55 in Jahrbuch der Schweizer Tourismuswirtschaft, 1995/95) definiert den Begriff Gesundheitstourismus wie folgt: „Gesundheitstourismus bezeichnet die Gesamtheit der Beziehungen und Erscheinungen, die sich aus der Ortsveränderung und dem Aufenthalt von Personen zur Förderung, Stabilisierung und gegebenenfalls Wiederherstellung des körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens unter der Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen ergeben, für die der Aufenthaltsort weder hauptsächlich noch dauernder Wohn- und Arbeitsort ist.“
2.3 Kur
Das Institut für Balneologie und Medizinische Klimatologie der Medizinischen Hochschule Han- nover definiert Kur wie folgt: „Die "Kur"-Definition umfasst dabei die gezielte, ärztlich geleitete und zeitlich begrenzte Anwendung von balneologischen, klimatologischen und physikalischen Therapiemitteln, von Diät, Psychotherapie unter der Nutzung der psychosozialen Effekte des Ortswechsels.“ (Institut für Balneologie und Medizinische Klimatologie, 2009 [online])
Zielsetzung der Krankheitsprävention ist die Therapie definierter Erkrankungen oder die Rehabi- litation chronisch Kranker. (vgl. Institut für Balneologie und Medizinische Klimatologie, 2009 [online])
Der DEUTSCHE HEILBÄDER VERBAND (DHV) definiert Kur: „ … als eine komplexe, ärztlich geleitete Übungsbehandlung zur Prävention (Vorbeugung von Krankheiten, Rehabilitation (Nachsorge) und Therapie (Behandlung von chronischen Krankheiten). Während einer ärztlich verordneten Dauer (i.d.R. mindestens drei Wochen), sollte mit der Kur stets ein Orts- und Milieuwechsel verbunden ist. (Körber, 2002, S. 46 zit. nach DHV/DFV, 1999, S. 21)
2.4 Abgrenzung zwischen (Sozialversicherungs) Kur und
Gesundheitstourismus
Die Unterschiede dieser beiden Begriffe werden mit der folgenden Grafik verdeutlicht. Hier werden Anhand der wichtigsten Unterschiede die Gründe und Motivationen für die jeweilige Art von Aufenthalt in einer Gesundheitsdestination dargestellt.
Abb. 2 - Unterschiede: Sozialversicherungskur - Gesundheitstourismus
Quelle: Barth / Werner, 2005, S. 95 nach Dehmer, 1996, S.6
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Abb. 3 - Einteilung des Gesundheitstourismus im System Tourismus
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Barth / Werner, 2005, S. 87
„Im Gesundheitstourismus steht die Wiederherstellung oder die Erhaltung der persönlichen Gesundheit im Vordergrund.“ (Rulle, 2004, S. 20) Die mangelnde Trennschärfe zwischen den einzelnen Teilaspekten des Gesundheitstourismus (Kurtourismus - Wellnesstourismus, etc.) liegt nach RULLE in der Erkenntnis, dass die: „Angebote in der Realität auf der Destinationsebene stark ineinander übergehen.“ (ebenda) Die Entwicklungstendenzen der Kur und auch der weniger medizinisch ausgerichteten Angebote bewegen sich, seit der Mitte der 1990er Jahre, in die gleiche Richtung. (vgl. ebenda) „Der Gesundheitstourismus als Subsystem des Fremdenverkehrs ist ein Oberbegriff für den Gesundheitsvorsorgetourismus einerseits und dem Kur- und Rehabilitationstourismus andererseits.“ (Körber, 2002, S. 24)
2.5 Wellness
Der Deutsche Wellness Verband (DWV) definiert den Begriff Wellness wie folgt: „Ein Prozess ganzheitlichen Wohlbefindens im Kontext (wissenschaftlich gesicherter) gesundheitsfördernder Faktoren.“ Als Laiendefinition gibt der DWV „Genussvoll gesund leben“ an. (DWV, 2009 [onli- ne])
SCHWAIGER (2007, S. 47) verdeutlicht den Begriff Wellness: „Wellness kann als Aktivität und Prozess verstanden werden, welcher die Eigenkompetenz der Menschen in der Entfal- tung der körperlichen, geistigen, psychischen und sozialen Fähigkeiten stärkt. Wellness strebt einen ausgeglichenen Zustand des körperlichen, geistigen, seelischen und sozialen Wohlbefindens an.“
„Wellness und seine Bestandteile sind sehr schwer fassbar. Aus praktischen Gründen kann Well- ness von touristischen Anbietern auf die Elemente gesunde Ernährung, geistige Aktivitäten und Bildung, Entspannung und körperliche Fitness und Beauty reduziert werden.“ (Berg, 2008, S. 42)
2.6 Wellnesstourismus
„In den letzten Jahren wird das touristische Angebot durch den Begriff Wellnesstourismus ergänzt. Wellnesstourismus wird im Gegensatz zur Kur von gesunden Menschen betrieben, deren primäres Motiv die Erhaltung und Förderung ihrer Gesundheit ist. Der Wellnessaufenthalt erfolgt auf eigene Initiative hin und wird privat finanziert. Dabei ist dieser Urlaub in der Regel nicht der Haupturlaub, sondern der Zweit- oder Dritturlaub und daher meist kürzer als die Haupturlaubsreise.“ (Körber, 2002, S. 25)
LANZ-KAUFMANN definiert den Wellnesstourismus als: „ … die Gesamtheit der Bezie- hungen und Erscheinungen, die sich aus der Reise und dem Aufenthalt von Personen mit dem Hauptmotiv der Erhaltung oder Förderung ihrer Gesundheit ergeben. Der Aufenthalt erfolgt in einem spezialisierten Hotel mit entsprechender Fachkompetenz und individueller Betreuung, wobei ein umfassendes Leistungsbündel bestehend aus folgenden Elementen angeboten und nachgefragt wird: körperliche Fitness, gesunde Ernährung, Entspannung, geistige Aktivität.“ (Körber, 2002, S. 25 zit. nach Lanz-Kaufmann, 1999, S. 48)
2.7 Medical Wellness
Der Deutsche Wellness Verband definiert den Begriff wie folgt: „"Medical Wellness" bezeichnet die synergetische Kooperation von Medizin und Wellness, die in ihrer Kombination mehr gesundheitliche Wirkung erzielt als jedes der beiden Kompetenzfelder für sich allein. Entsprechende Angebote müssen auf Grundlage medizinischer Fachkompetenz die Lebensqualität verbessern und zur Stärkung der eigenen Gesundheit durch einen genussvoll gesunden Lebensstil befähigen. Zumindest im Falle bekannter gesundheitlicher Vorbelastungen oder Vorschäden ist eine ärztliche Mitwirkung unerlässlich.“ (DWV, 2009 [online])
Der Deutsche Heilbäder Verband beschreibt Medical Wellness wie folgt: „Medical Well- ness richtet sich an Menschen, die außerhalb der bestehenden Krankenversorgung aktiv und in eigener Verantwortung mehr für sich und ihre Gesundheit tun möchten. Sie bein- haltet wirksame Maßnahmen zur eigenverantwortlichen Gesundheitsvorsorge und zur Sta- bilisierung der Gesundheit und zielt auf eine nachhaltige Verbesserung der individuellen Lebensqualität und des subjektiven Gesundheitsempfindens des Nutzers. Grundlage dieser Maßnahmen ist ein individueller Anwendungsplan, aus sinnvoll abgestimmten medizini- schen Behandlungen und kompetenten Wohlfühl-, Bewegungs- und Entspannungsangebo- ten, der die individuellen Möglichkeiten, Neigungen und Bedürfnisse des Gastes berück- sichtigt, zu einem gesundheitsbewussten Lebensstil motiviert und immer seinen aktuellen Gesundheitszustand berücksichtigt.“ (DHV - Deutscher Heilbäder Verband, 2009 [onli- ne])
Mit dieser vorliegenden Arbeit wird das große Themenfeld des Gesundheitsvorsorgetourismus (siehe Abb. 8) am Beispiel des Gasteinertals versucht zu bearbeiten. Nicht Gegenstand dieser Arbeit ist das Themenfeld des Kur- bzw. Rehabilitationstourismus.
Wegen der mangelnden Trennschärfe zwischen den einzelnen Aspekten des Gesundheitstouris- mus, (im Besonderen des Kur- und Wellnesstourismus) die zu vielen Überschneidungen in den vielseitigen Angebotsspektren der Anbieter führt, fällt es in dieser Arbeit schwer, sich konkret auf spezielle Ausprägungen der verschiedenen Arten von Gesundheitstourismus zu beschränken. Generell versucht diese Arbeit die Anforderungen der Gesundheitsurlauber, die auf eigene Initia- tive und größtenteils privat finanziert Gesundheitsurlaub machen, zu behandeln. (vgl. Rulle, 2004, S. 20)
3. Das Gasteinertal
Dieses Kapitel soll dem Leser einen Überblick über die Destination Gasteinertal aus touristischer Sicht geben und zum besseren Verständnis dieser vorliegenden Arbeit beitragen. Im Folgenden Kapitel werden die Orte des Tales, der Gesundheitstourismus im Tal, das Thermalwasser und das Edelgas Radon mit seinen verschiedenen Therapieanwendungen, die Heilmittel und die Indikatoren sowie die Gasteinertal Tourismus GmbH näher beschrieben.
3.1 Definition und Begriffserklärung
Destination
BIEGER (2008, S. 56) definiert Destination als: „Geografischer Raum (Ort, Region, Weiler) den der jeweilige Gast (oder Gästesegment) als Reiseziel auswählt. Sie enthält sämtliche, für einen Aufenthalt notwendige Einrichtungen für Beherbergung, Verpflegung, Unterhaltung / Beschäftigung. Sie ist damit die Wettbewerbseinheit im Incoming Tourismus, die als strategische Geschäftseinheit geführt werden muss“.
Mit dem Begriff Destination wird das jeweilige, für eine bestimmte Zielgruppe relevante Zielgebiet umschrieben. (vgl. Fuchs, et al., 2008, S. 179)
FUCHS et al. definieren den Begriff Destination. „Die touristische Nachfrage richtet sich immer nach einem Zielgebiet. Je nach Tourismusform können diese jedoch ein integrierter Hotelkomplex mit Freizeitanlagen, Kongressanlagen im Sinne eines „resort“ (z.B.: Kon- gresstourismus) oder aber ein ganzer Kontinent (z.B.: internationale Rundreisetourismus) sein.“ (ebenda)
Abb. 4 - Arten von touristischen Destinationen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: Freyer, 2007, S. 23
FREYER (2007, S. 23) stellt in der Abbildung Abb. 4 Möglichkeiten dar, nach welchen Kriterien eine Destination eingeteilt bzw. kategorisiert werden kann.
Das Gasteinertal - mit seinen drei Orten Bad Gastein, Bad Hofgastein und Dorfgastein - zählt zu den ältesten und traditionsreichsten Tourismusregionen Österreichs. Das Tal verdankt seine heutige touristische Bedeutung vor allem der Heilwirkung des radonhaltigen Gasteiner Thermalwassers. Das Gasteinertal hat auch im Wintersport große Tradition. (vgl. GTG - Gasteinertal Tourismus Gesellschaft, 2006, S. 3 [online]) THALER (1985, S. 26) schreibt über das Tal: „Die Orte des Gasteinertals bilden nicht nur eine geographische Einheit, sondern sind vor allem ein geschlossenes Ganzes für die Erholung und Gesundung der Menschen.“
„Alle Orte des Gasteinertals bilden eine in der Welt einmalige Einheit mit der fast alleinigen Aufgabe, Gesundheitspflege der Menschen durch Rehabilitation und Heilung zu betreiben. Wenn sich die drei Gemeinden Gasteins zusammenschließen würden, wäre der jahrhundertealte Wahlspruch »Gastuna tantum una« nicht nur Ausdruck der Einmaligkeit, sondern auch der einer großen gesundheitsbringenden Einheit unseres gesegneten Tales.“ (ebenda, S. 28)
Die Idee der Zusammenschließung der drei Gasteiner Gemeinden wurde auf Tourismusebene 1997 verwirklicht. Hier wurde die Gasteinertal Tourismus GmbH gegründet. Die GTG - Gasteinertal Tourismus GmbH setzt sich aus den Gesellschaftern der drei Tourismusverbände (Dorfgastein, Bad Hofgastein und Bad Gastein), der Bergbahngesellschaft, den öffentlichen Thermen sowie dem Gasteiner Heilstollen als weiterer Gesellschafter zusammen. In der Folge (Punkt 3.7) wird die GTG noch genauer erläutert und beschrieben.
3.2 Die Lage, geografischer Überblick
Das Gasteinertal befindet sich in den Ostalpen, ist ca. 38 km lang, liegt im Pongau des österreichischen Bundeslandes Salzburg und wird von dem Fluss Gasteiner Ache durchzogen. Es verläuft beinahe in einer Nord-Süd Ausrichtung zwischen dem Alpenhauptkamm der Hohen Tauern und dem Salzachtal. (vgl. Brandl, 1994, S. 62 f.)
Abb. 5 - Übersichtskarte Gasteinertal
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: GTG - Gasteinertal Tourismus GmbH, 2009 [Online]
Das Gasteinertal steigt vom Norden, Dorfgastein (830 m Seehöhe) über Bad Hofgastein (857 m Seehöhe) bis hin nach Bad Gastein (1.083m Seehöhe) und dem Ortsteil Böckstein (1.127 m See- höhe) im Süden an. (vgl. Szedlarik, 1994, S. 9; Gemeinde Dorfgastein, 2009 [online]; Gemeinde Bad Hofgastein, 2009 [online]) Im Süden wird es durch den über 3.000 m hohen Gebirgskamm der Hohen Tauern begrenzt. Im Norden fällt es in einer Steilstufe zum Salzachtal ab. Östlich und westlich ist das Tal von durchschnittlich 2.500 m hohen Bergrücken umschlossen. (vgl. Schmid, 1957, S. 5)
3.3 Die touristischen Orte im Tal
Die drei Orte des Gasteinertals Dorfgastein, Bad Hofgastein und Bad Gastein werden im Folgenden kurz beschrieben.
Dorfgastein, am Eingang des Tales gelegen, ist der ländliche Auftakt im Gasteinertal. (vgl. Stern- eck, 1999, S. 74) „Mit Behaglichkeit und traditionellem Brauchtum bietet Dorfgastein alles für den kleinen, aber feinen Urlaub mit allen Möglichkeiten, die diese unverfälschte Berglandschaft bietet.“ (GTG - Gasteinertal Tourismus GmbH, 2009 [online]) „Der Ort wird von vielen Urlau- bern (…) geschätzt, die der Betriebsamkeit der Kurorte nahe sein, aber nicht mitten drin stecken wollen.“ (Sterneck, 1999, S. 74)
Dorfgastein ist mit 1.649 Einwohnern (Stand: Volkszählung 2001), im Jahr 2008 mit 1.733 Einwohnern (Statistik Austria, 2009 [online]) die kleinste der Gasteinertal Gemeinden. Ein breit gefächertes Sommer- wie Wintersportprogramm rundet das Angebot von Dorfgastein ab.
Bad Hofgastein liegt in der Mitte und zugleich an der sonnigsten und breitesten Stelle des Tales. Der Ort zählt zu den führenden Wintersport-, Kur- und Fremdenverkehrsorten Österreichs (vgl. Szedlarik, 1994, S. 111) Bad Hofgastein ist mit 6.755 Einwohnern (Stand: Volkszählung 2001), im Jahr 2008 mit 6.770 Einwohnern (Statistik Austria, 2009 [online]) die größte Gemeinde im Gasteinertal. Der Ort „bietet die Infrastruktur eines Kurortes mit einem 120.000 m² großem Al- pen-Park, in dessen Zentrum sich das moderne Kur- und Freizeitzentrum befindet.“ (Sterneck, 1999, S. 74) Das Klima in Bad Hofgastein kann als „mild alpin“ bezeichnet werden und durch die geringere Ionisierung der Luft ist die Reizwirkung gegenüber Bad Gastein geringer. (vgl. Schmid, 1957, S. 5)
Bad Gastein liegt am Ende des Tales und ist ein„… bedeutender Weltkurort und Nationalparkgemeinde, liegt malerisch auf einer Felsenstufe eingebettet in die herrliche Gebirgslandschaft …“ (Szedlarik, 1994, S. 55) „Sein charakteristisches Ortsbild mit den wunderschönen Bauten aus der "Belle Epoque"1 fügt sich harmonisch in die natürliche Umgebung ein.
Der Weltkurort mit dem besonderen Flair bietet „Entspannung und Erholung in reiner Gebirgs- luft, verbunden mit idealem Höhenklima und dem Gasteiner Thermalwasser garantiert es einen besonderen Urlaub für Anspruchsvolle!“ (GTG - Gasteinertal Tourismus GmbH, 2009 [online]) „Zu einem Bad von Welt entwickelte sich Gastein in der zweiten Hälfte des 19. Jhdts., als sich allerhöchste Majestäten aus den Häusern Habsburg, Hohenzollern und aus fernen Ländern in großer Zahl einfanden, und blieb es bis in die 60er Jahre des 20. Jhdts., bevor die internationale Prominenz eher in Kitzbühel und St. Moritz Abwechslung suchte.“ (Sterneck, 1999, S. 74) Mit 5.838 Einwohnern (Stand: Volkszählung 2001), im Jahr 2008 mit 4.617 Einwohner (Statistik Austria, 2009 [online]) ist Bad Gastein die zweitgrößte Gemeinde im Gasteinertal. Das Klima in Bad Gastein kann als „herb alpine“ bezeichnet werden. Die Luft ist besonders stark ionisiert und hat somit eine stärkere Reizwirkung als z.B.: Bad Hofgastein. (vgl. Schmid, 1957, S. 5)
3.4 Der Gesundheitstourismus im Tal von einst bis jetzt
Der Legende nach wurden die heißen Quellen Bad Gasteins im 7. Jhdt. nach Christus entdeckt. Die Legende erzählt von zwei Heiligen, die an dieser Quelle lebten. Ein waidwund geschossener Hirsch soll zu den frommen Männern geflüchtet sein. Der Legende nach pflegten die beiden Heiligen gerade die Wunden des Tieres mit dem warmen Wasser, als die Jäger, die den Hirsch verfolgten, auftauchten. Die Heiligen Männer baten um Schonung des Tieres und offenbarten den Jägern als Gegenleistung das Geheimnis der Heilkraft der heißen Quellen. (vgl. Krauth, et al., 1953, S. 7; Szedlarik, 1994, S. 27)
Vom Beginn der kommerziell organisierten Gasteiner Kuren im 15. Jhdt. bis ins Jahr 1830 war Bad Gastein der alleinige Badeort im Gasteinertal. Hof Gastein war reicher Markt, Hauptort und Sitz der Gewerken des Goldbergbaus. Im Jahr 1812 wurde an Bad Hofgastein ein Fünftel des Gasteiner Thermalwassers Verliehen. Es wurde eine Thermalwasserleitung nach Bad Hofgastein gebaut um das Wasser transportieren zu können. (vgl. Thaler, 1985, S. 26)
Heute bietet das Gasteinertal eine Reihe von Gesundheits- bzw. touristischen Einrichtungen. Die Gäste des Gasteinertals können aus fünf verschiedenen öffentlichen Therapie- und Kurzentren auswählen. Weiters bietet das Tal ein Solar- Erlebnisbad in Dorfgastein, zwei öffentliche Ther- menbäder in Bad Hofgastein und Bad Gastein, ein Kongresszentrum, die Alpen Arena2, ein Sportmedizinisches Leistungszentrum und das Institut für Rheumatologie und Sportmedizin in Bad Hofgastein. Bad Gastein bietet seinen Gästen weiters den Gasteiner Heilstollen sowie ein Casino. (vgl. Marktgemeinde Bad Hofgastein, 2009 [online]; GTG - Gasteinertal Tourismus GmbH, 2009 [online]; Gemeinde Dorfgastein, 2009 [online]).
Im Bereich Wintersport lässt das Gasteinertal mit vier Skigebieten und gesamt 200 Pistenkilome- tern ebenfalls keine Wünsche offen. Ein breit gefächertes Event-Programm, Langlaufloipen, Wanderrouten und eine Vielzahl von Ausflugs- bzw. Besichtigungsmöglichkeiten runden das gastzentrierte Angebot des Gasteinertals ab. (vgl. GTG - Gasteinertal Tourismus GmbH, 2009 [online])
„Es gibt viele Kurorte, aber nur ein Gastein.“ (Greinwald, 1986b, S. 7) Zweifellos ist der Haupt- grund dafür die in ihrer Zusammensetzung einmalige radonhaltige Therme, jedoch spielen weite- re Punkte dabei eine wichtige Rolle. Hier muss man zum einen die Eigenschaften der natürlichen Umgebung - die Berge und das Klima - und zum anderen die gewachsenen Strukturen und Be- sonderheiten des Tals nennen, die den Kurorten einen unverwechselbaren Stempel aufprägen. (vgl. ebenda)
3.4.1 Das Gasteiner Thermalwasser
„Die Bedeutung von Bad Gastein und die Ursache der Entwicklung eines Weltkurortes in einer romantischen Gebirgsschlucht liegen in der „Gasteiner Therme“ begründet, worunter man die Gesamtheit aller Warmwasseraustritte versteht.“ (Hinterseer, et al., 1963, S. 21)
SZEDLARIK (1994, S. 27) beschreibt wissenschaftliche Untersuchungen, die ergeben haben, dass „ … die Gasteiner Therme von dem Niederschlagswasser gespeist wird …“ Das Wasser versickert in einer Höhe von ca. 1.800 m und sinkt rund 2.000 m tief ab. Durch die steigende Bodentempe- ratur erwärmt es sich und tritt bei ca. 1.000 m Seehöhe aus 173 verschiedenen Quellen mit einer Temperatur von bis zu 47 ° C wieder zu Tage. Die Ergiebigkeit der Quellen beträgt fast fünf Millionen Liter pro Tag. (vgl. Greinwald, 1986b, S. 23; Szedlarik, 1994, S. 27; Deetjen, 1992, S. 2; Deetjen, 2004 - 2006, S. 2; GTG - Gasteinertal Tourismus GmbH, 2009 [online]) Für diesen Kreislauf, also den Weg in die Tiefe und den Wiederaufstieg, benötigt das Wasser ca. 3.600 Jahre. Dies bedeutet also, der Gesundheitstourist von heute badet in dem Thermalwasser, das ca. 1.600 Jahre vor Christi Geburt in Form von Schnee und Regen auf die Erde gefallen ist. (vgl. Szedlarik, 1994, S. 27)
Einige Quellen sind im Besitz bestimmter Kurhäuser und werden somit nur dort genutzt. Die meisten Quellen laufen in einem großen Sammelbecken zusammen und werden durch mischen auf die ärztlich vorgeschriebene Badetemperatur gebracht, da die Temperatur des naturwarmen Thermalwassers für die unmittelbare Verwendung viel zu heiß wäre. Die Kühlung bzw. das Mi- schen erfolgt in eigenen Rohrsystemen mit dem Gegenstromprinzip, wobei jede direkte Berüh- rung von Heiß- und Kaltwasser ausgeschlossen ist. Der Gesundheitstourist badet daher stets in reinem, unvermischtem und natürlichem Gasteiner Thermalwasser. (vgl. Hinterseer, et al., 1963, S. 23 f.) Das Thermalwasser der Elisabethquelle wird zum Teil in einem extra Becken gesammelt und über ein 8 km langes, isoliertes Rohrsystem nach Bad Hofgastein geleitet. Dieses gut ausgeklügelte und technische Verteilungssystem macht es möglich, dass in beiden Orten so viele Thermal-Badeanstalten und Betriebe das Thermalwasser, unter voller Erhaltung der Wirksamkeit, beziehen können. (vgl. Thaler, 1985, S. 29 ff.)
Das Gasteiner Thermalwasser setzt sich, wie in der Tabelle beschrieben, zusammen.
Tab. 1 - Chemische Analyse des Gasteiner Thermalwassers
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Quelle: GTG - Gasteinertal Tourismus GmbH, 2009 [online]
3.4.2 Radon im Gasteiner Thermalwasser
Der entscheidende Faktor für die große Heilkraft des Gasteiner Thermalwassers ist sicher das Edelgas Radon. (vgl. Szedlarik, 1994, S. 28) THALER (1985, S. 51, zit. nach Niederhuber, 1792) beschreibt eine Aussage von Niederhuber, einen jungen Gasteiner Arzt, der sagte: „daß in diesem heilsamen Wasser ein feines, unsichtbares Wesen enthalten sei, in welchem der erste, wahre Grundstoff der Wirkung liege.“
Erst viel später wurde die physikalische Ursache durch Pierre Curie (Paris 1904) und durch Heinrich Mache (Wien 1904) im Gasteiner Thermalwasser nachgewiesen. (vgl. Thaler, S. 51 f.)
Während der langen Reise des Wassers durch das Gestein löst das Wasser Radium, das im Urgestein enthalten ist, aus dem Fels. Das radioaktive Element Radium zerfällt in das ebenfalls radioaktive Element Radon, das dann in kleinster, biologisch sehr wirksamer Konzentration im Thermalwasser enthalten ist. (vgl. Szedlarik, 1994, S. 28)
Radon ist ein Edelgas, das als solches keine chemische Bindung mit unserem Körper eingehen kann. Es kann durch die Atemluft oder durch die Haut aufgenommen werden, hat aber nur eine sehr kurze Verweilzeit. (vgl. Deetjen, 1992, S. 7) Die Schnelllebigkeit zeigt sich durch seine physikalische Halbwertszeit von drei Tagen und 9 ½ Stunden, während dieser Zeit zerfällt das Edelgas in die Hälfte der ursprünglich vorhandenen Atome. Die biologische Halbwertszeit (das ist jene Zeit, in der das Edelgas Radon im menschlichen Körper nach Aufnahme nur noch zur Hälfte vorhanden ist), beträgt nur etwa 15 bis 30 Minuten. (vgl. Deetjen, 1992, S. 7; Thaler, 1985, S. 52) „Das Edelgas Radon (…) löst im Körper ganz bestimmte, für die Therapie entscheidende, biologische Reaktionen aus.“ (Szedlarik, 1994, S. 28) Schon nach ca. drei bis vier Stunden nach Aufnahme wird das Radon wieder ausgeatmet. (vgl. ebenda)
Als radioaktives Element gibt es sogenannte Alpha-Strahlen (positiv geladene Helium Kerne mit hoher Energie) ab. Diese Strahlung wirkt stimulierend auf den Organismus und regt die Stoffwechselprozesse in den Zellen an, erhöht die Tätigkeit hormonproduzierender Drüsen, verbessert die periphere Durchblutung und wirkt schmerzstillend. (vgl. Thaler, 1985, S. 52 f.; Deetjen, 1992, S. 8; Szedlarik, 1994, S. 28)
Die Gefahr der Strahlenschädigung besteht nicht, da die während der Anwendungen verabreich- ten Strahlendosen sehr niedrig sind. (vgl. Szedlarik, 1994, S. 28) Alpha-Strahlung kann nicht, wie andere ionisierende Strahlung, von außen auf unseren Organismus wirken. Mit dem Radon als Trägersubstanz wird die Alpha-Strahlung im Körperinneren wirksam. (vgl. Deetjen, 1992, S. 8) Entgegen der schädigenden Wirkung fester radioaktiver Stoffe, die aus der Kern- und Atomphy- sik bekannt sind, übt die Radon-Therapie der Gasteiner Kurmittel durch ihre geringe Dosis, ihre Kurzlebigkeit und weil sich Radon nicht im menschlichen Körper verankert, eine kurze, aber biologisch und therapeutisch hochwirksame Anregung, einen ausgesprochenen Stimulationsreiz aus. (vgl. Thaler, 1985, S. 53)
3.4.3 Formen der Radon-Therapie im Gasteinertal
„Die drei ortsgebundenen Heilmittel Thermalwasser, Dunstbad und Heilstollen bilden den Kern der Gasteiner Kur.“ (GTG - Gasteinertal Tourismus GmbH, 2009 [online]) In diesem Unterkapitel wird ein kurzer Überblick zu den vielseitigen und wichtigsten Anwendungen der Gasteiner Radon-Therapie gegeben, um dem Leser einen Einblick in diese Thematik zu geben.
Das Radon-Thermal-Wannenbad wird meist als Vollbad mit einer Temperatur von 33-39 Grad für eine Dauer von ca. 15-20 min. in Anspruch genommen. Durch das Thermalwasser wird der Körper überwärmt und damit werden Stoffwechselprozesse angeregt. Das im Thermalwasser gelöste Radon wird über die Haut und über die Atemwege in den Körper aufgenommen und bewirkt eine Ausschüttung körpereigener, schmerzstillender Stoffe. (vgl. Thaler, 1985, S. 33 f.; Greinwald, 1986b, S. 23-27; GTG - Gasteinertal Tourismus GmbH, 2009 [online])
Die Radon-Thermal-Unterwassertherapie ist ein wichtiges Kurmittel bei Wirbelsäulen- und Gelenksproblemen. Durch den Auftrieb im warmen Wasser wird der Körper leichter und auf 1/34 (vgl. Greinwald, 1986b, S. 39) seines ursprünglichen Gewichtes reduziert. THALER (1985, S. 39) ist der Meinung, dass „unter Wasser (…) jedes Körperteil etwa 1/40 des Normalgewichtes …“ seines ursprünglichen Gewichtes reduziert.
Zum besseren Training der Muskeln und Gelenke kommt die schmerzlindernde Wirkung von Wärme und Radon hinzu. (vgl. Thaler, 1985, S. 39 f.; Greinwald, 1986b, S. 39; GTG - Gasteinertal Tourismus GmbH, 2009 [online])
Das Radon-Dunstbad ist eine Spezialität Badgasteins und befindet sich direkt in der Ortsmitte über dem Quellstollen. Über ein spezielles Schachtsystem wird der Thermalwasserdunst direkt in die Kastenbäder geleitet. Der Gast sitzt dabei meistens 20 Minuten lang im Quelldampf. Das therapeutische Prinzip ist dabei eine sehr intensive Radonaufnahme, die ohne Kreislaufbelastung und ohne den hydrostatischen Druck des Vollbades möglich wird. Von der Heilstollentherapie unterscheidet sich das Radon-Dunstbad durch eine viel mildere Überwärmung des Körpers. Ein großer Vorteil ist, dass die Atemluft beim Kastenbad normale Temperatur und Feuchtigkeit bie- tet. (vgl. Greinwald, 1986b, S. 46; GTG - Gasteinertal Tourismus GmbH, 2009 [online])
Gasteiner Heilstollen „Das perfekte Zusammenspiel von Radon, Wärme und Luftfeuchtigkeit macht den Gasteiner Heilstollen zum effektivsten natürlichen Heilmittel zur Behandlung von rheumatischen Erkrankungen. Zwei Kilometer vom Tageslicht entfernt herrschen angenehme Wärme von 37 bis 41,5 Grad, hohe Luftfeuchtigkeit zwischen 70 und 100 Prozent mit einem erhöhten natürlichen Radongehalt in der Luft.“ (GTG - Gasteinertal Tourismus GmbH, 2009 [online])
Um ca. 1940 schlug man den heutigen Radon-Heilstollen an, um dort nach Gold zu suchen. Gold fand man nicht, aber dafür das effektivste natürliche Heilmittel. Das Forschungsinstitut Gastein untersuchte den Stollen und stellte dabei fest, das im Stollen eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, eine beträchtliche Gesteins- und Lufttemperatur und ein bedeutender Radongehalt zu messen ist. (vgl. Scheminzky, in Scheminzky, 1965, S. 31-36; Greinwald, 1986b, S. 29; GTG - Gasteinertal Tourismus GmbH, 2009 [online])
Der Wirkungsmechanismus der Heilstollentherapie erfolgt durch Überwärmung des gesamten Körpers verbunden mit der erhöhten Luftfeuchtigkeit. Diese Kombination führt zu einer ver- stärkten Radonaufnahme. Die Vorteile dieser Überwärmung sind eine bessere Blutversorgung, erhöhte Zellaktivität mit raschem Abbau von Stoffwechselprodukten, Krampflösung, Schmerz- linderung und positive Effekte auf das Hormonsystem. Das besondere Stollenklima steigert die körperlichen Abwehrkräfte, es bewirkt ein mildes Kreislauftraining und ist ideal geeignet zum Abbau von Stress und zum Aufbau neuer Energien. (vgl. Scheminzky, in Scheminzky, 1965, S. 165-172; Sandri, in Thaler, 1985, S. 95-97; Greinwald, 1986b, S. 30; Szedlarik, 1994, 35 f.)
Bereits im Jahre 1951 konnte auf Grund der Ergebnisse von über 1.600 Kuren das Gutachten des Forschungsinstitutes Gastein, sowie der Medizinischen Universitätsklinik Innsbruck, erstellt werden. Die Frage nach dem Heilwert des Stollens konnte positiv beantwortet werden, der Be- handlung im Stollen konnte Heilwert zugesprochen werden. (vgl. Scheminzky, in Scheminzky, 1965, S. 55)
„Mit der Gründung der Heilstollen Betriebsgesellschaft m.b.H. 1952 und der Errichtung eines großzügigen Stollenkurhauses 1953/54 konnte der reguläre Kurbetrieb eröffnet werden.“ (Sandri, in Thaler, 1985, S. 98)
3.5 Welche Heilmittel bietet das Gasteinertal?
Mit diesem Unterkapitel und den kurzen Erklärung der Gasteiner Kur- und Heilmittel soll dem Leser ein Überblick über die Leistungen und die vielseitigen Möglichkeiten der Wiederherstellung der Gesundheit oder der Gesundheitserhaltung geben.
Solange es Kurorte gibt, wird den ortsgebundenen, natürlichen Heilmittel ein Indikationsgebiet gegenübergestellt. Dieses Gebiet beschreibt jene Krankheitszustände, bei denen die Kurmittel heilen und nützen. Alle natürlichen Heilkräfte bieten ein breites Indikationsgebiet. So auch im Gasteinertal, denn auch hier gruppieren sich um die Hauptindikationen viele Nebenindikationen. Das lässt sich so erklären, dass die Wirksamkeit unspezifisch oder allgemein auf den Gesamtor- ganismus und spezifisch auf einzelne Organgebiete und Zellen gerichtet ist. (vgl. Thaler, 1985, S. 68)
SZEDLARIK (1994, S. 30) beschreibt die Auswirkungen der im Tal vorhandenen Heilmittel: „Die Gasteiner Kurmittel und deren Anwendungen liefern Reize, die den Körper zu krankheitsabwehrenden Reaktionen veranlassen.“ Als Hauptkurmittel im Gasteinertal kann das Edelgas Radon angesehen werden. (vgl. Hinterseer, et al., 1963, S. 30)
GREINWALD (ca. 1986a, S. 3) formuliert Gesundheitsurlaub im Gasteinertal als „ … Regulations- therapie durch Reaktion, Aktivierung der Ordnungskräfte und Aktivierung der Selbstheilung.“
SCHMID (1957, S. 9) berichtet über die Wirkung wie folgt: „Unter Einwirkung der Gasteiner Therme kommt es zu einer Beschleunigung des Zellstoffwechsels.“ Somit steigt die Zellleistung und der Körper passt sich an die erhöhten Anforderungen durch Erweiterung der Blutgefäße, die als Transportwege für Nährstoffe genutzt werden, an. (vgl. ebenda)
Deshalb werden alle Organe besser durchblutet und dies schafft die Voraussetzung für alle regenerativen und reparativen Heilvorgänge im Körper. (vgl. Schmid, 1957, S. 9) “Somit ist es ohne weiteres verständlich, dass ein Heilmittel, wie die Gasteiner Therme, welches geschädigte Zellen wieder funktionstüchtig macht, das denkbar größte Indikationsgebiet umfasst,“ so beschreibt SCHMID den Wirkungs- bzw. Indikationsbereich der Gasteiner Heilmittel.
Die unspezifische Wirkung der Gasteiner Heilmittel liegt in der weitgehenden Aktivierung der Abwehrkräfte und in der Erhöhung der Widerstandskraft des Organismus. (vgl. Thaler, 1985, S. 68) „Diese Wirkung, die hauptsächlich über Zellfunktion, Hormonhaushalt und Immunsystem des Körpers geht, reguliert gleichzeitig das Ausgleichssystem, ein fein ineinandergreifendes Rä- derwerk der verschiedenen Organe und Funktionssysteme des menschlichen Körpers.“ (ebenda)
Die spezifische Wirkung beschreibt die nicht allgemeine, sondern die gerichtete Heilwirkungen der Gasteiner Heilmittel. Hierfür kann eine bessere Durchblutung im peripheren Kreislauf - eine zirkulationssteigernde Wirkung, ein vagotoner4 Effekt - der vor allem im Heilstollen und in künstlichen Radon-Klimakammern studiert wurde -, genannt werden. Weiters zählt auch die innersekretorische5 Wirkung, die hauptsächlich über die Hypophyse, die Nebennierenrinde und die Keimdrüse verläuft, zu den spezifischen Radoneffekten des Gasteinertals. Als weiterer Punkt wird eine antiallergische und antirheumatische Wirkung sowie ein schmerzstillender Effekt und eine Anregung der Diurese6 durch Radon beschrieben. (vgl. Thaler, 1985, S. 69 f.) Diese beiden Wirkungsarten ergänzen sich und führen zu einer allgemeinen Stimulation, einer Regulierung des hormonalen Gleichgewichtes, zu einer besseren Anpassung und zur Krankheitsabwehr, generell gesagt, zu einer Kräftigung des ganzen Organismus. (vgl. ebenda, S. 70)
3.5.1 Die Hauptindikatoren der Gasteiner Kurmittel
Sie sind seit den ersten Aufzeichnungen über Gastein aus dem 15. und 16. Jhdt. die gleichen geblieben. Sie betreffen einerseits den rheumatischen Formenkreis und andererseits hormonale Erkrankungen sowie Verbrauchserscheinungen, Kreislaufstörungen und Altersbeschwerden. (vgl. Thaler, 1985, S. 71)
Die Indikationen der Gasteiner Kurmittel beschreiben SCHEMINZKY und HENN (1965, S. 483 ff.), GREINWALD (1986b, S. 61 f.) sowie DEETJEN (2004 -2006, S. 16), die beiden erstgenannten jedoch speziell auf die Gasteiner Heilstollentherapie, in der folgenden Auflistung:
- Chronisch entzündliche und degenerative Krankheiten des rheumatischen Formenkrei- ses einschließlich der rheumatischen Nerven- und Muskelerkrankungen
- Kollagenkrankheiten wie Sklerodermie7 und Psoriasis8
- Folgezustände nach Lähmungen traumatischer und infektiöser Genese
- Chronisch entzündliche Adnexeerkrankungen (Gynäkologie)
- Altersbeschwerden, präklimakterische9 und klimakterische Störungen
- Endokrine10 und vegetative Regulationsstörungen11
- Schlecht heilende Wunden und Geschwüre
- Asthma-Formenkreis
Auf die Krankheiten selbst bezogen sind die Ausführungen der GTG - Gasteinertal Tourismus GmbH und THALER zu den Indikationen der Gasteiner Kur.
Erkrankungen des Bewegungsapparates
- Morbus Bechterew12 bzw. Spondylarthropathien
- Chronische Polyarthritis (Rheumatoide Arthritis)
- Arthritis psoriatica
- Arthrosen (auch Finger-Polyarthrose)
- Wirbelsäulensyndrome
- Fibromyalgie13 -Syndrom
- Osteoporoseschmerzen
- Neuralgien14, Polyneuropathien15
- Sportverletzungsfolgen
- Sarkoidose16
Erkrankungen der Atemwege
- Chronische Bronchitis
- Asthma bronchiale
- Chronische Sinusitis17
- Heuschnupfen
Erkrankungen der Haut
- Psoriasis vulgaris
- Neurodermitis
- verzögerte Wundheilung
- Sklerodermie (vgl. Thaler, 1985, S. 71 - 87; GTG - Gasteinertal Tourismus GmbH, 2009 [online])
Nach SCHMID (1957, S. 10), einem Kurarzt im Gasteinertal, werden zehn Punkte für die Indikationen formuliert.
- Erkrankungen der Kreislauforgane
- Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates
- Erkrankungen des Nervensystems
- Erkrankungen der hormonalen Drüsen
- Erkrankungen der Verdauungsorgane
- Erkrankungen der Nebenhöhlen und Atmungsorgane
- Erkrankungen der Harn- und Geschlechtsorgane
- Erkrankungen der Haut- und Sinnesorgane
- Erkrankungen des blutbildenden Apparates
- Gastein und der alternde Mensch (vgl. Schmid, 1957, S. 10-20)
Es mag zunächst verwundern, dass einem Kurmittel so vielfältige Wirkung an ganz unterschiedlichen Organen zugeschrieben wird. (vgl. Deetjen, 1992, S. 7)
Dies wird von DEETJEN so erklärt: „Vieles an der Indikationsliste basiert nach wie vor allein auf der Erfahrungsmedizin und ist wissenschaftlich noch nicht befriedigend geklärt. Immerhin aber sind mit modernen wissenschaftlichen Methoden doch schon eine ganze Reihe interessanter Be- funde erhoben worden, die einen Weg zum Verständnis der Kurwirkung eröffnen.“ (vgl. Deetjen, 1992, S. 7)
3.5.2 Nebenindikatoren der Gasteiner Kurmittel
THALER (1985, S. 88) berichtet über die Nebenindikationen der Gasteiner Kur, diese sind „ … seit alters her verschiedene Kollagen-Krankheiten18, die Sklerodermie19, Polymyositis20 und Der- matomyositis21 mit »fibrinoider Entartung22 « und Durchblutungsstörungen des Bindegewebes, der Muskeln und der Haut meist an Händen und Füßen.“ Diese Krankheiten zeigen in Thermal-bädern und im Heilstollen immer bedeutende Besserung, vor allem dann, wenn die Kuren wiederholt und regelmäßig gemacht werden. Weiters beschreibt THALER (ebenda, S. 89): „Die neu erforschte, gegen Allergien und Bronchialasthma gerichtete Wirkung der Gasteiner Kurmittel - vor allem des Heilstollens - wird bei der großen Zunahme der allgemeinen und medikamentbedingten Allergien in Zukunft wachsende Bedeutung erlangen.“
Die GTG und THALER nennen die allgemeine Immunprophylaxe und die Revitalisierung durch die Gasteiner Heilmittel als weitere Nebenindikationen der Gasteiner Kur. (vgl. Thaler, 1985, S. 88 f.; GTG - Gasteinertal Tourismus GmbH, 2009 [online])
Als weitere Nebenindikatoren werden Erkrankungen der Harnwege, chronische Entzündungen und vor allem Steinkrankheiten beschrieben. Diese werden durch Trinkkuren mit dem schwach mineralisierten und harntreibenden Gasteiner Radonwasser in Kombination mit der Badekur häufig verbessert. Ebenso zählen funktionelle Magen-Darm-Störungen, vor allem Untersäuerung des Magens und damit zusammenhängende Entzündungen, zu den Nebenindikatoren die durch die Trinkkur oft wesentliche Besserung zeigen. Diese Besserung ist natürlich von der allgemeinen Kur- und Erholungswirkung nicht scharf zu trennen. Auch die Erkrankungen der Mundschleim- haut und des Zahnbettes sind ein dankbares Behandlungsgebiet der Radon-Mundspülung und der Mundduschen. (vgl. Thaler, 1985, S. 89)
3.5.3 Gegenanzeigen der Gasteiner Kurmittel
Den breiten Indikationsgebieten der Gasteiner Kurmittel steht eine eher geringe Anzahl von Gegenanzeigen gegenüber. Diese gelten zum einen Teil für alle Badekuren und zum anderen Teil speziell für die Gasteiner Kur. (vgl. ebenda, S. 89 f.) Vor allem mit akuten fieberhaften Erkrankungen, akutem Rheumatismus und akuten Nervenent- zündungen sollte man keine Badekur durchführen. Weiters sind Kurorte keine Behandlungsstät- ten für ansteckende Krankheiten und für Geistesstörungen. (vgl. Scheminzky / Henn in Sche- minzky, 1965, S. 485; Thaler, 1985, S. 90) SCHMID (1957, S. 21) sowie SCHEMINZKY / HENN (in Scheminzky, 1965, S. 485) nennen auch noch „ … Leukämie, Epilepsie und bösartige Geschwulste …“ als absolute Gegenindikationen.
Bei Herz- und Kreislaufkrankheiten besteht eine absolute Gegenindikation für frische Herzmus- kelentzündungen und auch bereits in Ruhe dekompensierte23 Erkrankungen mit Flüssigkeitsan- sammlungen und Atemnot. Weiters ist eine Schwangerschaft auch meistens als Gegenanzeige zur Gasteiner Kur zu sehen. (vgl. Thaler, 1985, S. 90) So bietet das Gasteinertal seinen Gesundheits- gästen und Patienten eine Vielzahl von natürlichen Heilmitteln, doch noch eine weit größere Vielfalt ihrer Kombinationen. Dieser Vielfalt steht ein großes Indikationsgebiet einer erheblichen Zahl von Krankheiten gegenüber, bei denen die Gasteiner Kur hilft und nützt. Weiters gibt es eine Vielzahl von Vorkrankheitszuständen, bei denen die Gasteiner Kurmittel das Entstehen ei- ner Krankheit verhindern und allgemein Kräftigung bringen können. (vgl. Thaler, 1985, S. 93)
3.6 Zahlen, Daten und Fakten zum Gasteinertal
Im Folgenden werden einige ausgewählte Daten und Fakten zur touristischen Entwicklung des Gasteinertals beschreiben, um dem Leser einen Überblick über dieses Tal zu geben.
Tab. 2 - Herkunftsländer Statistik, Nächtigungen Winter (2000/01-2004/05)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Quelle: GTG - Gasteinertal Tourismus GmbH, 2006, S. 8 [online]
In der Wintersaison 2005 /06 hatte das Gasteinertal eine Gesamtnächtigungszahl von 1.415.876 im Vergleich dazu, fiel die Zahl der Gesamtnächtigung um 3,2 Prozent auf 1.370.934 in der Sai- son 2006 / 07. Dieser Verlust an Nächtigungen lässt sich großteils auf die Inlandsurlauber Näch- te (-8,3 Prozent) zurückführen, denn die Auslandsurlauber Nächte sanken nur um 0,3 Prozent.
[...]
1 Belle Epoque: Epoche eines geistigen und wirtschaftlichen Aufschwungs in Frankreich zu Beginn des 20. Jhdts. [frz. = schöne Epoche]. (Wahrig-Burfeind, 2004, S. 113)
2 Alpen Arena: Kunsteisbahn und Kunsteis-Stockbahnen; Tennis, Squash, Tennishallen, Minigolf, Reiten, geführ- te Wanderungen (Gasteiner Wander- und Alpin-Nadel) und Golfplatz in Bad Gastein (Marktgemeinde Bad Hofgastein, 2009 [online])
3 Anmerkung des Autors zur Vollständigkeit: Die Literatur aktuelleren Datums, zum Thema „Gasteiner Thermal-wasser“ spricht von meist 17 Quellen. Jedoch wird z.B.: auf der Homepage der GTG (Stand 2009) und weiteren aktuellen Informationsmaterialen der Gasteinertal Tourismus GmbH manchmal auch von 16 Quellen gespro- chen.
4 Vagotonie: erhöhte Erregbarkeit des parasympathischen Nervensystems (Wahrig-Burfeind, 2004, S. 979)
5 Innersekretorisch: ‹Adj.› (Med.): die innere Sekretion betreffend, sie bewirkend, auf ihr beruhend: -e Drüsen;
das -e System (Duden Online, 2009 [online])
6 Diurese: Harntreibung, vermehrte Ausscheidung der Harnsäure. (Thaler, 1985, S. 70)
Philipp Haas 22
7 Sklerodermie: chronische Hauterkrankung, die zur Verhärtung und Schrumpfung der Haut führt (Schmid, 1957, S. 40)
8 Psoriasis: ist der medizinische Fachausdruck für die Hautkrankheit Schuppenflechte. (vgl. Psoriasis-Bund, 2009 [online])
9 Klimakterium: Übergangsphase von der Geschlechtsreife zum Alter. (vgl. Kiesel, 2009 [online])
10 Endokrinologie: Teilgebiet der Inneren Medizin und beschäftigt sich mit hormonellen Störungen. (vgl. Mann, 2009 [online]
11 Regulationsstörung: Störung der Funktion von Regulationssystemen (=des Kreislaufs). (vgl. (Patzer, 2009 [online])
12 orbus Bechterew: Ist eine chronische, entzündlich-rheumatische Erkrankung, die hauptsächlich die Wirbel- säule betrifft. (vgl. Stephann / Schmitz, 2009 [online])
13 Fibromyalgie: Bei dieser chronischen Erkrankung treten lang anhaltende Schmerzen im Bewegungsapparat, etwa an Sehnen und Muskeln, auf. (vgl. Stephann / Schmitz, 2009 [online])
14 Neuralgie: Unter dem Begriff werden alle Schmerzzustände zusammen gefasst, die durch krankhafte oder de- fekte Nervenzellen ausgelöst werden. (vgl. Stephann / Schmitz, 2009 [online])
15 Polyneuropathien: sind Erkrankungen des peripheren Nervensystems (PNS). Zum PNS zählen alle außerhalb des zentralen Nervensystems (Gehirn und Rückenmark). (vgl. Stephann / Schmitz, 2009 [online])
16 Sarkoidose: Diese verstärkte Immunaktivität in der Lunge kann zu einem Umbau des Lungengewebes führen. Die Folgen davon sind Husten als Reizhusten und Atemnot. (vgl. Stephann / Schmitz, 2009 [online])
17 Sinusitis: Entzündungen der Nasennebenhöhlen. (vgl. Stephann / Schmitz, 2009 [online])
18 Kollagen-Krankheiten: Oberbegriff für die zum Teil durch generalisierte Autoimmunprozesse verschiedener Ursache bedingten Krankheiten mit systematisierten Bindegewebsveränderungen (Klemperer, 1943 zit. nach (Patzer, 2009 [online])
19 Sklerodermie: Oberbegriff für chronisch verlaufende Krankheiten mit bindegewebiger Verhärtung (Sklerose) umschriebener Hautareale oder generalisiertem Befall der Haut unter Beteiligung innerer Organe. (Patzer, 2009 [online])
20 Polymyositis: zur Gruppe der Kollagenosen bzw. Autoimmunkrankheiten gehörige,
seltene, entzündliche Systemerkrankung mit vorwiegendem Befall der Muskulatur (Patzer, 2009 [online])
21 Dermatomyositis: eine seltene, schleichend-chronische (evtl. aber akut beginnende) Kollagenose von Haut, Muskeln u. inneren Organen, die bei Erwachsenen häufig als Paraneoplasie auftritt (Patzer, 2009 [online])
22 Entartung: die Umwandlung eines primär gutartigen Gewebes in einen bösartigen Tumor (Patzer, 2009 [online])
23 De|kompensation: der nicht mehr ausreichende Ausgleich (Kompensation) einer Funktionsstörung, d.h. das Versagen bzw. die Entgleisung der autonomen Kompensationsmechanismen. (Patzer, 2009 [online])
- Citar trabajo
- Philipp Haas (Autor), 2009, Gesundheitstourismus Gasteinertal , Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145231
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