Vor dem Hintergrund, dass der Unternehmenswert ein subjektiver Wert ist, der von den Fähigkeiten und Risikopräferenzen des Bewertungssubjektes abhängt, nimmt die Risikoberücksichtigung in der Unternehmensbewertung einen besonderen Stellenwert ein. Nicht zuletzt weil das Risikoausmaß einen großen Einfluss auf die Höhe des Unternehmens(bar-)wertes bzw. des Grenzpreises hat, ist eine korrekte Risikoberücksichtigung erforderlich. Drei Konzepte zur Risikoberücksichtigung werden in dieser Arbeit vornehmlich nach dem individualistischen Ansatz vorgestellt: die Sicherheitsäquivalent-, die Risikozuschlags- und die Risikoprofilmethode. Die Sicherheitsäquivalentmethode setzt bei den Cashflows an und ermittelt Risikoabschläge auf die Erwartungswerte der Zahlungsverteilungen. Die Risikozuschlagsmethode setzt am Diskontierungssatz an. Es wird ein Risikozuschlag zum risikolosen Zinssatz ermittelt. Nach der Risikoprofilmethode wird eine Verteilung von Vermögensendwerten gebildet, aus der ein Sicherheitsäquivalent zu bestimmen ist. Alle drei Methoden führen im Einperiodenfall zum gleichen Unternehmenswert. Im Mehrperiodenfall ist zu differenzieren, ob die Zahlungsverteilungen der jeweiligen Periode unabhängig oder abhängig voneinander sind. Der Fall der Unabhängigkeit birgt keine bedeutenden Schwierigkeiten in sich. Problematisch ist der Fall der Abhängigkeit der Zahlungsverteilungen. Die Sicherheitsäquivalentmethode stellt eine theoretisch konsistente Lösung über das Roll-back-Verfahren bereit. Bei der Risikozuschlagsmethode kann es dagegen zu Problemen kommen. Die Risikoprofilmethode bietet einen transparenten Lösungsansatz, der aber vom Ergebnis der als Benchmark zu verstehenden Sicherheitsäquivalentmethode abweicht.
In der Praxis ist die Risikozuschlagsmethode weit verbreitet. Gründe dafür sind bspw. die Nichtbestimmbarkeit der Risikonutzenfunktion, die zur Ermittlung von Sicherheitsäquivalenten erforderlich ist, oder der von Individuen präferierte Weg in Renditen zu bewerten. Aber vor allem der Wunsch nach Überprüfbarkeit und die Möglichkeit der Ermittlung von Risikozuschlägen über (Kapital-)Marktmodelle, wie bspw. über das CAPM, sowie die Verfügbarkeit der entsprechenden Marktdaten, begründen die Anwendung der Risikozuschlagsmethode nach dem (kapital-)marktorientierten Ansatz in der Praxis. Die Risikoprofilmethode spielt in der Bewertungspraxis kaum eine Rolle.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung.
- Grundlagen zur Risikoberücksichtigung in der Unternehmensbewertung..
- Überblick..
- Grundlegendes zur Unternehmensbewertung..
- Gesamtbewertungsverfahren und Risikoberücksichtigung.
- Subjektive Unternehmensbewertung....
- Risiko in der Unternehmung .
- Unsicherheit - Definition und Einteilung.
- Risikomessung.
- Gefahren in der Unternehmung...
- Risikoberücksichtigung beim Individuum...
- Subjektivität der Risikobewertung.
- Bernoulli-Prinzip.....
- Zwischenfazit.
- Risikoberücksichtigung in der Unternehmensbewertung – drei Methoden
- Überblick....
- Sicherheitsäquivalentmethode.
- Grundprinzip.
- Kritische Betrachtung insbesondere der Abhängigkeit von Zahlungsverteilungen....
- Risikozuschlagsmethode
- Grundprinzip und Verbindung zur Sicheräquivalentmethode..
- Problematik der Mehrperiodigkeit und sinkende Risikozuschläge .
- Risikoprofilmethode.
- Grundprinzip.
- Kritische Betrachtung
- Zwischenfazit
- Praktische Relevanz der Risikoberücksichtung
- Überblick..
- Sicherheitsäquivalent-, Risikozuschlags- und Risikoprofilmethode in der Praxis
- Möglichkeit der Kapitalmarktorientierung bei der Risikozuschlagsmethode..
- Zwischenfazit
- Zusammenfassung.....
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit der Risikoberücksichtigung in der Unternehmensbewertung und analysiert die verschiedenen Methoden, die zur Quantifizierung und Integration von Risiken in Bewertungsprozesse eingesetzt werden.
- Die Bedeutung von Risiko in der Unternehmensbewertung.
- Die verschiedenen Methoden zur Risikoberücksichtigung: Sicherheitsäquivalentmethode, Risikozuschlagsmethode und Risikoprofilmethode.
- Die praktische Relevanz der Methoden und ihre Anwendbarkeit in der Praxis.
- Die kritische Analyse der jeweiligen Methoden und ihrer Stärken und Schwächen.
- Die Integration von Risiko in Bewertungsprozesse und ihre Auswirkungen auf die Bewertungsergebnisse.
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel der Seminararbeit behandelt die Grundlagen der Risikoberücksichtigung in der Unternehmensbewertung. Es werden verschiedene Aspekte der Unternehmensbewertung und der Risikoanalyse beleuchtet, sowie die verschiedenen Methoden zur Risikomessung und -bewertung vorgestellt. Im zweiten Kapitel werden die drei wichtigsten Methoden zur Risikoberücksichtigung in der Unternehmensbewertung, die Sicherheitsäquivalentmethode, die Risikozuschlagsmethode und die Risikoprofilmethode, im Detail analysiert und ihre Anwendung in der Praxis beleuchtet. Die Vorteile und Nachteile der einzelnen Methoden werden diskutiert. Das dritte Kapitel widmet sich der praktischen Relevanz der Risikoberücksichtigung in der Unternehmensbewertung. Es werden verschiedene Anwendungsbeispiele der Methoden in der Praxis vorgestellt und die Bedeutung der Risikoberücksichtigung für die Entscheidungsfindung in Unternehmen aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter der Seminararbeit sind: Unternehmensbewertung, Risikoberücksichtigung, Sicherheitsäquivalentmethode, Risikozuschlagsmethode, Risikoprofilmethode, Risikomessung, Risikomanagement, Kapitalmarktorientierung.
- Quote paper
- Thomas Bohm (Author), 2009, Risikoberücksichtigung in der Unternehmensbewertung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145228