Dieser Sammelband beinhaltet drei Hausarbeiten.
Die erste Arbeit beschäftigt sich mit "Die Verlobung in St. Domingo" von Heinrich von Kleist und dem darin auftretenden gesellschaftlichen Bild. Es zeigt sich, dass die Gewalt im Werk strukturelle Auslöser hat. Doch auch wenn diese bekannt und nachvollziehbar sind, stellt sich die Frage nach ihrer Legitimität. Unter dem Aspekt der Theorie des Postkolonialismus bezieht sich die Arbeit auf die Analyse von schwarzer und weißer Gewalt und deren gesellschaftliche Grundvoraussetzungen.
Die zweite Hausarbeit widmet sich einem der bekanntesten Werke der deutschen Literatur; dem Lustspiel "Der zerbrochene Krug", geschrieben von Heinrich von Kleist. Heinrich von Kleist verfasste dieses Werk Anfang des 19. Jahrhunderts. Die Komödie beschreibt einen nächtlichen Vorfall in den vier Wänden eines jungen Mädchens namens Eve Rull. Kernmotiv des Werkes ist das zu Bruch gehen eines Kruges durch eine Gegebenheit, welche vor dem Gericht eine weitreichende Geschichte mit sich zieht und die Handlung des Buches in Gang setzt. Im ersten Teil dieser Arbeit soll der Entstehungshintergrund des Lustspiels, sowie die Idee hinter dem Stück genauer erläutert werden, um eine geordnete Struktur aufzuweisen. Darauf folgt eine genauere Beschreibung der Handlung, um einen Überblick über das Stück und dessen Verlauf zu erlangen.
Die letzte Hausarbeit des Sammelbandes beschäftigt sich mit der Frage, ob der Gedankenstrich als zum Satzzeichen manifestiertes Symbol für die Schuld des Grafen in der Novelle "Die Marquise von O..." nachgewiesen werden kann. Schließlich könnte er damit den Schulddiskurs in "Die Marquise von O..." entscheidend beeinflussen, da der Graf F in der zitierten Szene durchaus die Möglichkeit besitzt, ein Geständnis abzulegen, wenn man davon ausgeht, dass er die Marquise vergewaltigt hat.
Inhaltsverzeichnis
- Die Legitimität der Gewalt in Heinrich von Kleists „Die Verlobung in St. Domingo“
- Einleitung
- Die Novelle im historischen Kontext
- Formen und Funktionen von Gewalt aus Sicht um 1800
- Analyse von Kleists Novelle „Die Verlobung in St. Domingo“
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Das Motiv des Sündenfalls in „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist
- Einleitung
- Der Zerbrochene Krug
- Die Entstehung
- Inhalt des Lustspiels
- Die Figur des Adam
- Die Figur der Eve
- Der Sündenfall
- Biblische Muster in Kleists Familien- und Geschlechterordnungen
- Der Sündenfall in Kleists „Der zerbrochne Krug“
- Der zerbrochene Krug als Komödie
- Fazit
- Literaturverzeichnis
- Ein vergessener Gedankenstrich. Ein Gedankenstrich als Manifestation der Schuld des Grafen von F. und treibende Kraft des Schulddiskurses in Kleists Die Marquise von O
- Einleitung
- Eine kurze Einführung in den Gedankenstrich als Stilmittel in Die Marquise von O
- Die Etablierung des Gedankenstrichs
- Der Monolog des Grafen von F
- Ein Gedankenstrich als Manifestation des Schuldgefühls des Grafen von F
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieser Sammelband befasst sich mit dem Motiv der Gewalt, des Sündenfalls und der Schuld in den Werken von Heinrich von Kleist. Die einzelnen Beiträge analysieren verschiedene Aspekte dieser zentralen Motive in ausgewählten Werken des Autors.
- Die Legitimität von Gewalt im Kontext historischer und gesellschaftlicher Bedingungen
- Die Darstellung des Sündenfalls als literarisches Motiv und seine Verbindung zu biblischen Motiven
- Die Rolle der Schuld im Werk Kleists und ihre Manifestation in Sprache und Handlung
- Die Analyse von Figuren und deren Motivlagen im Zusammenhang mit den Motiven Gewalt, Sündenfall und Schuld
- Die Bedeutung der literarischen Form und der Stilmittel für die Darstellung der genannten Motive
Zusammenfassung der Kapitel
Die Legitimität der Gewalt in Heinrich von Kleists „Die Verlobung in St. Domingo“
Dieser Beitrag analysiert die Legitimität von Gewalt in Kleists Novelle „Die Verlobung in St. Domingo“ im Kontext des Postkolonialismus. Die Autorin untersucht die strukturellen Auslöser von Gewalt und deren Legitimität in Bezug auf die Handlung der Novelle. Sie beleuchtet verschiedene Formen der Legitimation von Gewalt und erarbeitet den pädagogischen Impetus des Erzählers aus postkolonialer Perspektive.
Das Motiv des Sündenfalls in „Der zerbrochene Krug“ von Heinrich von Kleist
Dieses Kapitel befasst sich mit dem Motiv des Sündenfalls in Kleists Lustspiel „Der zerbrochene Krug“. Die Autorin beleuchtet die Figur des Adam und der Eve im Kontext des biblischen Sündenfalls und analysiert deren Funktion innerhalb des Werkes. Der Beitrag untersucht, wie Kleist biblische Muster in seine Familien- und Geschlechterordnungen integriert und den Sündenfall als zentrales Motiv in „Der zerbrochene Krug“ darstellt.
Ein vergessener Gedankenstrich. Ein Gedankenstrich als Manifestation der Schuld des Grafen von F. und treibende Kraft des Schulddiskurses in Kleists Die Marquise von O
Dieser Beitrag untersucht die Funktion des Gedankenstrichs als Stilmittel in Kleists Novelle „Die Marquise von O“. Der Autor analysiert den Gedankenstrich als Manifestation der Schuld des Grafen von F. und untersucht, wie dieser die treibende Kraft des Schulddiskurses im Werk darstellt.
Schlüsselwörter
Heinrich von Kleist, Gewalt, Legitimität, Postkolonialismus, Sündenfall, Schuld, "Die Verlobung in St. Domingo", "Der zerbrochene Krug", "Die Marquise von O", Gedankenstrich, Stilmittel, Literaturanalyse, Motiv, Figuren, Handlung, Kontext, Gesellschaft, Geschichte, Familien- und Geschlechterordnungen, Biblische Muster
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- GRIN Verlag (Hrsg.) (Editor), Elena Denzler (Autor), Jonas Labudda (Autor), 2024, Motive in den Werken von Heinrich von Kleist. Der Sündenfall, Gewalt und Schuld, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1448762