Aus welchen Interessen heraus unterstützten die USA Deutschland nach dem 2. Weltkrieg?
Nachdem der Zweite Weltkrieg beendet worden war, hofften die USA auf dauerhaften Frieden auf der Welt. Doch dass dem heißen Krieg von 1939-1945 ein kalter Krieg folgen sollte, ahnte man zunächst nicht. Die Bipolarität des internationalen Systems wurde immer stärker, sodass sich schon wenige Jahre nach Kriegsende ein neuer Weltkonflikt entwickelte. In diesem Konflikt standen sich zwei grundlegend verschiedene Ideologien gegenüber, die unvereinbar miteinander waren. Jedes Land musste sich entscheiden, ob es sich dem Block des Ostens, also dem Kommunismus, oder dem Block des Westens, also der Demokratie, zuwendet. Deutschland hatte in diesem Konflikt eine Schlüsselfunktion, denn die Sowjetunion versuchte im Osten Deutschlands den Kommunismus zu etablieren, die USA hingegen im Wes-ten eine Demokratie aufzubauen. Zu welchem politischen Lager Deutschland letztendlich gehören würde, konnte zunächst niemand genau sagen, denn die Sowjetunion und die USA hatten grundlegend verschiedene Vorstellungen von der Zukunft Deutschlands.
Es stellt sich die Frage, aus welchen Interessen heraus die USA Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg unterstützten. Ich werde die Analyse und die Beantwortung dieser Frage anhand des Neorealismus von Kenneth Waltz durchführen. Dieser besagt, dass alle Staaten nach Sicherheit streben. Laut Waltz gleichen sich alle Saaten dahingehend, dass sie „die Freiheit der gesellschaftlichen Eigenentwicklung aufrechterhalten wollen.“ Ob der Sicherheitsgedanke der USA eine Rolle für die Unterstützung der Bundesrepublik spielte, werde ich in meiner Analyse erläutern. Dafür werde ich die deutsch-amerikanischen Beziehungen von der Gründung der Bundesrepublik Deutschlands bis zur Aufnahme der Bundesrepublik in die NATO analysieren. Zunächst werde ich die Interessen der USA für die Demokratisierung Deutschlands, und die damit verbundene Gründung eines westdeutschen Staates, sowie dessen politischen Rahmen erläutern. Dann werde ich näher auf die Katalysatorwirkung des Koreakrieges eingehen, denn dieser Stellvertreterkrieg führte zu einem Umdenken in der amerikanischen Deutschlandpolitik. Des Weiteren werde ich die Aufnahme der Bundesrepublik Deutschland in die NATO in Bezug auf die Sicher-heitspolitischen Interessen der USA untersuchen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Gründung der Bundesrepublik Deutschland als Teil der Westintegration
- Der Koreakrieg
- Der Koreakrieg als Katalysator für die Verteidigung Westeuropas
- Der Koreakrieg als Katalysator für die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland
- Die Aufnahme der Bundesrepublik Deutschland in die NATO
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die deutsch-amerikanischen Beziehungen von der Gründung der Bundesrepublik Deutschland bis zu ihrem Beitritt zur NATO. Im Zentrum steht die Frage, aus welchen Interessen heraus die USA Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg unterstützten. Als theoretischer Rahmen dient der Neorealismus von Kenneth Waltz, der besagt, dass alle Staaten nach Sicherheit streben. Die Arbeit analysiert die Interessen der USA für die Demokratisierung Deutschlands und die Gründung eines westdeutschen Staates, sowie die Katalysatorwirkung des Koreakrieges auf die amerikanische Deutschlandpolitik. Darüber hinaus wird die Aufnahme der Bundesrepublik in die NATO im Kontext der sicherheitspolitischen Interessen der USA untersucht.
- Die Interessen der USA für die Demokratisierung Deutschlands und die Gründung eines westdeutschen Staates
- Die Rolle des Koreakrieges als Katalysator für die amerikanische Deutschlandpolitik
- Die Aufnahme der Bundesrepublik Deutschland in die NATO im Kontext der sicherheitspolitischen Interessen der USA
- Die Anwendung des Neorealismus von Kenneth Waltz zur Analyse der deutsch-amerikanischen Beziehungen
- Die Herausforderungen und Chancen der deutsch-amerikanischen Beziehungen im Kalten Krieg
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und den theoretischen Rahmen der Arbeit vor. Kapitel 2 beleuchtet die Gründung der Bundesrepublik Deutschland als Teil der Westintegration und beschreibt die amerikanischen Interessen an der Demokratisierung Deutschlands. Kapitel 3 analysiert die Katalysatorwirkung des Koreakrieges auf die amerikanische Deutschlandpolitik und die damit verbundenen Sicherheitsinteressen der USA. Kapitel 4 untersucht die Aufnahme der Bundesrepublik Deutschland in die NATO und die Rolle der USA in diesem Prozess.
Schlüsselwörter
Deutsch-Amerikanische Beziehungen, Kalter Krieg, Westintegration, Neorealismus, Sicherheitspolitik, Koreakrieg, Wiederbewaffnung, NATO, Demokratie, Kommunismus, Eindämmung, Marshall-Plan.
- Quote paper
- Marie-Christin Martens (Author), 2009, Deutsch-Amerikanische Beziehungen von der Gründung der BRD bis zum Eintritt der BRD in die NATO, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144654
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