Länder und Marktglobalisierung steigern die Anforderungen an Mobilität von Menschen und Gütern, was dementsprechend zu einem drastischen Anstieg des Luftverkehrs führt. Deutsche, internationale Flughäfen wie Fraport oder Flughafen München erfassten 2007 eine Verkehrsstei¬ger¬ung um 5,7% auf insgesamt 192 Millionen Flugpassagiere. In etwa zehn Jahren wird sich das Passagieraufkommen auf nationalen und internationalen Ebenen fast verdoppeln, somit bleibt der Luftverkehr in Deutschland eine Wachstumsbranche. Um solch einer Passagieranzahl nachkommen zu können, sind neue logistische Technologien und Herausforderungen unvermeidlich. Die Logistik verfolgt auf einem Flughafen den Ansatz, bereichsübergreifend Material-, Personen- und Informationsströme durchgängig zu betrachten und zu optimieren. Denn nur dadurch können die steigenden Kapazitäts- und Qualitätsan¬forderungen mittel- und langfristig bewältigt werden. Gepäckförderanlagen, insbesondere die in Großflughäfen, spielen in logistischen Prozessketten eine bedeutende Rolle, denn es muss innerhalb kürzester Zeit eine immer steigende Anzahl an Gepäckstücken abgefertigt werden. Doch die Umsetzung dieser bestimmten Handlingzeit stößt auf Erschwerung der sicherheitstechnischen Überprüfung am Check-In. Die richtige Auswahl, Größendimensionierung, die technischen Möglichkeiten und eine rationale Kosten-Leistungsrechnung sind Stichpunkte, die bei der Wahl der geeigneten Gepäckförderanlage wichtig sind. Eine Gepäckförderanlage ist auf die jeweiligen Möglichkeiten eines Großflughafens zugeschnitten und individual konstruiert. Bei der Wahl der richtigen GFA muss aber immer auf mögliche technische Alternativen, Kosten und die Qualitätssicherung geachtet werden. Aus diesem Grund wird ein Investitionsmodell entwickelt, welches die Planung der Gepäckförderanlage anhand eines Beispielflughafens wiederspiegelt. Anhand von relevanten Kennzahlen, wird ein Gepäckfördersystem in einem Großflughafen eingeführt und die Kosten errechnet, um die Rentabilität dieser Anlage zu prüfen. Die Arbeit wird sowohl betriebsorganisatorisch als auch wissenschaftlich, praktisch ausgearbeitet.
Inhaltsverzeichnis
1 Einführung
1.1 Aufgabenstellung
1.2 Gliederung der Arbeit
2 Anforderungen zur Planung der Gepäckförderanlage
2.1 Planungskriterien und Bestimmungsfaktor
2.1.1 Konzepte des Terminals
2.1.2 Check-In System
2.1.3 Sicherheitsüberprüfungen
3 Funktionsweise einer Gepäckförderanlage
3.1 Fördertechnologien für Passagiergepäck
3.2 Fördertechnische Möglichkeiten
3.2.1 Bandförderanlage
3.2.2 Behälterförderanlage
3.2.3 Sortierung
3.2.3.1 Kippschalensorter
3.2.3.2 Quergurtsorter
3.2.3.3 Vergleich der Systeme
3.3 Beispiel einer Gepäckförderanlage und Ihre Komplexität
4 Flughafen Hannover
4.1 Daten und Fakten des Flughafen Hannover
5 Investitionsrechnung der Gepäckförderanlage
5.1 Datenerhebungen
5.2 Relevante Daten für die Investition der GFA
5.3 Investitionsplanungen
5.4 Investitionsrechnung
5.4.1 Übersicht der GFA und der GFA Komponenten
5.4.2 Investitionsrechnung der Basis-GFA ohne Komponenten
5.4.3 Investitionsrechnung der Komponenten der GFA
5.4.3.1 Kosten der GFA-Komponenten
5.4.4 Sonstige Kosten
5.5 Abschließende Investitionsrechnung
5.6 Ergebnisse der Investitionsrechnung
6 Fazit
1 Einführung
Im Durchschnitt erfolgen nur etwa 15 Prozent des Luftverkehraufwandes in der Luft, die restlichen 85 Prozent ist Aufgabe der Airport-Systeme auf den Boden, wobei die Beförderung des Gepäcks eine logistische Meisterleistung bietet und damit nur mit komplexen Gepäckförderanlagen bewältigt werden können, die einen wichtigen Einflussfaktor im schnellen und sicheren Flugverkehr darstellen.
1.1 Aufgabenstellung
Länder und Marktglobalisierung steigern die Anforderungen an Mobilität von Menschen und Gütern, was dementsprechend zu einem drastischen Anstieg des Luftverkehrs führt. Deutsche, internationale Flughäfen wie Fraport oder Flughafen München erfassten 2007 eine Verkehrssteigerung um 5,7% auf insgesamt 192 Millionen Flugpassagiere. In etwa zehn Jahren wird sich das Passagieraufkommen auf nationalen und internationalen Ebenen fast verdoppeln, somit bleibt der Luftverkehr in Deutschland eine Wachstumsbranche. Um solch einer Passagieranzahl nachkommen zu können, sind neue logistische Technologien und Herausforderungen unvermeidlich. Die Logistik verfolgt auf einem Flughafen den Ansatz, bereichsübergreifend Material-, Personen- und Informationsströme durchgängig zu betrachten und zu optimieren. Denn nur dadurch können die steigenden Kapazitäts- und Qualitätsanforderungen mittel- und langfristig bewältigt werden. Gepäckförderanlagen, insbesondere die in Großflughäfen, spielen in logistischen Prozessketten eine bedeutende Rolle, denn es muss innerhalb kürzester Zeit eine immer steigende Anzahl an Gepäckstücken abgefertigt werden. Doch die Umsetzung dieser bestimmten Handlingzeit stößt auf Erschwerung der sicherheitstechnischen Überprüfung am Check-In. Die richtige Auswahl, Größendimensionierung, die technischen Möglichkeiten und eine rationale Kosten-Leistungsrechnung sind Stichpunkte, die bei der Wahl der geeigneten Gepäckförderanlage wichtig sind. Eine Gepäckförderanlage ist auf die jeweiligen Möglichkeiten eines Großflughafens zugeschnitten und individual konstruiert. Bei der Wahl der richtigen GFA muss aber immer auf mögliche technische Alternativen, Kosten und die Qualitätssicherung geachtet werden. Aus diesem Grund wird ein Investitionsmodell entwickelt, welches die Planung der Gepäckförderanlage anhand eines Beispielflughafens wiederspiegelt. Anhand von relevanten Kennzahlen, wird ein Gepäckfördersystem in einem Großflughafen eingeführt und die Kosten errechnet, um die Rentabilität dieser Anlage zu prüfen. Die Arbeit wird sowohl betriebsorganisatorisch als auch wissenschaftlich, praktisch ausgearbeitet.[1]
1.2 Gliederung der Arbeit
Der Aufbau dieser Hausarbeit befasst sich als erstes mit den Inputfaktoren der Gepäckförderanlage, die als Nebensysteme mit der Gepäckförderanlage agieren.
Dazu wird der Systemaufbau und die Funktionsweise des Terminals, des Check-In Systems und der Sicherheitsüberprüfungen kurz erläutert und analysiert.
Diverse Sachverhalte werden insoweit beschrieben, wie diese im Rahmen der Arbeit notwendig erscheinen. An einigen Stellen verweisen wir deshalb auf weiterführende Literatur oder sonstige Quellenangaben. Das folgende zweite Kapitel beschreibt die Funktionsweise der Gepäckförderanlage an sich und die damit verbundenen fördertechnischen Möglichkeiten. Zu Beginn werden die wichtigsten technischen Daten und Rahmenbedingungen, sowie Arten der GFA erläutert und dargestellt. Insbesondere werden die Leistungskennzahlen der Fördertechnologie genannt, die beim Einführen solch einer Gepäckförderanlage beachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist somit für diejenigen Leser interessant, die noch sehr wenig oder sich überhaupt nicht mit Gepäckfördertechnik beschäftigt haben. Desweiteren beschreiben wir den Flughafen Hannover, den wir als Beispiel für unsere Ausarbeitung genommen haben, mit den erforderlichen Kennzahlen und Rahmenbedingungen. Anschließend wird im letzten Kapitel der Ablauf der Investition und die Auswertung dieser erhobenen Daten näher beschrieben und analysiert. Ziel ist es, dem Leser einen kurzen Überblick über die Einflussfaktoren auf einem Flughafen zu geben und ihn mit den Gestaltungsgrundsätzen vertraut zu machen. Damit die Investitionsplanung entwickelt werden kann, sind Investitionsdaten von Großflughäfen sowie der Hersteller der Gepäckförderanlagen notwendig. Die Daten werden durch persönliche Gespräche, Treffen des zuständigen Personals oder durch Anfragen bei Flughafen Hannover, Auskunft des zuständigen Personal im Flughafen Incheon (Seoul, Südkorea), Siemens AG und Poscon + Posmec und weiteren Firmen erarbeitet. Aus diesen Datenerhebungen wird ein Überblick über den aktuellen Stand der Technik und der damit verbundenen Preise und Kosten gewonnen. Hiermit können die Komponenten und Funktionen der Gepäcklogistik abgebildet werden. Die genaue Darstellung und Erläuterung dieser Daten erfolgt in Kapitel 3. Die einzelnen Teilschritte werden ausführlich erklärt sowie Annahmen und Ergebnisse erläutert. Das neu entwickelte Modell wird am Ende bewertet und noch einmal analysiert.
2 Anforderungen zur Planung der Gepäckförderanlage
Eine Gepäckförderanlage verbindet nicht nur die Basisfördertechnologien, sondern auch alle funktionalen Elemente, die für eine fehlerfreie Handhabung der Gepäckstücke nötig sind. Die wesentlichen Voraussetzungen hierfür sind ein optimales, bestehendes Flughafengebäude und mehrere Check-In-Schalter, die der Flughafenbetreiber in unserem Beispiel also Airport Hannover zur Verfügung stellen muss. Nachfolgend werden daher in diesem Kapitel die funktionalen Elemente eines Gepäckförderlogistiksystems separat erläutert. Daran anschließend wird die Herangehensweise der Investitionsplanung der Gepäckförderanlage detailiert erklärt.
2.1 Planungskriterien und Bestimmungsfaktoren
Die Gepäckförderlogistik bildet alle physischen Leistungen und Datenflüsse im Rahmen der Gepäckabfertigung. In der Flughafenlogistik spielt dieser Punkt eine zentrale Rolle.
Auf Grund dessen, müssen die logistischen Prozesse des Airports detailiert aufeinander abgestimmt sein und fehlerfrei arbeiten. Das Gepäckstückfluss muss über den Check-In bis zur Entnahme des Gepäcks am Zielflughafen problemlos verlaufen.
Um dies zu gewährleisten bedarf es einer perfekten Gepäckförderanlage, die auf die jeweiligen Gegebenheiten oder Aufbau des einzelnen Flughafens angepasst ist. Die Einflussfaktoren, die die Auswahl der GFA beeinflussen, sind:
- die Größe des Flughafens
- Architektur des Flughafens
- die vom Flughafen angeboten Dienstleistungen werden, z.B. Varianten des Check-In
- die Sicherheitsstufen
- der Gepäckspeicher (Früh oder Spätgepäckspeicher)
- der Anzahl des Transfergepäck
2.1.1 Konzepte des Terminals
Das Terminalsystem eines Flughafens bildet ein Interface zwischen der Luft und der Landseite. Es sichert den Wechsel der Fluggäste von Land- zum Luftverkehr und umgekehrt. Die Struktur des Flughafens und die Formation der Terminals stellen eine wesentliche Rolle für die Installation der Gepäckförder- und Sortieranlage sowie deren Steuerung dar. Auch die räumliche Anordnung aller notwendigen Einrichtungen in jedem einzelnen Terminal beeinflusst den Bauplan der Gepäckförderanalage. Es wird zwischen zentraler und dezentraler Struktur der Komponenten unterschieden.[2] In dem zentralen Konzept eines Flughafens befinden sich alle für die Abfertigung der Fluggäste nötigen Komponenten in einem einzigen Bereich. In dem dezentralen Konzept werden die Komponenten dagegen in kleineren modularen Einheiten angeordnet.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
[3]
2.1.2 Check-In System
Der Check-In Schalter hat die Funktion eine versandfreie Gepäcklieferung vom Schalter bis zur Gepäckförderanlage zu gewährleisten. Der Fluggast bekommt nach Abgabe des Flugscheins, eine Bordkarte ausgehändigt. Die Vielfalt der Passagier- und Gepäckstrukturen stellt unterschiedliche Anforderungen an Terminaleinrichtungen und an die Gepäckförderanlage. Die Passagierstruktur gliedert sich in nationale, internationale und Transferpassagiere. Um dieser Passagiervielfalt optimalen Service zu bieten, werden beispielsweise viele unterschiedliche Check-In-Varianten kreiert. Die Flughafengesellschaft ist im Endeffekt verantwortlich für die Positionierung des Schalters im Terminal. Sie kann zwischen zentraler und dezentraler Gepäckabfertigung oder einer Mischform dieser wählen. Meistens entscheidet man sich für die zentrale Variante, weil damit der Fluggast unabhängig vom Flugziel und Airline an allen Schaltern einchecken kann. Im Gegensatz dazu bringt der Passagier bei der dezentralen Gepäckabfertigung sein Gepäckstück direkt bis zur Abfertigungsposition des Flugzeuges. Dieser Ansatz ist aber nur an kleinen Flughäfen sinnvoll, weil hier keine mechanisierten Gepäcksortiersysteme nötig sind. Daneben gibt es Check-In-Varianten, deren Schalter innerhalb oder außerhalb des Terminals sind. Darauf wird in den nachfolgenden Tabellen eingegangen, die uns das Personal des Airport Hannover zur Verfügung gestellt hat.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Die Entwicklung der Check-In Varianten wird in der Zukunft immer vielschichtiger, weil im immer besser werdenden Wettbewerb den Passagieren eine immer bessere Serviceleistung geboten werden muss.
Deshalb bieten fast alle Flughäfen den Vorabend Check-In an. Das bedeutet, dass der Fluggast sein Gepäck am Tag vor der Abreise abgeben kann und seine Bordkarte ausgehändigt bekommt. Er muss am Abreisetag somit nur noch durch die Sicherheitskontrollen gehen. Dadurch werden dem Passagier eine frühe Anfahrt zum Flughafen und lange Wartezeiten am Check-In-Schalter erspart. An kleinen und mittelgroßen Flughäfen wird der Bau eines Frühgepäckspeichers durch die sichere Lagerung der Gepäckstücke auf Dollys umgangen. Die Gepäckförderanlage wird durch die am Check-In-Schalter aufgegebenen Gepäckeinheiten bestückt. Eine effiziente und zügige Abfertigung aller Passagiere mit ihrem Gepäck muss hier garantiert werden, um die Bodenzeiten der Flugzeuge zu minimieren und die Serviceleistung für Passagiere zu optimieren. Übertragungsgepäck findet in der Ausführung keine Berücksichtung, weil es auf kleinen und mittleren Flughäfen kaum oder gar nicht vorkommt. Somit hängt die Auslastung der Gepäckförderanalage von der Flugstruktur und dem Flugplan ab.[4]
[...]
[1] www.adv.aero/de/gfx/presse/pm_1956.php
[2] www.springerlink.com/index/k40t228223252765.pdf
[3] http://www.piqs.de/fotos/user/Nessquick/33391.html
[4] Andrey Richter: Entwicklung von Gepäckkonzepten für kleine und mittlere Flughäfen
unter Berücksichtigung von Sortier- und Identifikationsverfahren S.17 Abs.2
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