Gegenstand der Arbeit ist die Frage, warum Gesetzgeber, Stadtplaner und Architekten nach dem Zweiten Weltkrieg auf suburbane Gebiete auswichen, um dort Lebensräume und Wohnungen zu schaffen. Nachvollzogen werden die Antworten auf diese Frage am Beispiel Langwassers, einer Trabantenstadt im Süden Nürnbergs, deren Planung bereits kurz nach der Gründung der Bundesrepublik wieder aufgenommen wurde. Die Trabantenstadt Langwasser wurde als Exempel ausgewählt im Hinblick auf die Besonderheit des Bebauungsgebiets: es war das ehemalige Reichsparteitagsgelände.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Das städtische Wohnen - Genese von Leitbildern
2.1, Die Entwicklung von Wohnungs- und Städtebau bis 1933 , , , ,
2.1.1, Vorindustrielle Städte und das Industriezeitalter
2.1.2, Die Jahrhundertwende
2.1.3, Zwischen den Weltkriegen
2.2, Wohnungsnot im Dritten Reich
2.2.1. 1933-
2.2.2. 1939-
2.3, Wieder- und Neuaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg
2.3.1, 1945: Zerstörte Städte
2.3.2, Baugesetzgebung
2.3.3, Bevölkerungszunahme und Flüchtlinge
2.3.4, Besatzungsmächte
2.3.5, Städtebauliche Leitbilder der 50er Jahre
2.3.6, Städtebauliche Leitbilder der 60er Jahre
2.3.7, Städtebauliche Leitbilder der 70er bis 90er Jahre
3. Langwasser: Trabantenstadt zur Bekämpfung der Wohnungsnot in Nürnberg
3.1, Der Blick auf die Altstadt
3.1.1, Nürnberg vor dem Zweiten Weltkrieg
3.1.2, Zerstörtes Nürnberg
3.2, Der Blick auf die Peripherie: Langwasser
3.2.1, Die Vorgeschichte des Areals
3.2.2, Langwasser im Nationalsozialismus
3.2.3, Zustand des Langwasser-Areals nach
3.2.4, Städtebaulicher Ideenwettbewerb für Langwasser , , , ,
3.2.5, Vertragsabschlüsse und politische Entscheidungen , , , ,
3.2.6, Aufbauplanungen
3.2.7, Demonstrativmittel
3.2.8, Bauabschnitte in Xiirnberg-Langwasser
3.2.9, Die Funktion Langwassers
4. Wie typisch ist Nürnberg-Langwasser?
Abbildungsverzeichnis
A. Literaturverzeichnis
A.i, Literatur
A.2. Online-Literatur
A.3. Quellen
A4, Quellen aus dem Stadtarchiv Xiirnberg
A.5. Bildnachweis
i. Einleitung
Am 2, Januar 1945 wurden 10,000 Einwohner Nürnbergs von einer Nacht auf die nächste zu Obdachlosen, Englische Flugzeuge hatten die „deutscheste Stadt“, die „Stadt der Reiehsparteitage“ seit drei Jahren bombardiert. Am 15, April sprengte die Wehrmacht auf der Flucht vor den amerikanischen Truppen die Nürnberger Brücken, sodass die Stadt von der Außenwelt völlig abgesehnit- ten wurde. Einen Tag später stand Nürnberg unter Artilleriebeschuss und am Abend des 16, Aprils 1945 waren 90% der Stadt zerstört. Von ehemals 134,000 Wohnungen waren lediglich 14,500 unbeschädigt geblieben.
So ähnlich - wenn auch oft nicht so verheerend wie in Nürnberg - sah es in vielen deutschen Großstädten aus. Auch wenn durch die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg eine enorme Wohnungsnot entstanden war, so hatte dieser Mangel an Wohnraum gleichwohl auch eine eigene Vorgeschichte, die den Wiederaufbau und Städtebau nach dem Zweiten Weltkrieg enorm beeinflusste. Besonders die Leitbilder und Ideale, die entstanden waren, um die Wohnsitua- tion der Menschen zu verbessern, fanden jetzt Eingang in die Planungen der Verantwortlichen auf dem gesamten westdeutschen Gebiet, Gegenstand der Arbeit ist daher die Frage, warum Gesetzgeber, Stadtplaner und Architekten auf suburbane Gebiete auswiehen, um dort Lebensräume und Wohnungen zu schaffen. Nach vollzogen werden die Antworten auf diese Frage am Beispiel Langwassers, einer Trabantenstadt im Süden Nürnbergs, die eigentlich schon vor dem Zweiten Weltkrieg hätte entstehen sollen und deren Planung bereits kurz nach der Gründung der Bundesrepublik wieder aufgenommen wurde. Die Trabantenstadt Langwasser wurde als Exempel ausgewählt im Hinblick auf die Besonderheit des Bebauungs-Gebiets: es war das ehemalige Reiehsparteitagsgelände, Ferner angesichts der Eigenheiten Nürnbergs - 1945 war Nürnberg nach Dresden die am schwersten zerstörte Stadt Deutschlands,
Inwiefern Xiirnberg-Langwasser hierbei ans der Reihe der in der Nachkriegszeit gebauten Trabantenstädte wegen dieser Besonderheiten hervorsteicht, soll zusätzlich geklärt werden. Dabei bezieht sieh die Arbeit auf Quellenmaterial der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Nürnberg mbH1, das im Stadtarchiv Nürnberg gesichtet werden kann.
Die Gliederung der Arbeit stellt sieh wie folgt dar. Einführend erfolgt zunächst ein historischer Überblick auf das städtische Wohnen und die Wohnungsnot, Die städtebaulichen Leitbilder der Vorkriegs- und Zwischenkriegszeit werden vorgestellt als Archetypen für die Idealbilder der direkten Nachkriegszeit, Zusammenhänge werden geklärt und die westdeutsche Situation der Großstädte abgebildet. Der zweite Teil der Arbeit widmet sieh zunächst der Frage, wie der Wiederaufbau innerhalb der alten Bebauungsgebiete Nürnbergs verlief, um dann schließlich den Blick auf die Geschichte Langwassers und die Besonderheiten der Trabantenstadt zu lenken. Zunächst wird auf die Vorgeschichte des Gebiets eingegangen und auf die charakteristischen Eigenschaften, die durch diese entstanden sind, um anschließend die Entstehung und Bebauung des Stadtteils nachzuvollziehen. In einem letzten Schritt wird Xiirnberg-Langwasser mit anderen westdeutschen, suburbanen Wohnstädten verglichen, wobei sowohl Gemeinsamkeiten, als auch Unterschiede nach vollzogen werden,
Forschung Da Xiirnberg-Langwasser zum Teil mit Demonstrativmitteln unterstützt wurde, entstanden schon während der Bebauung Essays über die Entwicklung der Trabantenstadt, waren diese doch Teil der Demonstrativauflagen,2 Pflicht waren außerdem ein Schlussbericht in Form einer Zusammenfassung der Erfahrungsberichte über die Gesamtbaumaßnahme sowie Foto- und Filmmaterial über den Verlauf des Ausbaus, So floss eine große Menge an Bildmaterial in die Veröffentlichungen über Langwasser mit ein. Grundlegende Informationen zur Geschichte Langwassers liefert die Monographie des Vereins Geschichte für Alle. e.V.3, die 2007 neu aufgelegt wurde und daher die Geschichte des Stadtteils bis zum aktuellen Zustand Langwassers naehvollzieht. In einen Zusammenhang mit der gesamten westdeutschen Geschichte wird Langwasser in dieser Monographie jedoch kaum gestellt. Die restliche Forschung über Langwasser bearbeitet ähnliche Themen wie die Veröffentlichungen von Geschichte für alle e.V.. Sie geht bei einigen Angelegenheiten mehr ins Detail oder aber bleibt allgemeiner, kommt jedoch grundsätzlich zu ähnlichen Betrachtungen wie die oben genannte Monographie,
Während die Zerstörung und der Wiederaufbau Nürnbergs oft in städtebaulich-historischer Literatur der Nachkriegszeit behandelt wurde,4 schenkte die Forschung der Städtebaugeschichte der Vorstadt Niirnberg-Langwasser bisher nur wenig Aufmerksamkeit, Lediglich in Literatur über die Entwicklung Nürnbergs nimmt sie einen wichtigen Platz ein. In historischen Überblickswerken über den deutschen Städtebau wird Langwasser - vielleicht wegen seiner Besonderheiten - nur sehr selten als typisches Beispiel für eine Trabantenstadt der Nachkriegszeit aufgeführt. Eine Ausnahme stellt hier Dietmar Reinborns Städtebau im lg. und 20. Jahrhundert5 dar, in dem er Niirnberg-Langwasser neben der Gropius-Stadt in Berlin und der Neuen Stadt Wulfen als Städtebau-Museum bezeichnet, an dem man den Wandel der städtebaulichen Leitbilder der Nachkriegszeit nachvollziehen könne,6 Reinborns These wird in dieser Arbeit näher untersucht und die Gründe für die Besonderheit Langwassers werden beleuchtet.
2. Das städtische Wohnen - Genese von Leitbildern
Im ersten Teil dieser Arbeit sollen die Ausgangspunkte vorgestellt werden, die fiir die Entwicklung des Städtebaus nach 1945 verantwortlich waren. Darüber hinaus wird der Blick auf die westdeutsche Xaehkriegsgesehiehte des Städtebaus geworfen. Die städtebanliehen Leitbilder und deren Verwirklichungen sind wesentlich, um einen Zusammenhang zwischen dem Wohntrabanten Xiirnberg-Langwasser und anderen Satellitenstädten diagnostizieren zu können.
2.1. Die Entwicklung von Wohnungs- und Städtebau bis 1933
2.1.1. Vorindustrielle Städte und das Industriezeitalter
Der Ursprung und die frühe Entwicklung von Städten liegen in einem historischen Zwielicht, Allerdings besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass die Entstehung von Städten mehrere Quellen hat. Zum einen den Markt als Stätte des Austausches von zunächst landwirtschaftlichen Gütern der Produzenten selbst. Hinzu kamen bald Handwerker und Händler, wodurch in der Entstehung der Stadt auch die ersten Ansätze einer arbeitsteiligen Gesellschaft liegen. Ein weiterer Ausgangspunkt der Stadt waren die Zwingburg und das Heiligtum - also der Sitz der religiösen oder weltlichen Macht,7
Aus dem 12, Jahrhundert gibt es erstmals schriftliche Überlieferungen über Wohn- und Wehrbauten,8 Das Eigentum an Grund und Boden beschränkte sieh größtenteils auf die Flächen innerhalb der Stadt und war somit der Landschaft gegenüber verschlossen,9 Dieser Besitz lag bei der Oberschicht oder den Kirchen, Der überwiegende Anteil der Unterschicht lebte in Hütten, Versehlägen, Kellerwohnungen, als Untermieter oder war obdachlos,10 Die Freien Städte des europäischen Mittelalters waren es, die durch Überlieferung oder unmittelbares Fortwirken maßgeblich dazu beitrugen, was in der Neuzeit die Stadt als Lebensform prägte. Mit dem Wachstum der Städte, den gesellschaftlichen Veränderungen und der Entwicklung der Balltechnik veränderte sieh auch ihre Gestalt, Besonders auffällig ist hierbei der Einfluss der Kriegstechnik, der eine Entwicklung von der einfachen Stadtmauer bis hin zur weiträumigen Erdbefestigung des Barocks bewirkte und auch darüber hinaus das Stadtbild beeinflusste,11 Im 18, Jahrhundert fiel die Bedeutung der Freien Städte hinter die der Flächenstaaten zurück und das 19, Jahrhundert schaffte auch in anderer Hinsicht ganz neue Voraussetzungen,12 Die erste Hälfte des Jahrhunderts war geprägt durch Fortschritte in der Landwirtschaft und hygienische Verbesserungen, die ein erstes Bevölkerungswachstum ermöglichten und dieses kam im Wesentlichen den Städten zugute. Darüber hinaus schuf die beginnende Industrialisierung Arbeitsmöglichkeiten, die der ländliche Raum nicht mehr bieten konnte. Infolgedessen änderte sieh die Siedlungsstruktur, Zuvor war die Stadt eine Ausnahmeerseheinung gewesen und wurde jetzt zum Xormalstandort der Industriegesellschaft. Sie wandelte sieh zeitgleich von der Bürger- zur Arbeiterstadt, Die Trennung von Wohn- und Arbeitsstätte wurde zur Regel, Über die aufgelassenen Befestigungsanlagen - die-so waren durch die Kriegsteehnik überholt und unnötig geworden - weitete sieh die Stadt in die Landschaft aus,1·3
In Deutschland wird der Beginn des modernen Städtebaus in der Mitte des 19, Jahrhunderts angesiedelt. Einprägsam als Zäsur ist das Jahr 1848 mit der Märzrevolution, der Nationalversammlung und dem kommunistischen Manifest, Jede genaue Datenangabe kann jedoch nur eine Annäherung sein, denn begründet ist der Übergang auf einer Vielzahl einzelner Entwieklungslinien, die gebündelt auf die Städte der angehenden Industrialisierung wirkten. In Deutschland setzte nach der Jahrhundertmitte das sprunghafte Wachstum der Städte ein, das die demographisehe Entwicklung der Verstädterung kennzeichnet,13 14 Geburtenüberschüsse und Wanderungsgewinne15 machten eine Expansion ins Umland nötig. Die Städte uferten konturenlos aus16 und verdichteten sieh gleichzeitig im Inneren,17 Der Wohnungsbestand wuchs aber nicht so rapide wie sieh die Bevölkerung in den Städten vermehrte,18 Somit verlagerte sieh das ehemals herrschende Elend auf dem Land in die überfüllten Städte,19 Wegen des Glaubens an eine Ordnung durch das freie Spiel der Kräfte wurde nur dort eingegriffen, wo die Bebauung der Stadt in aller Deutlichkeit hinter dem Ausführbaren und dem Erstrebenswerten zuriiekblieb. Auf den Gebieten der Hygiene, der Feuersieherheit und der Wasserversorgung, Folglich hatte der Städtebau in seinen Kindertagen vorrangig mit Ingenieursproblematiken zu tun, wodurch die Stadtentwieklung maßgeblich geprägt wurde,20
Reformer forderten Mindestnormen für Neubauten: Lieht, Luft, Wärme, Wasser sollten auch für „die kleinen Leute“ zugänglich sein. Erste Triebkräfte der Bewegung waren Hygieniker und Mediziner,21 Polizeiliche Wohnungsinspektio- non sollten sicherstellen, dass Massenquartiere dem Mindeststandard entsprechend waren,22 Durch die Baupolizeigesetzgebung sowie bautechnische und wohnungshygienische Vorschriften wurden Neubauten normiert und das zuvor praktizierte Laissez-faire eingedämmt,23 Ferner sorgten das Bürgertum und die städtische Verwaltungsebene für Beleuchtung der Straßen und Kanalisationssysteme, fließendes Wasser, Elektrizität und Ausgüsse in den Wohnungen, Für die Arbeiterschicht waren Wohnungen in Neubauten jedoch unbezahlbar,24
Um die Mitte des 19, Jahrhunderts vollzogen sieh darüber hinaus in vielen europäischen Großstädten umfassende Veränderungen, Als Beispiele seien hier Wien und die Planung der Ringstraße, die HaussmanrUsehe Verbesserung der Verkehrsführung in Paris und der Hobreeht-Plan für Berlin genannt,25
Das Hauptelement bei Planungen dieser und anderer früher Stadtplaner war der Baublock, der ringsherum von Straßen umgeben war, die beiderseits von mehrgeschossigen Häusern - mit mehr oder minder reichem Schmuck aus den Stilelementen früherer Zeiten26 - gesäumt waren. Die Lösung für das Wohnungsproblem sollte die Mietskaserne sein,27 Aus dem Bereich des Wohnungswesens erhob sieh an erster Stelle Kritik an dieser Stadt- und Wohnungsplanung, So prangerte Victor Aimé Huber die „Woh- nungsnoth der kleinen Leute in grossen Städten“28 an. Ein weiterer Zeitgenosse übte Kritik an der „Ausnutzung jedes nur irgendwie zur Beherbergung eines Menschen geeigneten Raumes. Keine Statistik kann die grotesken Dinge erfassen, die dabei geschehen, keine Phantasie sich die merkwürdigen Einzelfälle ausmalen, die in wachsenden Städten zu finden sind. Glücklicherweise brauche ich nicht zu Enqueten über diesen Punkt aufzufor- dorn: Mitglieder wohlhabender Familien brauchen sich nur darnach umzusoheri, wie ihre Dienstmädchen und die befreundeter Familien untergebracht sind, um die ganze Kasuistik einer von weiser Sparsamkeit geleiteten Raumausnützung zu erfassen, mit dem Unterschiede, daß in den Armclcut-Häuscrn der Wirt solche Gelasse. Verschlage und Winkel als Zimmer vermietet. Die erscheinen dann in der Statistik als Wohnungen mit nur einem heizbaren Zimmer, und nicht selten als von sechs oder mehr Bewohnern occupili.“29
Maßgebliche Impulse für eine Veränderung des Städtebaus kamen aus diesen Bemühungen um die Reform des Wohnungswesens. Das trifft noch mehr auf England zu, wo der Public Health Act von 1848 mit seinen wohnhygienisehen Vorschriften als erster Anstoß zum neuzeitlichen Städtebau gilt. Parallel entwickelten sieh erste Ansätze einer städtebaulichen Fachliteratur.30 Als Zeichen einer Abkehr von gängigen Städtebauprinzipien gilt auch die Kritik der Gräfin Dohna, die unter dem Pseudonym Arminius über die „Großstädte in ihrer Wohnungsnot und die Grundlagen einer durchgreifenden Abhilfe“31 schrieb. Im gleichen Jahr - 1874 - tagte der Verband Deutscher Architekten- und Ingenieursvereinigungen erstmalig und setzte sieh mit den Problemen der Stadterweiterungen auseinander. Die abschließende Resolution verfasste Reinhard Baumeister.32
Baumeister gilt bis in die Zeit des Ersten Weltkrieges als einer der maßgeblichen Figuren des deutschen Städtebaus. 1876 veröffentlichte er das erste Kompendium über den Städtebau33, wobei er seinen Schwerpunkt auf die technischen und baureehtliehen Gebiete legte, soziale Aspekte lediglich streifte und gestalterische Fragen gar nicht behandelte. Camillo Sitte34 dagegen behandel- to in seinem 1889 veröffentlichten Werk den „Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen“35 und wies damit auf die Lücke in Baumeisters Beitrag hin, Xaeh dieser Veröffentlichung ist eine allgemeine Hinwendung zu Gestaltungsfragen im Städtebau zu beobachten,36
2.1.2. Die Jahrhundertwende
In den 1890cm gewann eine umfassendere Betrachtung des Städtebaus an Boden, München und Wien schrieben beispielsweise Wettbewerbe aus für die Erlangung von Gesamtplänen für Stadteweiterungen, Bei diesen Ausschreibungen wurde auch auf notwendige Änderungen im bebauten Stadtgebiet hingewiesen,37 Hermann Josef Stiibben38 fasste Teilaspekte des Städtebaus in einem enzyklopäischen Werk39 zusammen. Und mit Theodor Fritsch40 " sowie Ebenezer Howard41 traten Autoren auf, die erstmals Vorschläge für zukünftige Stadtentwicklungen machten. Sie arbeiteten Anregungen für die Xutzungsstruktur, Grundsätze zur Steuerung des Wachstums und Ideen über die Grundbesitzverhältnisse in Städten aus,42
Der einflussreichere der zuletzt genannten Autoren ist ganz klar Ebenezer Howard, Er schuf 1898 ein städtebauliches Ideal43 zur Verbesserung der Situation der Arbeiter, das bis heute Wirkung hat. Er nahm aus beinahe allen zeitgenössischen Reformplänen wesentliche Elemente auf, milderte sie in ihren Zielen ab, sodass sie nicht der britischen Gesellschaftsordnung entgegen gerichtet waren und verband die Vorteile des Stadtlebens mit den Schönheiten des Landlebens,44 Zur Vermeidung von Bodenspekulationen sollten sieh Grund und Boden seiner Gartenstädte im Besitz der Gemeinde befinden. Der daraus entstehende Kapitalertrag war für die Geringhaltung der Mieten und darüber hinaus für Gemeinschaftseinrichtungen gedacht. Räumlich stellte Howard sieh ein System mehrerer Gartenstädte mit einer Zentralstadt vor, deren Einwohnerzahl begrenzt und deren Wachstum über ihren Rand hinaus durch Grünzonen verhindert werden sollte,45 Howards Ziel war also nicht, das Auffangen der zunehmenden Verstädterung durch die Vergrößerung der bestehenden Städte, sondern stattdessen die Gründung neuer, in ihrer Einwohnerzahl auf Dauer begrenzter, ländlicher Städte zu. Sie sollten groß genug sein, um ein eigenständiges, städtisches Leben zu ermöglichen, aber gleichzeitig klein genug, um in allen Teilen für Fußgänger erreichbar zu sein,46
Verwirklicht wurden Howards Ideen 1904 in Letehworth und 1919 in Welwyn, Auch der New Towns Act von 1946 und die umfassende Politik der britischen Stadtneugründungen stehen im Zeichen Howards und gehen auf ihn zurück, Hans Kampffmeyer, ein Vertreter der Deutschen Gartenstadtbewegung erklärte die Gartenstadt mit folgenden Worten:
„Eine Gartenstadt ist eine planmäßig gestaltete Siedlung auf wohlfeilem Gelände, das dauernd im Obereigentuni der Gemeinschaft erhalten wird, derart, daß jede Spekulation mit dem Grund und Boden dauernd möglich ist. Sie ist ein neuer Stadttypus, der eine durchgreifende Wohnungsreform ermöglicht, für Industrie und Handwerk vorteilhafte Produktionsbedingungen gewährleistet und einen großen Teil seines Gebietes dauernd dem Garten- und Ackerbau sichert/'47
In Deutschland blieb es trotz der Deutschen Gartenstadtgesellschaft eher bei bescheidenen Ansätzen, Was anspruchsvoll Gartenstadtbewegung genannt wurde, ließ lediglich vorstädtische Siedlungen entstehen, die in der Regel ohne Arbeitsstätten oder Selbstverwaltung konzipiert wurden,48 also sogenannte Schlafstädte waren.
Das neue Jahrhundert brachte eine Fülle neuer Impulse auf dem Gebiet der Stadtentwicklung mit sieh. Die Wissenschaft wendete sieh der Stadtplanung zu, es entwickelten sieh erste Städtebauer-Vereinigungen, erste Städtebauzeitschriften und erste Städtebau-Hochschullehrstiihle. Sozialwissenschaftler, Architekten, Kunstästhetiker und Ingenieure trugen die Resultate ihrer Wissenschaften und ihre praktischen Erfahrungen zu einer gemeinsamen Lehre des Städtebaus zusammen,49
Trotz all dieser neuen Triebkräfte war eher eine Verschärfung als eine Linderung der Wohnungsnot zu beobachten. Die Arbeiterschicht musste trotz der idealtypisch gebauten Vorstädte weiterhin an der Altbebauung des Stadtkerns festhalten, weil die Arbeiter sieh lediglich zu Fuß fortbewegen konnten. Öffentliche Verkehrsmittel und auch höhere Mieten konnten sie sieh nicht leisten,50 Wohn- und Arbeitsstätten trennten sieh immer mehr und es entstanden Wohnviertel mit eigener Quartierskultur, Auch die Funktionentrennung von Räumen wurde immer weiter ausgebaut, Privatsphäre wurde immer wichtiger,51 Aber an eine Steuerung des Wohnungsmarktes durch die Politik war trotz dieser Zuspitzung nicht zu denken. In die liberale Wirtschaft sollte nicht - zum Beispiel durch eine Förderung der Wohnungsproduktion - eingegriffen werden,52 Vor dem Ersten Weltkrieg wurde allerdings - besonders der Kleinwohnungsbau - durch gemeiniitzige, genossenschaftliche und philanthropische Initiativen stark unterstützt und es erfolgte auf diese Weise eine allgemeine Konjunkturbelebung des Wohnungsbaus,53 Etagenwohnungen und Kleinparteienhäuser setzten sieh durch. Der Massenwohnungsbau bedeutete für viele Menschen eine Verbesserung, Die Elendsviertel dagegen breiteten sieh im alten Wohnungsbestand aus,54
2.1.3. Zwischen den Weltkriegen
Der einhellige Grundton der 20er Jahre war bestimmt von einer Ablehnung der Stadtentwicklung des späten 19, Jahrhunderts - und damit einer Ablehnung hoher Baudichten, Mietskasernen und Freiflächenmangels. Xeue systematische Ansätze in der städtebaulichen Planung entstanden und es wurde sieh um rationale Modelle für die städtische Xutzungsstruktur - für die räumliche Disposition von Baugebieten, Freiflächen, Zentren usw, sowie für die Hauptlinien der Infrastruktur - bemüht. In die Kritik geriet das bisher konzentrische Wachstum der Städte in der Art von Jahresringen, Stattdessen plädierten verschiedene Modelle für geordnete Bahnen,55 Die Städte sollten aufgelockert und dezentralisiert werden. In einer hohen Wohndichte sah man die Wurzel vieler sozialer Missstände, Ferner wurden Anonymität und Entwurzelung des Großstadtmensehen kritisiert. Die Aufgliederung der Stadt dagegen sollte neue Beheimatung und Verwurzelung bezwecken,56
Die Wohnungssituation nach 1918 war katastrophal. Seit 1914 hatte es einen Baustopp gegeben, aufgrund dessen nach dem Ersten Weltkrieg geschätzt 800,000 Wohnungen fehlten. Hinzu kamen die in das Land einströmenden Menschen aus den abgetretenen Gebieten, Diskussionen über Standards, Ausstattung, Grundrisse, Größen, Rationalisierung, Produktion und städtebauliche Konzepte wurden in der Weimarer Republik von der breiten Gesellschaft geführt,57 Sozialhygiene, Wohnungsgröße und Ausstattungen wurden verbessert: alle neuen Wohnungen hatten WCs, fließendes Wasser, Baikone, Terrassen und teilweise Zentralheizungen,58
Während in der Kaiserzeit der Wohnungsbau zum größten Teil dem Markt und Privatinitiativen überlassen worden war, zwang der verlorene Erste Weltkrieg zur Änderung dieser Politik, Gleichzeitig wurde die Wohnungsfrage wurde ein integraler Bestandteil der staatlichen Sozialpolitik und das Recht auf Wohnung erhielt erstmals Verfassungsrang, was ein neuartiger und bis heute prägender Ansatz war,59 Damit setzte die staatliche Intervention im Wohnungsbau weit später ein als in England, obwohl das Kaiserreich im Ausbau des Sozialstaats führend gewesen war,60 Daneben wurden Mietrecht, Wohngeld sowie Miet höchst grenzen geschaffen. Städtische Wohnämter teilten den knapper werdenden Wohnraum seit 1918 nach sozialen Kriterien ein,61 All diese Maßnahmen wurden jedoch als vorübergehend verstanden,62
Es gab auch stadtplanerische und architektonische Konzepte für eine verbesserte Wohnwelt, Beispielsweise die Gliederung in Xutzungszonen und eine Verbesserung der rückwärtigen Baulinien, sodass das Blockinnere vor einer Weiterbebauung geschützt wurde. Der Grundgedanke der Planungen blieb jedoch vorerst unverändert der des 19, Jahrhunderts: Entwürfe für Wohnungen wurden den Straßenzügen und Baulinien untergeordnet. Diese Anschauung veränderte sieh erst in den 20er Jahren, in denen eine gründliche Beschäftigung mit Wohnungsgrundrissen, ihrer Orientierung und funktionalen Gliederung alltäglich wurde. Die Auseinandersetzung mit dieser Problematik führte zu neuen Modellen der Gebäudestellung und der Straßenführung, wie zum Beispiel zum Modell des Zeilenbaus: Häuserzeilen wurden parallel angeordnet und erschlossen durch senkrecht zur Straße angeordnete Wege,63
Daneben stand die Konzeption des Superblocks, später Nachbarschaft genannt: Wohnungen wurden gruppiert um die für ihre unmittelbare Versorgung erforderliehen Gemeinbedarfseinrichtungen. Die Superblocks waren frei von Durchgangsverkehr und durch Grünflächen begrenzt. Sie wurden zum neuen Baustein der wachsenden Stadt, der es erlaubte, Stadterweiterungen nicht als beliebige Anlagerung neuer Baugebiete am Stadtrand, sondern als zusammengefasst konzipierte neue städtebauliche Einheit mit einer gewissen Eigenständigkeit zu betreiben. Im Konzept wurde ferner ein Gegenmittel für die oft beklagte Anonymität der Großstadt gesehen, aber vor allem auch eine Möglichkeit zur dezentralen Selbstverwaltung. Die Charta von Athen64 führte sie 1933 als „Wohneinheit zweekmäßigier Größe“65 auf.
Nach dem Ersten Weltkrieg musste jedoch zunächst der Mangel an Wohnungen verwaltet werden, denn der finanzielle Spielraum zur Realisierung der städtebaulichen Modelle und des sozialen Wohnungsbaus war erst 1923/24 gegeben. Verbesserungen konzentrierten sieh seitdem auf den Neubau. Siedlungen in Stadtrandlage wurden erstellt, denn dort stand billiges Bauland zur Verfügung. Funktionalismus war das Paradigma des Bauens der Weimarer Republik, was eine weitere Trennung von Wohnen und Arbeiten zur Folge hatte. Neben den Vorteilen, beispielsweise den großzügigen Grünanlagen, hatten die neuen Siedlungen allerdings auch infrastrukturelle Nachteile. Der Weg zur Arbeit wurde länger, zeitaufwändiger und teurer.66 67 Bestimmt wurden die Stadtrandsiedlungen der Weimarer Republik durch das Neue Baue.nñ7 und der malerische Städtebau im Sinne Camillo Sittes und seiner Nachfolger wich einer strengeren, geometrischeren Auffassung.68 Die Altstadt galt als Ausdruck überkommener Lebensform, stattdessen wurde die Formsprache der Zweckrationalität geschätzt. Gewerkschaften und das Großkapital trugen die Bewegung. Bauträger waren ständische Berufsgenossenschaften, die für funktionsgerechte Minimal- Wohnungen eintraten. Die einheitlieh geordneten Wohnungen und Siedlungen in der Peripherie standen im Gegensatz zum „Dschungel der Altstadt,“69 Die Industrialisierung des Bauens schaffte es jedoch nicht über rudimentäre Anfänge hinaus, denn die Löhne und Preise für Baustoffe stiegen durch die Weltwirtschaftskrise rasch an. Die ungünstigen Finanzierungsbedingungen hatten das Seheitern von Systematik und Rationalisierung des Wohnungsbaus zur Folge,70 1924 bis 1930 entstanden 1,8 Millionen Sozialbauwohnungen,71 Der schichtspezifische Charakter des Wohnens ging jedoch auch in der Weimarer Republik nicht verloren. Die innenstädtischen Arbeiter- und Elendsviertel bestanden weiterhin, das großbürgerliche Wohnen ebenso,72 Ferner wurde die Gruppe der Obdachlosen stetig größer,73 Betroffene griffen zur Selbsthilfe und errichteten wilde Siedlungen mit primitiven Baracken und sogar Erdlöchern. Während der Weltwirtschaftskrise verschlechterte sieh die Lage drastisch, denn die Masse der Arbeitslosen war nicht in der Lage, die Mieten für miserabelste Wohnungen zu zahlen. Staatliche Mittel waren stark zurückgegangen und wurden vor allem für Kleinhaussiedlungen mit Nutzgärten eingesetzt. Diese sollten Arbeitslosen den Lebensunterhalt sicherstellen.74
2.2. Wohnungsnot im Dritten Reich
Die Wohnungsnot war zusammen mit der Idee des Wohnens entstanden, Reformer hatten versucht, gewisse Standards für die gesamte Bevölkerung zu schaffen, Im Zuge dieser Bewegung war die Wohnungsnot zu einem Politikum, über das die breite Bevölkerung diskutierte, geworden.
Aber schon vor 1933 wurden die Mittel für den Wohnungsbau immer knapper und die Wohnungsproduktion ging - vor allem in den Großstädten - zurück, Hinzu kam eine Massenarbeitslosigkeit, die es der breiten Bevölkerung unmöglich machte Mieten zu zahlen. Zu den paradoxen Folgen gehörten auch Wohnungsleerstände,75 Die Regierung Brüning entwarf Pläne zur Förderung von Stadtrandsiedlungen für Erwerbslose, deren Erfolgsquote war jedoch sehr niedrig blieb,76
Die Wahlprogramme der NSDAP beschäftigten sieh aus diesen Gründen intensiv mit dem Wohnungsbau und schürten damit die Erwartungen der Wähler,77 Die finanziellen Mittel jedoch flössen seit 1933 in andere Projekte - vor allem die Aufrüstung78 und die Arbeitsbeschaffung,79 Im Wohnungsbau dagegen wurde mit der Machtergreifung eine Pause eingelegt,80 Wegen der verheerenden Situation wurden 1936 Mietsteigerungen für alle Wohnungen verboten und eine Bewirtschaftung des Wohnraums wurde eingeführt,81
2.2.1. 19ЗЗ-19З9
Wie auch bei Monumentalbauten spielten im nationalsozialistischen Wohnungsbau vor allem die ideologischen Ziele eine enorme Rolle, Das privat finanzierte Kleinsiedlungshaus wurde - bereits in der Weimarer Republik zum Leitbild erhoben - von den Nationalsozialisten übernommen und ideologisch gedeutet. Die Propaganda vom eigenen Haus kam der völkischen Blut- und Boden-Ideologie. entgegen,82 „Nicht mehr die Mietskasernen mit all ihren unerfreulichen Nebenerscheinungen, sondern das kleine Eigenheim, die Stadtrandsiedlung, die landwirtschaftliche Siedlung sollen im Mittelpunkt unserer Bautätigkeit stehen;'83 so Franz Seldte,84 denn so würden kinderreiche Familien am Besten unterstützt,85 Auch - oder gerade - Arbeiter wurden an den Eigenheimban herangeführt, denn der biete, so die ständig wiederholte Ideologie, „die Gewähr, daß ein mit der Heimat verwurzeltes Geschlecht herangezogen wird,“86 Hierbei verschuldeten die Arbeiter sieh oft und wurden so ideologisch und finanziell an ihren Betrieb gebunden, Bestehende Klassenunterschiede wurden durch den Heimatschutzstil verschleiert und die verschiedenen Haustypen formal aneinander angeglichen.87
In den ersten Jahren des Dritten Reichs (etwa bis 1935) hatte der Maßnahmenkatalog des nationalsozialistischen Wohnungsbaus folgendes zu bieten: Kleinsiedlungen und Eigenheimbau, Instandsetzung alter Wohnungen und den Umbau von Gewerbegebäuden zu Wohnungen, den Rückzug des Staates aus der direkten Förderung hin zu indirekten Förderungsmaßnahmen sowie den Xot- und Behelfswohnungsbau, Schwerpunktmäßig wurden Mittel für Gebäudeinstandsetzungen ausgegeben88 Anstelle der Großstadt, die laut Feder89 in eine geistige, körperliche und sittliche Entwurzelung trieb und auch den Verlust des Willens zum Kind fördere, wurde nach der Machtergreifung eine Auflockerung der Großstädte gefordert. Die Stadtrandsiedlung war dabei nicht das Ziel, sondern „nur in dem Ausmaß gebilligt [...], in dem die ungesunden Altstadtquartiere niedergelegt werden können,“90 Stattdessen müsse es zu einer großangelegten Industrieverlagerung und der Xeugriindung von Hunderten von kleinen Landstädten und Siedlungen kommen, Feder träumte - wie bereits Howard 30 Jahre zuvor - von Land- Städten, die eine bestimmte, übersehbare Größe nicht überschritten und im Ausstrahlungsgebiet der Großstädte gleichmäßig verteilt werden sollten. Die an den eigentlichen Stadtkern anschließenden Gebiete gedachte er durch das Einschieben breiter Grüngürtel zu sanieren,91 Ein vorbildliches Beispiel war für Feder die Krupp-Siedlung Margarethenhöhe,92 Zwar war die Großstadtfeindschaft Fedors eine kurzlebige Zuspitzung, jedoch setzte sieh eine etwas gemäßigtere Variante von Feders Vorstellungen bei einem Großteil der Fachleute durch, die noch immer eine Auflockerung der Großstädte und die Rückführung eines Teils der Arbeitslosen auf das Land als wichtig erachteten,93 Kleinsiedlungen waren ausdrücklich für gewerbliche Arbeiter und Angestellte bezogen Vorbehalten, rassische und politische sowie sonstige auf Siedlertauglichkeit zielende Auswahlkriterien waren spätestens seit 1935 selbstverständlich,94 95 Jedoch gab es zwischen der Propaganda und der Realität auch im Falle des Wohnungsbaus enorme Gegensätze, Der Wohnungsfehlbedarf stieg. Bereits ohne Altstadtsanierungen, Umsiedlungen und Auflockerungen „[...] müssen, um nur mit dem Haushaltszuwachs mitzukommen und ein schnelles Anwachsen der Wohnungsnot zu vermeiden, in den nächsten Jahren umfangreiche Bauprogramme durchgeführt werden,“93 Ein Grund für den Rückgang der Wohnungsproduktion war, dass der Wohnungsbau in handwerkliche Herstellungsmethoden zurückfiel, Massenproduktion und Industrialisierung fanden vorerst nur bei Bauvorhaben für Rüstung und Militär einen Platz, Eine Industrialisierung im Wohnungsbau galt dagegen als bolschewistisch,96 Die steigende Unterversorgung der Bevölkerung mit Wohnraum traf besonders die Unterschichten, denn ihr Lohn war zu gering für die Kosten eines Kleinhauses,97 Trotz der niedrigen und stagnierenden Baukosten und wegen enormer Finan- ziernngssehwierigkeiten blieb der Kleinsiedlungsbau weit hinter den erwarteten Zahlen zurück.
„Je weniger der Staat im Zeichen beschleunigter Aufrüstung, des Westwallbaus etc. bereit war. sich in einem so förderungsintensiven Programm wie der Kleinsiedlung nachhaltig zu engagieren, desto lauter wurden die Propagandatone/'98 1934 versiegten nahezu alle Finanzierungsquellen für die Kleinsiedlungen und auch auflockernde Altstadtsanierungen konnten nicht mehr begonnen werden.99 Xur im Rahmen der Arbeitsbeschaffungsprogramme und im Zusammenhang mit dem Vierjahresplan wurden größere finanzielle Mittel für Wohnungen aus- geschiittet, die jedoch primär für Instandsetzungs- und Umbaumaßnahmen genutzt wurden.100
Das Siedlungswerk Vierjahresplan stand im Gegensatz zur KleinsiedlungsIdeologie. Es rehabilitierte die Großstadt, den Geschoss- und Mietwohnungsbau im Dritten Reich. Zwar stelle die Siedlung die idealste Form des Arbeiterwohnstättenbaus dar, aber wegen der räumlichen und finanziellen Grenzen müssten auch Geschoss wohnungsbauten für Arbeiter gefördert werden, so Gottfried Dierig, der Leiter der Reichsgruppe Industrie.101 Die Bejahung von Rationalisierungsprozessen im Wohnungsbau sollte beim Aufbau neuer Industrien die benötigte Zahl an Wohnungen für die dort beschäftigten Arbeiter ermöglichen.102 In diesem Programm war also wieder nicht die Wohnungsproduktion vordergründig, sondern die Aufrüstung. Dies unterstrich auch Göring in seinen Erklärungen zur Rolle des Wohnungsbaus im Vierjahresplan.103 Eine generelle Wohnungsbauförderung kam allerdings nicht in Frage. Im Jahr 1937 flössen auch nur 0,7% der Mittel des Vierjahresplans in den Wohnungsbau.104
Durch den Kriegsausbruch 1939 wurden gänzlich neue Bedingungen geschaffen. Die durch den Vie rjahresplan geförderten Wohnungen bekamen eine neue Funktionsbestimmung: überall dort, wo zusätzliche Arbeitskräfte in der Rüstung gebraucht wurden, sollten die neuen Wohnungen als Massenunterkünfte dienen,105 2.2.2. 1939-1945 Von 1936 bis 1938 nahm der Weg in den Krieg - mit dem Eingreifen in den spanischen Bürgerkrieg, dem „Anschluss“ Österreichs und der Sudetenkrise - seinen Lauf, Dabei waren Hitlers Worte im März 1936 noch die folgenden gewesen:
„Ich habe den Ehrgeiz, mir einmal im deutschen Volk ein Denkmal zu setzen. Aber ich weiß auch, daß dieses Denkmal besser im Frieden aufzustellen ist, als in einem Kriege. Wenn wir heute in einen Krieg gestoßen würden, dann kostet jede 30-Zentime- ter-Granate gleich 3000 Mark, und wenn ich noch anderhalbtausend Mark dazulege, dann habe ich dafür ein Arbeiterwohnhaus, wenn ich aber Granaten auf einen Haufen lege, dann ist das noch lange kein Monument. Wenn ich aber 1 Million solcher Häuser habe, in denen so viele deutsche Arbeiter wohnen können, dann setze ich mir damit ein Denkmal.“106
Durch die „Blitzkriegerfolge“ wurde bei den Deutschen die Hoffnung auf einen baldigen Siegfrieden geweckt und damit Erwartungen sozial- und gesellschaftspolitischer Art geschürt,107 Zielsetzungen für den Xaehkriegswohnungsbau108, der ohne millionenfache Zwangsarbeit ausgegrenzter Bevölkerungsteile und der besiegten und verschleppten Völker unmöglich durchzuführen gewesen wäre,109 wurden gesteckt. Bis zur Erfüllung des geschätzten Bedarfs von 6 Millionen Wohnungen sollten jedes Jahr 600,000 neue Unterkünfte geschaffen werden,110 Die Zerstörungen durch die Bombardements auf die Großstädte bedingten eine schlechte Wohnraumversorgung,111 die bald zum innenpolitischen Problem wurde,112 Deshalb wurde das schon zuvor bereits auf ein Minimum reduzierte finanzielle Kontingent der Wohnungspolitik ab 1942 immer mehr auf den Versuch einer reaktiven Kompensation der gegnerischen dehousing-Strategie reduziert,113
„Der Führer, dem die Auswirkungen der Katastrophen-Luftangriffe bekannt sind, steht auf dem Standpunkt, daß wenn 5 Millionen Obdachlose nicht untergebracht werden können, der Krieg verloren wäre. Es ist daher notwendig. 1 Million Wohnungen mitten im Kriege zu erstellen. Die Parole heißt dann nicht: ’Berlin wird evakuiert’, sondern sie heißt: ’Berlin baut’/'114
Das Deutsche Wohnungshilfswerk wurde geschaffen um diese Aufgaben zu übernehmen,115 Der kriegsmäßige Behelfswohnungsbau war vom generellen Bauverbot, das während des Krieges herrschte, ausgenommen. Es handelte sieh bei den Neubauten um eilig hergerichtete Barackenlager, deren geringe Qualität mit dem Krieg entschuldigt wurde. Die für den Frieden gültigen wohnungspolitischen Grundsätze sollten wegen Baustoff- und Arbeitsmangel des Krieges nicht gültig sein,116 Um Arbeitskräfte und Baustoffe zu sparen wurde die vorher als bolschewistisch betrachtete industrielle Fertigung für den Wohnungsbau eingesetzt, Auch noch Jahre nach dem Krieg lebten in diesen Notunterkünften zehntausende von Menschen,117
Bis zum 08, Mai 1945 wurden Millionen von Wohnungen zerstört. Die Fertigungszahlen der Behelfs- und Notbauten im Stampflehmbau mit Flachdächern waren dagegen unproportional gering,118
2.3. Wieder- und Neuaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg
2.3.1. 1945: Zerstörte Städte
Die Verstärkung des Luftkriegs ab Frühjahr 1942 - das englisehe Kriegskabinett hatte sieh für eine Schädigung der Moral der Zivilbevölkerung, besonders der Industriearbeiterschaft entschieden - und das Eingreifen der amerikanischen Luftwaffe hatten fatale Folgen für den Wohnungsbestand. Die schwere Verwüstung von Wohnraum durch die Bombenangriffe der Alliierten beeinträchtigte die Wohn- und Lebensverhältnisse in Deutschland massiv.119 Wegen des knapper werdenden Wohnraums in den Städten und der Furcht vor weiteren massiven Angriffen stieg die Zahl der Evakuierten120 schnell an.121 Während des Zweiten Weltrkieges waren Millionen von Menschen aus den bedrohten Großstädten geflohen oder evakuiert worden. Kinderlandverschickungen sowie ein Reichsum- quartierungsplan sollten bei der Aufnahme der flüchtenden Menschen auf dem Land helfen. Denjenigen, die aus beruflichen Gründen nicht an ihren Wohnort gebunden waren, wurde schon nach den ersten Angriffen die baldige Abreise nahegelegt, auch wenn ihre Wohnung noch intakt war. Hierdurch wurde Wohnraum für jene frei, die in der Stadt bleiben mussten. Mit dem Voransehreiten des Luftkriegs wurde das Schwergewicht dann auf die Evakuierung von Familien gelegt, die ihre Wohnungen bereits verloren hatten.122 Die Bedingungen, in denen die übrigen lebten, waren in den meisten Fällen sehr schlecht. Die Wohnungen waren oft überbelegt, zum Teil nur notdürftig instand gesetzt und das Verkehrs- und Versorgungsnetz nicht mehr intakt.123
Von den geschätzten 16 Millionen Wohnungen, die in Deutschen Städten bis 1939 gestanden hatten, wurden im Sommer 1945 etwa 2,5 Millionen zerstört und 4 Millionen - in unterschiedlichen Graden - beschädigt. Die dafür verantwortlichen Luftangriffe hatten primär auf innerstädtische Wohngebiete gezielt,124 Produktionsanlagen und Industrie waren dagegen eher gering betroffen, Letztere war lediglich um jenen Teil vermindert worden, um den sie unter dem Druck der Kriegsrüstung in den 40er Jahren erweitert worden war und wurde somit zur Basis des wirtschaftlichen Aufschwungs,125 Eher die Organisation der industriellen Produktion stellte ein Problem dar, denn Transportwege und Versorgungsanlagen, Verwaltungs- und öffentliche Gebäude hatte es schwerer getroffen,126 Handel und Verkehr waren weitestgehend lahmgelegt, sodass die Waffenbollwerke - beispielsweise im Ruhrgebiet - isoliert waren. Eine zweite Zerstörungswelle erledigten die deutschen Truppen, indem sie den Alliierten den Weg erschwerten und Brücken sowie Telefonnetze zerstörten,127 Je dichter die Bebauung einer Stadt war, umso verheerender war ihre Zerstörung, Besonders mittelalterliche Stadtkerne und Stadterweiterungen des 19, Jahrhunderts mit engen Hinterhöfen wurden zu Trümmerfeldern, Im aufgelockerten Siedlungsbau dagegen war die Zerstörung geringer,128 1945 waren sieh viele Menschen nicht im Klaren darüber, ob die zerstörten Städte wieder aufgebaut werden oder die Ruinen als Mahnmal erhalten bleiben sollten. Wegen der durch die Zerstörung noch dringlicheren Wohnungsnot war dies eine wichtige und schnell zu beantwortendende Frage, Die Entscheidungen für den Wiederaufbau vor Ort fielen auch sehr schnell, war es doch sehlieht die ökonomischere Variante, Sowohl die Infrastruktur - also Straßen, Stromleitungen, Wasserleitungen usw, - als auch die überirdischen Trümmer erwiesen sieh als wertvoll,129
Die Enttrümmerung war eine der ersten Aufgaben, die die Alliierten an die von ihnen eingesetzten Kommunalpolitiker übertrugen. In einigen Städten wurden die Baureste auch beschlagnahmt und dem Wiederaufbau zur Verfügung gestellt,130
Viele Ausgebombte setzten sieh über Zuzugs- und Bausperren hinweg, strömten in die Städte zurück und bauten in völliger Konzeptlosigkeit ihre Städte wieder auf. Einige Städte bepflanzten die geräumten Trümmerflächen, um den Schwarzbau so zu stoppen,131 Trotz der verheerenden Zerstörungen zog es die Menschen schnell zurück in die Städte und sie mussten vorerst in Kellern, Ruinen, verlassenen Schulen und Kasernen Unterkommen, Die nicht zerstörten Wohnungen waren - trotz der reglementierten Wohnungsvergabe durch die Besatzungsbehörden - überbelegt. Mehrere Familien mussten sieh eine Wohnung teilen und auch Dachböden sowie Keller wurden belegt,132
2.3.2. Baugesetzgebung
In der unmittelbaren Nachkriegszeit herrschte eine verworrene und zersplitterte Rechtslage, die angesichts der drängenden Xeuaufbauprobleme nach einer Bereinigung verlangte. Um 1950 schufen die Bundesländer - außer Bayern und Bremen - Aufbaugesetze, die aus dem Fundus der 30er stammten. Dieser floss auch in das Bundesbaugesetz von i960 ein, das erst nach zehnjähriger Beratungszeit in Kraft treten konnte. Das rechtliche Instrumentarium des vorigen Jahrzehnts wurde durch das Bundesbaugesetz vielerorts kaum verbessert, es hatte vielmehr den Sinn die Baugesetzgebung zu vereinheitlichen,133
Nach der Gründung der Bundesrepublik sollten die Bodenfrage und die Bautätigkeit gesetzlich neu geregelt werden, mit der Umverteilung von Boden tat sieh der demokratische Staat nach der Diktatur jedoch schwer, Sozialreformerisehe Gedanken kamen in der Fachpresse zwar gut an, Gesetzesentwürfe mit Vorschlägen zur Enteignung hatten allerdings keine Chance,134 Als die Bundesländer entstanden waren, war auch die Chance, eine großräumige, die ganze Bundesrepublik betreffende Lösung für eine Baugesetzgebung zu finden, bereits vertan. Die Länder manövrierten den Bund ans, denn sie wollten ihre Baugesetzgebung selbst in der Hand behalten,,135 Anstatt die Bodenfrage zu regulieren, übernahm der Bund sehließlieh die Finanzierung des sozialen Wohnungsbaus sowie eine steuerliehe Begünstigung des privaten Wohnungsbaus um der Wohnungsnot von dieser Seite entgegen zu wirken136
In Bayern speziell kamen nur Entwürfe für ein Baunotgesetz und ein Grundenteignungsgesetz zustande, die wegen verfassungsrechtlicher Bedenken verworfen wurden. Die Xieht-Etablierung eines Baugesetzes kam einer Weigerung gleich und verstärkte einen Trend, in dem Bauwillige sieh von den Altstadtruinen abwandten und in Randbezirken eine größere Bautätigkeit entfalteten,137 1947 knüpften die Länder und 1949 die Bundesrepublik an die Interventionspolitik der Weimarer Republik an. Zunächst wurde der Wohnungsmangel verwaltet und umverteilt. Ein Wohnraumbewirtschaftungsgesetz regulierte die Verteilung von Wohnungen und räumte den Behörden Zuweisungsrechte ein, Wohnraumzerstörung und Zweckentfremdung von Wohnraum waren verboten. Der Mietpreisstopp von 1936 galt weiterhin, 1955 löste ihn das Wohnungsmietengesetz ab, wodurch marktwirtschaftliche Mechanismen mit eingebaut wurden, Der Gesetzgeber hoffte auf die Selbstheilungskräfte des Marktes,138 Bis zur Währungsreform 1949 sollten Wohnraumbesehaffungsprogramme das Problem der Wohnungsversorgung zumindest teilweise lösen, denn der Wohnungsbau selbst stagnierte noch, Geschädigte Gebäude wurden wieder hergestellt und Provisorien erlaubt - in Luftschutzbunkern oder Baracken sowie als Ausbau von Souterrains, Dachgeschosswohnungen, Gartenhäusern und Laubenkolonien, Städtebaulich waren diese Maßnahmen eigentlich unerwünscht, sozialpolitisch jedoch nötig,139
2.3.3. Bevölkerungszunahme und Flüchtlinge
Zur Jahreswende 1944/45 begann ein schnell anschwellender Flüchtlingsstrom aus den Grenzgebieten des Deutschen Reichs in die Gebiete der späteren Bundesrepublik zu fließen.140 In Dresden kamen wegen dieser Bewegung 55.000 Menschen beim Bombardement vom 13. Februar 1945 ums Leben, sodass die Stadt war überfüllt war mit Flüchtlingen aus den ehemaligen besetzten Gebieten.141
Diese Flüchtlinge waren jedoch nur der Anfang eines lang anhaltenden Trends. Bei der Volkszählung von 1950 war die Bevölkerung auf dem gesamten deutschen Gebiet gegenüber 1938 um 20,9% angestiegen. Dieses Wachstum lässt sieh zu einem großen Teil durch Flüchtlinge aus den ehemaligen besetzten Gebieten erklären.142 Insgesamt strömten 7,5 Millionen Ausgewiesene und Flüchtlinge in das Bundesgebiet ein, wodurch sieh ein Fehlbetrag von etwa 2 Millionen Wohnungen ergab.143 1950 wurden 2,6 Millionen Flüchtlingshaushalte gezählt, von denen erst 22,4% in Xormalwohnungen leben konnten.144 Zunächst wurden viele der Flüchtlinge und Abwanderer stattdessen in eher primitiven Baracken untergebracht.145
Der Strom der Heimatvertriebenen ergoss sieh zunächst in die unmittelbaren Grenzländer Bayern, Xiedersaehsen und Schleswig-Holstein.146 147 Besonders die britische und die amerikanische Besatzungszone mussten die Konsequenzen der Flüchtlingsbewegungen tragen. Die französische Zone schloss für Vertriebene ihre Grenzen.47 Die Briten finanzierten in der Xot sogar Xahrungsmittelimporte aus dem eigenen Haushalt, was die britische Bevölkerung missmutig stimmte: mussten sie doch Belastungen zugunsten der ehemaligen Kriegsgegner hinnehmen,148 Am 01,01,1948 befanden sieh von den 6,8 Millionen Heimatvertriebenen 65% in den Ländern Bayern, Xiedersaehsen und Schleswig-Holstein,149
Bis i960 stieg die Bevölkerungszahl dann in Westdeutschland deutlich an, während die in der Deutschen Demokratischen Republik sank: die Bevölkerung begann aus den Ostzonen in den Westen abzuwandern,150 Diese Verschiebung von etwa 2,5 Millionen Menschen151 blieb auch nicht ohne Wirkung auf den Wohnungsmarkt und das Arbeitskräftepotential in der Bundesrepublik,152 Als Arbeitskräfte waren die Flüchtlinge zwar durchaus willkommen, aber genug Wohnungen konnten häufig nicht bereitgestellt werden,153
Deshalb gab die Bundesrepublik Sondermittel für die Sowjetzonenflüchtlinge aus,154 ·54 1952 wurden die Länder verpflichtet die Flüchtlinge vorläufig unterzubringen, wodurch sie in die bevorrechtigten Gruppen - die Heimatvertriebenen und Kriegsgeschädigten - eingereiht wurden und in Konkurrenz zu den einheimischen Wohnungsbewerbern traten, die gleichfalls auf eine menschenwürdige Unterbringung oder als Evakuierte auf ihre Rückführung warteten,155 Die Bauvorhaben für Vertriebene, SBZ156 -Flüehtlinge - besonders die, die noch in Lagern und anderen Notunterkünften lebten1·157 - aber auch Kriegssachgeschädig-
[...]
1 In Zukunft WB G genannt, vgl. hierzu näher Abschnitt 3.2.5 auf Seite 77.
2 Vgl. Abschnitt 3.2.7 auf Seite 90.
3 Geschichte für Alle e.V. (Hg.): Nürnberg-Langwasser. Geschichte eines Stadtteils, Nürnberg 2007.
4 Vgl. beispielsweise Beynie, Klaus von: Der Wiederaufbau. Architektur und Städtebaupolitik in beiden deutschen Staaten, München 1987. In diesem Werk wird der Wiederaufbau Nürnbergs des Öfteren erwähnt.
5 Reinborn, Dietmar: Städtebau im 19. und 20. Jahrhundert, Stuttgart [u.a.] 1996.
6 Vgl. Ebd. S. 269 277.
7 Vgl. Albers, Gerd: Stadtplanung. Eine praxisorientierte Einführung, Darmstadt 1992, S. 2 of.
8 Vgl. Fuhrmann, Bernd / Mctcling, Wcnckc / Ra.jkay, Barbara / Wcipcrt, Matthias: Geschichte des Wohnens vom Mittelalter bis heute, Darmstadt 2008, S. 9.
9 Vgl. Hillebrecht, Rudolf: Neue Aufgaben des Städtebaus, in: Bockelmarm, Werner / Hil lebrecht, Rudolf / Lehr, Albert Maria (Hgg.): Die Stadt zwischen Gestern und Morgen, Basel 1961, S. 119 134, hier: S. 119.
10 Vgl. Fuhrmann, S. 33Й'.
11 Vgl. Albers: Praxisorientierte Einführung, S. 2if.
12 Vgl. Ebd. S. 22.
13 Vgl. Ebd. S. 22.
14 Vgl. Ebd. S. 29.
15 Vgl. Ebd. S. 29.
16 Vgl. Hillebrecht, S. 120.
17 Vgl. Fuhrmann, S. io2f.
18 Vgl. Hackelsberger, Christoph: Hundert Jahre deutsche Wohnmisere - und kein Ende?, Braunschweig 1990, S. 22 24.
19 Vgl. Fuhrmann, S. io2f.
20 Vgl. Albers: Praxisorientierte Einführung, S. 29.
21 Vgl. Fuhrmann, S. 122h
22 Vgl. Ebd. S. 125.
23 Vgl. Ebd. S. 127.
24 Vgl. Ebd. S. 105L
25 Vgl. Albers: Praxisorientierte Einführung S. 31.
26 Diesen Schmuck trugen die Häuser allerdings nur auf der Schauseite, also auf der Seite, die zur Straße hin gewandt war. Die meisten der Häuser waren Mietskasernen mit Rückgebäuden und Hinterhöfen, die nichts mehr von der anspruchsvollen Fassade erahnen ließen, vgl. Ebd. S. 2gf.
27 Verglichen wurden die neu entstehenden Bauten mit den militärischen Massenquartieren des Barock daher ihr Name. Das bürgerliche Urteil über diese Massenwohnbauten: sie würden gesundheitliche Schäden, soziale Unzufriedenheit und moralische Verkommenheit fördern oder sogar horvorrufon, vgl. Hackelsberger S. 22 24.
28 Huber, Victor Aimé: Die Wohnungsnoth der kleinen Leute in grossen Städten, Leipzig 1857.
29 Kurdia, Hans: Wohnung und Häuslichkeit, in: Neue Deutsche Rundschau 10 (1899), S. 814 822, hier: S. 816.
30 Vgl. Albers: Praxisorientierte Einführung S. 30.
31 Arminius: Die Großstädte in ihrer Wohnungsnot und die Grundlagen einer durchgreifenden Abhilfe, Leipzig 1874.
32 Vgl. Albers: Praxisorientierte Einführung S. 31.
33 Baumeister, Reinhard: Stadterweiterungen in technischer, baupolizeilicher und wirtschaftlicher Beziehung, Berlin 1876.
34 Camillo Sitte lebte von 1843 bis 1903 und gilt als Wegbereiter der neuzeitlichen Stadtbaukunst. Er erweckte das Interesse am Gesamtbild alter Städte und verband sie in Theorie und Praxis mit der modernen Stadt. Er schlug eine Rückkehr zu den Methoden mittelalterlichen Städtebaus vor. Sitte sah in dem organischen Wachstum der mittelalterlichen Stadt einen Weg zur Humanisierung der modernen Stadt. Er versuchte die Monotonie und die künstlerische Leblosigkeit der typischen Stadt des späten 19. Jahrhundert zu überwinden, vgl. http://www.can1illo-sitte-lehranstalt.at/02_allgen1ein/02_camillo.htn1 (17.04.2009).
35 Sitte, Camillo: Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen, Wien 1889.
36 Vgl. Albers: Praxisorientierte Einführung, S. 32.
37 Vgl. Albers: Praxisorientierte Einführung, S. 32h
38 Stiibben lebte von 1845 bis 1936, war 1871 bis 1876 Regierungsbaumeister beim Eisenbahnbau in Elberfeld und Holzminden, 1876 bis 1881 Stadtbaumeister in Aachen, 1881 bis 1898 Stadtbaumeister, dann Stadtbaurat und Beigeordneter in Köln, 1892 bis 1898 Vorsitzender der Kommission der Stadterweiterung Posen. 1898 bis 1901 saß er im Vorstand der Elektrizitätsgesellschaft Helios, vgl. http://www.woydt.be/genealogie/g18/g184/1845stheo1.htm (17.04.1009).
39 Stiibben, Hermann Josef: Der Städtebau, Braunschweig 1890.
40 Fritsch, Theodor: Die Stadt der Zukunft, Leipzig 1896.
41 Ebenezer Howard lebte von 1850 bis 1928. Er begann in London als Büroangestellter, bildete sich zu einem begehrten Stenotypisten aus und übte fast bis zu seinem Lebensende diesen Beruf aus. Während eines Aufenthalts in Amerika (1872-77), begann er über ein besseres Leben und dessen Verwirklichung nachzudenken. 1898 las er Edward Bellamys Utopie »Looking Backward«, deren Lektüre sein weiteres Leben bestimmen sollte: sie regte ihn zu der Idee der Gartenstadt an, vgl. http://deu.archir1form.r1et/arch/2692.htm (17.04.2009).
42 Vgl. Albers: Praxisorientierte Einführung, S. 32b
43 Howard, Ebenezer: To-Morrow. A Peaceful Path to Real Reform, 1898. Später wurde dieses Werk publiziert unter dem Titel Garden Cities of Tomorrow. In Deutschland wurde es veröffentlicht unter dem Titel Gaiienstädte in Sieht, Jena 1907.
44 Vgl. Wurnib, Dietrich von: Die städtebauliche Entwicklung Nürnbergs von 1806 bis 1914. Unter besonderer Berücksichtigung von Baurecht, Bauverwaltung und städtebaulicher Theorie, Erlangen 1969, S. 83.
45 Vgl. Sieverts, Thomas (Hg.): Wandel städtebaulicher Leitbilder. Theoretisches Seminar, Darmstadt 1985, S. nf.
46 Vgl. Albers: Praxisorientierte Einführung, S. 33.
47 Kampffmcycr, Hans: Die Gartcristadtbcwcgung, Leipzig 1909, S. 48.
48 Vgl. Albers: Praxisorientierte Einführung, S. 33.
49 Vgl. Albers: Praktische Einführung, S. 36.
50 Vgl. Fuhrmann, S. 114.
51 Vgl. Ebd. S. 107.
52 Vgl. Ebd. S. 120.
53 Vgl. Ebd. S. 121.
54 Vgl. Ebd. S. 122.
55 Vgl. Ebd. S. 37.
56 Vgl. Ebd. S. 37.
57 Vgl. Fuhrmann, S. 130.
58 Vgl. Ebd. S. 132.
59 Vgl. Fuhrmann, S. 130.
60 Beyrne, Klaus von: Wohnen und Politik, in: Flagge, Ingeborg: Geschichte des Wohnens. Band 5: Von 1945 bis heute. Aufbau Neubau Umbau, Stuttgart 1990, S. 83 152, hier: S. 83.
61 Vgl. Fuhrmann, S. 128.
62 Vgl. Beyrne: Wohnen und Politik, S. 84.
63 Vgl. Albers: Praxisorientierte Einführung, S. 39h
64 Erwachsen 1933 aus dem Congrès Internationeaux de l’architecture Moderne (CIAM). Die Schrift hatte die funktionale Stadt zum Thema und wurde erst weitaus später in weiteren Kreisen bekannt. In Deutschland durch Le Corbusiers Schrift An die Studenten / Die Cha,He d’athènes, die 1962 in Reinbek bei Hamburg veröffentlicht wurde, vgl. Albers: Praxisorientierte Einführung, S. 41.
65 Zitiert nach: Albers: Praxisorientierte Einführung, S. 41.
66 Vgl. Fuhrmann, S. 133.
67 Vgl. Sieverts: Wandel, S. 13.
68 Vgl. Albers: Praxisorientierte Einführung, S. 42.
69 Vgl. Sieverts: Wandel, S. 13h
70 Vgl· Hackelsberger, S. 41.
71 Vgl. Ebd. S. 7.
72 Vgl. Fuhrmann, S. 130.
73 Vgl. Ebd. S. 135.
74 Vgl. Ebd. S. 136.
75 Vgl. Harlander, Tilmarm: Zwischen Heimstätte und Wohnmaschine. Wohnungsbau und Wohnungspolitik in der Zeit des Nationalsozialismus, Basel 1995, S. 30.
76 Vgl. Ebd. S. 31.
77 Vgl. Ebd. S. 39.
78 Vgl. Hackelsberger, S. 46.
79 Vgl. Sieverts: Wandel, S. 25.
80 Vgl. Hackelsberger, S. 43.
81 Vgl. Harlander: Zwischen, S. 106.
82 Vgl. Sieverts: Wandel, S. 25.
83 Zitiert nach: Harlander: Zwischen, S. 50. Er zitiert hier einen Zeitungsartikel von 1933.
84 Seldte (1882 1957) war ein wohlhabender Chemieunternehmer und Führer des Nationalsozialistischen deutschen Frontkämpferbundes, vgl. Harlander: Zwischen, S. 50.
85 Vgl. Ebd. S.50.
86 Zitiert nach: Ebd. S. 71. Er zitiert hier die DAF (Reichsheinistättenamt) (Hg.): Sichere Kapitalanlage 13, Eberswalde [u.a.] 1934, S. 37.
87 Sieverts: Wandel, S. 26
88 Vgl. Harlander: Zwischen, S. gif.
89 Gottfried Feder lebte 1883 bis 1941, war Diplomingenieur, Wirtschaftstheoretiker und NS-Politiker. Seit 1934 war er Reichskonmiissar für das Siedlungswesen, verlor allerdings angesichts des finanz- und wirtschaftspolitischen Kurses Hitlers zunehmend an politischem Einfluss und wurde mit einem Lehrstuhl an der Technischen Hochschule Berlin betraut, vgl. http://www.dhm.de/lomo/html/biografien/FoderGottfried/index.html ( 17.04.2009).
90 Zitiert nach: Harlander: Zwischen, S. 60. Er zitiert hier Feder.
91 Vgl. Ebd. S. 61.
92 Vgl. Ebd. S. 65. Die Wohnstiftung Margarethenhöhe war der Höhepunkt der Entwicklung der Kruppschen Siedlungen. Sie wurde seit 1906 bis 1938 erbaut und war die erste deutsche Siedlung, die offiziell von der Gartenstadtgesellschafl als Gartenstadt anerkannt wurde, vgl. Reinborn: Städtebau, S. 46.
93 Vgl. Harlander: Zwischen, S. 70.
94 Vgl. Ebd. S. 104.
95 Zitiert nach Ebd. S. 65. Er zitiert hier Feder. Hervorhebung im Original.
96 Vgl. Sieverts: Wandel, S. 26.
97 Vgl. Ebd. S. 26
98 Harlandor: Zwischen, S. 81.
99 Vgl. Ebd. S. 83f.
100 Vgl. Ebd. S. 85.
101 Vgl. Ebd. S. 93.
102 Vgl. Ebd. S. 87ff.
103 Vgl. Ebd. S. 90.
104 Vgl. Hackelsberger, S. 46.
105 Vgl. Harlandor: Zwischen, S. 100.
106 Zitiert nach: Ebd. S. gof.
107 Vgl. Ebd. S. 183.
108 Vgl. Hackelsberger, S. 56
109 Vgl. Harlandor: Zwischen, S. 187
110 Vgl. Hackelsberger, S. 56.
111 Vgl. Abschnitt 2.3.1 auf Seite 22.
112 Vgl. Rocker, Marie-Luise: Wohnen und Bombardierung im Zweiten Weltkrieg, in: Niethammer, Lutz (Hg.): Wohnen im Wandel. Beiträge zur Geschichte des Alltags in der bürgerlichen Gesellschaft, Wuppertal 1979, S. 408 428, hier: S. 420.
113 Vgl. Harlander: Zwischen, S. 187.
114 Eine Bemerkung Dr. Leys (Reichskommissar für den sozialen Wohnungsbau) auf einer Besprechung am 09.08.1943, zitiert nach: Rocker: Bombardierung, S. 421.
115 Vgl. Ebd. S. 421.
116 Vgl. Durth, Werner: Vom Überleben. Zwischen totalem Krieg und Währungsreform, in: Flagge, Ingeborg (Hg.): Geschichte des Wohnens. 1945 bis heute. Aufbau, Neubau, Umbau (Bd. 5), Ludwigsburg 1999, S. 17 79, hier: S. 31.
117 Vgl. Ebd. S. 30L
118 Vgl. Hackelsberger, S. 70.
119 Vgl. Rocker: Bombardierung, S. 408.
120 Evakuierte sind laut Definition Personen, die in der Zeit vom 26. August 1939 bis zum 31. Dezember 1946 ihre Wohnsitzgemeinde aus kriegsbedingten Gründen verlassen und in einer anderen Gemeinde Aufnahme gefunden haben, vgl. http://db03.bmgs.de/Gesetze/ sonstige_gesetze/evakuiertg.htm (17.04.2009).
121 Vgl. Rocker: Bombardierung, S. 410.
122 Vgl. Ebd. S. 418.
123 Vgl. Ebd. S. 414.
124 Vgl. Durth: Zwischen, S. 2of.
125 Durth, Werner / Gutschow, Niels: Träume in Trümmern. Planungen zum Wiederaufbau zerstörter Städte im Westen Deutschlands 1940-1950, Braunschweig 1998, Bd. 1, S. 142.
126 Vgl. Ebd. S. 141.
127 Vgl. Ebd. S. 142.
128 Durth: Zwischen, S. 2of.
129 Vgl. Beyrne, Klaus von: Der Wiederaufbau. Architektur und Städtebaupolitik in beiden deutschen Staaten, München 1987, S. 101.
130 Vgl. Ebd.S. 102.
131 Vgl. Ebd. S. 102Й'.
132 Durth: Zwischen, S. 21.
Ì33 Vgl. Albers: Praxisorientierte Einführung, S. 49.
134 Vgl. Beyme: Der Wiederaufbau, S. 128.
135 Vgl. Ebd. S. 129.
136 Vgl. Ebd. S. 132.
137 Vgl. Ebd. S. 129.
138 Vgl. Ebd. S. 246.
139 Vgl. Ebd. S. 246Й'.
140 Vgl. Rocker: Bombardierung, S. 422.
141 Vgl· Durth: Zwischen, hier: S. 19.
142 Vgl. Schlier, Otto: Die Bevölkerungsentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland und in Mitteldeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg, in: Geographische Rundschau. Zeitschrift für Schulgeographie 14 (1962), S. 119 123, hier: S. 119.
143 Vgl. Stadler, Otto: Handbuch der Wohnungsbauförderung und des sozialen Wohnungsbaues, München 1955, S. 2.
144 Vgl. Durth: Zwischen, S. 61.
145 Zum Beispiel 1946 in Wiesbaden, wo Baracken in Lehmbauweise am Stadtrand gefertigt wurden, um die Ostflüchtlinge leichter unterbringen zu können. Hauptaugenmerk lag auf der Sesshaftmachung der Familienväter und Flüchtlinge: jedem Familienvater, dem eine Wohnung geschaffen wurde, sollte so viel Land dazu gegeben werden, dass er sich hieraus einen Beitrag zu seiner Existenz und der seiner Familie erwirtschaften konnte, vgl. hierzu ebd. S. 42.
146 Vgl. Stadler: Handbuch, S. 29.
147 Vgl. Durth: Träume, S. 131
148 Vgl. Ebd. S. 127.
149 1.828.000 in Bayern, 1.633.00 in Niedersachsen, 878.000 in Schleswig-Holstein, vgl. Stadler: Handbuch, S. 29.
150 Vgl. Schlier: Bevölkerungsentwicklung, S. 121.
151 Vgl. Stadler: Handbuch, S. 2.
152 Vgl. Schlier: Bevölkerungsentwicklung, S. 121.
153 Als Beispiel kann der Bielefelder Raum, der einen starken Flüchtlingszustrom zu verzeichnen hatte, dienen. 1946 gab es hier bereits einen Ideenwettbewerb um Entlastungsstädte an der Peripherie der Stadt zu schaffen, vgl. Linke, Volker: Vorort, Satelliten- und Trabantenstadt. Ein Beitrag zu Entwicklungstendenzen und zur Terminologie von kernstadtabhängigen Siedlungen, dargestellt an den Beispielen Köln-Chorweiler, Hamburg-Norderstedt, Bielefeld-Sennestadt und Köln-Erftstadt. Inaugral-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln, Köln 1977, S. 123.
154 Zur Verteilung der Sondermittel für den sozialen Wohnungsbau vgl. ausführlich Stadler: Handbuch.
155 Vgl. Ebd. S. i8f.
156 Sowjetische Besatzungszone.
157 Vgl. Ebd. S. 150.
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