Studien der OECD zufolge nimmt Deutschland bei den Gesundheitsausgaben einen Spitzenplatz ein, während der Gesundheitszustand der Deutschen eher im Mittelfeld platziert ist. Dominiert von Diskussionen über eine Finanzierungsreform der gesetzlichen Krankenversicherung, konnte sich schließlich die Große Koalition unter den beiden Volksparteien CDU-CSU und SPD im Februar 2007 auf eine Regelung festlegen: das „Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Krankenversicherung“ (GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz - GKV-WSG), bekannt unter dem Begriff „Gesundheitsreform 2007“.
Die umlageverfahren-organisierte gesetzliche Krankenversicherung hat unter den Folgen der aktuellen wirtschaftlichen Lage sowie der derzeitigen demographischen Entwicklung sehr zu leiden.
Angetrieben von zu hohen Kosten einerseits und scheinbar zu geringen Einnahmen andererseits, bedarf das Gesundheitssystem der Bundesrepublik grundlegender Reformen. Die Gründe für jenes Finanzierungsproblem erweisen sich als sehr vielseitig. Neben dem demographischen Wandel der Gesellschaft und dem fortwährenden medizinisch-technischen Fortschritt stehen zu hohe Lohnnebenkosten, die wiederum die Einnahmen der Krankenversicherungen maßgeblich beeinflussen. Neben einer Neugestaltung der Struktur der Krankenkassenverbände sowie grundlegenden Änderungen der Beziehungen zwischen Kassen und Leistungsanbietern, einigte sich die Bundesregierung auf die Einführung des sogenannten „Gesundheitsfonds“ ab Januar 2009, um das fortschreitende Einnahmen-Ausgaben-Problem zu beseitigen.
In dieser Arbeit sollen zunächst die Gründe für das Finanzierungsproblem der GKV kurz erläutert werden. Anschließend wird ein Überblick über die durch das GKV-WSG erzielten Änderungen gegeben, wobei der Gesundheitsfonds hier eine maßgebliche Rolle einnimmt. Es folgt eine kritische Betrachtung aus der Sicht ausgewählter Betroffener sowie abschließend ein Fazit der Ausarbeitungen mit Bezug auf weitere zukünftig notwendige Reformen im Gesundheitswesen.
Inhaltsverzeichnis
- Einführung
- Ausgangslage/ Reformbedarf
- Die Gesundheitsreform 2007 – GKV-WSG
- Auswirkungen aus Sicht der Betroffenen
- Krankenkassen
- Gewerkschaften/ Arbeitnehmer
- Leistungserbringer
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Reform der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in Deutschland im Jahr 2007. Sie beleuchtet die Gründe für den Reformbedarf, die wichtigsten Elemente der Reform, insbesondere die Einführung des Gesundheitsfonds, und die Auswirkungen der Reform auf verschiedene Akteure im Gesundheitswesen. Die Arbeit zielt darauf ab, ein kritisches Verständnis der Reform zu entwickeln und zu beurteilen, ob sie die bestehenden Probleme der GKV lösen kann.
- Finanzierungsprobleme der GKV
- Einführung des Gesundheitsfonds
- Auswirkungen der Reform auf Krankenkassen, Arbeitnehmer und Leistungserbringer
- Bewertung der Reform
- Zukünftige Reformen im Gesundheitswesen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der GKV-Reform ein und beleuchtet die Problematik der hohen Gesundheitsausgaben in Deutschland. Kapitel 2 analysiert die Ursachen für die Finanzierungsdefizite der GKV, darunter steigende Ausgaben im Gesundheitswesen und sinkende Einnahmen durch demographische Entwicklungen und Arbeitslosigkeit. Kapitel 3 stellt die Gesundheitsreform 2007 und den zentralen Bestandteil, den Gesundheitsfonds, vor. Es erläutert die Funktionsweise des Fonds und die damit verbundenen Änderungen im GKV-System. Kapitel 4 untersucht die Auswirkungen der Reform aus der Sicht von Krankenkassen, Gewerkschaften und Arbeitnehmern sowie Leistungserbringern. Das Fazit der Arbeit fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und diskutiert zukünftige Herausforderungen im Gesundheitswesen.
Schlüsselwörter
Gesundheitsreform, gesetzliche Krankenversicherung, GKV-WSG, Gesundheitsfonds, Finanzierungsprobleme, demographische Entwicklung, Arbeitslosigkeit, Ausgabenanstieg, Wettbewerb, Krankenkassen, Gewerkschaften, Leistungserbringer, zukünftige Reformen.
- Citar trabajo
- Michael Fehrenz (Autor), 2009, Die Reform der gesetzlichen Krankenversicherung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144618
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