In dieser Arbeit wurden die Hygienemethoden Händewaschen mit Seife und Desinfizieren mittels Desinfektionsmittel bezüglich ihrer antimikrobiellen Wirkung untersucht und verglichen. Das Hauptaugenmerk richtete sich dabei auf die Wirkung auf Bakterien und Pilze der Haut. Neben Laboruntersuchungen wurde auch eine Umfrage zur Anwendungshäufigkeit der beiden Methoden sowie zur Belastung der physiologischen Hautbarriere an einem Gymnasium durchgeführt.
Neben der direkten Wirkung der beiden Hygieneverfahren auf die Haut wurde auch deren Einfluss auf die Rekontamination der Haut mittels Smartphone-Screen, welches durch die immer weiter fortschreitende Digitalisierung alltäglich mit der Haut in Kontakt kommt, untersucht. Durch die in dieser Arbeit durchgeführten Experimente und Umfragen konnten Seife und Desinfektionsmittel nicht nur verglichen, sondern auch potenzielle Infektionswege eruiert werden.
Inhaltsverzeichnis
1. Hygienemethoden im Alltag des Menschen
2. Aufbau der Hautflora – auf der Haut lebende Bakterien und Pilze
2.1. Bakterien auf der Haut
2.2. Pilze auf der Haut
3. Zusammensetzung und Wirkungsweise der verwendeten Hygiene- methoden
3.1. Zusammensetzung der verwendeten Seife und deren Wirkungsweise
3.2. Zusammensetzung des verwendeten Desinfektionsmittels und dessen Wirkungsweise
3.3. Belastung der physiologischen Hautbarriere
4. Umfrage zum täglichen Hygieneverhalten am Staatlichen Gymnasium „Dr. Konrad Duden“ Schleiz
4.1. Design und Inhalt des Fragebogens
4.2. Statistische Auswertung des Fragebogens
4.3. Teilfazit
5. Zweiarmige Studie zum Vergleich der antibakteriellen und antimykotischen Wirkung von Seife und Desinfektionsmittel
5.1. Nährböden für Wachstum und Vermehrung der Bakterien und Pilze
5.2. Auswahlkriterien der an der Studie teilnehmenden Probanden
5.3. Studienarm I – antibakterielle und antimykotische Wirkung von Seife
5.3.1. Durchführung des Händewaschens mit Seife sowie der Probennahmen zur Bestimmung der mikrobiellen Belastung im Studienverlauf
5.3.2. Auswertung
5.4. Studienarm II – antibakterielle und antimykotische Wirkung von Desinfektionsmittel
5.4.1. Durchführung des Desinfizierens sowie der Probennahmen zur Bestimmung der mikrobiellen Belastung im Studienverlauf
5.4.2. Auswertung
5.5. Fehlerbetrachtung
5.6. Teilfazit
6. Vergleich der untersuchten Hygienemethoden bezüglich der Anwendungshäufigkeit sowie der antibakteriellen und antimykotischen Wirkung
7. Fazit und Schlussfolgerungen der gewonnenen Erkenntnisse für den Alltag
Anhang
Literatur – und Quellenverzeichnis
Danksagung
Anmerkungsverzeichnis
1. Hygienemethoden im Alltag des Menschen
Unsere Haut erfüllt als „größtes Organ des [Menschen]“1 eine Reihe verschiedener essentieller Funktionen für den Organismus. Neben der „reaktive[n] Temperaturregulation“2, der Aufnahme und neuronalen Weiterleitung von „Druck, Temperatur und Schmerzen durch spezifische Rezeptoren“3, Speicher- und Stoffwechselfunktionen“4 sowie der „Vitamin-D-Synthese“5, besitzt sie als äußerster Abschluss eine Schutzfunktion, die Mikroorganismen, Toxine und gesundheitsschädliche Sonnenstrahlen abwehre6. Diesbezüglich bildet die Haut einen „Säureschutzmantel“7 und „antimikrobielle Peptide“8 zur Bekämpfung diverser Pathogene. Nichtsdestotrotz kommt die Haut alltäglich mit den verschiedensten Viren, Bakterien, Pilzen und anderen Fremdorganismen in Kontakt. Auch wenn sie weitestgehend einen Großteil dieser Aerobier abwehren kann, sollte man die Anwendung von Hygienemethoden nicht vernachlässigen. Besonders das Händewaschen mit Seife und die Nutzung von Desinfektionsmitteln haben sich im Alltag des Menschen zur Applikation auf der Haut etabliert. Im Laufe der SARS-CoV2-Pandemie ist der Gesellschaft erneut vor Augen geführt worden, wie unerlässlich diese Hygieneverfahren zur Infektionsprävention sind. Aufgrund dessen besteht zwischen Medizinern, Infektionsbiologen, Mikrobiologen und Hygienikern eine rege Kontroverse darüber, welche der etablierten Methoden die wirkungsvollste und vorteilhafteste ist. Dabei wird nicht nur der Gesichtspunkt der antimikrobiellen Wirkung diskutiert, sondern auch der Aspekt der Hautschonung näher erörtert. Ersteres soll dabei primäre Fragestellung und Untersuchungsgegenstand der hier vorliegenden Arbeit sein, wobei das zweite Kriterium trotzdem berücksichtigt wird.
Aufgrund der Aktualität der Pandemie haben sich bereits zahlreiche Studien mit der antiviralen Wirkung von Seife und Desinfektionsmittel beschäftigt. Anzuführen wären hier beispielsweise die von Hoffmann T. et. al. durchgeführten achtzehn randomisierten Studien, in welchen die Wirkung von Seife und Desinfektionsmittel bezüglich der Übertragungsprävention von Atemwegsinfektionen untersucht worden sei9. Hier habe sich gezeigt, dass beide Methoden das Risiko einer Ansteckung reduzieren, Desinfektionsmittel aber deutlich effektiver ist.10 Antibakterielle und fungizide Effekte sind in diesem Zusammenhang allerdings in den Hintergrund geraten. Deswegen sollen diese beiden Gruppen von Mikroorganismen in dieser Arbeit untersucht werden. Ziel ist es dabei, Aussagen über das bakterizide und antimykotische Verhalten der beiden Hygienemethoden sowie Schlussfolgerungen für den Alltag des Menschen zu treffen. Neben dem Aspekt der antimikrobiellen Wirkung der Hygieneverfahren stellt aus infektionsbiologischer und mikrobiologischer Sicht auch die anschließende Rekontamination der Haut einen interessanten Untersuchungsgegenstand dar. Da das größte Organ des Menschen täglich mit den verschiedensten Oberflächenkeimen in Berührung kommt, erscheint die Betrachtung einer solchen Oberfläche am sinnvollsten. In Zeiten der Digitalisierung spielt besonders das Smartphone eine wichtige Rolle in unserem gesellschaftlichen Zusammenleben. Deshalb wird das Handy kontinuierlich verwendet. Beim genaueren Anschauen des Displays fällt allerdings auf, dass dieses häufig schmutzig ist. Aus diesem Grund soll der Smartphone-Screen der Rekontamination der Haut eines Tastfingers dienen, um die Restwirkung der angewandten Hygienemethoden zu untersuchen.
Für den Erhalt einer Datengrundlage sind mehrere Untersuchungen notwendig. Im ersten Teil wird zunächst die Grundlage für darauffolgende Arbeitsschritte durch die Auseinandersetzung mit entsprechender Literatur geschaffen, was der Erkundung und Vorstellung der Mikrobiologie der Haut sowie der Hygienemethoden Händewaschen mit Seife und Desinfizieren dienen soll. Außerdem wird dabei im Zusammenhang mit der im zweiten Teil der Arbeit durchgeführten Seifenherstellung eine Expertenbefragung bezüglich der Wirkung und Produktion von Seife mit Frau Ingrid Wittig von der Apotheke Schleiz realisiert. Anschließend dient die Umsetzung einer Umfrage zum alltäglichen Hygieneverhalten der Schüler des Staatlichen Gymnasiums „Dr. Konrad Duden“ Schleiz der Schaffung eines Überblickes zur Nutzung von Hygienemethoden im Alltag von Jugendlichen. Erste Vermutungen zu den dabei sich ergebenden Resultaten lassen sich bereits treffen. Ältere Altersgruppen wenden das Desinfizieren der Hände häufiger an als jüngere. Das Händewaschen mit Seife wird im Gesamtschnitt allerdings am häufigsten angewandt. Beide Methoden führen gleichzeitig auch zu den meisten Hautveränderungen. Die nächste größere Untersuchung stellt eine zweiarmige Studie zum Vergleich der Hygienemethoden bezüglich der antibakteriellen und antimykotischen Wirkung dar. Hierfür sind ebenfalls mikrobiologische Experimente erforderlich, die in einem Speziallabor für Mikrobiologie durchgeführt werden sollen. Auch hier sind bereits erste Vermutungen möglich, die im Laufe der Untersuchungen entweder verifiziert oder falsifiziert werden sollen. Das Desinfektionsmittel tötet im Vergleich zur Seife die meisten Keime ab. Bei der anschließenden Rekontamination erhöht sich die Anzahl der Bakterien und Pilze der Haut wieder, aber der Ausgangswert der mikrobiellen Belastung der Haut wird nicht wieder erreicht. Im Verlauf der Studie verändert sich im Gesamtschnitt die Zusammensetzung der Hautflora je Proband nicht.
2. Aufbau der Hautflora – auf der Haut lebende Bakterien und Pilze
2.1. Bakterien auf der Haut
Mit einer durchschnittlichen „Größe zwischen 0,3 und 0,5 µm“11 gehören Bakterien zu den kleinsten Lebewesen. Diese Mikroorganismen werden nach verschiedenen Charakteristika eingeteilt. Die einfachste Unterscheidung wäre dabei nach dem äußeren Erscheinungsbild einer Bakterienzelle, also nach der Zellmorphologie. Hier existieren verschiedene Formen, darunter kugelförmige Bakterien, die auch „Kokken“12 genannt werden. Weiterhin gibt es auch Bazillen, die wie „gerade Stäbchen“13 aussehen sowie „gekrümmte Stäbchen“14, die man bei einfacher Krümmung als Vibrionen und bei spiraliger Krümmung als Spirillen bezeichnet.
Auf der Haut hätten Forscher bei gesunden Menschen rund 1000 Bakterienarten nachweisen können15, wobei Kokken und Bazillen dominieren. Als Hauptvertreter der kugelförmigen Bakterien wäre Staphylococcus epidermidis zu nennen, welcher circa 90 % der Aerobier ausmache16. Dieser Kommensal gehöre zur residenten Hautflora und dadurch auch dauerhaft zum Hautmikrobiom.17 Wie die meisten Bakterien auf der Haut sei Staphylococcus epidermidis unter normalen Umständen apathogen.18 Das Bakterium könne beispielsweise antimikrobielle Peptide sezernieren, die das Wachstum fakultativ pathogener Keime hemmen würden.19 Bei immunsupprimierten Menschen sei es jedoch möglich, dass durch dieses Bakterium opportunistische Infektionen auftreten, wie beispielsweise subakute sepsisartige Krankheitsbilder.20 Neben Staphylococcus epidermidis ist auch Staphylococcus aureus ein auf der Haut vorkommendes kugelförmiges Bakterium. Diese Kokken würden anders als Staphylococcus epidermidis zur temporär residenten Flora zählen21. Diesen Bestandteil der Hautflora würden pathogene Keime bilden, die über längere Zeit keine Symptome verursachen und in der Regel nur temporär vorkommen sowie von außen auf die Haut gelangen.22 Staphylococcus aureus sei in der medizinischen Mikrobiologie vor allem bekannt für Wundinfektionen und systemische Erkrankungen wie der Sepsis.23 Nichtsdestotrotz sei das Bakterium fakultativ pathogen24, da Staphylococcus aureus „einen geschwächten Immunstatus oder andere Defizite [seines] Wirts voraussetzt“25, um diese Erkrankungen hervorzurufen.
Trotzdem zeigt sich hier die besondere Stellung und Bedeutung des Hautmikrobioms, da Kenntnisse über die Hautflora für die Einhaltung der Hygiene, wie zum Beispiel bei der Händedesinfektion, wichtig seien26. Das Wissen über das Hautmikrobiom und dessen Zusammensetzung ermöglicht es, Hygieneprodukte zu entwickeln und diese richtig anzuwenden, um schließlich pathogene Aerobier unschädlich zu machen. Neben diesen fakultativ pathogenen Erregern, die zur residenten Flora zählen, würden auf der Haut auch Keime vorkommen, die ähnlich wie Staphylococcus aureus von außen auf die Hautoberfläche gelangen und hier nur temporär existieren würden, weshalb man diese auch zur transienten Flora zähle27. Bei diesen Kommensalen würde normalerweise, anders als bei Staphylococcus aureus, keine Kolonisation auftreten, da diese auf der Haut nicht dazu in der Lage seien.28 Zu diesen würden zum Beispiel Bakterien der Gattung Enterococcus oder Pseudomonas zugeordnet werden.29
Die Gesamtzusammensetzung des Hautmikrobioms und dessen Bestandteile würden von unterschiedlichen Faktoren abhängen, darunter das Alter, Geschlecht, pH-Wert, Durchblutung, Feuchtigkeit, sowie die Zahl der Talgdrüsen und Haarfollikel.30 Gleichzeitig unterscheiden sich auch die verschiedenen Hautareale in der mikrobiellen Zusammensetzung, was auf die genannten Faktoren zurückzuführen ist. Beispielsweise habe das Humane Microbiome Project zeigen können, dass die Diversität am Unterarm am höchsten ausfalle, während diese hinter den Ohren relativ gering sei.31 Trotzdem kommt es, beispielsweise aufgrund von Ungenauigkeiten in der Anwendung von Hygieneverfahren, dazu, dass Bakterien aus anderen Körperregionen auf Hautareale gelangen, zu welchen diese eigentlich nicht gehören. Die Gattung Proteus stellt dabei ein gutes Beispiel dar. Dieses Bakterium komme im Darmtrakt des Menschen vor32, jedoch kann dieses auch auf die Hände gelangen, wenn sich nach dem Toilettengang die Hände nicht richtig gewaschen oder desinfiziert worden sind. Dies bestätigt erneut die Wichtigkeit des Mikrobioms der Haut, da das Wissen über die Hautflora Schlussfolgerungen zum Hygieneverhalten ermöglicht.
2.2. Pilze auf der Haut
Neben den Bakterien bilden Pilze einen wesentlichen Bestandteil des Hautmikrobioms. Doch anders als diese prokaryotischen Zellen würden fast ausschließlich alle Pilze zur transienten Hautflora gezählt werden.33 Die Gesamtheit der Pilze am Mikrobiom des Menschen werde auch als Mykobiom bezeichnet, wobei diesem in der Forschung bislang nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden sei.34 Auch das Pilzvorkommen unterscheide sich zwischen den einzelnen Hautarealen, da das Wachstum dieser eukaryotischen Organismen mit Faktoren wie Licht und Feuchtigkeit korreliere.35 Besonders beliebt seien bei Pilzen feuchte und wenig lichtexponierte Regionen der Haut.36 Die am häufigsten auf der Haut vorkommende Gattung sei mit etwa 50%-80% Anteil an der Gesamtzahl der Hautpilze Malassezia.37 Zu ihr würden dimorphe und hauptsächlich lipophile Hefepilze gehören, die früher auch unter dem Namen Pityrosporum bekannt gewesen seien.38 Diese Pilze kämen aufgrund dieser Eigenschaften vor allem in fettigen Hautbereichen wie dem Gesicht, der Kopfhaut und dem Rücken vor und würden im Infundibulum der Talgdrüsen leben.39 Es gebe derzeit dreizehn anerkannte Pilzarten dieser Gattung, wie zum Beispiel Malassezia furfur.40 Dieser Pilz sei normalerweise apathogen, werde jedoch als potentieller Krankheitserreger für verschiedene Hauterkrankungen wie Schuppen, atopische Dermatitis oder Tinea versicolor vermutet.41
Pilze seien also ähnlich wie die Bakterien in der Lage sich bei Dysbalancen im mikrobiellen System zu einzelnen Monokulturen auszuwachsen, was Krankheitsbilder erzeuge.42 Häufige pathologische Erscheinungen würden dabei oberflächliche Mykosen darstellen, bei welchen der Pilz auf der Haut und den Haaren wachse, sowie kutane und subkutane Mykosen, bei welchen auch Nägel oder tiefere Hautschichten betroffen seien.43 Eine weitere, in geringen Mengen auf der Haut vorkommende Pilzgattung sei Candida.44 Diese polymorphen Hefepilze würden vor allem in Hautbereichen existieren, die feucht und warm seien.45 Es gebe insgesamt über 200 nachgewiesene Candida-Arten, von denen Candida albicans am häufigsten vorkomme.46 Dieser Pilz werde als fakultativ pathogen eingestuft, der im Falle eines Immundefizits krankmachend sein könne und Krankheiten wie Windeldermatitis, Mundsoor und Balanitis auslöse.47 Gleichzeitig würden auch systemische Infektionen oder tiefe Mykosen mit der Beteiligung innerer Organe bei immunsupprimierten Patienten mit Candida albicans als opportunistischen Erreger assoziiert werden.48 Aus diesem Grund bestätigt sich auch bei den Pilzen die Notwendigkeit der regelmäßigen Anwendung von Hygieneverfahren im Alltag.
3. Zusammensetzung und Wirkungsweise der verwendeten Hygiene- methoden
3.1. Zusammensetzung der verwendeten Seife und deren Wirkungsweise
Bei der Durchführung des Experimentes wird die Seife „milde Olive“, die auch unter dem Namen „Die milde 5“ bekannt ist, aus der Manufaktur der Schleizer Apotheken verwendet. Die Leiterin der „Wonnewerkstatt“, Frau Ingrid Wittig, erläutert die Herstellung ihres Produktes in einem Interview.49 Die Ausgangsstoffe einer Seife seien Fette, Öle, Wasser und Natriumhydroxid.50 Letztere reagieren schließlich zu einer Lauge, jedoch besitze die Lauge in ihrer reinen Form eine ätzende Wirkung, weshalb bei der Produktion mit Laugenunterschuss gearbeitet werde51. Der Grund für diese Vorgehensweise sei die Risikoverminderung einer nicht vollständigen Verseifung der Lauge, weil das Seifenstück sonst ätzend wirken könne.52 „Seifen entstehen durch die Spaltung von Fetten, den Estern des Glycerins mit langkettigen Carbonsäuren, mittels Natriumhydroxidlösung.“53 Bei dieser Reaktion entstehe Glycerin, das eine pflegende Wirkung besitze.54 Da die „[Grundbausteine von Lipiden] Glycerin- und Fettsäuren [sind]“55, bildet Glycerin „das Rückgrat von jedem Fett“56. Letztendlich bilde sich die eigentliche Seife aus den Natriumsalzen der Fettsäuren in Zusammenwirkung mit Glycerin heraus.57 Somit komme ein Emulgator, das Seifenmolekül mit einem lipophilen und einem hydrophilen Ende, zustande.58 Dabei binde das lipophile Ende an die Bakterienhülle beziehungsweise den Mikroorganismus, während das hydrophile Ende das Lösen der Seifenmoleküle in Wasser ermögliche (s. S. 38, Abb. 3).59
„Die milde 5“ bestehe zu 80% aus Olivenöl, welches eine geringe Verseifungszahl besitze.60 „Aufgrund dessen, dass das Öl aus vielen weiteren Inhaltsstoffen besteht, die nicht alle verseifen, erzielt es eine pflegende Wirkung auf die Haut.“61 Weiterhin enthalte die Seife 15% Kokosfett und 5% Rizinusöl, welche zum einen eine Schaumbildung hervorrufen und zum anderen die Schaumerhaltung unterstützen würden.62 Diese Stoffe würden fast komplett verseifen aufgrund der hohen Verseifungszahlen dieser Fette.63 Nach einigen Tagen des Aufbewahrens der Seife, reagiere das Natrium aus der Natriumhydroxidlösung mit dem Kohlenstoffdioxid der Luft zu Natriumcarbonat, weshalb sich Ablagerungen auf der Seife bilden würden.64 Das Zusammenspiel der fünf Komponenten im richtigen Mengenverhältnis erzeuge eine schonende Wirkung auf der Haut.65 Außerdem führen sie zu „weniger möglichen Reizungen“66. Diese Eigenschaften werden durch „den Verzicht von vermeidbaren Zusatzstoffen, [wie beispielsweise Farbstoffen, Parfüm und Konservierungsstoffen]“, verstärkt67.
Letzten Endes vermindere diese Seife die Anzahl von Bakterien, Viren, Pilzen und anderen Fremdorganismen auf der Haut, mit gleichzeitiger Vermeidung von ungewollten Hautveränderungen.68 Allerdings transportiere sie die Mikroorganismen nur ab, weshalb keine Abtötung der Bakterien und Pilze auf der Haut erfolge (s. S. 38, Abb. 3).69
3.2. Zusammensetzung des verwendeten Desinfektionsmittels und dessen Wirkungsweise
Das zweite in dieser Arbeit vorgestellte Hygieneverfahren stellt das Desinfizieren der Hände dar. In der durchzuführenden Studie wird das Desinfektionsmittel Sterillium® Virugard verwendet, welches von der Böttger-Apotheke in Schleiz zur Verfügung gestellt worden ist. Vom Robert-Koch-Institut werde dieses in die Wirkungsbereiche A und B eingeordnet70. Wirkungsbereich A weise dabei die bakterizide und mykobakterizide sowie die fungizide Wirkung des Desinfektionsmittels aus, während Wirkungsbereich B die Eignung zur Virusinaktivierung beschreibe71. Da in den Betrachtungen und Untersuchungen ausschließlich auf die bakteriziden und antimykotischen Merkmale eingegangen werden soll, spielt besonders das erstere Wirkungsspektrum eine entscheidende Rolle. Gleichzeitig sei das Desinfektionsmittel von der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie zertifiziert72, weshalb dieses bereits einen Stellenwert im Bereich der Händedesinfektion besitzt.
Nach Angaben des Herstellers bestehe Sterillium® Virugard aus 99-prozentigen Ethanol, wobei 100g Flüssigkeit aus 95g des Alkohols bestehen würden.73 Dadurch sei dieser aufgrund seiner chemischen Eigenschaften in der Lage, Bakterien, Viren und Pilze irreversibel zu inaktivieren.74 Ethanol, besonders hochprozentiger, denaturiere eine Vielzahl verschiedener Proteine und Nukleinsäuren, indem es die in den Makromolekülen vorhandenen Wasserstoffbrückenbindungen aufbreche, was anhand seiner Stellung als polares Lösungsmittel begründet werden könne.75 Die Folge seien Membrandefekte, die zum Zelltod und damit zur Inaktivierung der Bakterien und Pilze führen würden.76 Auffällig ist die deutlich über dem Referenzbereich von 50%-80%77 liegende Ethanol-Konzentration. In diesem Spektrum würden Bakterien am besten abgetötet werden, da die Vermittlung der antimikrobiellen Eigenschaften eine kleine Wassermenge erfordere, weshalb für die Wirkung der Desinfektionsmittel und Antiseptika das Wasser-Ethanol-Verhältnis entscheidend sei.78 Reiner Ethanol werde schlechter in die Zelle aufgenommen, wodurch hohe Konzentrationen die antibakterielle Wirkung einschränken würden.79 Besonders grampositive Bakterien würden aufgrund ihrer Membraneigenschaften Desinfektionsvorgänge mit hochprozentigen Ethanol-Varianten überleben.80 Das Desinfektionsmittel dient allerdings dazu, ein breites Keimspektrum zu inaktivieren, was sich anhand der Wirkkategorien nachvollziehen lässt. Aus diesem Grund besteht eine Notwendigkeit der Verwendung eines hochprozentigeren Alkanols, da besonders zur Abtötung unbehüllter Viren Konzentrationen über 80% wichtig seien81. Gleichzeitig ist auch das Verhältnis zwischen Flüssigkeit und Ethanol im Desinfektionsmittel zu beachten, da in Sterillium® Virugard auf 100g Lösung 95g Ethanol kämen82. In der Lösung seien gleichzeitig Butan-2-on Glycerol, Benzin sowie Tetradecan-1-ol enthalten83, die aber in der desinfizierenden Wirkung eine untergeordnete Rolle spielen. Aufgrund der genannten Ethanol-Flüssigkeitsverhältnisse kann das Desinfektionsmittel seine Wirkung gegen Bakterien sowie Pilze und auch gegen Viren entfalten, weshalb es in der hygienischen und chirurgischen Händedesinfektion bei Infektionsgefährdung eingesetzt werde.84
3.3. Belastung der physiologischen Hautbarriere
Nach der betrachteten Wirkungsweise von Seife und Desinfektionsmittel sollen ebenfalls die potenziell auftretenden Interaktionen mit der Haut evaluiert werden. Die in dieser Arbeit verwendete Seife erziele aufgrund der Inhaltsstoffe eine im Vergleich zu anderen Seifen die Haut pflegende Wirkung.85 Auf Zusatzstoffe, die die Haut reizen könnten, werde dabei verzichtet.86 Nichtsdestotrotz kann eine die Haut belastende Wirkung der Seife nicht vollständig verhindert werden, weil der Wirkmechanismus nicht nur Auswirkungen auf die Mikroorganismen hat, sondern auch auf die Haut selbst. Da Seifen aufgrund der Molekülbeschaffenheit Fette und Fettsäuren aus dem Schutzfilm der Haut lösen würden, was in einer Quellung der obersten Keratinschicht resultiere, führe eine zu häufige Anwendung zur Austrocknung der Haut.87 Auch das benutzte Desinfektionsmittel stelle eine hautverträglichere Alternative dar, da auf Phosphorsäure, Chlor sowie Farbstoffe und Parfüme verzichtet werde.88 In diesem wird aber eine relativ hohe Ethanol-Konzentration verwendet. Solche Desinfektionsmittel „werden aufgrund der mangelnden Hautverträglichkeit nicht regelmäßig eingesetzt“89. Diese Nebenwirkungen werden auch vom Hersteller angegeben. In einigen Fällen würden diffuse Hautirritationen auftreten, weshalb die Hautpflege intensiviert werden solle.90 Neben diesen spezifischen Auswirkungen auf die Haut können auch bei zu häufiger Anwendung der beiden Methoden pathologische Veränderungen auftreten. Die Hautflora könne sich bei gemäßigter Anwendung wieder regenerieren, was auf die Konstanz der individuellen Zusammensetzung zurückzuführen sei.91 Bei Steigerung der Verwendung habe dies Schwankungen in der Populationsdynamik der Mikroorganismen zur Folge, was besonders bei Kindern zu chronischen Hautproblemen und sogar zu immunologischen Funktionsstörungen führen könne.92 Aus diesem Grund ist auf eine in Grenzen gehaltene Anwendung zu achten.
4. Umfrage zum täglichen Hygieneverhalten am Staatlichen Gymnasium „Dr. Konrad Duden“ Schleiz
4.1. Design und Inhalt des Fragebogens
Für die Durchführung einer empirischen Umfrage zum Thema „Hygieneverhalten im Alltag in Bezug auf Desinfektionsmittel und Seife“ am Schleizer Gymnasium nehmen acht Klassen teil. Aus jeder Jahrgangsstufe sind Repräsentanten vorhanden, wodurch sich eine Altersspannbreite von zehn- bis achtzehnjährigen Schülern ergibt. Die Teilnahme an der Umfrage beruht auf der Freiwilligkeit der zu befragenden Schüler. Weiterhin93 müssen die Befragten weder ihren Namen noch ihre Adresse preisgeben, um die Anonymität zu gewährleisten. Deshalb werden94 auch die Fragebögen nach Auswertung der Umfrage vernichtet. Im ersten Abschnitt der Umfrage (s. S. 42, Abb. 7) werden das Alter und das Geschlecht ermittelt, um diese beiden Kriterien schließlich vergleichen zu können.
In den ersten beiden Fragen werden die am häufigsten und95 die am wenigsten beziehungsweise die am seltensten angewandten Methoden zur Händesäuberung ermittelt. Hierbei rücken die Methoden Händewaschen mit Wasser, Händewaschen mit Seife und Wasser beziehungsweise das Desinfizieren der Hände mittels Desinfektionsmittel in den Vordergrund. Weiterhin gibt es die Auswahlmöglichkeit, keine der Methoden anzukreuzen.
Innerhalb der zwei Fragen soll zunächst ein Überblick zum96 Hygieneverhalten der Schüler im Alltag erlangt werden.
Die dritte Frage bezieht sich auf die Meinung der Befragten, in der sie wiedergeben sollen, welche der drei oben genannten Methoden zum Reinigen der Hände die effektivste Wirkung erzielt. Dadurch lassen sich Vergleiche zu den zuvor gegebenen Antworten ziehen.
Die folgenden drei Fragen, vier bis sechs, gehen auf die Beobachtung von Hautveränderungen nach der jeweiligen Verwendung der Methoden Händewaschen mit Wasser, Händewaschen mit97 Seife und Desinfizieren der Hände mittels Desinfektionsmittel ein.
Wenn die Schüler bei mindestens einer der Anwendungen eine Hautveränderung bemerken, geben sie dieses Problem in der letzten Frage an. Nebenwirkungen können beispielsweise in Form von Juckreiz, trockener und rissiger Haut oder Rötungen und Ausschlägen auftreten, weshalb diese als Auswahlmöglichkeiten vorliegen. Auch hier findet wieder eine Unterscheidung zwischen den drei Hygienemethoden statt, in der die jeweilige Nebenwirkung anzukreuzen ist. Falls einer der Probanden spezielle Nebenwirkungen besitzt, kann er diese unter sonstigen Veränderungen angeben. Aufgrund der Fragen vier bis sieben liegen nun nicht nur Daten zur Anwendungshäufigkeit der Hygieneverfahren vor, die in den Fragen eins bis drei behandelt worden sind, sondern auch Werte für die Häufigkeit der Hautveränderungen bei Anwendung der verschiedenen Methoden bei Schülern des Staatlichen Gymnasiums „Dr. Konrad Duden“ Schleiz.
4.2. Statistische Auswertung des Fragebogens
Nach Durchführung der Umfrage schließt sich98 eine Auswertung der beantworteten Fragebögen an, um einen Gesamtüberblick über das Hygieneverhalten der befragten Schüler des Staatlichen Gymnasiums „Dr. Konrad Duden“ Schleiz zu erhalten. Hierfür erfolgt zunächst eine Quantifizierung der Antworten, deren tabellarische Ordnung und schließlich die graphische Gegenüberstellung der Daten, um nicht nur einen Vergleich zwischen den erfragten Hygienemethoden herzustellen, sondern auch sich mit den in der Umfrage festgelegten Alters- und Geschlechtsgruppen auseinanderzusetzen. Neben der Auszählung der einzelnen Antworten und deren Zuordnung zu den einzelnen Vergleichsgruppen findet bei der Auswertung als Erstes die Bildung von Prozentwerten statt. Diese sind für die Einheitlichkeit innerhalb der Statistiken notwendig sowie für die Vergleichbarkeit zwischen den Alters- und Geschlechtsgruppen. Gleichzeitig dienen diese dazu, eine Differenzierung der Antworten in den einzelnen Vergleichsgruppen vornehmen zu können. Dies ist möglich, da die Prozentwerte die Anteile der innerhalb der Vergleichsgruppen abgegebenen Antworten darstellen. Die Errechnung der Anteile erfordert demnach zunächst das Gleichsetzen der Gesamtteilnehmer der gegenüberstellten Schülergruppen mit 100%. Anschließend wird das Verhältnis zwischen jeder einzelnen quantifizierten99 Antwortmöglichkeit und der Gesamtzahl der an der Umfrage in der jeweiligen Vergleichsgruppe beteiligten Schülerzahl berechnet.
Für die sich anknüpfende graphische Darstellung werden Streifendiagramme verwendet. Hier zeigen sich bei der ersten Frage zu der am häufigsten angewandten Hygienemethode, dass das Händewaschen mit Seife deutlich im Alltag dominiert im Gegensatz zum Desinfektionsmittel, welches zwar von einigen Schülern am häufigsten angewandt wird, jedoch nur von einem sehr geringen Anteil. Gleichzeitig gibt ein bedeutsamer Anteil der befragten Schüler an, das Händewaschen mit Wasser zu verwenden. Innerhalb der Altersgruppen liegen keine100 deutlichen Unterschiede vor, jedoch sind solche zwischen den Geschlechtern zu beobachten. Mehr männliche als weibliche Befragte geben an, das Händewaschen mit Wasser am häufigsten anzuwenden, wobei die durchschnittliche Differenz bei 9,25% in den prozentualen Anteilen liegt. Diese Abweichung wurde durch die Subtraktion der Durchschnittswerte der prozentualen Anteile männlicher und weiblicher Befragter, die diese Antwort gewählt haben, errechnet. Nichtsdestotrotz liegen die Wertemaxima in beiden Geschlechtsgruppen beim Händewaschen mit Wasser und Seife, wobei mehr Mädchen als Jungs angeben, dieses am häufigsten zu benutzen. Die Differenz liegt dabei bei durchschnittlich 9,43% zwischen den Geschlechtsgruppen. Bei der Antwortmöglichkeit des Desinfizierens sind keine deutlichen Unterschiede in den Vergleichsgruppen erkennbar. Die Daten aus der ersten Frage korrelieren mit denen der zweiten Frage101, die inhaltlich eng in Verbindung zueinanderstehen. Die meisten Befragten geben an, das Desinfizieren der Hände am seltensten anzuwenden. Bei der Meinungsbefragung, der sich Frage drei widmet, liegen keine bedeutsamen Unterschiede zwischen den Geschlechtern, aber zwischen den Altersgruppen vor. Mit steigendem Alter sinkt auch die102 Schülerzahl, die meinen, dass das Händewaschen mit Seife die höchste Wirkungseffektivität besitzt.
In Frage vier gibt es lediglich minimale Anteile in allen Vergleichsgruppen, bei denen Hautveränderungen auftreten, weshalb eine weitere Betrachtung der beim Händewaschen mit Wasser auftretenden Veränderungen nicht sinnvoll erscheint besonders in Bezug zum ersten Teil der siebten Frage. Anders sieht es bei den Fragen fünf und sechs aus. Hier gibt ein wesentlicher Anteil der Befragten an, Hautveränderungen nach mehrmaliger Anwendung der Hygienemethode zu bemerken. Beim Händewaschen mit Seife fallen dabei die Unterschiede zwischen den Geschlechtsgruppen auf, wobei mehr Mädchen Änderungen beobachten können. Die durchschnittliche Differenz beträgt hier 24,84%. Beim Desinfizieren zeigt sich, dass mehr Hautveränderungen auftreten als beim Händewaschen mit Seife. Die durchschnittliche Differenz zwischen den beiden Fragen liegt bei rund 15,75%. Für die Frage sieben sind zusätzliche103 prozentuale Anteile erstellt worden, die sich an der Zahl der Schüler orientiert, die das Auftreten von Hautveränderungen in den Fragen vier bis sechs angegeben haben. Prozentwerte, die bei Frage sieben über den Bereich von 100% hinausgehen, zeigen, dass Schüler mehrere Veränderungen gleichzeitig bemerken können. Bei den Methoden Desinfizieren und Händewaschen mit Seife dominiert in den meisten Fällen die trockene und rissige Haut nach Anwendung des Verfahrens104. Weiterhin treten auch Juckreiz sowie Rötungen und Ausschläge auf, jedoch mit einem geringeren Anteil.
4.3. Teilfazit
Die bei der Auswertung gewonnenen Erkenntnisse lassen schließlich Schlussfolgerungen105 über die Anwendungshäufigkeit sowie über die am häufigsten vorkommenden Hautveränderungen nach Applikation der erfragten Hygienemethode zu. Die Fragen eins und zwei zeigen dabei, dass keine Altersunterschiede bei der am häufigsten beziehungsweise am seltensten verwendeten106 Hygienemethode vorliegen, weshalb die Vermutung, dass das Desinfizieren der Hände häufiger von älteren Schülern angewandt wird, ein Trugschluss ist. Nichtsdestotrotz gilt die zweite Hypothese als verifiziert, da das Händewaschen mit Seife im Alltag deutlich dominiert. Hier sind allerdings Unterschiede in den prozentualen Anteilen der Geschlechter festzustellen. Es geben mehr weibliche Befragte an, dieses im Alltag zu verwenden, während es bei den107 Jungs im Gegensatz zu den Mädchen mehr gibt, die das Händewaschen mit Wasser nutzen. Das Desinfektionsmittel weist aber in allen Vergleichsgruppen im Gegensatz zu den anderen erfragten Hygienemethoden die geringsten Anteile bei der Anwendungshäufigkeit auf. Hier lassen sich begründete Vermutungen formulieren, warum dies der Fall sein könnte. Zunächst besteht möglicherweise108 eine Korrelation zwischen Nutzung und Verfügbarkeit des Produktes. In Desinfektionsmitteln sind viele Inhaltsstoffe enthalten, die chemisch isoliert oder durch Syntheseverfahren109 hergestellt werden müssen, weshalb der Herstellungsprozess schwieriger ist als bei Seifen.
Ein weiterer Zusammenhang könnte bei den auftretenden Hautveränderungen bestehen. Es zeigt sich, dass mehr Änderungen bei Anwendung des Desinfektionsmittels auftreten, wodurch die letzte Hypothese zur Umfrage ebenfalls verifiziert ist. Da im Alltag vermutlich häufiger Desinfektionsmittel angewandt werden, die aufgrund ihrer Zusatzstoffe die Haut stark reizen, verlassen sich mehr Menschen auf die Seife.110 Eigentlich besitzt die Seife nur bei Betrachtung des Wirkmechanismus ein höheres Belastungsvermögen als das Desinfektionsmittel, da das Desinfektionsmittel die Hautfette nicht abtransportiert, was zu einer Austrocknung der Haut111 führen würde.
Aus den genannten Gründen resultiert, dass bei Kauf von Hygieneprodukten auf Inhaltsstoffe geachtet werden muss, um Hautreizungen vorzubeugen. Auffällig sind auch die teilweise auftretenden Geschlechtsunterschiede in der Anwendungshäufigkeit sowie bei den Hautveränderungen. Besonders weibliche Befragte scheinen deutlich mehr auf ihre Hygiene und Hautpflege zu achten, da die Anteile der Mädchen, die112 das Händewaschen mit Seife verwenden, größer ist als die der Jungs. Ein deutlicher Anteil der männlichen Befragten scheint das Händewaschen mit Wasser als ausreichend zu erachten. Bei den Mädchen gibt es diese Gruppe zwar auch,113 jedoch mit einem geringeren Prozentwert. Das Händewaschen mit Wasser dient allerdings als Kontrollmethode, da nur durch das Wasser die Keimzahlen der Haut nicht beziehungsweise fast nicht minimiert werden. Mädchen scheinen114 auch entweder häufiger die Methoden anzuwenden als Jungs oder eine empfindlichere Haut zu haben, da die Hautveränderungen bei den weiblichen Befragten überwiegen.
Neben diesen Auffälligkeiten existieren auch Altersunterschiede in Frage drei. Die meisten Schüler geben an, dass das Desinfektionsmittel bezüglich der Wirkung größere Vorteile bietet als die anderen erfragten Methoden. Hier scheint eine Alterskorrelation vorzuliegen, da mit steigendem Alter auch die Anzahl der Schüler steigt, welche die Desinfektionsmittelanwendung als deutlich wirkungsvoller erachten. Dies kann damit begründet werden, dass ältere Schüler vermutlich erfahrener im Umgang mit Hygienemethoden sind und deshalb davon ausgehen, dass115 das Desinfektionsmittel aufgrund des Wirkmechanismus bezüglich der antimikrobiellen Effekte besser wirkt.
Nichtsdestotrotz können die Daten der ersten und zweiten sowie die der dritten Frage als Widerspruch angesehen werden, da mehr Schüler das Händewaschen116 mit Seife anwenden, aber angeben, dass das Desinfektionsmittel in der Wirkung vorteilhafter ist. Diese Widersprüchlichkeit lässt117 sich mit den genannten Gründen der Verfügbarkeit und der Hautveränderungen auflösen.
Bei den Daten der Umfrage ist zu beachten, dass nicht in jeder Vergleichsgruppe die gleiche Gesamtanzahl an Schülern vorliegt, weshalb auch kleinere Abweichungen in den Prozentwerten auftreten können. Gleichzeitig muss von einer ehrlichen Beantwortung der Befragten ausgegangen werden, jedoch besteht hier keine Sicherheit, wodurch ebenfalls Fehler aufgetreten sein könnten. Bei der Angabe der Prozentwerte muss auch berücksichtigt werden, dass diese mit der Größe der Umfrage korreliert, da ein Unterschied darin besteht, wie viele Schüler daran teilgenommen haben. Dadurch kann es sein, dass ein Schüler im Anteil 4% ausmacht, da die Gesamtzahl von118 100 Schülern in der Vergleichsgruppe unterschritten worden ist. Dies muss sowohl bei der Analyse als auch bei der119 Betrachtung der Statistiken bedacht werden.
5. Zweiarmige Studie zum Vergleich der antibakteriellen und antimykotischen Wirkung von Seife und Desinfektionsmittel
5.1. Nährböden für Wachstum und Vermehrung der Bakterien und Pilze
Die für die Probennahmen notwendigen120 Nährböden sind von der Forschungsgruppe Mikrobielle Immunologie des Leibniz-Instituts für Naturstoffforschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut in Jena hergestellt worden. Für die Untersuchung bakterieller Mikroorganismen werden Schafsblut-Agar-Nährböden verwendet. Mithilfe dieses Agars können verschiedene Bakterien nachgewiesen werden, da dieser Nährboden in der Bakteriologie zu den Basismedien gehört. Das Wachstum potentiell vorkommender Pilze soll wiederum auf Sabouraud-Dextrose-Agar erfolgen, welcher mit Chloramphenicol, einem Breitspektrumantibiotikum, versetzt worden ist. Dieses Antibiotikum soll die Kontamination dieses Nährbodens durch Bakterien verhindern, weshalb es sich hier um einen Selektivnährboden handelt.
Neben diesen grundlegenden Agar-Böden ist für die Pilz-Feindiagnostik ein spezieller Nährboden notwendig, der im Falle einer Pilz-Kontamination zum Einsatz kommen soll. Hierbei handelt es sich um einen Chrom-Agar, welcher sich in der Mikrobiologie als Indikatornährboden etabliert hat. Die verschiedenen Candida-Arten verstoffwechseln das in diesem Nährboden enthaltene Chrom unterschiedlich und nehmen deshalb variierende Farben in der Koloniemorphologie an. Aus diesem Grund eignet sich dieser Agar für eine fortführende Diagnostik. Für die Probennahme sollen die verwendeten Nährböden aus ökonomischen und Vergleichsgründen gedrittelt werden (s. S. 55, Abb. 18) . Darüber hinaus werden weitere notwendige Materialien wie Impfösen, PBS-Buffer, Wattestäbchen121 sowie Skalpelle ebenfalls von oben genannter Arbeitsgruppe bereitgestellt.
5.2. Auswahlkriterien der an der Studie teilnehmenden Probanden
Für die während des Studienverlaufs erforderlichen Probennahmen ist eine festgelegte Anzahl an Probanden notwendig. Hierfür sollen sich beide Studienarme aus je sechs Testpersonen zusammensetzen, um eine122 Vergleichbarkeit zwischen den Studienarmen herzustellen sowie diese stichprobenartig durchzuführen. Die Teilnehmer befinden sich dabei im Alter von 16 bis 18 Jahren und sind Schüler des Staatlichen Gymnasiums „Dr. Konrad Duden“ Schleiz. Diese Altersgruppe ist ausgewählt worden, da das Smartphone-Screen einen wesentlichen Untersuchungsgegenstand in dieser empirischen Studie darstellt und die Probanden das Handy sehr häufig in123 ihrem Alltag verwenden. Gleichzeitig ist bei der Auswahl darauf geachtet worden, dass die Probanden keine akuten oder chronischen Erkrankungen der Haut aufweisen, um eine Ergebnisverfälschung zu vermeiden. Darüber hinaus beruht die Teilnahme124 auf der Freiwilligkeit der Versuchspersonen sowie auf der Anonymität der Probanden während des Studienverlaufs125. Aus diesem Grund sind die Teilnehmer vor der Untersuchungsdurchführung über Datenschutzrichtlinien sowie über126 ihre Eigenverantwortung aufgeklärt worden.
5.3. Studienarm I – antibakterielle und antimykotische Wirkung von Seife
5.3.1. Durchführung des Händewaschens mit Seife sowie der Probennahmen zur Bestimmung der mikrobiellen Belastung im Studienverlauf
Die Untersuchung der antibakteriellen und antimykotischen127 Wirkung von Seife macht im Studienverlauf Probennahmen zu verschiedenen Zeitpunkten erforderlich, die bezüglich der mikrobiellen Belastung verglichen werden. Der erste hierfür erforderliche Wert ist die Anzahl der Keime auf der Haut128 im Ausgangszustand, ohne eine Behandlung mit Hygieneverfahren durchzuführen. Die dabei sich ergebenden Resultate dienen als Kontrollwert für den weiteren Versuchsverlauf und spiegeln die Ausgangssituation der bakteriellen129 und mykotischen Zusammensetzung der Hautflora der Probanden wider. Die Versuchspersonen sind deshalb nicht über die genaue Zeit der Untersuchungsdurchführung informiert worden, um eine Verfälschung130 der Ergebnisse durch Eingriffe der Studienteilnehmer zu vermeiden. Die Probennahme zur Erlangung dieses131 Ausgangswertes erfolgt durch einen Abdruck der Hautoberfläche des Zeigefingers sowohl auf dem Blut-Agar als auch auf dem Sabouraud-Dextrose-Agar. Anschließend ist die Kontaktfläche zwischen Nährboden und Haut mittels132 Impföse ausgestrichen worden.
Parallel dazu bietet sich ein zweiter Kontrollwert für den Untersuchungsverlauf an, der Abstrich des Smartphone-Screens. Dabei ist zunächst ein Wattestäbchen mit PBS-Buffer behandelt worden. Danach erfolgt die eigentliche Probennahme, indem die obere Hälfte der Handy-Oberfläche abgestrichen worden ist. Das133 durch den Abstich kontaminierte Wattestäbchen hat anschließend dazu gedient, auf speziell für die Smartphone-Screens gedrittelte Nährböden einen Ausstrich durchzuführen.
Im nächsten Versuchsschritt ist die Anwendung der im ersten Studienarm untersuchten Hygienemethode, das Händewaschen mit Seife, erfolgt. Um eine erneute Vergleichbarkeit zwischen den Probanden134 zu erreichen, sind sowohl die Einheitlichkeit der Anwendungsdauer als auch die des Vorgehens der Probanden entscheidend. Deshalb ist die Festlegung auf eine einheitliche Durchführung erforderlich. Die Versuchsteilnehmer sind zunächst nach einer Waschanleitung (s. S. 55, Abb. 19) eingewiesen worden. Anschließend haben die Probanden sich die Hände gewaschen, wobei die Anwendungszeit auf vier Minuten festgesetzt worden ist. Ein Abtrocknen der Hände ist nicht durchgeführt worden, um eine erneute Kontamination der Haut mit Fremdorganismen zu vermeiden und die Betrachtung der Seifenwirkung zu priorisieren.
Direkt nach der Verwendung des Hygieneverfahrens ist ein erneuter Abdruck auf dem zweiten Drittel der Agar-Nährböden durchgeführt worden, der ebenfalls ausgestrichen worden ist. Um die Restwirkung der Seife und deren Einfluss auf die Rekontamination mittels Smartphone-Screen zu untersuchen, ist eine zeitnahe Verwendung des Handys nach Anwendung der Hygienemethode essentiell. Hierfür ist von den Versuchsprobanden verlangt worden, für ein bis zwei Minuten auf der untersten Hälfte ihres Smartphone-Screens herumzutippen. Daraufhin ist der letzte Abdruck und Ausstrich auf den Agar-Platten erfolgt.
Schließlich sind die Proben sicher und steril verpackt worden, um diese in das Hans-Knöll-Institut in Jena zu bringen. Hier ist die Inkubation der Proben bei 37°C im Brutschrank geschehen. Die Bakterien sind dabei für 24 Stunden unter diesen Bedingungen gelagert und anschließend für weitere 48 Stunden auf Raumtemperatur herabgekühlt worden, um eine Kolonieüberwucherung zu verhindern. Die Pilze sind allerdings für 72 Stunden im Brutschrank verblieben, da hier das Wachstum deutlich länger gedauert hat.
5.3.2. Auswertung
Die Auswertung des Studienarmes ist im Anschluss an die Probeninkubation realisiert worden. Die dafür erforderlichen Hilfsmittel und Durchführungsschritte haben ein Arbeiten in Laboreinrichtungen der Biosicherheitsstufe zwei erforderlich gemacht. Diese befinden sich im Hans-Knöll-Institut in Jena.
Zunächst spielt die Quantifizierung der Proben eine entscheidende Rolle. Hierfür wird die Methode des Surface-viable-counts verwendet, bei welcher die einzelnen Kolonien auf den Nährböden ausgezählt werden. Eine fotographische und schriftliche Protokollierung der Resultate ist dabei für die im Anschluss erstellten Statistiken erforderlich gewesen. Darüber hinaus hat eine qualitative Prüfung der Proben stattgefunden. Dabei kommen die mikroskopische Betrachtung der Koloniemorphologie sowie die Gram-Färbung in Verbindung mit der Mikroskopie zur Differenzialfärbung der Bakterien zur Anwendung. Die Proben sind nach Auszählung und Qualifizierung nach den Sicherheitsvorschriften eines Labors der Biosicherheitsstufe zwei entsorgt worden.
Die bei der Auswertung protokollierten Daten dienen der statistischen Vergleichbarkeit zwischen den Probanden untereinander sowie zwischen den beiden Studienarmen. Vor der tabellarischen und graphischen Darstellung ist sich zunächst auf die am häufigsten vorkommenden Bakterienarten geeinigt worden, um die Auswertung spezifisch auf diese ausrichten zu können. Diese Mikroorganismen sind Staphylococcus epidermidis, Micrococcus luteus, Streptococcus pyogenes, Staphylococcus aureus sowie Proteus mirabilis. Nicht bestimmbare Kolonien zählen in die Gruppe sonstiger Bakterien. Gleichzeitig wird in den Diagrammen auch die Gesamtkoloniezahl dargestellt. Für jeden einzelnen Probanden sind Tabellen und Diagramme erstellt worden. Anschließend hat die Errechnung eines Koloniemittelwertes aller Probanden stattgefunden, um einen Gesamtüberblick über die Auswertung des Studienarmes zu erhalten.
In der graphischen Darstellung fällt auf, dass sich die Koloniezahlen nach Anwendung der Hygienemethode Händewaschen mit Seife im Vergleich zum ersten Kontrollwert erhöhen. Gleichzeitig sind durchschnittlich hohe Koloniezahlen bei den Proben der Smartphone-Screen-Abstriche nachweisbar. Die Anzahl der Keime nach der Rekontamination ist im Vergleich zum ersten Kontrollwert deutlich höher. Zwar ist ein geringfügiger Rückgang der Koloniezahlen zu diesem Zeitpunkt der Probennahme zu verzeichnen, was im Vergleich zum Wert nach Anwendung der Hygienemethode deutlich wird, jedoch ist dieser nicht gravierend. Diese Daten betreffen allerdings nur die Bakterien. Bei der Quantifizierung und Qualifizierung der Pilze ist lediglich eine Kolonie des Hefepilzes der Art Candida tropicalis bei Proband fünf entdeckt worden. Die Bestimmung der Art hat der Chrom-Agar ermöglicht. Bei der Feindiagnostik hat sich bei diesem Pilz eine metallisch-blaue Färbung der Kolonien gebildet, was typisch für diese Candida-Spezies ist. Die Daten zum ersten Studienarm sind im Anhang dargestellt (s. S. 68, Abb. 40).
5.4. Studienarm II – antibakterielle und antimykotische Wirkung von Desinfektionsmittel
5.4.1. Durchführung des Desinfizierens sowie der Probennahmen zur Bestimmung der mikrobiellen Belastung im Studienverlauf
Analog zum ersten Studienarm erfordert die Untersuchung der Hygienemethode Desinfizieren mittels eines Desinfektionsmittels zeitlich versetzte Probennahmen. Zunächst sind die Kontrollwerte zur Bestimmung der mikrobiellen Belastung der Haut in der Ausgangslage mittels Abdruckes und Ausstriches genommen worden. Die Probanden sind ebenfalls nicht über die Zeit der Durchführung informiert worden, um Beeinflussungen der Ergebnisse seitens der Versuchsteilnehmer zu vermeiden.
Auch im zweiten Studienarm ist eine zweite Kontrolle von Nöten, weshalb ebenfalls mittels PBS-Buffer behandelter Wattestäbchen Abstriche von den Smartphone-Screens der Probanden getätigt worden sind.
Der sich anschließende Untersuchungsschritt stellt das Desinfizieren der Hände mittels eines Desinfektionsmittels, also die Anwendung der Hygienemethode, dar. Um ähnlich wie im ersten Studienarm eine Vergleichbarkeit zwischen den Probanden zu gewährleisten, sind einheitliche Verfahrensweisen erforderlich. Aus diesem Grund ist zunächst eine Einweisung der Studienteilnehmer notwendig. Hierfür hat eine Desinfektionsanleitung gedient (s. S. 56, Abb. 20). Anschließend haben die Probanden die Hygienemethode angewendet. Dabei ist es wichtig gewesen, darauf zu achten, dass die Versuchsteilnehmer das Desinfektionsmittel lange genug einwirken lassen. Die Anwendungsdauer hat deshalb ungefähr drei Minuten betragen. Der Unterschied der Versuchsdurchführung zwischen erstem und zweitem Studienarm besteht allerdings darin, dass bei der Anwendung des Desinfizierens auf weniger Kontaminationsfelder geachtet werden musste, da lediglich das Desinfektionsmittel aufgetragen und die Einwirkzeit bis zum vollständigen Trocknen abgewartet worden ist. Nichtsdestotrotz ist auch im zweiten Studienarm ein zweiter Abdruck auf den Agar-Platten nach Anwendung der Hygienemethode erfolgt, um die antibakterielle und antimykotische Wirkung des Desinfektionsmittels zu untersuchen.
Direkt nach Verwendung des Verfahrens ist die Rekontamination mittels Smartphone-Screen durchgeführt worden. Die Probanden sind ebenfalls gebeten worden, für ein bis zwei Minuten auf der unteren Hälfte der Handyoberfläche zu tippen. Danach ist der letzte Abdruck genommen worden. Der Probentransport und die Probeninkubation sind analog zum ersten Studienarm erfolgt. Die Bakterien sind für 24 Stunden bei 37°C und anschließend bei Raumtemperatur für weitere 48 Stunden aufbewahrt worden. Die Pilze sind wiederum für 72 Stunden im Brutschrank geblieben, da auch im zweiten Studienarm nach mehrmaligen Überprüfungen noch keine Pilze gewachsen sind.
5.4.2. Auswertung
Neben der Durchführung des zweiten Studienarms bestehen auch deutliche Parallelen zwischen der Auswertung des ersten und der des zweiten Teils der Studie. Nach der Inkubation der Bakterien und Pilze erfolgt hier ebenfalls erst die Quantifizierung der Proben mittels der Methode des Surface-viable-counts, dessen Resultate sowohl schriftlich als auch fotographisch von jedem einzelnen Nährboden festgehalten worden sind. Anschließend hat die Anwendung der Methoden Gram-Färbung sowie Mikroskopie zur Bestimmung der Organismenmorphologie und der Gram-Eigenschaften stattgefunden, um ähnlich wie beim ersten Studienarm neben der quantitativen auch eine qualitative Betrachtung der Proben zu ermöglichen. Auch hier ist die ordnungsgemäße Probenentsorgung nach den Sicherheitsbestimmungen des Labors der Biosicherheitsstufe zwei an die Auswertung anschließend erforderlich gewesen.
Nach der Datenerhebung ist die tabellarische und graphische Ordnung der Ergebnisse auch für den zweiten Studienarm sinnvoll, um schließlich die beiden Studienarme miteinander vergleichen und ein Fazit bilden zu können. Hierfür ist die Statistik ebenfalls auf die Arten Staphylococcus epidermidis, Micrococcus luteus, Streptococcus pyogenes, Staphylococcus aureus sowie Proteus mirabilis beschränkt worden. Weitere nicht näher135 klassifizierbare Kolonien sind ebenfalls in die Gruppe der sonstigen Arten einzuordnen. Für die Gesamtbetrachtung ist allerdings die Gesamtkoloniezahl am interessantesten, weshalb diese ebenfalls in den Diagrammen dargestellt ist.
Neben der statistischen Einordnung der Resultate jedes einzelnen Probanden sind auch für den zweiten Studienarm Mittelwerte der Koloniezahlen erstellt worden, um die Vergleichbarkeit zwischen den beiden Studienarmen und der jeweils untersuchten Hygienemethode zu gewährleisten. Nach Anwendung des Desinfizierens reduziert sich die Koloniezahl der Bakterien im Vergleich zum Kontrollwert der bakteriellen Belastung deutlich. Auf den Smartphone-Screens sind verhältnismäßig wenige Kolonien gefunden worden, während nach der Rekontamination die Anzahl der Bakterien durchschnittlich den höchsten Koloniezahlwert mit 111 Colony-forming units innerhalb der Betrachtung des zweiten Studienarms darstellt. Gleichzeitig ist bei der Pilzuntersuchung keine einzige Kolonie nachweisbar. Auch die Daten des zweiten Studienarms sind im Anhang dargestellt (s. S. 72, Abb. 44).
5.5. Fehlerbetrachtung
Wie bei jeder empirischen Untersuchung besonders experimenteller Art bietet sich anschließend an die Auswertung der beiden Studienarme eine Fehlerbetrachtung an. Aufgrund der Komplexität des durchgeführten Versuches ist die Detektion und Analyse potentieller Fehlerquellen immens wichtig. Hierfür kommen im Versuchsverlauf mehrere in Frage. Da ein Teil des Untersuchungsgegenstandes der Studie die Hautmikrobiologie gewesen ist, die die Arbeit mit Mikroorganismen sowie Nährböden erfordert, lassen sich hier erste Ungenauigkeiten feststellen, die136 sich anschließend im weiteren Versuchsverlauf verankert haben. Der Tatsache geschuldet, dass die Bearbeitung der Agar-Platten und die Probennahmen nicht unter sterilen Bedingungen, sondern im Umfeld der Probanden erfolgen mussten, sind Fremdkontaminationen möglich. Diese könnten durch feine Tröpfchen über die Luft auf die Nährböden gelangt sein oder durch Hautanhangsgebilde, wie Hautschuppen oder Haare. Diese Fremdkontamination hat sich auch nicht vollständig durch das Tragen eines Mundschutzes sowie von Sicherheitshandschuhen während der Versuchsdurchführung verhindern lassen. Darüber hinaus haben die ausgewählten Probanden keine Sicherheitskleidung tragen können, da diese die Hygienemethode anwenden sollten. Die gefundene Candida-Hefe stellt einen Beweis dieser Fremdkontamination dar. Da lediglich dieser Pilz auf einer Platte gefunden worden ist und ansonsten keine weitere Kolonie, lässt137 sich schlussfolgern, dass es sich hierbei um einen Umweltpilz handelt und damit um eine Fremdkontamination.
Gleichzeitig können auch Abweichungen in der Verfahrensweise der Anwendung der Hygieneverfahren aufgetreten sein. Die Probanden sind insgesamt bezüglich der vorgestellten Schrittfolge zur Verwendung der jeweiligen Hygienemethode Laien gewesen, weshalb Ungenauigkeiten bei der Anwendungsdauer und der Vorgehensweise138 möglich wären.
Auch die Hautmikrobiologie selbst stellt eine potentielle Fehlerquelle dar besonders in Hinblick auf die statistische Auswertung. Die Keimzahlen unterscheiden sich quantitativ, aber auch in der Qualität, weshalb in der Statistik größere Abweichungen zwischen den Probanden auftreten. Auffällig wird diese Problematik beispielsweise im zweiten Studienarm. Beim ersten Probanden dieses Untersuchungsteils sind nach der Rekontamination mittels Smartphone-Screen 600 Colony-forming-units des Proteus-Bakteriums gefunden worden. Diese hohe Zahl wird anschließend auch in der Gesamtzahl der Kolonien des Probanden ersichtlich. Gleichzeitig muss dieser139 Wert auch in die durchschnittliche Gesamtbelastung eingerechnet werden. Während die anderen Probanden keinen Proteus mirabilis aufgewiesen haben, fällt dennoch aufgrund der Berücksichtigung des ersten Probanden die hohe Koloniezahl im Mittelwert ins Gewicht. Als Fehlerindikator dient dadurch die berechnete Standardabweichung im Gesamtüberblick der bakteriellen Gesamtbelastung, die ebenfalls zeigt, dass bei einigen Werten größere Streuungen um den Mittelwert vorliegen, was an größeren Zahlenwerten der Standardabweichung deutlich wird. Darüber hinaus ist keine eindeutige Korrelation zwischen mikrobieller Belastung der Smartphone-Screens und der Rekontamination feststellbar. Dies könnte damit begründet werden, dass an einer anderen Stelle der Handy-Oberfläche der Abstrich erfolgt ist. Auch dies stellt eine Fehlerquelle dar, da sich die mikrobielle Belastung an verschiedenen Stellen des Smartphones scheinbar140 unterscheidet. Nichtsdestotrotz weisen die meisten Probanden im Studienverlauf die gleichen Veränderungen der mikrobiellen Gesamtbelastung auf, weshalb die Fehler zwar vorhanden sind, aber die meisten keinen großen Einfluss auf das Ergebnis haben.
5.6. Teilfazit
Auf Grundlage der bei der Studie erhaltenen Ergebnisse lassen sich erste Aussagen über das antimikrobielle Verhalten der untersuchten Hygienemethoden Händewaschen mit Seife und Desinfizieren treffen. Anhand des Vergleiches der Koloniezahlen ist bewiesen worden, dass das Desinfektionsmittel im Vergleich zur Seife die Keime stärker reduziert. Dies wird daran erkennbar, dass sich nach Anwendung der Hygienemethode im ersten Studienarm die Koloniezahl deutlich erhöht, während sich diese im zweiten Studienarm der Untersuchung minimiert. Nichtsdestotrotz hat sich auch die Seifenwirkung nachweisen lassen. Die erhöhte Keimanzahl lässt sich auf die Transportfunktion der Seife zurückführen. Seife tötet Mikroorganismen demnach nicht direkt ab, sondern löst diese von der Haut. Aus diesem Grund ist es den Bakterien möglich gewesen, sich besser auf dem Nährboden zu verteilen und deutlich mehr Kolonien zu bilden. Gleichzeitig hat sich in beiden Studienarmen nach Rekontamination der Haut mittels Smartphone-Screen die Anzahl der Bakterien der Haut wieder erhöht und übersteigt den Ausgangswert zur mikrobiellen Belastung teilweise sogar um ein Vielfaches, was besonders im zweiten Studienarm ersichtlich wird. Auch über die qualitativen Veränderungen des Hautmikrobioms während des Studienverlaufs können Aussagen getroffen werden. Sowohl nach Anwendung der Methoden als auch nach Rekontamination hat sich die Zusammensetzung der Hautflora lediglich bei einzelnen Probanden geringfügig beziehungsweise nicht verändert. Die Ausnahme hierbei stellt der erste Proband des zweiten Studienarms aufgrund des Auftretens des Proteus-Bakteriums nach der Rekontamination dar.
In Anbetracht der ernüchternden Datenlage bezüglich der antimykotischen Wirkung der untersuchten Hygieneverfahren lassen sich hier keine Aussagen treffen. Trotzdem können Vermutungen formuliert werden, warum nur eine Pilzkolonie und weiterhin keine in der Untersuchung gefunden worden sind. Pilze bevorzugen für deren Wachstum und Vermehrung primär warme und feuchte Biotope. Da die Hände vorwiegend zu trockeneren und kühleren Hautarealen zählen, ist hier das Antreffen von Fungi unwahrscheinlicher als beispielsweise in wärmeren und feuchteren Körperregionen wie den Achselhöhlen. Ausnahmen wären beispielsweise Individuen, die an einer Pilzerkrankung leiden, besonders wenn sich diese Krankheit als Hautmykose manifestiert. In solchen Fällen ist die Anwendung eines Hygieneverfahrens zur Übertragungsprophylaxe bei Personen, die häufig in Kontakt mit solchen Patienten kommen, sinnvoll.
6. Vergleich der untersuchten Hygienemethoden bezüglich der Anwendungshäufigkeit sowie der antibakteriellen und antimykotischen Wirkung
Durch die in der Umfrage und der zweiarmigen Studie erlangten Daten bietet sich ein Gesamtvergleich der Hygienemethoden Händewaschen mit Seife und Desinfizieren an. Aufgrund der Anwendung dieses Operators sollen nachfolgend die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden Verfahren betrachtet werden. Für die Gegenüberstellung der Anwendungshäufigkeit liefern die Ergebnisse der Umfrage am Staatlichen Gymnasium „Dr. Konrad Duden“ Schleiz Aussagen. Nach den Angaben der Mehrzahl der befragten Schüler wird die Seife häufiger im Alltag verwendet im Vergleich zum Desinfektionsmittel. Trotzdem findet auch die zweite genannte Hygienemethode Anwendung. Dies lässt sich möglicherweise auf die SARS-CoV2-Pandemie zurückführen, da beide Verfahren der Infektionsprophylaxe dienen. Daneben lassen sich auch Unterschiede bei auftretenden Irritationen der Haut nach Anwendung der Methoden feststellen. Sowohl beim Händewaschen mit Seife als auch beim Desinfizieren treten laut der Befragten Veränderungen der Haut auf, jedoch dominieren diese beim Desinfektionsmittel. Zurückführen lässt sich dieser Unterschied auf die Inhaltsstoffe der untersuchten Verfahren. Aufgrund dessen, dass viele Seifen mit Zusatzstoffen, wie Duft- und Farbstoffen, versetzt werden, treten häufig Hautirritationen auf, meist in Form von trockener und rissiger Haut. Gleichzeitig trocknet Seife die Haut durch ihren Wirkmechanismus aus. Die Seifenmoleküle tragen aufgrund ihrer Eigenschaften Fette der Haut ab, jedoch besitzt die in dieser Arbeit verwendete Seife eine rückfettende Wirkung, wodurch die Haut weniger gereizt wird. Auch im Desinfektionsmittel sind häufig zusätzliche Inhaltsstoffe, wie Phosphorsäure, enthalten. Diese greifen die Haut stärker an, als die in der Seife enthaltenen Zusatzstoffe, jedoch stellt auch das in dieser Arbeit verwendete Desinfektionsmittel eine hautverträglichere Alternative zu anderen Produkten dar, da dieses keine Farbstoffe oder Phosphorsäure enthält.
Neben der Umfrage liefern auch die Daten der zweiarmigen Studie Aussagen für den Vergleich der beiden Hygienemethoden besonders in Hinblick auf die antibakterielle und antimykotische Wirkung. Zunächst vermindern beide betrachteten Hygienemethoden die Anzahl der Bakterien auf der Haut. Allerdings sind Unterschiede im Wirkmechanismus festzustellen. Im Durchschnitt liegen nach Anwendung des Händewaschens mit Seife mehr Kolonien auf dem Nährboden vor. Dies verweist auf die abtransportierende Funktion der Seife bezüglich der Hautkeime, da sich diese dadurch auf dem Agar besser verteilen konnten. Im Gegensatz zum Desinfektionsmittel tötet die Seife Bakterien nicht ab. Dies ist beim Desinfizieren durch die durchschnittlich verminderte Koloniezahl nach Anwendung des Hygieneverfahrens nachgewiesen worden.
Bezüglich der antimykotischen Wirkung kann im Vergleich der beiden Methoden keine Aussage getroffen werden, da im Durchschnitt keine Kolonie im Studienverlauf gefunden worden ist. Weiterhin zeigen die Daten der Studie, dass sowohl das Händewaschen mit Seife als auch das Desinfizieren keinen deutlichen Einfluss auf die Rekontamination mittels Smartphone-Screen besitzen. Dies lässt sich ebenfalls mit der erhöhten Koloniezahl nach Anwendung der Oberfläche des Handys beweisen. Bei Betrachtung der mikrobiellen Gesamtbelastung im Studienverlauf zeigt sich, dass beide Methoden das Vorkommen von Bakterien quantitativ verändern, jedoch ändert sich die qualitative Zusammensetzung der Hautflora nicht, das heißt es kommen keine neuen Bakterienarten hinzu oder verschwinden vollständig. Insgesamt besitzen beide Hygienemethoden in der Gegenüberstellung Gemeinsamkeiten und Unterschiede, jedoch überwiegen nach den Vergleichskriterien die Unterschiede bezüglich der Bedeutung der Anwendungshäufigkeit sowie der antibakteriellen und antimykotischen Wirkung.
7. Fazit und Schlussfolgerungen der gewonnenen Erkenntnisse für den Alltag
Durch die in dieser Arbeit durchgeführten Untersuchungsmethoden ist es möglich, die im Punkt 1 formulierten Hypothesen in Thesen umzuformulieren.
Für die bei der Umfrage erlangten Daten werden lediglich die des Händewaschens mit Seife sowie die des Desinfizierens betrachtet, weil kaum Angaben zum Händewaschen mit Wasser oder sonstigen Methoden gemacht worden sind. Da die älteren Schüler das Desinfektionsmittel nicht häufiger als die jüngeren Befragten verwenden, lässt sich die erste Hypothese widerlegen.
Nichtsdestotrotz benutzen alle Teilnehmer der Umfrage am häufigsten das Händewaschen mit Seife im Alltag, weshalb die zweite Hypothese als verifiziert gelten kann. Auch die dritte Hypothese ist belegt, da sich bei den betrachteten Hygienemethoden die meisten Hautveränderungen feststellen lassen, jedoch führt das Desinfektionsmittel laut den Angaben der Befragten bei vermehrter Anwendung zu deutlich größeren Hautproblemen.
Auch für die in dieser Arbeit durchgeführten zweiarmigen Studie ist es möglich, die formulierten Hypothesen in Thesen umzuwandeln. Dabei ist festzustellen, dass das Desinfektionsmittel im Vergleich zur Seife die meisten Keime abtötet, weshalb die erste Hypothese des Experimentes belegt ist.
Gleichzeitig lässt sich anhand der Untersuchungsresultate die zweite Hypothese der Studie nur teilweise verifizieren. Die Anzahl der Bakterien erhöht sich auf der Haut nach Rekontamination mittels Smartphone-Screens wieder, jedoch sind durchaus Zahlen über der des Ausgangswertes vorzufinden. Über die Beeinflussung der Pilze können aufgrund der Ergebnisse keine Aussagen getroffen werden.
Weiterhin lässt sich die dritte Hypothese bestätigen, da sich im Verlauf der Studie die qualitative Zusammensetzung der Hautflora durchschnittlich nicht verändert hat.
Infolge der vermehrten Anwendung verschiedener Hygienemethoden durch die SARS-CoV2-Pandemie ist die Formulierung von Schlussfolgerungen aus den gewonnenen Erkenntnissen für den Alltag des Menschen sinnvoll. Mit Hinblick auf die antibakterielle Wirkung bietet das Desinfektionsmittel weitaus mehr Vorteile als die Seife, da das Desinfizieren die Keime abtötet. Nichtsdestotrotz vermindert auch die Seife die Bakterienzahl der Haut, was an dem nachgewiesenen Wirkmechanismus belegt werden kann. Deshalb sollten beide Methoden angewendet werden, bevorzugt aber das Desinfizieren.
Ein Problem kann bei der Seife trotzdem abgeleitet werden. Da die Koloniezahl auf dem Agar nach Anwendung der Seife steigt, lässt sich dieses Phänomen auch auf Oberflächen im Alltag anwenden. Die Keime werden zwar von der Haut gelöst, jedoch verteilen sich diese dadurch besser auf Oberflächen wie Türklinken oder Wasserhähnen. Dies trägt erheblich zur Infektionsübertragung bei, da auch andere Personen mit diesen Bakterien in Kontakt kommen können. Allerdings besitzt Seife eine hautschonendere Wirkung als das Desinfizieren mittels Desinfektionsmittel, was die Daten der Umfrage belegen. Bei Betrachtung dieses Vergleichskriteriums ist die Verwendung des Händewaschens mit Seife günstiger, besonders bei Menschen mit Hautvorerkrankungen. Sollte dennoch auf das Desinfizieren zurückgegriffen werden, bietet sich die Anwendung verschiedener Hautpflegeprodukte zur Beruhigung der Haut und Vermeidung von Hauterkrankungen an. Häufig ist aber die aggressivere Wirkung des Desinfektionsmittels ein Trugschluss, da die Seife aufgrund ihrer Wirkung die Hautfette löst und somit die Haut stärker austrocknet. Deshalb sollten bei vermehrter Anwendung der Seife rückfettende Cremes appliziert werden, um die Austrocknung der Haut sowie weitere pathologische Hautveränderungen zu vermeiden. Auch eine zu häufige Anwendung beider Methoden belastet die Haut immens, weshalb während der SARS-CoV2-Pandemie viele Menschen mit Hautproblemen, darunter Ekzemen und Ausschlägen, zu kämpfen haben. Darüber hinaus sollte beim Kauf auf hautreizende Zusatzstoffe der jeweiligen Hygieneprodukte geachtet werden. Diese stellen ebenfalls einen Risikofaktor für Hauterkrankungen dar, da diese die Haut stark angreifen. Nicht zuletzt sollen auch Aussagen über das Smartphone-Screen getroffen werden.
In dieser Arbeit ist zwar nachgewiesen worden, dass die Restwirkung der Seife und des Desinfektionsmittels keinen deutlichen Einfluss auf die Rekontamination besitzen, jedoch konnten erhöhte Keimanzahlen auf den Handy-Oberflächen beobachtet werden. Aufgrund der Beschaffenheit des Smartphone-Screens finden Mikroorganismen kaum Haftung an der Oberfläche, jedoch zeigt sich anhand der Untersuchungsergebnisse, dass trotzdem Keime auf den Handys zu finden sind. Aus diesem Grund bietet sich eine regelmäßige Reinigung solcher Oberflächen an, um der Übertragung von Bakterien vorzubeugen. Das Thema beziehungsweise die Untersuchung der Hygienemethoden wird immer ein wichtiger Bestandteil der medizinischen und infektionsbiologischen Forschung sein, da Infektionskrankheiten schon seit Langem und auch noch weiterhin existieren werden. Verschiedene Produkte sollten auf ihre antimikrobielle Wirkung überprüft und miteinander verglichen werden, um letztlich einen Kompromiss in der Anwendung evaluieren zu können. Besonders in der Oberflächenbiologie spielt nicht nur die Verwendung von Seife und Desinfektionsmittel, sondern auch die anderer Hygieneverfahren eine entscheidende Rolle, um letztendlich auch der Übertragung gefährlicherer Infektionen vorzubeugen.
Anhang
Autorenverzeichnis
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Glossar und zusätzliche Begriffserklärungen
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Schematische Darstellungen zu theoretischen Grundlagen
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 1: Physiologie der Haut – Ausgewählte Funktionen im Überblick (erstellt mit der App Biorender)
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 2: Differenzierungsmöglichkeiten der Bakterien anhand der Morphologie und des Verhaltens bei Gram-Färbung (erstellt mit der App Biorender)
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 3: Chemie und Wirkmechanismus von Seife auf molekularer Ebene (erstellt mit der App Biorender)
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 4: Chemie und Wirkmechanismus von141 Desinfektionsmittel auf molekularer Ebene (erstellt mit der App Biorender)
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 5: Potentielle Wirkkategorien eines Desinfektionsmittels nach Angaben des Robert-Koch-Instituts 142 (Wirkungsbereich B, C und D spielen bei dem in dieser Arbeit verwendeten Desinfektionsmittel keine relevante Rolle; erstellt mit der App Biorender)
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 6: Potentielle Ursachen des Auftretens von pathologischen
Hautveränderungen nach Anwendung der Hygienemethoden aufgrund der Belastung der physiologischen Hautbarriere (erstellt mit der App Biorender)
Material zur durchgeführten Umfrage
Nachfolgend werden die Materialien zur durchgeführten Umfrage gezeigt. Hierzu zählen unter anderem der Umfragebogen, aber auch die Einweisungsansprache an die Umfrageteilnehmer sowie die sich aus der Umfrage ergebenden Statistiken, welche die Ergebnisse der einzelnen Fragen gegenüberstellen.
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 7: Design des Umfragebogens
Einweisung der Umfrageteilnehmer:
Hallo, mein Name ist/wir sind [Name des/der Verantwortlichen/Durchführers/Durchführer]. Momentan gehe ich/gehen wir in die Klassenstufe 11 des Dr.-Konrad-Duden-Gymnasiums und arbeite/arbeiten derzeitig an der Seminarfacharbeit mit dem Thema „Vergleichende Untersuchungen zur antibakteriellen und antimykotischen Wirkung von Seife und Desinfektionsmittel sowie zu deren Einfluss auf die Rekontamination mittels Smartphone-Screen“. Diese Arbeit ist immens wichtig für mein/unser Abitur. Im Zusammenhang meines/unseres Themas bietet sich eine Umfrage an, die wir hier an unserer Schule durchführen wollen. Durch diese möchten wir Daten erlangen, die uns Aufschluss darüber geben, wie das alltägliche Hygieneverhalten der Schüler des Staatlichen Gymnasiums „Dr. Konrad Duden“ Schleiz aussieht. Eure Klasse wurde ausgewählt, an der Umfrage teilzunehmen. Die Teilnahme findet auf freiwilliger Basis statt und wird anonym durchgeführt, das heißt ohne Namen und ohne persönliche Angaben, die sich nicht auf die gestellten Fragen beziehen. Nach Auswertung der Umfrage werden die Fragebögen vernichtet. [Durchführung der Umfrage] Vielen Dank für eure Teilnahme!
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 8: Statistische Auswertung der ersten Frage zu der am häufigsten angewandten Hygienemethode (Zahlen neben den Vergleichsgruppen im Diagramm geben die n-Werte, also die Gesamtzahl der Teilnehmer an)
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 9: Statistische Auswertung der zweiten Frage zur am seltensten angewandten Hygienemethode (Es gelten die gleichen n-Werte wie in Abbildung 8)
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 10: Statistische Auswertung der dritten Frage zur Meinung der Umfrageteilnehmer, welche der untersuchten Hygienemethoden am effektivsten wirkt (Es gelten die gleichen n-Werte wie in Abbildung 8, außer bei 12-15 männlich: n=29)
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 11: Statistische Auswertung der vierten Frage zur Beobachtung von Hautveränderungen nach Anwendung der Methode Händewaschen mit Wasser (Kontrolle; Es gelten die gleichen n-Werte wie in Abbildung 8)
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 12: Statistische Auswertung der fünften Frage zur Beobachtung von Hautveränderungen nach Anwendung des Händewaschens mit Seife (Es gelten die gleichen n-Werte wie in Abbildung 8)
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 13: Statistische Auswertung der sechsten Frage zur Beobachtung von Hautveränderungen nach Anwendung des Desinfizierens (Es gelten die gleichen n-Werte wie in Abbildung 8)
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 14: Statistische Auswertung der Frage 7.1 zur Angabe spezifisch auftretender Hautveränderungen nach Anwendung der Methode Händewaschen mit Wasser
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 15: Statistische Auswertung der Frage 7.2 zur Angabe spezifisch
auftretender Hautveränderungen nach Anwendung der Methode Händewaschen mit Seife
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 16: Statistische Auswertung der Frage 7.3 zur Angabe spezifisch
auftretender Hautveränderungen nach Anwendung der Methode Desinfizieren
Anleitung zur Seifenherstellung 143
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Schematische Darstellungen zur zweiarmigen Studie und zu Laborversuchen
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 17: Durchführungsschritte und Studiendesign
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 18: Probenplan für Bakterien- und Pilzwachstum
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 19: Schrittfolge des Händewaschens 144
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 20: Schrittfolge des Desinfizierens 145
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 21: Durchführung des Surface-viable-counts
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 22: Durchführung der Gram-Färbung (erstellt mit der App Biorender)
Rechtliche Grundlagen der Studie
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 23: Einverständnis – und Datenschutzerklärung
Einweisung der Probanden:
Im Rahmen unserer Seminarfacharbeit mit dem Thema „Vergleichende Untersuchungen zur antibakteriellen und antimykotischen Wirkung von Seife und Desinfektionsmittel sowie zu deren Einfluss auf die Rekontamination mittels Smartphone-Screen“ führen wir eine zweiarmige Studie durch, wofür wir verschiedene Proben nehmen müssen. Für jeden Studienarm benötigen wir sechs Probanden. Der erste Studienarm bezieht sich auf das Händewaschen mit Seife, während der zweite die Wirkung von Desinfektionsmittel untersucht. Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig und die Proben werden anonymisiert durch Probandennummern und im Anschluss an die Auswertung vernichtet. Wir beginnen zunächst damit, dass der Teilnehmer eine Einverständniserklärung unterschreibt und anschließend jeweils einen Abdruck mit dem Zeigefinger auf das erste Drittel der beiden Agar-Nährböden tätigt. Parallel dazu würden wir gerne von eurem Smartphone-Screen einen Abstrich nehmen, wo wir einen sogenannten PBS-Buffer verwenden, also eine Salzlösung, die die Keime besser ablöst. Darauf erfolgt die Anwendung der Hygienemethode, zu welcher wir euch mittels entsprechender Anleitung einweisen wollen. Hier werden erneut jeweils zwei Abdrücke getätigt. Der letzte Abdruck betrifft das Smartphone-Screen. Hier möchten wir, dass ihr für ein bis zwei Minuten auf eurem Smartphone herumtippt und danach wieder zwei Abdrücke durchführt. Wir würden bitten, dass diejenigen, die unter chronischen Hauterkrankungen, wie Allergien, Ekzemen, Entzündungen oder Ähnlichem leiden, nicht an der Untersuchung teilnehmen, da dies zunächst das Ergebnis auf mikrobieller Ebene verfälschen könnte und zweitens auch zu einer, wenn auch geringfügigen, Verschlechterung führen könnte. Wir bedanken uns bei euch für eure Teilnahme, eure Hilfsbereitschaft sowie eure Zeit!
Bilder zur Seifenherstellung, zur Probennahme und zu Laborversuchen
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 24: Abwiegen des Natriumhydroxids (NaOH(s)) zur Seifenherstellung
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 25: Temperaturmessung des dissoziierenden Natriumhydroxids
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 26: Bau einer Gussform für die Seifenmasse
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 27: Pürieren der Seife zur Herstellung eines „zeichnenden“ Seifenleims
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 28: Aussehen der hergestellten Seife „Die Milde 5“ (weiße Ablagerungen (blau markiert) weisen auf die Reaktion des restlich enthaltenen Natriumhydroxids mit dem in der Luft enthaltenen Kohlenstoffdioxid (CO2(g)) zu Natriumcarbonat hin (NaCO3(s)), welches die Wirkung der Seife allerdings nicht gravierend beeinflusst)
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 29: Selbsterstelltes Seifen-Logo
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 30: Sterillium®Virugard – Verwendetes Händedesinfektionsmittel
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 31: Selbsterstelltes Desinfektionsmittel-Logo
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 32: Bearbeitung der Agar-Platten nach Vorlage
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 33: Bearbeitung und Beschriftung der Nährböden
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 34: Bearbeitete Nährböden (rot: Schafsblut-Agar, weiß: SD-Nährboden)
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 35: Vorbereitung der Probennahmen
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 36: Materialien zur Durchführung eines Viable-counts
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 37: Materialien zur Durchführung einer Gram-Färbung
Ergebnisse des Surface-viable-counts zum ersten Studienarm
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 38: Resultate des Viable-counts bei Proband 1 als Repräsentant der Ergebnisse des ersten Studienarms
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 39: Fotographische Protokollierung der CFU-Resultate von Proband 1 des ersten Studienarms
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 40: Gerundete Durchschnittswerte der im ersten Studienarm erhaltenen CFU-Daten
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 41: Pilzkoloniefund bei Proband 5 des ersten Studienarms und deren anschließende Diagnostik mittels Chrom-Agar (rot: Candida tropicalis (metallisch-blauer Glanz) als identifizierter Pilz; blau: Candida albicans (weißlich, farblos) als Kontrolle; da im weiteren Verlauf der Studie keine weitere Kolonie gefunden wurde, wird nur noch das Gesamtresultat gezeigt werden)
Ergebnisse des Surface-viable-counts zum zweiten Studienarm
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 42: Resultate des Viable-counts bei Proband 4 als Repräsentant der Ergebnisse des zweiten Studienarms
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 43: Fotographische Protokollierung der CFU-Resultate von Proband 4 des zweiten Studienarms
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 44: Gerundete Durchschnittswerte der im zweiten Studienarm erhaltenen CFU-Daten
Resultate der Koloniemorphologie und der Gram-Färbung
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 45: β-Hämolyse (leuchtende Felder, dunkle Felder: Kolonien): Die Bakterien zerstören die Erythrozyten im Schafsblut-Agar vollständig und bauen das dabei freiwerdende Hämoglobin vollständig ab 146
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 46: α-Hämolyse (grünlich-braune Felder, dunkle Kreise: Kolonien): Die Stoffwechselprodukte der Bakterien, wie zum Beispiel Schwefelwasserstoff (H2S) oder Wasserstoffperoxid (H2O2), oxidieren das Hämoglobin zu Methämoglobin beziehungsweise zum grünlichen Sulfhämoglobin 147
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 47: γ-Hämolyse: Bezeichnung für die fehlende Hämolyse im Blut-Agar 148
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 48: Mikroskopische Aufnahme der gefundenen Pilzkolonie
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 49: Gramnegative Stäbchen bei 1000-facher Vergrößerung
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 50: Grampositive Kokken bei 1000-facher Vergrößerung
Gesamtüberblick zum Vergleich der Hygienemethoden
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 51: Graphische Gegenüberstellung der bakteriellen CFU-Durchschnittswerte
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 52: Prozentuale Änderungsraten der bakteriellen CFU (0,00% beim Kontrollwert bezieht sich darauf, dass noch keine Änderung vorliegt, da dies die Ausgangslage repräsentiert)
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 53: Änderungsraten der CFU bei den einzelnen Probanden
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 54: Graphische Gegenüberstellung der Durchschnittswerte der Pilzkolonien (lediglich eine Standardabweichung konnte errechnet werden, da nur eine Kolonie gefunden worden ist)
Statistische Signifikanzprüfung zwischen den Mittelwerten der bakteriologischen Untersuchungen
Zur Überprüfung der Signifikanz wurde eine Form des t-Testes, der Welch-Test verwendet, um die voneinander unabhängigen Mittelwerte der einzelnen Konditionen auf signifikante Abweichungen überprüfen zu können. Hierfür wurde folgende Formel149 verwendet:
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Anschließend sind die berechneten Werte mit entsprechenden kritischen Werten der t-Wert-Tabelle verglichen wurden. Liegen die Werte über dem kritischen Wert, so wird die Nullhypothese abgelehnt und es liegt eine signifikante Abweichung vor. Liegt der berechnete Wert unter dem kritischen, so wird der Nullhypothese zugestimmt und die Abweichung ist nicht signifikant. Im Nachfolgenden sind entsprechende Tabellen dargestellt. Rot dargestellte Werte zeigen eine vorliegende statistische Signifikanz:
Abb. in Leseprobe nicht enthalten
Abbildung 55: t-Test-Tabelle (rot-gelb: Verwendeter kritischer Wert) 150
Die t-Werte zeigen, dass zwischen den bakteriellen CFU nach Anwendung der jeweiligen Hygienemethode eine signifikante Abweichung vorliegt. Deshalb kann geschlussfolgert werden, dass sich Seife und Desinfektionsmittel hinsichtlich der antibakteriellen Wirkung statistisch signifikant voneinander unterscheiden. Die vorliegende Signifikanz bei den Abstrichen der Smartphone-Screens kann vernachlässigt werden, da diese Probennahme als Kontrollwert dient und in beiden Studienarmen einheitlich untersucht worden ist.
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Wash your lyrics: „Alcohol handrub hand hygiene technique – for visibly clean hands”. https://washyourlyrics.com/ (10.01.2022).
Danksagung
Im Nachfolgenden möchten wir uns bei allen an der Erstellung dieser Arbeit beteiligten bedanken.
Zunächst gilt besonderer Dank unserem Fachbetreuer, Herrn Dr. rer. nat. Jörg Wittig (Apotheke Schleiz), der uns stets während des Arbeitsprozesses motiviert hat und aufgrund seiner fachlich sehr guten Expertise erheblich zu der hier vorliegenden Arbeit beitragen konnte.
Darauffolgend möchten wir uns auch ganz herzlich bei Frau Prof. Dr. Ilse Denise Jacobsen von der Forschungsgruppe Mikrobielle Immunologie des Leibniz-Instituts für Naturstoffforschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut in Jena bedanken, die uns den Zugang zu den Laboren ermöglicht hat sowie uns durch ihr Wissen und ihre Erfahrungen in der Mikrobiologie bei der Auswertung der Studie immens helfen konnte.
Bei Frau Ingrid Wittig (Apotheke Schleiz) möchten wir uns für die Möglichkeit bedanken, einmal selbst Seife herstellen zu dürfen sowie neues Wissen über die Wirkmechanismen von Seifen zu erlangen.
Dank gilt auch Herrn M.Sc. Mario Kapitan (HKI Jena) für die Unterstützung im Labor während der Auswertung der Studie.
Darüber hinaus möchten wir uns auch recht herzlich bei unserer Seminarfachlehrerin Frau Heike Nowak bedanken, die immer ein offenes Ohr für Probleme hatte und bei Anfragen stets hilfsbereit war.
Auch bedanken möchten wir uns bei der Arbeitsgruppe „Koinfektion“ des Forschungszentrums Borstel für die Bereitstellung von Material für die hier vorliegende Arbeit.
Für das Korrekturlesen der hier vorliegenden Arbeit möchten wir uns ebenfalls bei Franziska Zschach, bei Herrn Dr. rer. nat. David Hertz vom Forschungszentrum Borstel sowie bei unserem Fachbetreuer Herrn Dr. rer. nat. Jörg Wittig bedanken.
Abschließend möchten wir uns bei allen Lehrkräften sowie Teilnehmern der empirischen Untersuchungen vom Staatlichen Gymnasium Schleiz „Dr. Konrad Duden“ für deren Zeit und Engagement bedanken.
Anmerkungsverzeichnis
[...]
1 Ohmden, Karin Beifuss: Kompaktwissen. Anatomie Physiologie Erkrankungen. 1. Auflage. München: Elsevier Urban und Fischer 2014. S. 185-187.
2 Groten, Katharina Rosa Maria: Einfluss eines pflanzlichen Nahrungsergänzungsmittels aus Tomaten auf den Schutz der Haut vor UV-induzierten Schäden. 1. Auflage. Düsseldorf: 2019. S. 4-5.
3 Rudolf-Müller, Eva: „Haut“. https://www.netdoktor.de/anatomie/haut/ (30.04.2022).
4 Ohmden, K.B.: Kompaktwissen. S. 185-187.
5 Zwick, Dr. Yvette: „Die Haut. Aufbau, Funktion und Krankheiten.“ https://www.springerpflege.de/hautpflege/hauterkrankungen/haut-aufbau-funktion-und-krankheiten/15089698 (30.04.2022).
6 Vgl. Parker, Steve: Der Menschliche Körper. Neuer Bildatlas der Anatomie. 1. Auflage. Augsburg: Weltbild 2015. S. 168.
7 Groten, K.R.M.: Einfluss eines Nahrungsergänzungsmittels aus Tomaten auf den Schutz der Haut vor UV-induzierten Schäden. S. 4-5.
8 Hardtmuth, Thomas: Mikrobiom und Mensch. Die Bedeutung der Mikroorganismen und Viren in Medizin, Evolution und Ökologie. 1. Auflage. Berlin: Salumed Verlag 2021. S. 58-61.
9 Vgl. Hoffmann, Tammy; Bakhit, Mina; Krzyzaniak, Natalia; Del Mar, Chris; Scott, Anna Mae; Glasziou, Paul: „Soap versus sanitiser for preventing the transmission of acute respiratory infections in the community: a systematic review with meta-analysis and dose–response analysis”. In: BMJ open 11 (2021), S. 1-9.
10 Vgl. Ebd.
11 Kayser, Fritz H.; Böttger, Erik C.; Deplazes, Peter; Haller, Otto; Roers, Axel: Taschenlehrbuch. Medizinische Mikrobiologie. 13. Auflage. Stuttgart, New York: Thieme 2014. S. 190.
12 Ebd.
13 Ebd.
14 Ebd.
15 Vgl. Bickelhaupt, Sebastian: „Hautflora“. https://flexikon.doccheck.com/de/Hautflora (30.04.2022).
16 Übersetzung: Vgl. Mims, Cedric; Dockrell, Hazel M.; Goering, Richard V.; Roitt, Ivan; Wakelin, Derek; Zuckermann, Mark: Medical Microbiology. 3. Auflage. London, Philadelphia, Edinburgh, Oxford, St. Louis, Sydney, Toronto: Elsevier Mosby 2004. S. 57.
17 Vgl. Bickelhaupt, S.: „Hautflora“. https://flexikon.doccheck.com/de/Hautflora (30.04.2022).
18 Übersetzung: Vgl. Otto, Michael Ph.D.: „Staphylococcus epidermidis – the “accidental” pathogen”. In: Nature Reviews Microbiology 7 (2009), S. 555-567.
19 Vgl. Hardtmuth, T.: Mikrobiom und Mensch. S. 58-61.
20 Vgl. Kayser, Fritz H., et.al.: Medizinische Mikrobiologie. S. 269.
21 Vgl. Bickelhaupt, S.: „Hautflora“. https://flexikon.doccheck.com/de/Hautflora (30.04.2022).
22 Vgl. Ebd.
23 Vgl. Kayser, Fritz H., et.al.: Medizinische Mikrobiologie. S. 266-267.
24 Vgl. Hircin, Emrah: „Staphylococcus aureus“ https://flexikon.doccheck.com/de/Staphylococcus_aureus (30.04.2022).
25 Nicolay, Nils: „Pathogen“. https://flexikon.doccheck.com/de/Fakultativ_pathogen (30.04.2022).
26 Vgl. Bickelhaupt, S.: „Hautflora“. https://flexikon.doccheck.com/de/Hautflora (30.04.2022).
27 Ebd.
28 Ebd.
29 Ebd.
30 Vgl. Hardtmuth, T.: Mikrobiom und Mensch. S. 58-61.
31 Ebd.
32 Dr. Abels, Benjamin: „Proteus“. https://flexikon.doccheck.com/de/Proteus (30.04.2022).
33 Vgl. Bickelhaupt, S.: „Hautflora“. https://flexikon.doccheck.com/de/Hautflora (30.04.2022).
34 Vgl. Hardtmuth, T.: Mikrobiom und Mensch. S. 70-75
35 Vgl. Ebd.
36 Vgl. Ebd.
37 Übersetzung: Vgl. Findley, Keisha u. Grice, Elizabeth: „The Skin Microbiome: A Focus on Pathogens and Their Association with Skin Disease”. https://doi.org/10.1371/journal.ppat.1004436 (20.04.2022).
38 Vgl. Ebd.
39 Vgl. Ebd.
40 Übersetzung: Vgl. Hay, Roderick u. Midgley, Gillian: „Introduction: Malassezia Yeasts from a Historical Perspective. Currently Recognised Species”. In: Malassezia and the Skin. Science and Clinical Practice. Hrsg. von Teun Boekhout, Peter Mayser, Eveline Guého-Kellermann u. Aristea Velegraki. Heidelberg: Springer-Verlag 2010. S. 11.
41 Übersetzung: Vgl. Findley, K. u. Grice, E.: „The Skin Microbiome“. https://doi.org/10.1371/journal.ppat.1004436 (20.04.2022).
42 Vgl. Hardtmuth, T.: Mikrobiom und Mensch. S. 70-75.
43 Übersetzung: Vgl. Mims, C. et. al.: Medical Microbiology. S. 39-40.
44 Kremser, Katharina: „Soor und andere Candida-Infektionen“. https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/infektionskrankheiten/soor-und-andere-candida-infektionen-734675.html (20.04.2022).
45 Vgl. Ebd.
46 Vgl. Onmeda-Redaktion: „Candida“. https://www.onmeda.de/krankheiten/krankheitserreger/pilze/candida-id200869/ (20.04.2022).
47 Vgl. Kremser, K.: „Soor“. https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/infektionskrankheiten/ soor-und-andere-candida-infektionen-734675.html (20.04.2022).
48 Übersetzung: Vgl. Mims, C. et. al.: Medical Microbiology. S. 39-40.
49 Interview: Wittig, Ingrid: Herstellung von Seife und ihre Wirkung (02.01.2022).
50 Vgl. Ebd.
51 Vgl. Ebd.
52 Vgl. Ebd.
53 Ebd.
54 Vgl. Ebd.
55 Prof. Weber, Ulrich: Biologie Oberstufe Gesamtband. 3. Auflage. Berlin: Cornelsen 2016. S. 43.
56 Wittig, I.: Herstellung von Seife und ihre Wirkung.
57 Vgl. Ebd.
58 Vgl. Ebd.
59 Vgl. Ebd.
60 Vgl. Ebd.
61 Ebd.
62 Vgl. Ebd.
63 Vgl. Ebd.
64 Vgl. Ebd.
65 Vgl. Ebd.
66 Präsentation: Internes Schulungsmaterial der Wonnewerkstatt zur Seifenherstellung (02.01.2022).
67 Ebd.
68 Vgl. Wittig, I.: Herstellung von Seife und ihre Wirkung.
69 Vgl. Kurby, Pierre: „Wie funktioniert Seife? Erklärung der Wirkung gegen Schmutz, Keime, Bakterien und Viren“. https://www.bedeutungonline.de/wie-funktioniert-seife-wie-wirkt-seife-bakterien-und-viren-wirkung-bedeutung/ (19.07.2022).
70 Vgl. Paul Hartmann AG: Alkoholische Hände-Desinfektionsmittel. Heidenheim: S. 8.
71 Vgl. Bundesgesundheitsblatt 2017: „Liste der vom Robert Koch-Institut geprüften und anerkannten Desinfektionsmittel und -verfahren“. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/Desinfektionsmittel/Downloads/BGBl_60_2017_Desinfektionsmittelliste.pdf__blob=publicationFile (06.02.2022).
72 Vgl. Paul Hartmann AG: Alkoholische Hände-Desinfektionsmittel. S. 8-9.
73 Ebd.
74 Ebd.
75 Vgl. Biologie Seite: „Ethanol“. https://www.biologie-seite.de/Biologie/Ethanol (06.02.2022).
76 Vgl. Ebd.
77 Vgl. Ebd.
78 Vgl. Ebd.
79 Vgl. Dr. Maucher, Isabelle Viktoria: „Ethanol“. https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Ethanol_15087 (06.02.2022).
80 Vgl. Ebd.
81 Vgl. Ebd.
82 Vgl. Paul Hartmann AG: Alkoholische Hände-Desinfektionsmittel. S. 8.
83 Vgl. Bode Chemie GmbH: „Sterillium Virugard Pflichttext“. https://produktkatalog.bode-chemie.de/produkte/haende/download/pflichttexte/pflichttext_sterillium_virugard.pdf (24.07.2022).
84 Vgl. Ebd.
85 Vgl. Wittig, I.: Herstellung von Seife und ihre Wirkung.
86 Vgl. Ebd.
87 Vgl. Cadeddu, Alexander u. Dr. Antwerpes, Frank: „Seife“. https://flexikon.doccheck.com/de/Seife (24.07.2022).
88 Vgl. Paul Hartmann AG: Alkoholische Hände-Desinfektionsmittel. S. 8.
89 Biologie Seite: „Ethanol“. https://www.biologie-seite.de/Biologie/Ethanol (06.02.2022).
90 Vgl. Bode Chemie GmbH: „Sterillium Virugard Pflichttext“. https://produktkatalog.bodechemie.de/produkte/haende/download/pflichttexte/pflichttext_sterillium_virugard.pdf (24.07.2022).
91 Vgl. Hardtmuth, T.: Mikrobiom und Mensch. S. 58-61.
92 Vgl. Hardtmuth, T.: Mikrobiom und Mensch. S. 58-61.
93 Bauer, Michael (Projektleitung): Wörterbuch medizinischer Fachbegriffe. 9. Auflage. Berlin: Dudenverlag 2012. S. 80.
94 Ebd. S. 82.
95 Chemie.de: „Alkanole“. https://www.chemie.de/lexikon/Alkanole.html (31.07.2022).
96 Bauer, M.: Wörterbuch. S. 120.
97 Ebd. S. 124.
98 Prof. Kurzen, Hjalmar: „Atopische Dermatitits“. https://www.mein-allergie-portal.com/allergie-wiki/3210-atopische-dermatitis.html (31.07.2022).
99 Bauer, M.: Wörterbuch. S. 153.
100 Kayser, Fritz H., et.al.: Medizinische Mikrobiologie. S. 58.
101 Chemie.de: „Biologische Sicherheitsstufe“. https://www.chemie.de/lexikon/Biologische_Sicherheitsstufe.html (03.08.2022).
102 Bauer, M.: Wörterbuch. S. 174.
103 Comedol: „Butan-2-on“. https://comedol.de/produkt/basis-chemie/chemie-von-a-z/chemikalien-a-e/chemikalien-mit-b/butan-2-on/ (02.08.2022).
104 Chemie.de: „Carbonsäuren“. https://www.chemie.de/lexikon/Carbons%C3%A4uren.html (02.08.2022).
105 Dr. Antwerpes, Frank; Strunk, Sven Erik; Dr. rer. nat. Seidel, Rüdiger W.: „Chloramphenicol“. https://flexikon.doccheck.com/de/Chloramphenicol (02.08.2022).
106 Übersetzt aus: Toppr: „Colony Forming Unit (CFU) in Microbiology“. https://www.toppr.com/guides/biology/microorganisms/colony-forming-unit-cfu-in-microbiology/ (02.08.2022).
107 Bauer, M.: Wörterbuch. S. 221.
108 Ebd. S. 274.
109 Kayser, Fritz H., et.al.: Medizinische Mikrobiologie. S. 43.
110 Bauer, M.: Wörterbuch. S. 328-329.
111 Ebd. S. 331.
112 Ebd. S. 331-332
113 Ebd. S. 367.
114 Ebd. S. 385.
115 Kayser, Fritz H., et.al.: Medizinische Mikrobiologie. S. 58.
116 Bauer, M.: Wörterbuch. S. 390.
117 Ebd. S. 421.
118 Ebd. S. 432.
119 Präsentation: Internes Schulungsmaterial der Wonnewerkstatt (02.01.2022).
120 Vgl. Ebd.
121 Ebd.
122 Bauer, M.: Wörterbuch. S. 467.
123 Trappe, Christina: „Mundsoor“. https://www.netdoktor.de/krankheiten/soor/mundsoor/ (02.08.2022).
124 Studyflix: „Natriumcarbonat“. https://studyflix.de/chemie/natriumcarbonat-3511 02.08.2022).
125 Bauer, M.: Wörterbuch. S. 560.
126 Ebd. S. 590.
127 Kaya, Sema: „PBS-Puffer“. https://flexikon.doccheck.com/de/PBS-Puffer (02.08.2022).
128 Ebd.
129 Bauer, M.: Wörterbuch. S. 666.
130 Dr. Antwerpes, Frank: „Resident“. https://flexikon.doccheck.com/de/Resident (02.08.2022).
131 Bauer, M.: Wörterbuch. S. 692.
132 Kayser, Fritz H., et.al.: Medizinische Mikrobiologie. S. 58.
133 Bauer, M.: Wörterbuch. S. 712.
134 Statista: „Definition Standardabweichung“. https://de.statista.com/statistik/lexikon/definition/126/standardabweichung/ (02.08.2022).
135 Übersetzt aus: Shahid, Ramla; Asif, Hina; Qazi, Javed Iqbal: „Economical Method for Estimation of Bacterial Viable Count”. In: Pakistan Journal of Zoology 4 (2008), S. 289-294.
136 Chemie.de: „1-Tetradecanol“. https://www.chemie.de/lexikon/1-Tetradecanol.html (03.08.2022).
137 Bauer, M.: Wörterbuch. S. 770.
138 Bauer, M.: Wörterbuch. S. 614.
139 Chemie.de: „Verseifungszahl“. https://www.chemie.de/lexikon/Verseifungszahl.html (03.08.2022).
140 Study Smarter: „Wasserstoffbrückenbindungen“. https://www.studysmarter.de/schule/chemie/anorganischechemie/wasserstoffbrueckenbindungen/ (03.08.2022).
141 Tiefenböck, Florian: „Windeldermatitits“. https://www.netdoktor.de/krankheiten/windeldermatitis/ (03.08.2022).
142 Vgl. BGBl 2017: „Liste der Desinfektionsmittel und -verfahren“. https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/Desinfektionsmittel/ Downloads/BGBl_60_2017_Desinfektionsmittelliste.pdf__blob=publicationFile (06.02.2022).
143 Wittig, I.: Herstellung von Seife und ihre Wirkung.
144 Vgl. Jakob, Stefanie: „Wash your lyrics: Song-Generator für richtiges Händewaschen geht viral“. https://utopia.de/wash-your-lyrics-song-generator-fuer-richtiges-haendewaschen-geht-viral-178866/ (10.01.2022).
145 Vgl. Wash your lyrics: „Alcohol handrub hand hygiene technique – for visibly clean hands”. https://washyourlyrics.com/ (10.01.2022).
146 Vgl. Nicolay, Nils: „Beta-Hämolyse“. https://flexikon.doccheck.com/de/Beta-H%C3%A4molyse (17.08.2022).
147 Vgl. Nicolay, Nils: „Alpha-Hämolyse“. https://flexikon.doccheck.com/de/Alpha-H%C3%A4molyse (17.08.2022).
148 Vgl. Nicolay, Nils: „Gamma-Hämolyse“. https://flexikon.doccheck.com/de/Gamma-H%C3%A4molyse (17.08.2022).
149 Vgl. Glen, Stephanie: „Welch’s Test for Unequal Variances”. https://www.statisticshowto.com/welchs-test-for-unequal-variances/ (23.09.2022).
150 Vgl. Simons, John Ph.D: „T-test Table”. https://mathlake.com/T-test-Table (23.09.2022).
- Citation du texte
- Robin Michael (Auteur), Despina Michael (Auteur), Vanessa Dorn (Auteur), Eric Köhler (Auteur), 2022, Die antibakterielle und antimykotische Wirkung von Seife und Desinfektionsmittel. Einfluss auf die Rekontamination mittels Smartphone-Screen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1448878
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