Um in einem ersten Schritt die augenblickliche Fernsehpraxis in Sachen politischer Rede aufzuzeigen, wurde eine Bestandsaufnahme durchgeführt. Diese Arbeit will ein Beitrag zur Erforschung der Rolle politischer Rede im Fernsehen sein. Dazu wurde exemplarisch das gesamte Fernsehprogramm des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders ZDF (Zweites Deutsches Fernsehen) in einer zufällig gewählten Woche auf politische Rede untersucht.
An die quantitative Auswertung mit der Frage nach der Häufigkeit politischer Rede wird sich die qualitative Beurteilung anschließen, die Fragen an die Art und Weise der Darstellung politischer Rede stellt und mögliche Auswahlkriterien zu einzelnen Redebeiträgen zu klären versucht. Daß Mischformen möglich sind und die quantitative Untersuchung sich nicht völlig auf die Frage nach der Häufigkeit beschränken kann, versteht sich von selbst.
Als Analysebeispiel dient eine Rede des damaligen CDU-Fraktionsvorsitzenden Dr. Wolfgang Schäuble zum Wartburgfest der Deutschen Burschenschaft (DB) am 29.10.2992 incl. 12 Video-Prints der entsprechend auffälligen Sequenzen zur Anerkennung der deutschen Ostgrenzen, zahlriechen empirischen Auswettungsskizzen und Auswertungsprotokoll.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
1.1 Vorbemerkungen
1.2 Ausgangshypothese
1.3 Ziel der Arbeit
1.4 Definition
1.5 Vorgehensweise
1.6 Probleme und ihre Behandlung
1.7 Inhaltsanalytische, qualitative Exkurse
2. Die quantitative Analyse
2.1 Festgestellte Polit. Rede und Hochrechnung
2.2 Vorkommen in Sendungen und Beiträgen
2.2.1 Welche Sendung zeigt am Meisten?
2.2.2 Fehlende Sendungen
2.2.3 Verteilung der Polit. Rede auf die Woche
2.3 Bemerkungen zu den Tabellar. Ergebnissen
2.4 Wie wird politische Rede wiedergegeben?
2.5 Definitionserweiterung
3. Die qualitative Analyse
3.1 Live-Übertragung der Bundestagsdebatte
3.2 Die Bundestagsdebatte in den Nachrichten
3.3 "Kurz aber oho!"; Analyse von 42 Redesekunden
3.3.1 Senderahmen
3.3.2 Montage in den Film
3.3.3 Die Politische Rede
3.3.4 Analyse des Redeausschnitts
3.3.5 Die Rolle der Kamera und des Fernsehens
4. Schlussteil
4.1 Ergebnisformulierung
4.2 Weiterführende Forschungsfragen
5. Literaturverzeichnis
6. Anhang
2.2 A Durchschnittslänge im Programmablauf
3.3 Video - Prints
2. Analyse - Essentials (Referatskript)
1. Einleitung
1.1 Vorbemerkungen
Längst nicht alle Bundesbürger lesen täglich Zeitung, noch viel weniger den politischen Teil. Parteibindungen sind selten und die Zeiten, da das Radio hauptsächlich Informationsmedium war längst vorbei.
Das Fernsehen, dies scheint unumstritten zu sein, ist, neben seiner Unterhaltungsfunktion, heutzutage auch der Ort, wo politische Information, Sozialisation und Partizipation hauptsächlich stattfindet. Es ist gleichzeitig das Medium, welches politisch desinteressierte Bürger ab und an noch am ehesten mit dem Thema Politik zu konfrontieren vermag, sei es durch die Nachrichten oder durch einen politischen Beitrag, der zufällig in den Fernsehmarathon mithineingerutscht ist.
Das Austragen von politischen Gegensätzen und die Interessenkollision innerhalb eines demokratischen Staatswesens ist nach rhetorischem Selbstverständnis gebunden an Gedeihen und Blüte der politischen Beredsamkeit. (110)
Inwieweit dem Bürger dieser politische Streit von Rede und Gegenrede bewusst und geläufig ist, hängt infolgedessen nicht zuletzt davon ab, wie oft und in welchem Zusammenhang politische Rede im Fernsehen gesendet wird.
1.2 Ausgangshypothese
Die Darstellung politischer Rede im Fernsehen nimmt ab, zugunsten politikerfreundlicherer Darstellungsformen wie Statement, Talkshow oder Interview.
1.3 Ziel dieser Arbeit
Die Bestätigung oder Widerlegung dieser Hypothese kann allenfalls Ergebnis einer Fernsehanalyse über einen längeren Zeitraum hinweg sein.
Um in einem ersten Schritt die augenblickliche Fernsehpraxis in Sachen politischer Rede aufzuzeigen, wurde eine Bestandsaufnahme durchgeführt. Diese Arbeit will ein Beitrag zur Erforschung der Rolle politischer Rede im Fernsehen sein. Dazu wurde exemplarisch das gesamte Fernsehprogramm des öffentlich-rechtlichen Fernsehsenders ZDF (Zweites Deutsches Fernsehen) in einer zufällig gewählten Woche auf politische Rede untersucht.
An die quantitative Auswertung mit der Frage nach der Häufigkeit politischer Rede wird sich die qualitative Beurteilung anschließen, die Fragen an die Art und Weise der Darstellung politischer Rede stellt und mögliche Auswahlkriterien zu einzelnen Redebeiträgen zu klären versucht. Daß Mischformen möglich sind und die quantitative Untersuchung sich nicht völlig auf die Frage nach der Häufigkeit beschränken kann, versteht sich von selbst (Bsp. 2.4).
1.4 Definition
Da zu dem Begriff "Politische Rede" je nach Zweck und Gebrauch verschiedene Definitionen denkbar sind, sollen für diese Arbeit folgende Kriterien festgelegt werden:
Eine Rede gilt dann als Politische Rede, wenn sie von
einem Berufspolitiker stammt (der bei entsprechender Bedeutsamkeit nicht zwangsläufig noch im Amt sein muss) und Öffentlichkeit besitzt, d.h. sich an ein Publikum richtet. Außerdem findet nur monologische klassische Rede Berücksichtigung. Dies widerspricht nicht dem rhetorischen Topos vom politischen Streit als Rede und Gegenrede.
Ob die Politische Rede in Deutschland oder im Ausland, auf deutsch oder in einer anderen Sprache gehalten wird, spielt dabei keine Rolle, ausschlaggebend ist nur, dass sie im Fernsehen gesendet wird.
1.5 Vorgehensweise
Für den Untersuchungszeitraum vom 30.10.1992 bis einschließlich 06.11.1992 wurde das gesamte Programm des einen Senders auf potentielle Sendungen mit politischer Rede durchgeschaut. Als potentiell gelten prinzipiell alle, die nicht aufgrund ihrer offensichtlichen inhaltlichen Ausrichtung darauf schließen lassen, dass sie keine Redesequenzen gemäß der Definition in 1.4 enthalten. Zweifelsfälle wurden mit "Aufnahme" entschieden, um die Erfassung aller für die Studie relevanten Programmteile sicherzustellen.
Diese potentiellen Sendungen wurden auf Video aufgezeichnet, um sie für die Untersuchung verfügbar zu machen. Jeder Redebeitrag wurde beim Anschauen des gesamten Aufnahmematerials mit einigen Anmerkungen zu Funktion und Inhalt sowie der Länge in Sekunden festgehalten.
1.6 Probleme und ihre Behandlung
Aufnahmetechnische Schwierigkeiten erwiesen sich als das Hauptproblem. So fehlt ein nicht unerheblicher Teil der zur Aufnahme und Analyse bestimmten Sendezeit. Dieses Manko kann aber abgemildert werden, indem der Anteil politischer Rede des vorliegenden und umfangreicheren Teils entsprechend hochgerechnet wird.
Dieser Methode liegt die Annahme zugrunde, dass in der fehlenden Sendezeit im Mittel etwa gleichviel politische Rede vorkommt wie in der Aufgenommenen. Mögliche Unterschiede im Bezug auf ungleiche Häufigkeit zu bestimmten Tageszeiten spielen insofern keine Rolle, als
keine bestimmte Tageszeit mit besonders hoher Ausfallquote erkennbar ist.
Das andere Problem hat mit kurzfristigen Programmänderungen zu tun, welche im Aufnahmeplan nicht berücksichtigt werden können und im schlimmsten Falle zu weiteren Ausfällen führen. Dies war in dieser Untersuchung nicht der Fall, zwar fehlen Teile der einzigen Sondersendung, einer Ganzredesendung, die Länge ist jedoch bekannt, ein vollständiges Worttranskript vorhanden. (160)
1.7 Inhaltsanalytische, qualitative Exkurse
Zwei politische Redeereignisse jener Woche verdienen eingehendere Betrachtung. Die eine wegen ihrer grundsätzlichen Bedeutung, die andere wegen ihrer speziellen. Es handelt sich um die Übertragung einer Bundestagsdebatte bzw. deren Niederschlag in den folgenden Nachrichtensendungen und um einen extrem kurzen aber rhetorisch sehr aufschlussreichen Ausschnitt einer Festrede eines Berufspolitikers.
2. Die quantitative Analyse
2.1 Festgestellte Politische Rede und Hochrechnung
Die Gesamtsendezeit der untersuchten Woche beträgt 137 h und 52 min (8272 min). Ein Drittel dieser Sendezeit, nämlich 46 h und 59 min (2819 min) stellen die vorgesehene Rohdatenbasis dar, sind also potentielle Sendungen mit Politischer Rede. Dieser Sollwert wurde nur zu 66,5% erfüllt: Tatsächlich aufgenommen worden sind 31 h und 15 min (1875 min)
In diesen 31 h 15 min, der tatsächlichen Rohdatenbasis, sind insgesamt 7 h 30 min 30 sec politische Rede zu verzeichnen, allerdings wird dieses Bild verzerrt, weil die darin enthaltene Ganzredesendung, eine Sondersendung von 6 h 50 min Länge, allein bereits über 93% der festgestellten politischen Rede ausmacht. Ohne die fast siebenstündige politische Dauerrede aus dein Bundestag ignorieren zu wollen, soll die Sondersendung bei den weiteren Berechnungen außen vor gelassen werden.
Der somit erhaltenen Operationswert von 26 min und 57 sec (6.5% der festgestellten Rede und 1.4% der Rohdatenbasis) ergibt hochgerechnet auf die ursprünglich geplante Rohdatenbasis eine rechnerische Gesamtdauer Politischer Rede von 40 min und 31 sec, zuzüglich der selbstverständlich nicht hochgerechneten Sondersendung von 6 h 50 min. Nacht insgesamt 7 h 30 min und 31 sec.
2.2. Vorkommen in Sendungen und Beiträgen
Die Anzahl aller Sendungen im Untersuchungszeitraum beträgt 237, wobei als Sendung gilt, was im Programmheft des ZDF bzw. in der Sendung "ZDF - Ihr Programm" als solche mit Uhrzeit angegeben ist.
Der Sollwert war 104 für die aus der Gesamtzahl ausgewählten aufzunehmenden Sendungen. Dies entspricht 43,8%. Eine Gegenüberstellung mit dem Sollwertanteil (in 2.1) an der Gesamtzeit (34.0%) führt zu der Feststellung, dass die potentiellen Sendungen mit Politischer Rede mit fast 44% aller Sendungen nur 34% der Gesamtsendezeit ausfüllen, also durchschnittlich nachweislich kürzer sind.
Die unter 2.1 aufgezeigten fehlenden 33.5% der Sollzeit entsprechen nur 23.1% an fehlenden Sendungen. Die 80 tatsächlich aufgenommenen von den 104 geplanten Sendungen sind infolgedessen im Mittel etwas kürzer als die 24 fehlenden Sendungen. Diese Ungleichheit ist aber zu vernachlässigen.
Die Hochrechnung ergibt, dass von den 104 potentiellen Sendungen 39 politische Rede enthalten, also ein knappes Drittel der potentiellen Sendungen und genau ein Sechstel aller Sendungen.
Für die folgenden Berechnungen werden der Einfachheit halber und aus Gründen der Genauigkeit die realen Zahlen verwendet.
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