Die vorliegende Arbeit widmet sich dem Phänomen zielgerichteter Gewalt in Form von School Shootings an Schulen. Dieses international bekannte Phänomen tritt seit ungefähr 30 Jahren auf, in Deutschland insbesondere in den vergangenen zehn Jahren. Einführend wird das Phänomen des School Shooting dargestellt und im Kontext amerikanischer und deutscher Studien bedeutende Faktoren beleuchtet. Dabei finden auch neuere deutsche Fälle aus dem Jahr 2009 Berücksichtigung.
Neben der ausführlichen Darstellung von ausgewählten School Shootings in Deutschland und den USA, mit Konzentration auf die Täterentwicklung, werden verschiedene Faktoren, die zur Genese einer zielgerichteten Gewalttat beitragen, aufgezeigt. Anhand eines theoretischen Phasenmodells werden die Entwicklung von der Tatidee hin zur Tatausführung erläutert und Rahmenbedingungen skizziert. Anschließend folgt die Betrachtung spezifischer deutscher Forschungsergebnisse zu School Shootings.
Im Rahmen der Ursachenbetrachtung erfolgt eine Darstellung möglicher Risikofaktoren. Die von Peter Langman aufgestellten Täterkategorien aus psychologischer Betrachtung werden anhand von ausgewählten Fallbeispielen dargestellt. Im Anschluss widmet sich die Arbeit der sozialen Kontrolltheorie nach Hirschi und der Kontrollbalancetheorie von Tittle im Kontext von School Shootings. Die Relevanz der Phantasie bei School Shootings, verschiedene schulische Aspekte, die eine solche Tat begünstigen und das Risiko von Nachahmungstaten durch Medieneinfluss leiten zur Prävention über.
Im letzen Komplex geht es um mögliche Ansätze der Prävention. Neben der Darstellung von Leaking, bei dem der Täter seine Tatabsicht vorab anderen mitteilt, widmet sich der Kern des Kapitels der Bedrohungs- bzw. Risikoanalyse. Dabei wird auch das DyRiAS System von Jens Hoffmann u.a. vorgestellt. Fortführend werden einige Aspekte schulischer Prävention dargestellt und gesellschaftliche Präventionsdiskurse insbesondere die der Elternverantwortung kurz aufgegriffen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Begriffsbestimmung
- 2.1. Der Begriff des School Shootings
- 2.2. Abgrenzung zum Begriff des Amoklaufs
- 3. Aspekte des Phänomens School Shooting
- 3.1. Darstellung ausgewählter School Shootings
- 3.1.1. Eric Harris und Dylan Klebold – Littleton (USA) 1999
- 3.1.2. Robert Steinhäuser - Erfurt 2002
- 3.1.3. Bastian Bosse - Emsdetten 2006
- 3.1.4. Seung-Hui Cho – Blacksburg (USA) 2007
- 3.1.5. Ausgewählte Aspekte des School Shootings in Jonsboro
- 3.2. Theoretische Phasenmodelle von School Shootings
- 3.3. Spezifische Erkenntnisse zu School Shootings in Deutschland
- 3.1. Darstellung ausgewählter School Shootings
- 4. Betrachtung der möglichen Ursachen für School Shootings
- 4.1. Ausgewählte Aspekte der Ursachenbetrachtung
- 4.2. Psychologische Täterbetrachtung – Tätertypen nach Langman
- 4.2.1. Psychopathische Täter
- 4.2.2. Psychotische Täter
- 4.2.3. Traumatisierte Täter
- 4.3. Soziologisch-kriminologische Kontrolltheorien
- 4.4. Bedeutung der Täterphantasie
- 4.5. Ursachenhyothesen im System Schule
- 4.6. Aspekte der Mediendiskussion – Nachahmungstaten
- 5. Präventionsaspekte zur Vermeidung von School Shootings
- 5.1. Leaking – Täterkommunikation im Vorfeld der Tat
- 5.2. Bedrohungsanalyse – Threat Assessment
- 5.3. DyRiAS-System zur Früherkennung von möglichen Tätern
- 5.4. Schulische Aspekte der Prävention bei School Shootings
- 5.5. Gesellschaftliche Präventionsdiskussionen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht das Phänomen der School Shootings, ihre Ursachen und mögliche Präventionsstrategien. Der Fokus liegt auf der Analyse von Fallbeispielen, der Berücksichtigung psychologischer und soziologischer Theorien sowie der Darstellung praktikabler Präventionsansätze.
- Analyse von School Shootings in einem internationalen Kontext
- Untersuchung psychologischer Täterprofile
- Anwendung soziologischer Theorien auf das Phänomen
- Diskussion von Präventionsmaßnahmen auf schulischer und gesellschaftlicher Ebene
- Bewertung des Einflusses von Medien auf die Entstehung und Verbreitung von School Shootings
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema School Shootings ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Sie verdeutlicht die Relevanz des Themas und die Notwendigkeit präventiver Maßnahmen.
2. Begriffsbestimmung: Dieses Kapitel definiert den Begriff "School Shooting" und grenzt ihn klar vom Begriff des Amoklaufs ab. Es schafft eine wichtige Grundlage für das Verständnis des Phänomens und dessen spezifischer Charakteristika.
3. Aspekte des Phänomens School Shooting: Dieses Kapitel präsentiert ausgewählte Fallbeispiele von School Shootings, analysiert deren Täterentwicklung und beleuchtet verschiedene Faktoren, die zur Entstehung solcher Gewalttaten beitragen. Theoretische Phasenmodelle werden vorgestellt, um den Entwicklungsprozess von der Tatidee bis zur Tatausführung zu verdeutlichen. Der Kapitelteil zu den spezifischen deutschen Forschungsergebnissen liefert wichtige Erkenntnisse im nationalen Kontext.
4. Betrachtung der möglichen Ursachen für School Shootings: Dieser Abschnitt untersucht die möglichen Ursachen von School Shootings aus verschiedenen Perspektiven. Er beleuchtet relevante Risikofaktoren, präsentiert Langmans Täterkategorien aus psychologischer Sicht anhand von Fallbeispielen, und analysiert soziologisch-kriminologische Kontrolltheorien im Kontext von School Shootings. Die Bedeutung der Täterphantasie, schulische Aspekte und der Einfluss der Medien auf Nachahmungstaten werden eingehend diskutiert.
5. Präventionsaspekte zur Vermeidung von School Shootings: Das Kapitel widmet sich möglichen Präventionsansätzen. Es beschreibt das Phänomen des "Leaking", die Bedeutung der Bedrohungsanalyse (Threat Assessment) und das DyRiAS-System zur Früherkennung potentieller Täter. Zusätzlich werden schulische und gesellschaftliche Präventionsdiskurse beleuchtet.
Schlüsselwörter
School Shootings, Amoklauf, Gewaltprävention, Risikofaktoren, Täterprofile, Psychologische Faktoren, Soziologische Faktoren, Kontrolltheorien, Schulische Prävention, Gesellschaftliche Prävention, Medienwirkung, Threat Assessment, Leaking, DyRiAS.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: School Shootings
Was ist der Inhalt dieser Diplomarbeit?
Diese Diplomarbeit untersucht umfassend das Phänomen der School Shootings. Sie beinhaltet eine genaue Begriffsbestimmung, die Analyse internationaler Fallbeispiele, die Untersuchung psychologischer und soziologischer Ursachen sowie die Diskussion möglicher Präventionsstrategien auf schulischer und gesellschaftlicher Ebene. Der Einfluss der Medien wird ebenfalls betrachtet.
Welche Fallbeispiele werden in der Arbeit analysiert?
Die Arbeit analysiert verschiedene School Shootings, darunter die Fälle von Eric Harris und Dylan Klebold (Littleton, USA 1999), Robert Steinhäuser (Erfurt 2002), Bastian Bosse (Emsdetten 2006), Seung-Hui Cho (Blacksburg, USA 2007) und ausgewählte Aspekte des School Shootings in Jonsboro. Diese Fälle dienen als Grundlage zur Analyse der Täterprofile und der Umstände der Taten.
Welche Theorien werden angewendet?
Die Arbeit bezieht verschiedene psychologische und soziologische Theorien ein. Im psychologischen Bereich werden Langmans Täterkategorien (psychopathische, psychotische und traumatisierte Täter) verwendet. Soziologisch-kriminologische Kontrolltheorien helfen, das Phänomen aus gesellschaftlicher Perspektive zu verstehen.
Welche Ursachen für School Shootings werden untersucht?
Die Arbeit untersucht diverse Ursachen, einschließlich psychologischer Faktoren (Täterprofile, psychische Erkrankungen), soziologischer Faktoren (gesellschaftliche Einflüsse, Kontrolltheorien), schulischer Aspekte (Schulsystem, Mobbing), und den Einfluss der Medien auf Nachahmungstaten. Die Bedeutung der Täterphantasie wird ebenfalls berücksichtigt.
Welche Präventionsstrategien werden diskutiert?
Die Arbeit beleuchtet verschiedene Präventionsansätze, darunter das "Leaking" (Täterkommunikation vor der Tat), die Bedrohungsanalyse (Threat Assessment), das DyRiAS-System zur Früherkennung potentieller Täter, sowie schulische und gesellschaftliche Präventionsmaßnahmen. Die Bedeutung der frühzeitigen Erkennung von Risikofaktoren wird hervorgehoben.
Wie ist die Arbeit aufgebaut?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Einleitung, Begriffsbestimmung, Aspekte des Phänomens School Shooting, Betrachtung der möglichen Ursachen und Präventionsaspekte. Jedes Kapitel behandelt spezifische Aspekte des Themas und baut auf den vorherigen Kapiteln auf. Die Arbeit schließt mit einem Fazit und einer Zusammenfassung der Ergebnisse.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: School Shootings, Amoklauf, Gewaltprävention, Risikofaktoren, Täterprofile, Psychologische Faktoren, Soziologische Faktoren, Kontrolltheorien, Schulische Prävention, Gesellschaftliche Prävention, Medienwirkung, Threat Assessment, Leaking, DyRiAS.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit richtet sich an Wissenschaftler, Pädagogen, Sozialarbeiter, sowie alle, die sich mit dem Thema Gewaltprävention und dem Phänomen der School Shootings auseinandersetzen. Sie bietet einen fundierten Überblick über den aktuellen Forschungsstand und kann als Grundlage für weitere Untersuchungen und präventive Maßnahmen dienen.
- Quote paper
- Benny Blatz (Author), 2009, School Shootings. Ursache und Prävention, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144731